Politik | Polemik

Thalers Horden

Elmar Thalers patriotische Heimatseite „unsertirol24.com“ greift Florian Kronbichler und dessen Salto-Kommentar frontal an. Wer schützt uns vor diesen Schützen?

Nur am Schützenwesen kann dieses Land genesen.
Zu dieser Schlussfolgerung muss man unwillkürlich kommen, wenn man sich das anhört, was seit Monaten aus dem Mund von Elmar Thaler kommt. Der Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes mandelt sich nicht zum ersten Mal zur moralischen Instanz auf.
Vor allem zwei Themen scheinen es dem Oberschützen in letzter Zeit besonders angetan zu haben. Die Doppelstaatsbürgerschaft und „die Horden von Einbrecherbanden, die im ganzen Land auflaufen“ (Zitat aus der Andreas-Hofer-Rede Thalers am 22. Februar in Meran).
Zur Doppelstaatsbürgerschaft liefert sich der Landeskommandant ein öffentliches Duell mit dem Landeshauptmann. Es ist ein Todesmarsch, auf dem wir uns befinden, wenn die Südtiroler nicht auch einen österreichischen Pass bekommen! So jedenfalls klingt es durch.
Vielleicht sollte jemand einmal Elmar Thaler sagen, dass der alpenrepublikanische Lappen bei den meisten Südtirolern und Südtirolerinnen ungefähr auf soviel Interesse stößt, wie ein Kommentar von Hansi Hinterseer bei einem Slalomrennen.

Vielleicht sollte jemand einmal Elmar Thaler sagen, dass der alpenrepublikanische Lappen bei den meisten Südtirolern und Südtirolerinnen ungefähr auf soviel Interesse stößt, wie ein Kommentar von Hansi Hinterseer bei einem Slalomrennen.

Bodenhaftung

Noch radikaler werden der Landesschützenkommandant und seine Mander aber, wenn es um den Sicherheitsnotstand geht. „Die Menschen werden Opfer von Überfällen und Einbrüchen, werden belästigt und tätlich angegriffen“, deklarierte er am Sonntag vor dem Andreas Hofer Denkmal in Meran.
Anscheinend gilt es aber nicht nur die Menschen vor den „Einbrecherhorden“ zu schützen, sondern auch vor all jenen, die in diesen Chor der Hilfssheriffe nicht einstimmen wollen. Wer den Ausnahmezustand in Frage stellt, kann nur ein Feind des Volkskörpers sein!
Am Dienstag hat der Südtiroler Parlamentarier Florian Kronbichler - der ab jetzt zweimal in der Woche für salto.bz schreibt – einen Kommentar veröffentlicht über die Sicherheitshysterie der Südtiroler Medien und die Tatsache, wie sich die Politik davon treiben lässt.

 



Diese Leseart wird von der patriotischen Gesinnungspolizei aber gar nicht goutiert. Noch am selben Tag erscheint ein langer Artikel auf der patriotischen Heimatseite „unsertirol24.com“. Unter dem Titel „Wenn Politiker die Bodenhaftung verlieren“ heißt es dort:

„Oft genug wird Volksvertretern vorgeworfen, dass sie zu den Bedürfnissen des „einfachen Mannes“ keinen Bezug mehr haben, weil sie sich im Elfenbeinturm der basta, wie die überprivilegierte und –bezahlte „Politikerkaste“ in Italien verächtlich genannt wird, zurückgezogen haben.
Anders kann man den Aufsatz des Abgeordneten Florian Kronbichler auf dem Webportal Salto.bz nicht interpretieren, lässt er doch erahnen, wie fremd ihm die Anliegen seiner Landsleute mittlerweile geworden zu sein scheinen.
Eventuell kann es auch damit zusammenhängen, dass Herr Kronbichler aufgrund des kranken italienischen Wahlsystems ins Parlament ziehen konnte, obwohl seine SEL-Liste lediglich 3,8% der Wahlstimmen in Süd- und Welschtirol erhielt. Somit war es um seinen Bezug zur Bevölkerung nie sonderlich gut gestellt.“

Was nicht sein darf, kann nicht sein. Natürlich bekommt in der strammen Philippika auch der neue Lieblingsfeind der Schützenführung, Arno Kompatscher, sein Fett ab:

„Inzwischen hat eine Landtagsanfrage der Süd-Tiroler Freiheit gezeigt, dass Arno Kompatscher – bewusst oder unbewusst – wohl mit falschen Zahlen arbeitet.“

Am Ende seht für Florian Kronbichler im Artikel ein guter Rat vom hohen Schützenross:

„Ein Kammerabgeordneter soll sich darum kümmern, dass im Parlament vernünftige Gesetze verabschiedet werden und nicht auf eigene Faust der Bevölkerung irgendetwas verordnen.“

Lukratives Ehrenamt

„Wir engagieren uns ehrenamtlich und müssen uns vom Landeshauptmann nicht beleidigen lassen“, sagt Schützenchef Elmar Thaler am Mittwoch in einem großen Interview mit der Tageszeitung.
Wie dieses Ehrenamt auch aussieht, wird gerade an der Person des Landeskommandanten und seiner privaten Projekte deutlich.
Elmar Thaler betreibt beruflich das Unternehmen „Effekt! GmbH“. Das in Neumarkt ansässige Unternehmen ist eine moderne Agentur, die von Grafik, Gestaltung, über Webprogrammierung, Design, bis Fotografie und Druckvorbereitung alles liefert. Die gesamten Plakataktionen und Publikationen des Schützenbundes laufen seit Jahren über diese Firma.
Teil des Unternehmens ist auch der Effekt-Verlag, in dem seit Jahren Publikationen über das Schützenwesen, traditionelle Koch- oder Dorfbücher sowie zeitgeschichtliche Bücher erscheinen, mit dem eindeutigen Schwerpunkt „Südtiroler Freiheitskampf“. Ideologisch betreut wird der Patriotenverlag von einem Trio, das darauf achtet, dass die Geschichtsschreibung in die richtige Richtung geht.
Geleitet wird das Verlagsprogramm von drei Personen aus dem Bundesvorstand des Schützenbundes. Landeskommandant Elmar Thaler, dem Referenten für Medien- und Öffentlichkeitsarbeit Major Efrem Oberlechner und der Referentin für Kultur- und Bildungsarbeit Margareth Lun.
Am 15. September 2014 wurde von der „Effekt! GmbH“ die Internetdomain „unsertirol24.com“ registriert. Seit Anfang Oktober ist die Internetplattform „unsertirol24.com“ online. Sie funktioniert wie ein übliches, kommerzielles Internetportal mit dem Schwerpunkt Nachrichten aus Nord-, Süd- und Osttirol.
Offizieller Träger ist eine Genossenschaft mit dem programmatischen Titel „Du bist Tirol“. Presserechtlich verantwortlich ist Georg Dekas. Neben Schützenchef Elmar Thaler (eth) und dem Schützen-Pressesprecher Efrem Oberlechner (rem), sind das Lukas Steinwandter (st) und Rupert Gietl (gru). Dazu kommen noch Schützenhistorikerin Margareth Lun (ml) und als Gastautor der der Südtiroler Freiheit nahestehende Toponomastik-Experte Christian Kollmann.
Manchmal kann das Ehrenamt auch durchaus lukrativ sein.

PS: Auch der Autor dieser Zeilen weiß, dass es Gewalt in Südtirol gibt. Er wurde vor einigen Jahren nachts von einem maskierten Mann überfallen und zusammengeschlagen. Der Täter war ein Südtiroler Waffennarr und Schütze.

Bild
Profil für Benutzer Mensch Ärgerdichnicht
Mensch Ärgerdi… Mi., 25.02.2015 - 13:00

Herr Kronbichler entscheidet sich also wieder Artikel zu schreiben und das kurz vor Anfang des Wahlkampfs: was für ein Zufall! Zum Artikel von Kronbichler selbst, war doch so eine Reaktion mehr als vorhersehbar, es stellt sich nur die Frage wieso Herr Thaler hier so viel mitreden muss. Die Schützen sollten sich um die Bewahrung von Bräuchen und Kultur kümmern, anstatt sich ständig bei politischen Themen einzumischen dafür gibt es Parteien. Die Geschichte der doppelten Staatsbürgerschaft hängt wirklich jeden zum Hals raus.

Mi., 25.02.2015 - 13:00 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Robert Tam...
Robert Tam... Mi., 25.02.2015 - 13:16

Franceschini hat wohl vergessen zu erwähnen, warum es zur folgenden Empfehlung kam: "Ein Kammerabgeordneter soll sich darum kümmern, dass im Parlament vernünftige Gesetze verabschiedet werden und nicht auf eigene Faust der Bevölkerung irgendetwas verordnen."

Kronbichler hatte nämlich "vom hohen Abgeordnetenross" (um Franceschinis Begriffe zu benutzen) geschrieben:
"Der Kulturlandesrat soll sich um Kultur kümmern und nicht „Sicherheitsgipfel“ veranstalten. Und so wie unseren Italienern immer ihr Recht auf einen „disagio“ abgesprochen wird, so verordne ich jetzt einmal uns allen: Übertreiben wir nicht mit unserem „Sicherheitsgefühl“!"

Da kann schon mal vorkommen, dass dem Kronbichler dieselbe Medizin empfohlen wird, die er gerne verschreiben möchte.

Im Übrigen wundere ich mich schon, dass nun Florian Kronbichler zweimal pro Woche für Salto schreiben wird. Gibt es im Parlament so wenig zu tun, dass er wieder Journalist spielen kann?
Wird Salto das Auffangbecken der ehemaligen Tageszeitungs-Redakteure?

Mi., 25.02.2015 - 13:16 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Guntram Bernulf
Guntram Bernulf Mi., 25.02.2015 - 13:20

Man muss bei Gott nicht mit Thaler oder UT24 einverstanden sein, aber das ewige pseudointellektuelle Belehren von oben herab, wie es Kronbichler, Franceschini und co. betreiben, ist auch nicht besser.
Dabei geht es nicht um eine gesunde Konkurrenz der Meinungen, sondern darum, den anderen überhaupt das Recht auf eine divergierende Meinung abzusprechen, wie der Titel des Artikels ja schon zeigt.
Der Zeitpunkt ist passend: Gerade hat UT24 salto.bz bei den Facebook Likes überholt und das nach nur wenigen Monaten.
Doch das liegt sicher nur daran, dass der Pöbel zahlreich und jene von Geist nur wenige sind.

Mi., 25.02.2015 - 13:20 Permalink
Bild
Profil für Benutzer heinz herrman
heinz herrman Mi., 25.02.2015 - 14:12

Antwort auf von luther blissett

das kann natürlich auch sein. trotzdem - als passiver mitleser im forum "iats reichts" kann ich mich des subjektiven gefühls einer übermacht des pöbels nicht erwehren. kaum ein posting unter dem in den kommentaren nicht zu teilweise brutalster lynchjustiz aufgerufen wird.
andererseits: wahrscheinlich sind das auch immer tendenziell die selben geister die das tun. ein trost auch, dass trotz der mittlerweile über 7000 mitglieder der gruppe nur relativ wenige die sinnlose petition unterzeichnet haben. dies könnte bedeuten, dass viele mitglieder zwar an vernetzung zwecks einbruchsprävention interessiert sind, was in meinen augen ja auch durchaus sinnvoll sein kann, sich mit dem militanten wind der durch viele kommentare weht, aber nicht identifizieren können.

Mi., 25.02.2015 - 14:12 Permalink
Bild
Profil für Benutzer gorgias
gorgias Mi., 25.02.2015 - 13:56

Mir kommt vor dass bei den Schützen Gewalttäter überrepräsentiert sind. Da war in Meran der Heckenschütze der auf Pärchen schoss, der eine der seine Ex und dessen neuen Freund überfahren hat. Und jetzt erfahre ich dass Franceschini von so einem Schützenunhold überfallen und zusammengeschlagen wurde.

Quis custodiet ipsos custodes?

Mi., 25.02.2015 - 13:56 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Robert Tam...
Robert Tam... Mi., 25.02.2015 - 14:19

Antwort auf von gorgias

Bitte recherchieren, bevor Du solche Behauptungen aufstellst, Gorgias. Im Allgemeinen schätze ich Deine Beiträge hier auf Salto sehr, aber diesmal liegst Du daneben.
Der Serienmörder Ferdinand Gamper war nie bei den Schützen.
Der Kerl mit dem Auto war zum Tatzeitpunkt kein Schütze mehr.
Vom Überfall auf Franceschini erfahre ich hier und kann nur hoffen, dass der Täter ordentlich bestraft wurde. (Erklärt der tätliche Angriff eventuell die fast schon religiöse Abneigung Franceschinis gegen die Schützen? Denn die Artikel-Überschrift allein schon ist deutlich unter dem normalen Niveau von C.F.)

Mi., 25.02.2015 - 14:19 Permalink
Bild
Profil für Benutzer gorgias
gorgias Mi., 25.02.2015 - 17:31

Antwort auf von Robert Tam...

Das von Ferdinand Gamper stimmt, das war mein Fehler. Dass es sich bei dem zweiten um einen Ex-Schützen handelt ist relativ.
Ich habe auch persönlich mit Schützen gesprochen und einige hatten ziehmlich rassistische und antisemitische Einstellungen. Dass Schützen in der Nachkriegszeit Naziorden trugen und vor einigen Jahren auf der Homepage der Schützen ein Link zu braunen Liedgut zu finden war wundert mich persönlich nicht.
Das martialische Auftreten der Schützen zieht auch bestimmte Personen an.

Mi., 25.02.2015 - 17:31 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Hartmuth Staffler
Hartmuth Staffler Do., 26.02.2015 - 00:52

Antwort auf von gorgias

Das Märchen von einem Link auf der Homepage der Schützen zu angeblich braunem Liedgut ist inzwischen längst widerlegt. Ich habe diese Seite gerne besucht, weil ich dort eine Menge kommunistischer Kampflieder gefunden habe, die man sonst vergeblich sucht. Es waren jedenfalls weit mehr als das "braune Liedgut", und die Menge der in die Zehntausende gehenden Lieder warn harmlose Volkslieder aus aller Welt.

Do., 26.02.2015 - 00:52 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Gabriele Di Luca
Gabriele Di Luca Mi., 25.02.2015 - 19:46

Ma le opinioni di uno che comanda un gruppo di sbevazzatori che sparano con fucili giocattolo meritano di essere esaminate come se si trattasse di un capitolo della Fenomenologia dello Spirito di Hegel?

Mi., 25.02.2015 - 19:46 Permalink
Bild
Profil für Benutzer klemens hacht
klemens hacht Mi., 25.02.2015 - 21:17

Antwort auf von Mensch Ärgerdi…

herr menschärgeredichnicht, ich versuchs mit einer scharfen, hegelfreien übersetzung:.................mittlerweile hat man ja das absurde gefühl, in südtirol wird erwachsenen menschen kindsmässig, behätschelnd und wohlwollend viel aufmerksamkeit geschenkt, weil diese leute in ihrem weltbild das 19. jahrhundert nicht verlassen haben und deswegen in einer Moderne als unintegrierbar und lebensunfähig und somit hilfsbedürftig erscheinen. aber wahrscheinlich glauben ja manche wirklich, dass thaler&co über die farbenprächtige folklore hinaus irgendwelche konstruktive taten für unser land beisteuert. sorry nochmal, dieses ganze konstrukt was thaler&co in den medien, in ihren streitschriften, 1.weltkrieg-fetischkalendern und ähnlichem verlautbaren gilt ausserhalb südtirols als politischer extremismus des äussersten randes, sofern man das weltbild thalers und womöglich vieler seiner gefolgsgenossen ganzheitlich betrachtet. da finde ich teilweise die schlagenden burschenschaften noch beherzt, jedenfalls machen die nicht aus vergangenen geschichtsepisoden geschickt garniert mit tagespolik einen täglichen orthodoxen verbal-ballermann, teils noch mit einer autistisch anmutenden unterstützung eines tagesblattes oder sonstigen einseitig gerichteten sprachrohren. ausserdem ist dieses "unsertirol" kein medienportal, wie manche hier suggerieren, sondern ein klientelportal einer poltischen bewegung samt einschlägigem propagandacharakter, weshalb es eine zeitverschwendung wäre, sich mit dem dortigen schwulst an pickierten informationen auseinanderzusetzen (schade, dass sich dazu salto erniedrigt), ausser man will sich dort an dem teils amüsanten sprachlichen witz ergötzen. es zitiert ja auch keine seriöse zeitung den radiosender des partito radicale oder den FPÖ-TV-kanal, weil dort keine neuinformationen zu erwarten sind.....

Mi., 25.02.2015 - 21:17 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Mensch Ärgerdichnicht
Mensch Ärgerdi… Mi., 25.02.2015 - 22:48

Antwort auf von klemens hacht

Man kann deiner Meinung sein auch ohne alle Schützen als "sbevazzatori", zu deutsch Säufer, zu bezeichnen und in der Tat auch wenn es vielen nicht passt, leistet so manche Kompanie ehrenamtlich einen guten Dienst in ihrer Gemeinde. Ich habe auch wenig Verständnis dafür, dass die Schützen auf Landesebene durch ihren Kommandanten politisch aktiv sind, zugleich finde ich aber Kommentare bei denen die Schützen als Trunkenbolde die mit Spielzeuggewehren rum stolzieren beleidigend und mehr als unangebracht. Meine Anmerkung zu di Lucas Kommentar ist in diesen Sinne gemeint.
P.S. Ich höre gern manch mal Radio Radicale, wäre sogar für Bonino als Staatspräsidentin gewesen, oft ist es nicht schlecht auch die Stimmen derer zu hören die aus der Reihe tanzen.
P.P.S. Ich bin nicht bei den Schützen.

Mi., 25.02.2015 - 22:48 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Mensch Ärgerdichnicht
Mensch Ärgerdi… Do., 26.02.2015 - 13:30

Antwort auf von JohannJosef 1

Bei uns geht es um z.B. Pflege von Bildstöcken, Spenden für bedürftige Bürger oder Renovierungen geschichtsträchtiger Gebäude usw. Dazu werden gewisse Traditionen am leben erhalten und wie jeder Verein dienen sie dem Zusammenleben im Dorf.
Ich kann schon verstehen, dass solche Dinge für jeden der bein Anblick einer Tracht die Nase rümpfen muss nichts wert sind. Aber viele Bürger (ich mitinbegriffen) schätzen das.

Do., 26.02.2015 - 13:30 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Guntram Bernulf
Guntram Bernulf Mi., 25.02.2015 - 21:12

Antwort auf von Gabriele Di Luca

So groß ist die Angst des Staates Italien vor den Schützen in Süd- und Welsch-Tirol, dass man ihnen nur Spielzeug-Gewehre in die Hand gibt.
Es mag nicht jeder einen hohen IQ haben, der bei den Schützen ist. Aber jeder von ihnen weiß, dass er für seine Überzeugungen Spott und Hohn zu ertragen bereit sein muss.

Mi., 25.02.2015 - 21:12 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Gabriele Di Luca
Gabriele Di Luca Mi., 25.02.2015 - 21:27

Antwort auf von Guntram Bernulf

"Aber jeder von ihnen weiß, dass er für seine Überzeugungen Spott und Hohn zu ertragen bereit sein muss". Già, e qui saremmo per esempio davanti a un interessante aspetto cristologico della questione - «I soldati, intrecciata una corona di spine, gliela posero sul capo e gli misero addosso un mantello di porpora; quindi gli venivano davanti e gli dicevano: "Salve, re dei Giudei!". E gli davano schiaffi» (Gv 19,2-3) - e dunque ancora allo Hegel del Venerdì santo della carne e la Pasqua dello Spirito, ma forse è meglio fermarsi qui, altrimenti al Thaler gli ci vuole una pastiglia di Moment.

Mi., 25.02.2015 - 21:27 Permalink
Bild
Profil für Benutzer klemens hacht
klemens hacht Mi., 25.02.2015 - 21:35

Antwort auf von Guntram Bernulf

dieses sogenannte mantra "Angst des Staates Italien" ist ein konstruiertes, opulentes märchen zwecks der selbsterhaltung einer radikalen politischen sicht. interressant auch, dass man das so darlegt, als wäre der "staat italien" ein personifziertes wesen, dass angst empfinden kann. ein staat an sich kann keine angst empfinden, aber für einen wenig gebildeteten menschen oder ein mensch mit leicht patholgisch, paranoiden zügen ist es ein mächtiges bild.

Mi., 25.02.2015 - 21:35 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Alfons last
Alfons last Mi., 25.02.2015 - 21:35

Lese grundsätzlich gerne Berichte von Franceschini, allerdings ist dieser doch vom Niveau her recht tief angesiedelt: Er erreicht hier ohne Zweifel Oberhofer-Niveau (persönliche Tiefgriffe usw.). Vorallem finde ich es problematisch, dass er mit seinem "PS-Kommentar" genau dies tut, was er den "Rechten" immer vorwirft...

Mi., 25.02.2015 - 21:35 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Martin B.
Martin B. Mi., 25.02.2015 - 21:43

Auch im Sinne von Guntram Bernulf's erstem Kommentar: Das ist Bashing zwischen durchsetzt-linken und stramm-rechten Leuten welche gleichzeitig die "Tscheggl" bzw. "Deppen" belehren wollen und führt zu rein gar nichts. Zwar wird keine Tinte dafür verbraucht, aber Strom. Der Absatz über "Geleitet wird das Verlagsprogramm von drei Personen aus dem Bundesvorstand des Schützenbundes" kommt mir bekannt vor: das Wiederverwenden des Textes deutet entweder auf Schreibfaulhaut oder Emotionalität in der Ankreidung hin. Außerdem: der UT24-Artikel (signatur TS) wurde von keinem der genannten "lukrativen" Schreiber verfasst. Die Ansammlung an Unterstellungen und Vorwürfen inkl. das PS haben nichts mit einem sachlichen Artikel zu tun, sondern sind schlicht was ober dem Titel steht: Polemik, sinnlose dazu auch noch.

Mi., 25.02.2015 - 21:43 Permalink
Bild
Profil für Benutzer klemens hacht
klemens hacht Mi., 25.02.2015 - 22:04

Antwort auf von Martin B.

wenn sie hier alles als rechts, links, bashing, polemik abstempeln, dann könnten sie ja auch mit einer gehaltvollen meinung eine positive diskussion anstossen. das was sie hier machen ist mit bürokratisch und kryptisch anmutenden geschreibsel eine nebelgranate zu werfen. schlimmer als belehren, ist die meinungen anderer als nichtig zu erklären.

Mi., 25.02.2015 - 22:04 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Martin B.
Martin B. Fr., 27.02.2015 - 12:25

Antwort auf von klemens hacht

Unterstellungen und Vorwürfe können eine Meinung sein, nehmen mir aber jede Lust zu diskutieren. Das gilt für beiderlei übertriebenen Auslegungen in dieser Polemik. Noch einmal: Was soll verharmlosen bzw. aufbauschen bringen?!? Sie können gerne gehaltvoll und positiv weiterdiskutieren.

Fr., 27.02.2015 - 12:25 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Benno Kusstatscher
Benno Kusstatscher Mi., 25.02.2015 - 22:35

Da schwingt ja eine gute Portion Arroganz mit in den Kommentaren. Was mich wundert, ist, dass Thalers Äusserungen sich eindeutig parteipolitisch einordnen lassen, und sich die Schützen das gefallen lassen. Wenn sich aber keine Schützen davon distanzieren, dann wundert mich die pauschale Verteufelung schon weniger.

@Martin: ja, was die Polemik bringen soll, erschließt sich mir auch nicht.

@Gabriele: ob Du Hegel mit Machiavelli verwechselst? So viel Antithese könnte man als polarisierend einordnen. Hegels Synthese scheint Dir da einen Schritt voraus. Polarisation ist das letzte, was wir brauchen.

@Christoph: "ein ganz normales Portal"... Schwingt da etwa Neid mit, dass die Seite technisch ziemlich aufgeräumt daher kommt, und ohne Werbebanner und Google-Ads auskommt? Wie sich die Seite finanziert, wäre schon interessanter...

@Schützen: je lederner die Hosn, umso mehr Rückgrat erwarte ich mir... Ach was, was wiederhole ich mich. Widerspricht keiner dem Thaler? Ein blauer Schurz mit einem großen weißen F drin, das wär's!

Mi., 25.02.2015 - 22:35 Permalink
Bild
Profil für Benutzer klemens hacht
klemens hacht Mi., 25.02.2015 - 23:14

Antwort auf von Benno Kusstatscher

was ich in ihrem kommentar überhaupt nicht verstehe: würde sich bei einem völlig parteilosen schutzenbund dessen politische richtung ändern? und falls nicht, wieso ist es dann verwerflich, wenn sich thaler parteipolitisch einordnet? und wieso sollten sich die schützen überhaupt von thaler distanzieren, mit ihm haben sie ja einen guten sprecher, der die weltanschaung des durchschnittlichen südtiroler schützen gut wiederspiegelt.

Mi., 25.02.2015 - 23:14 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Benno Kusstatscher
Benno Kusstatscher Mi., 25.02.2015 - 23:38

Antwort auf von klemens hacht

Thaler kann sich natürlich persönlich einordnen, wie er will und Portale betreiben, welche er will. Aber wenn er öffentlich einen Verein vertritt, der auf seine Art im Land verwurzelt ist, dann denke ich schon, dass im Verein plurale Meinungen mit diversen Grautönen anzutreffen sind, über die sich ein Vorsitzender nicht hinwegsetzen kann. Der Vergleich mag hinken, aber wenn ein Obmann der Musikkapellen oder ein Feuerwehrhauptmann sich derartiges erdreisten würde, wäre der Missbrauch offensichtlich. Nun sind die Schützen natürlicher politischer ausgelegt, aber dass keiner dabei ist, der schon einmal SVP gewählt hätte, kann ich mir nicht vorstellen.

Mi., 25.02.2015 - 23:38 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Harald Knoflach
Harald Knoflach Mi., 25.02.2015 - 23:13

Was ist mit Franceschini los? Für gewöhnlich ist ein jeder seiner Artikel eine journalistische Wohltat im Vergleich zu dem, was sonst noch so rumfliegt und keucht. aber das?

"Elmar Thalers patriotische Heimatseite „unsertirol24.com“ greift Florian Kronbichler und dessen Salto-Kommentar frontal an. Wer schützt uns vor diesen Schützen?"
Na und? Wo ist das Problem? Wo der Nachrichtenwert? Darf man Flor jetzt nicht einmal mehr kritisieren, wenn er Stumpfsinn verzapft? Wie pervasion bereits richtig geschrieben hat, trägt Flors Kommentar ungefähr genauso viel zur Versachlichung der Diskussion bei, wie die Stopp-der-Gewalt-Kampagne.

"Vielleicht sollte jemand einmal Elmar Thaler sagen, dass der alpenrepublikanische Lappen bei den meisten Südtirolern und Südtirolerinnen ungefähr auf soviel Interesse stößt, wie ein Kommentar von Hansi Hinterseer bei einem Slalomrennen."
Achso? Gibt's diesbezüglich etwa belastbares Zahlenmaterial. Eine Umfrage zum Beispiel: "Würden Sie die österreichische Staatsbürgerschaft annehmen, wenn Sie es könnten?" Wenn ja, bitte um eine Quelle. Ansonsten ist das Kaffeesudlesen.
"Noch radikaler werden der Landesschützenkommandant und seine Mander aber, wenn es um den Sicherheitsnotstand geht. „Die Menschen werden Opfer von Überfällen und Einbrüchen, werden belästigt und tätlich angegriffen“, deklarierte er am Sonntag vor dem Andreas Hofer Denkmal in Meran."
Noch radikaler? Thaler zitiert doch nur ein Faktum. Es ist legitim, eine Verschlechterung der Sicherheitslage (die sich offensichtlich durch Zahlen der Quästur belegen lässt) an zuprangern? Ganz egal wie hoch das Sicherheitsniveau vorher war. Darf man erst über Sicherheit diskutieren, wenn die Situation so schlecht ist, wie an anderen Orten? Ich muss ja nicht gleich in Panik verfallen. Aber die Diskussion darüber muss erlaubt sein. Wo sind wir denn bitte?
"Am Ende seht für Florian Kronbichler im Artikel ein guter Rat vom hohen Schützenross:"
Und Kronbichler hat in seinem Kommentar etwa keine "guten Ratschläge" vom "hohen Ross" verteilt? Bsp: „Der Kulturlandesrat soll sich um Kultur kümmern und nicht „Sicherheitsgipfel“ veranstalten.“
Verquickung Beruf/Ehrenamt: Heißt das, dass wenn ich beispielsweise der Obmann eines Skivereins bin und gleichzeitig ein Sportgeschäft besitze, dieser Verein seine Torstangen für ein Skirennen nicht in meinem Geschäft kaufen darf?

Mi., 25.02.2015 - 23:13 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Harald Knoflach
Harald Knoflach Do., 26.02.2015 - 09:27

1. du hast recht. der nachrichtenwert ist eigentlich schon gegeben. wobei ich andererseits ja nicht unbedingt auf alles reagieren muss, was thaler so von sich gibt. das wertet ihn doch nur auf. dennoch ist er eine person von "öffentlichem interesse". da liegst du richtig.
2. warum sollte thaler keine politischen aussagen treffen dürfen? die schützen sind ein demokratischer verein. wenn es den mitgliedern nicht passt, was ihr capo von sich gibt, können sie ihn jederzeit abwählen. aber jeder verein hat das recht, politisch zu sein (was nicht gleich parteipolitisch heißen muss - wie zum beispiel die zahlreichen svp-nahen vereine und organisationen im lande). auch der alpenverein mischt sich sehr viel in die politik ein. damit hab ich genauso wenig ein problem. ich find das sogar gut. eine lebendige zivilgesellschaft.
3. ich habe nicht gesagt, dass thalers aussagen konstruktiv sind. sie sind es ebensowenig wie jene kronbichlers. aber sie sind teil der diskussion. wir müssen sowohl flor als auch die schützen aushalten und unseren teil dazu beitragen, die politische diskussionen zu versachlichen (wie ich das beim thema gewalt versucht habe. hier einer meiner geliebten links: http://www.brennerbasisdemokratie.eu/?p=15562, auch auf salto mit interessanter diskussion nachzulesen: http://www.salto.bz/article/15062013/ein-maennerproblem). wobei wir auch die emotion nicht immer nur verteufeln sollten. politik ist nun einmal leidenschaft und emotion. ohne diese würde nichts geschehen, da nur leidenschaft und emotion betroffenheit schaffen können.
4. wenn es dir noch nicht in den sinn gekommen ist: mir graut vor dem gedanken eines südtirol, wie es thaler vorschwebt. da ist mir der status quo hundertmal lieber. das wird zwar für dich schwer zum schlucken sein, da es nicht in dein vorgefertigtes bild passt. ist aber so (siehe http://www.brennerbasisdemokratie.eu/?page_id=200#20D).

Do., 26.02.2015 - 09:27 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Benno Kusstatscher
Benno Kusstatscher Do., 26.02.2015 - 17:01

Antwort auf von Harald Knoflach

Harald, nachdem Du den AVS ins Spiel bringst, muss ich widersprechen. Der Alpenverein erfüllt viele Dienste im Sinne der Allgemeinheit und manches wird auch von der öffentlichen Hand honoriert. Aber wenn jeder Förderer des Bergrettungsdiensts genötigt wird, die politische Meinung des AVS Vorstands zu teilen, dann würde mancher freiwillig unter der Lawine liegen bleiben.

Do., 26.02.2015 - 17:01 Permalink