Chronik | Delikt

Ester Quici: "Ich bin unschuldig"

Am Vormittag wurde die 34-jährige unter Mordverdacht stehende Ester Quici dem Haftrichter vorgeführt. Sie beteuert ihre Unschuld am Tod von Alessandro Heuschreck.

Mitgenommen und abgekämpft habe Ester Quici ausgesehen, als sie aus dem Gerichtssaal herausgeführt wurde, hieß es im Mittagsmagazin-Bericht von RAI Südtirol.  Die 34-jährige Boznerin hat heute vor dem Haftrichter Andrea Pappalardo erneut ihre Unschuld beteuert und noch einmal detailliert den Tathergang geschildert. Demnach habe sie ihren Lebensgefährten vor sich selbst schützen wollen, als er sich mit einem Messer die tödlichen Stiche in den Unterleib selbst zugefügt habe. Daher rührten auch ihre eigenen Verletzungen, so die Aussagen Ester Quicis. 

Das Messer habe sie aus Panik gereinigt, ebenso habe sie nicht rechtzeitig reagieren können und erst 40 Minuten nach dem tödlichen Streit die Rettungskräfte rufen können. Aussagen, die Ester Quici von ihrem Anwalt Enrico Lofoco bestätigen ließ. Ihr Lebensgefährte, der 50-jährige Alessandro Heuschreck sei psychisch labil gewesen und hätte unter Depressionen gelitten. Erst im Jahr 2012 ist dessen Sohn aus einer früheren Beziehung gestorben, ebenso der Vater und der Bruder. 

Die drei Kinder Ester Quicis stehen weiterhin in der Obhut des Trientner Jugendgerichts, während Richter Pappalardo im Lauf des heutigen Dienstag entscheiden wird, ob die Tatverdächtige in Hausarrest überstellt wird. Staatsanwältin Daniela Pol hingegen will die 34-Jährige im Gefängnis behalten. Die Autopsie des Leichnams von Alessandro Heuschreck wird erst am Wochenende vorgenommen.

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Martin B. Di., 24.03.2015 - 20:42

Als ich das Foto hier auf salto gesehen habe klickte ich auf den Artikel mit dem festen Willen meine Entrüstung über diesen grausamen Umgang mit Privacy- und Unschuldsvermutungsrechten zu hinterlassen. Die Verwendung von Klarnamen und noch mehr von privaten Fotos und Ausbreitung der (vermeintlichen) Familiensituation inkl. Kindern kurz nach dem Tod macht mich wütend und ist auf einem tieferen und weit perfideren Niveau als der Redakteur "kov" der Tageszeitung "Österreich" (siehe Vom Hockeytormann zum vermeintlichen Gewalttäter). Ich dachte wenigstens salto bzw. dessen Redaktion würde hier noch andere Maßstäbe ansetzen. Ich kann mich auch nur Harald Knoflach anschließen: Was soll der Scheiß?!?

Di., 24.03.2015 - 20:42 Permalink