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Wir sind Walcrucchi

Una videointervista a Letizia Ragaglia diventa spunto per una riflessione sulla ‘normalità’ dell’altoatesino/sudtirolese medio.

In Alto Adige Südtirol ad essere promossi nelle posizioni leader sono sempre di più individui perfettamente bilingui e soprattutto integrati nelle due principali ‘identità costituite’ tedesca e italiana. La natura delle cose promuove poi in questi ruoli anche e soprattutto vicende umane e professionali come quella della direttrice del Museion Letizia Ragaglia, protagonista di un interessante e patinato videoclip pubblicato da suedtirol.info nella sezione Storie da vivere (Was uns bewegt nella versione in lingua tedesca). 

Il videoclip sintetizza in 7 minuti il percorso di vita della Ragaglia, giocato costantemente a metà strada ovvero rimbalzando (saltando?) tra i due mondi diversi e presunti indipendenti che stanno alla base del sistema Alto Adige Südtirol così com’è stato finora politicamente concepito
La storia professionalmente vincente della Ragaglia ha lo scopo di veicolare il movimento (cambiamento) non solo come un valore ma come ‘il’ valore del presente e del futuro in provincia di Bolzano. Lasciando intendere un nuovo concetto di normalità che però va inevitabilmente in rotta di collisione con l’essenza del ‘sistema così com’è stato finora concepito. 

A questo punto però si impone un interrogativo. Qual è la normalità in provincia di Bolzano? 

  • La precisa identità culturale e madrelinguistica inevitabilmente tradotta in una strada in salita per quanto riguarda il processo di avvicinamento con l’altra faccia della luna linguistica e culturale?
  • Oppure, come dimostra l’esperienza della Ragaglia, un comunque minoritario percorso ad ostacoli vissuto da mistilingue con i paradossi di uno status non riconosciuto, che diventa vincente solo in pochi casi fortunati?

Il videoclip che vede protagonista Letizia Ragaglia è stato realizzato in una doppia versione sottotitolata ed è stato pubblicato su youtube con due distinti post in italiano e tedesco. Dai titoli seriosi: “Le lingue dell'arte - I mondi di Letizia Ragaglia” e “Kunst Sprache - Vom Verstehen und Verstandenwerden”. 
Anche su suedtirol.info (ops: dominio web unico, la dizione Alto Adige non compare da nessuna parte) il video viene presentato con una frase didascalica, priva di fantasia: La lingua che parliamo è parte della nostra identità. Ecco la risposta dell’Alto Adige alle sfide del plurilinguismo”.

A noi piace senz’altro di più la titolazione abbinata alla versione in lingua tedesca del videoclip, che rende l’idea in un modo molto più terra terra, relativizzando glamour, cadenze della parlata e sfondi bianchi del Museion

“Es gibt zwei Schimpfwörter. Crucchi für die Deutschen. Walsche für die Italiener. Der Witz: Jeder Südtiroler ist von beidem etwas”

Ancora migliore è il titolo, presenta un neologismo di bassissima lega. Ma che personalmente adoriamo e per il quale ci permettiamo spezziamo una lancia…

“Wir sind Walcrucchi”

 

 

 

 

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Sepp.Bacher Mo., 30.03.2015 - 11:09

Zwei Klarstellungen zu folgendem Zitat: "Es gibt zwei Schimpfwörter. Crucchi für die Deutschen. Walsche für die Italiener. Der Witz: Jeder Südtiroler ist von beidem etwas."
Erstens: Crucchi bezog sich ursprünglich auf die Südtiroler, sondern auf die Österreichischen Besatzer im Nordosten (Veneto, Lombardei) im 19. Jahrhundert. In den Sechziger und Siebziger Jahren wurden wir auch Tralici genannt.
Zweitens: Walsch oder welsch ist kein Schimpfwort, das sollen die Italiener akzeptieren. Als Welsch wurde auch die Landiner bezeichnet: Welsch-nofen, Welsch-Ellen. In der Schweiz werden vor allem die französischen Schweizer als die Welschen bezeichnet. Man spricht, wenn man von der Romandie spricht auch vom Welschland. Walsch oder welsch ist eine herkömmliche Bezeichnung für Anderssprachig.
Drittens: es mögen viele sein, doch nicht jeder Südtiroler ist von beiden etwas!

Mo., 30.03.2015 - 11:09 Permalink
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Michael Bockhorni Di., 31.03.2015 - 08:46

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dass es in der Schweiz nicht wertend verwendet wird, heisst noch lange nicht, dass es in anderen Regionen nicht sehr wohl negativ konotiert ist (z.B. Deutsche gegenüber Franzosen oder eben Tiroler gegenüber Italienern). Dies zeigt sich z.B. in Redewendungen wie der „welschen Tücke“ oder Begriffsverknüpfungen wie Rotwelsch oder Kauderwelsch (siehe auch Wikipedia).

Di., 31.03.2015 - 08:46 Permalink
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Sepp.Bacher Di., 31.03.2015 - 11:58

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Ja militante Gutmenschen finden baldmal ein negative Konotation. Wenn ich etwas gegen Walsche habe, dann ändert es auch nichts, wenn ich Italiener sage oder schreibe. Oder? Walsch wird nur negativ, wenn ich es mit einem negativen Adjektiv verbinde, das trifft aber auch beim Wort Italiener (Zigeuner, Neger, Schwuler) zu. Ich bin im Passeier der 50-iger und 60-iger Jahre aufgewachsen und man sagte walsch und Walscher und meinte italienisch-sprachige Personen (analog wie das Welsch in der Schweiz). Warum soll man so herkömmliche Wörter schlecht reden?

Di., 31.03.2015 - 11:58 Permalink
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Michael Bockhorni Di., 31.03.2015 - 13:19

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na ich weiß nicht wieso Du mich als militanten Gutmenschen titulierst, aber es ist natürlich ein Unterschied, ob man über seinen persönlichen Umgang mit Sprache und anderen Menschen spricht oder ob man verallgemeinernde Aussagen trifft. Der Umgang mit Sprache bezieht natürlich immer auch (regional und persönlich unterschiedliche) Vergangenheit mit ein und bekommt dadurch auch gewisse (un/beabsichtigte) Bedeutung. Es ist nicht einfach damit umzugehen (siehe Begriffe wie Heimat und Volk), es wäre aber naiv, sie nicht mitzubedenken.

Di., 31.03.2015 - 13:19 Permalink
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Sepp.Bacher Di., 31.03.2015 - 19:18

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Sorry Michael, du hast schon recht. Ich muss aber zugeben, dass ich zunehmend eine Aversion gegen das übertriebene "politisch Korrekte" entwickelt habe, wo man gleich hinter Vielem eine Boshaftigkeit vermutet und unterstellt. Als ich mich vor 35 Jahren beruflich mit dieser Thematik zu beschäftigen begann, sagte man zum Beispiel Behinderte/r. Man beklagte, dass dieser Begriff zu negativ sei und dass so die Betroffenen nie eine berufliche Integration erreichen könnten. Aus Behinderte wurden Menschen mit Behinderung .......und heute heißen sie Menschen mit besonderer Begabung. Erhalten sie jetzt leichter einen gewünschten Arbeitsplatz? Ich finde, dass dieses Bestreben nach politisch korrekten Bezeichnungen nur oberflächliche Kosmetik ist. Entscheidend ist nicht, dass man immer die korrekte Benennung findet, sondern dass man sich den Personen gegenüber respektvoll/würdevoll verhält, das gilt gleich für Walsche, Zigeuner, Neger oder Schwule. Übrigend, dass wir heute ohne schlechtes Gewissen Schwuler oder Lesbe sagen können, hängt damit zusammen, dass die deutsche Schwulenbewegung bewusst für sich diese Bezeichnung verwendet trotz negativer Konnotation. Sie hat in der Anfangsphase sogar den Rosa Winkel, mit dem Schule in den KZs gekennzeichnet wurden, als ihr Kampf- und Solidaritäts-Symbol gewählt. Was sagst dazu? Ist es nicht so einfacher?

Di., 31.03.2015 - 19:18 Permalink
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Michael Bockhorni Di., 31.03.2015 - 22:04

Antwort auf von Sepp.Bacher

auch ich habe mich u.a. durch meine berufliche Tätigkeit damit beschäftigt und kenne auch die Knüppelinitiative. Aber es ist eben der ausschlaggebende Unterschied, ob Betroffene selbst einen Begriff auswählen oder ob andere sie damit "etikettieren". Wenn sich also Italiener selbst als "Walsche" bezeichnen können das dann andere ebenso tun. Roma und Sinti bzw. Lovara etc. vermeiden sehr bewusst den Begriff "Zigeuner", ebenso Afroamerikaner den Begriff "Neger / Nigger". Dass das Verhalten natürlich das Ausschlaggebende ist, da geb' ich Dir recht.

Di., 31.03.2015 - 22:04 Permalink
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Harald Knoflach Di., 31.03.2015 - 22:34

Antwort auf von Michael Bockhorni

ganz so stimmt das nicht. es gibt auch innerhalb der von dir zitierten communities tendenzen, wie sie bei der schwulen- und lesebenbewegung zu beobachten ist.
http://www.welt.de/kultur/history/article13811031/Wir-sind-Zigeuner-und…
und speziell in der hiphop-szene ist das wort "nigger" ein begriff, der zwar für außenstehende tabu ist, für insider jedoch eine art "adelung" darstellt.

Di., 31.03.2015 - 22:34 Permalink
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Sepp.Bacher Mi., 01.04.2015 - 11:40

Antwort auf von Harald Knoflach

Danke Harald für deinen Beitrag und Link. Ich habe im Fernsehen eine Dokumentation gesehen, wo ein Ethnologe sich lange Zeit mit den Zigeunern/Roma in Tschechien und der Slowakei gefasst und auch immer wieder längere Zeit mit einzelnen Gruppen gelebt hat und zu analogen Schlüssen gekommen ist wie Rolf Bauerdick. Da wird ein gutes Beispiel beschrieben, wo ideologisch beeinflusste Intellektuelle über den Köpfen der Betroffenen, eine Bezeichnung zum Tabu erklären. Ich glaube auch mitgekriegt zu haben, dass sich Sinti und Roma in der Regel auch nicht mit einander identifizieren.

Mi., 01.04.2015 - 11:40 Permalink
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Sepp.Bacher Mi., 01.04.2015 - 22:01

Antwort auf von Michael Bockhorni

Danke für den Link. Der Beitrag ist für mich ein Paradebeispiel, wie man etwas auf Spitz treiben kann. Genau dagegen argumentiere ich. Im Beitrag wird das "disablet" als korrekte englische Bezeichnung angeführt. Disablet entspricht dem Italienischen "Invalido"; heißt wohl nichtswertig oder so ähnlich. Der Übersetzungsdienst von Google bietet als Übersetzung für "disablet" folgende Synonyme an: behindert, invalid, untauglich, arbeitsunfähig, unbrauchbar, usw. Den Begriff Invalide kann unbeanstandet verwenden; er wird sogar offiziell gebraucht: z. B. Invaliditätsbescheinigung. Wo ist da ein Fortschritt?

Mi., 01.04.2015 - 22:01 Permalink
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Giancarlo Di., 31.03.2015 - 22:29

Antwort auf von Sepp.Bacher

Se Josef Zoderer ha titolato un suo romanzo "Die Walsche", dopo averlo letto uno si rende conto che certo non intendeva la stessa cosa degli svizzeri tedeschi quando parlano di "Welschen". E' innegabile che in Sudtirolo questa parola abbia assunto una sfumatura negativa, qualunque ne sia l'origine. Capita a tutti di non poterne più del politicamente corretto, a cominciare da me, ma ad oggi non è stato ancora inventato un altro modo per non offendere le persone che per il fatto di appartenere a una categoria si vedono negata la propria individualità, che viene identificata con tale categoria. Tu fai l'esempio del tedesco "schwul" , ma appunto è un esempio che non fa testo perché il suo significato, all'inizio dispregiativo, è stato quasi rovesciato dal movimento gblt dei paesi germanici in una parola-simbolo del gay pride. Invece non risulta che in Sudtirolo oggi ci sia un "crucchi pride" o un "Walschen pride".

Di., 31.03.2015 - 22:29 Permalink
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Guido Gentilli Mo., 30.03.2015 - 12:02

Brava, bella, intelligente la Ragaglia.
Il suo punto di vista è totalmente condivisibile.
Però se non porta più visitatori, ho paura che andrà a gambe all'aria lei con tutto il Museion.

Mo., 30.03.2015 - 12:02 Permalink
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Martin B. Mi., 01.04.2015 - 12:25

Antwort auf von Guido Gentilli

Ich glaube sie lebt ein wenig in Ihrer eigenen Welt, wie gar einige im künstlerischen Umfeld. Auch glaube ich nicht dass sie eine Mehrheit oder zumindest knapp die Hälfte der Bozner, geschweige denn Südtiroler räpresentiert. Es mag sein, das (Bozner) Führungspositionen vermehrt an Personen mit ihrer Sprachkompetenz vergeben werden, aber diese "Führungsschicht" ist eben noch lange kein "Durchschnitt".

Mi., 01.04.2015 - 12:25 Permalink
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Hartmuth Staffler Di., 31.03.2015 - 17:07

Ich verstehe nicht, was die Südtiroler mit den Walen zu tun haben sollen. Wir sind doch weit vom Meer entfernt und eher Bergmenschen, während Wale nur im Meer zu finden sind.

Di., 31.03.2015 - 17:07 Permalink
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Profil für Benutzer Hartmuth Staffler
Hartmuth Staffler Sa., 04.04.2015 - 19:00

Hier wird über den Begriff "Walcrucchi" diskutiert, obwohl niemand weiß, was dieses seltsame Wort überhaupt bedeuten soll. Ich kenne Walrösser, Walküren usw., aber ich habe keine Ahnung, was Walcrucchi bedeuten soll. Der Wortteil Wal- weist auf die im Meer lebenden Wale hin, eine von habgierigen Menschen bedrohte, vom Aussterben gefährdete Säugetierart. Soll das ein indirekter Hinweis darauf sein, dass auch die Crucchi, also die von den Italienern in rassistischer Weise verachteten Deutschen und Ladiner im südlichen Tirol, dem Aussterben geweiht sind? Für eine Aufklärung wäre ich dankbar.

Sa., 04.04.2015 - 19:00 Permalink