Politik | Sanität

„In drei Jahren“

Der scheidende Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes Andreas Fabi über MEDarchiver, die gescheiterte Informatisierung und die Anstellung seiner Tochter.

salto.bz: Herr Fabi, der Landtagsabgeordnete Paul Köllensperger hat eine Anfrage zum EDV-Programm MEDarchiver gestellt. Auf alle fünf Fragen, antworteten der Sanitätsbetrieb und die Landesrätin mit: „Wissen wir nicht“. Wollen Sie die Opposition für blöd verkaufen?
Andreas Fabi: Nein, absolut nicht. Wenn ich mir diese Antwort anschaue, dann kann ich verstehen, dass das so wirken kann. Hier hat man eine technische Antwort geliefert, die etwas unglücklich formuliert ist. Es ist aber nicht unsere Absicht irgendetwas beim Thema MEDarchiver zurückzuhalten...

Fangen wird damit an: Es gibt eine Firma, die MEDarchiver heißt und ein Computerprogramm, das MEDarchiver heißt?
Ja und das sind zwei unterschiedliche Dinge. Das Programm MEDarchiver haben wir heute stationär in den Krankenhäusern Schlanders und Meran sowie in einigen Abteilungen im Krankenhaus Bozen...

Es ist ein Archivierungsprogramm für die Krankengeschichten?
Ein Verwaltungsprogramm vor allem für die stationären Krankengeschichten. Es ist ein Teil des Krankenhaus-Informations-System (KIS). Dieses MEDarchiver-System wird aber ganz sicher ausgetauscht. Es ist EDV-technisch nicht mehr auf der Höhe.

Entwickelt wurde das Programm von der privaten MEDarchiver GmbH, die immer noch für den Sanitätsbetrieb tätig ist?
Ja, das Unternehmen hat noch einen Wartungsvertrag. Die MEDarchiver GmbH betreut diese Minimalanpassung. Unter anderem auch die neue Privacy-Regelung.

Also nochmals zurück: Der Sanitätsbetrieb verwendet seit Jahren ein Programm, das von einer privaten Firma unter Mithilfe der Ärzte und des Sanitätsbetriebes entwickelt wurde. Der Generaldirektor weiß aber weder wem das Programm gehört, noch ob man Lizenzrechte bezahlt?
Der Sanitätsbetrieb hat die Quellcodes für dieses Programm. Das heißt, wir können es notfalls weiterentwickeln. Für die Lizenzen wurden rund 800.000 Euro gezahlt.

Wem gehören die Daten?
Die Daten gehören auf jeden Fall dem Sanitätsbetrieb.

Der Firma MEDarchiver gehörten auch 44 Prozent der SAIM GmbH, deren Hauptaktionär der Südtiroler Sanitätsbetrieb ist und die für die Informatisierung der Südtiroler Krankenhäuser zuständig ist?
Das war bei der Gründung der SAIM so. Wir haben immer noch 51 Prozent. Aber vor zwei, drei Jahren hat die Insiel AG die Anteile der MEDarchiver GmbH aufgekauft. Die Insiel war ursprünglich eine Inhousegesellschaft der Region Friaul-Julisch-Venetien. Doch inzwischen ist das Unternehmen eine private Aktiengesellschaft geworden, die in der Krankenhaus-Informatik EUweit führend ist.

Und der ursprüngliche Besitzer der MEDarchiver GmbH Werner Rainer hat sich an dem Projekt eine goldene Nase verdient?
Nein, das glaube ich nicht. Die Firma MEDarchiver hat ein Angebot gemacht, um 2,1 Millionen Euro die Krankenhäuser zu informatisieren. Sie hat dafür auch den Zuschlag erhalten. Fachleute sagten uns danach aber, dass 20 Millionen an Kosten für ein solches Projekt angemessen wären. Mit 2 Millionen ist es unmöglich, das ganze durchzuführen. Damit sind wir beim Grundproblem...

Sie sagen Werner Rainer hat draufgezahlt?
Das weiß ich nicht. Sicher ist, dass Rainer das Volumen des Auftrags unterschätzt hat. Er glaubte, er kann kommen und sein Produkt einfach über den ganzen Betrieb stülpen. Doch so war es nicht. Das war auch der Grund der andauernden Auseinandersetzungen. Aber wir haben einen Vertrag: MEDarchiver muss um dieses Geld die Programme liefern und sie auch warten. Dazu kommt ein Tagessatz für Einsätze von 500 Euro. Heute kostet jede andere Firma mindestens 2.000 Euro am Tag. Insiel musste diesen Vertrag mit denselben Konditionen übernehmen. Von der Kostenseite ist das Ganze für uns ideal.

Aber?
Der Haken ist, dass wir seit Jahren herumkrebsen. Die Firma hat gesehen, dass sie draufzahlt und deshalb ist es immer wieder zu Engpässen bei der Weiterentwicklung gekommen.

Es gab 2011 aber auch eine Ermittlung der Bozner Staatsanwaltschaft gegen Sie zur SAIM und zur Beauftragung von MEDarchiver?
Das stimmt. Aber wenn man hier einen Zusammenhang herstellt, dann ist das eine Verleumdung. Denn ich hatte mit der Vergabe nicht das Geringste zu tun. Es hat eine öffentliche EU-Ausschreibung gegeben, aus der MEDarchiver als Sieger hervorgegangen ist. Das war 2004. Ich war damals Generaldirektor in Meran und hatte nichts mit der Ausschreibung zu tun. Die Ausschreibung wurde vom Gesundheitsbetrieb Bozen gemacht. Als die Ermittler zu mir gekommen sind, weil ich später der SAIM-Präsident war, habe ich das auch sofort klargestellt. Das Ganze wurde dann auch archiviert.

Ihre Tochter hat ein zeitlang für die „Biomedical Technology Consultig Srl“ (BTC), eine andere Firma von MEDarchiver-Besitzer Werner Rainer, gearbeitet. Keine schiefe Optik?
Nein. Wenn ich MEDarchiver beauftragt hätte, dann könnte ich diese Kritik verstehen. Ich hatte aber nichts damit zu tun. Zudem hat meine Tochter vom Juni 2007 bis zum April 2008 dort gearbeitet. Sie hat eine Diplomarbeit über die SAIM und über PPP-Modelle im Sanitätsbereich geschrieben. Dabei kam sie in Kontakt mit Rainer. Deshalb auch die Zusammenarbeit. Das ist es und nicht mehr. Wenn ich es wirklich notwendig hätte meine drei Kinder unterzubringen, glauben Sie nicht, dass es viel bessere Möglichkeiten im Sanitätsbetrieb geben würde? Aber das habe ich nicht notwendig und ich würde es auch nie tun.

Wenn ich es wirklich notwendig hätte meine drei Kinder unterzubringen, glauben Sie nicht, dass es viel bessere Möglichkeiten im Sanitätsbetrieb geben würde?

Die BTC hat jetzt aber auch den Auftrag bekommen, die Medizintechnik für das neue Bozner Krankenhaus zu projektieren?
Das habe ich aus Ihrem Artikel gelesen. Denn wir als Sanitätsbetrieb sind nur für die laufende Medizintechnik zuständig. Den Neubau in Bozen und diese Vergabe bearbeitet aber direkt das Bautenassessorat. Ich kann Ihnen deshalb dazu nichts sagen.

Herr Fabi, die Informatisierung des Südtiroler Sanitätsbetriebes ist großartig gescheitert?
Es stimmt, das größte Problem, das ich in meiner Amtszeit nicht lösen konnte, ist das KIS. Man darf aber nie vergessen, dass wir sieben autonome Spitäler hatten, die alle ihre Systeme entwickelt haben. Später gab es vier autonome Betriebe und später dann einen Betrieb mit vier Bezirken. Bis zum November 2014 waren die EDV-Leute hierarchisch immer noch von den Bezirken abhängig. Erst seit einem halben Jahr ist die EDV-Abteilung ein südtirolweiter Dienst.

Es stimmt, das größte Problem, das ich in meiner Amtszeit nicht lösen konnte, ist das KIS.

Es gibt aber immer noch kein einheitliches System?
Das stimmt. Sie müssen bedenken, es gab ursprünglich um die 70 verschiedene Systeme. Heute sind es noch drei größere Systeme. Wir haben die Lösung noch nicht. Aber wir arbeiten daran.

Die Folge: Eine Patientin muss aus Brixen ihre Krankenakte auf CD nach Meran selbst mitnehmen. Ist das tragbar?
Sie haben Recht, das ist nicht tragbar. Gehen wir aber zurück: 2002 hat die Landesregierung entschieden, es dürfen in den vier Betrieben vier System eingeführt werden. Brixen-Bruneck ist seinen Weg gegangen, Meran und Bozen ebenso mit einem PPP-Modell und MEDarchiver. 2004 kam dann Richard Theiner als Landesrat und die Vorgabe: Es muss ein System gemacht werden. Zu diesem Zeitpunkt hatten aber alle Verträge, die man nicht so ohne weiteres auflösen konnte. Deshalb hat sich das Ganze auch so lange hingezogen.

Glauben Sie, dass Ihr Nachfolger in Sachen EDV das schafft, was Ihnen als Generaldirektor nicht gelungen ist?
Es geht hier um eine Grundsatzentscheidung, die auf jeden Fall noch ich als Generaldirektor in den nächsten Wochen treffen möchte. Die Entscheidung, ein System zu machen, ist da. Jetzt steht eine andere Frage an: Wollen wir vieles selber machen? Oder wollen wird die gesamte Informatisierung einem externen Unternehmen in die Hand geben. Ich denke da an die Insiel, die unsere Partner in der SAIM ist. Hier gibt es einfach schon viel Vorarbeit.

Es geht hier um eine Grundsatzentscheidung, die auf jeden Fall noch ich als Generaldirektor in den nächsten Wochen treffen möchte.

Die anderen Bezirke werden jetzt aufjaulen?
Natürlich gibt es Widerstände. Niemand will von seinem System abgehen. Aber welche Alternativen haben wir? MEDarchiver schließe ich kategorisch aus, weil es EDV-technisch überholt ist und so schnell wie möglich raus muss. SDO-KEB ist eine Eigenproduktion für Bozen, die eigentlich nur eine Art Zwischenlösung war. IKIS ist das System, das in Bruneck entwickelt wurde und dort sicher gut geht. Aber bereits für die Ausweitung nach Brixen hat man drei Jahre gebraucht. Ich bin deshalb der Meinung, dass wir das Projekt gemeinsam mit dem Betrieb und in der SAIM mit dem Unternehmen Insiel durchführen müssen. Es ist ein verlässlicher Partner, der Erfahrung und auch die Infrastrukturen hat. 

Ich bin überzeugt, dass man zum Beispiel in Meran es schaffen würde, das Insiel-System innerhalb eines halben Jahres samt Schulung einzuführen. Deshalb sage ich, in drei Jahren kann man es südtirolweit schaffen.

Wagen Sie eine Prognose: Wann wird Südtirols Sanität eine einheitliches EDV-System haben?
Ich bin vorsichtig und sage: in drei Jahren. In diesem Zeitraum sind die Neuorientierung und der Umbau möglich. Voraussetzung dafür ist aber eine richtige strategische Entscheidung. Und eine gute Zusammenarbeit. Ich bin überzeugt, dass man zum Beispiel in Meran es schaffen würde, das Insiel-System innerhalb eines halben Jahres samt Schulung einzuführen. Deshalb sage ich, in drei Jahren kann man es südtirolweit schaffen.

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Burkhard Wermter Do., 07.05.2015 - 15:19

Krankenhausiformationssysteme auf bzw. umzubauen, ist in der Tag sehr aufwendig. Da nun scheinbar bei der Informatik des SB Suedtirol ein organisierter Neustart stattfinden soll, waere es doch einmal sinnvoll, das Informatiksystem des SB Trentino im Rahmen einer Euregio Tirol-Kooperation anzusehen und Synergie-Effekte auszuloten. Alleine der territoriale Bereich der Trentiner Sanintaetsinformatik ist beeindruckend. Patientinnen und Patienten, sowie Basis-/Basikinderaerztinnen und Aerzte koennen in die jeweiligen Krankenhausentlassungsbriefe, in Befunde von Spezialambulanzen, Erste Hile und Labor, wie auch von weiteren Untersuchungen online einsehen. Elektronische Rezepte gibt es sowieso. Neben einer besseren Informationsdienstleistung wird allen Beteiligten viel Geld und Zeit gespart. Warum nicht ein ein gemeinsames Treninter-Suedtiroler Informatiksystem der Sanitaetsbetriebe investieren. Es wird fuer alle guenstiger, wenn man die Entwicklungskosten teilt. Leben wir doch einmal auch Euregio Tirol !

Do., 07.05.2015 - 15:19 Permalink
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Burkhard Wermter Do., 07.05.2015 - 15:19

Krankenhausiformationssysteme auf bzw. umzubauen, ist in der Tag sehr aufwendig. Da nun scheinbar bei der Informatik des SB Suedtirol ein organisierter Neustart stattfinden soll, waere es doch einmal sinnvoll, das Informatiksystem des SB Trentino im Rahmen einer Euregio Tirol-Kooperation anzusehen und Synergie-Effekte auszuloten. Alleine der territoriale Bereich der Trentiner Sanintaetsinformatik ist beeindruckend. Patientinnen und Patienten, sowie Basis-/Basikinderaerztinnen und Aerzte koennen in die jeweiligen Krankenhausentlassungsbriefe, in Befunde von Spezialambulanzen, Erste Hile und Labor, wie auch von weiteren Untersuchungen online einsehen. Elektronische Rezepte gibt es sowieso. Neben einer besseren Informationsdienstleistung wird allen Beteiligten viel Geld und Zeit gespart. Warum nicht ein ein gemeinsames Treninter-Suedtiroler Informatiksystem der Sanitaetsbetriebe investieren. Es wird fuer alle guenstiger, wenn man die Entwicklungskosten teilt. Leben wir doch einmal auch Euregio Tirol !

Do., 07.05.2015 - 15:19 Permalink
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Heinrich Tischler Do., 07.05.2015 - 15:43

2004 wurde der Beschluss für ein gemeinsames Krankenhausinformatiksystem gefällt, jetzt haben wir 2015! Jetzt höre ich erstmals offiziell von einem Verantwortlichen , dass das System nicht funktioniert und ausgetauscht werden muss. Ich habe schon vor vielen Jahren als aktiver Primar, zusammen mit anderen Arztkollegen, darauf hingewiesen, dass es hier, verzeiht den Ausdruck, eugenischer Maßnahmen bedarf (Eliminierung des Medarchiver) um das KIS zum Funktionieren zu bringen, so umständlich, langsam und benutzerunfreundlich war der Medarchiver. Vertröstungen bzw. Ignorieren war der Fall, zudem gab es den mächtigen Ressortdirektor, der ein Informatiker ist, all diese Leute waren im Verwaltungsrat der SAIM und und und . Ich verweise noch einmal auf meinen Kommentar beim Artikel "Stich ins Wespennest" mit Videohinweis. (Ich habe gesehen, dass dieses Video nach dem Kommentar etwa 80 mal angeklickt worden ist).
Bravo Herr Franceschini und Herr Köllensperger, weiter so!

Do., 07.05.2015 - 15:43 Permalink
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Martin Ogriseg Do., 07.05.2015 - 17:50

Als Insider der Situation müssen einige Aussagen von Dr. Fabi doch in das rechte Licht gerückt werden:
1) Wenn die „Ausweitung von Bruneck nach Brixen“ schon 3 Jahre gedauert hat, so lag das auch daran, dass für diese Ausweitung kaum Ressourcen zur Verfügung gestellt wurden. Im Grunde hing diese Ausweitung an 1-2 EDV-Mitarbeitern, die zusätzlich mit einer Reihe von Aufträgen eingedeckt wurden, sodass sie sich fast nur „nebenher“ (und nicht hauptberuflich) mit der Ausweitung nach Brixen beschäftigen konnten.
2) Das in Bruneck entwickelte System mit dem Namen iKIS (= internes Krankenhaus-Informations-System) wurde von den eigenen EDV-Mitarbeitern in ihrer Arbeitszeit entwickelt. Wenn es also in Bruneck und Brixen heute ein funktionierendes System gibt (im Gegensatz zu Bozen und Meran), so sei hier auch daran erinnert, dass dieses System den Betrieb praktisch „nichts“ zusätzlich gekostet hat (außer natürlich die Arbeitszeit der Mitarbeiter, die ohnehin ein Anstellungsverhältnis haben und die auch bezahlt hätten werden müssen, wenn ein valides System angekauft und eingeführt worden wäre).
3) Die Strategie, die Informatisierung der Krankenhäuser einer auswärtigen Firma (mit Gewinnabsichten) zu übergeben, ist insofern falsch, als dass man sich dadurch auf Gedeih und Verderb dieser Firma ausliefert, die bis heute noch kein zeitgemäßes funktionierendes System vorweisen kann und das erst noch entwickelt werden müsste (auf unsere Kosten!). Für jede einzelne Fehlfunktion bzw. für jede eventuell gewünschte/notwendige Zusatzfunktion muss eine "Chiamata" an die Firma ergehen und dann auch bezahlt werden! In der Vergangenheit hat diese Strategie zum aktuellen KIS-GAU geführt, den wir heute ausbaden müssen und der uns mindestens 2 Millionen Euro gekostet hat. Es ist unverständlich, warum man aus den Fehlern aus der Vergangenheit nicht zu lernen bereit ist.

Do., 07.05.2015 - 17:50 Permalink
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Profil für Benutzer Heinrich Tischler
Heinrich Tischler Do., 07.05.2015 - 20:47

Antwort auf von Martin Ogriseg

Zum iKIS kann ich auch etwas sagen. Das Departement für Rehabilitation wollte unbedingt ein gemeinsames Informatiksystem, damit wir Pateintenflüsse und andere Daten vergleichen könnten. Anfangsposition 2005 (!) war Rehanet in Bozen(von Dr. Zelger mit einer Firma erarbeitet und weiterentwickelt), in Meran Rehanet ( weil Dr Zelger damals in Meran mit dem Rehanet in Ermangelung anderer Informatiksysteme begonnen hat), aber ohne support , also als Auslaufmodell gehandelt, bis von einem Tag auf den anderen der Medarchiver aufoktruiert wurde, Brixen nichts und Bruneck iKis. Nach einer ersten gemeinsamen Sitzung in Bruneck gab man mir den Auftrag im Namen der Departementleitung zu entscheiden welches System wir möchten. Die Mehrheit sprach sich für iKIS aus. Ich habe mir von Herrn Amhof, der sich persönlich Zeit nahm, das iKis erklärt bekommen und muss sagen, dass mir dieses System sofort eingeleuchtet hat, so benutzerfreundlich, leicht verständlich und komplett war es. In 2 Stunden war man up to date, während für den medarchiver mehrere Sitzungen an Weiterbildung nötig waren, ohne dass man je das System so richtig benutzen konnte.
Trotz Nachfragens und Insistierens blieb alles beim Alten, keine Möglichkeit des internen Informatikaustausches zwischen den Reha-Abteilungen. Auch als Herr Amhof Bezirksdirektor wurde, gab es kein Einlenken für das iKIS, da wird die SABES-Führung oder Assessorat geblockt haben. Auf die Frage damals an Herrn Amhof, wer das iKIS entwickelt habe, sagte er es seien seine Mitarbeiter, meist ohne akademischen Titel, nur mit viel Elan und Visionen gewesen, die auch auf die Fragen und Wünsche der einzelnen Abteilungen eingegangen sind und damit das kundenfreundliche System generiert haben.
Ach, es gäbe noch so viel zu erzählen über den KIS-GAU wie ihn Kollege Ogriseg bezeichnet, aber ich will ja nicht langweilen.

Do., 07.05.2015 - 20:47 Permalink
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Profil für Benutzer Burkhard Wermter
Burkhard Wermter Do., 07.05.2015 - 20:31

Die bisherigen KIS Krankenhausinformationssysteme sind rueckwaerts als Dokumentationssysteme organisiert. Der Sanitaetsbetrieb Suedtirol ist aber keine Krankenhausgesellschaft, sondern ein Betrieb, der Spitaeler und Territorium umfasst. Wie koennen wir vorrausdenkend Daten erfassen und in den klinischen Ablauf integrieren, um den Patienten ein besseres Ergebnis zu liefern. Der Grossteil der Suedtiroler Bevoelkerung lebt nicht in Staedten sonden in Taelern und auf Bergen. Wie koennen Patientendaten wie Vitalparameter, Herzgeraeusche, Atemgeraeusche uebertragen und bearbeitet werden, um den Rettungsdienst vor Ort hochqualitativ zu unterstuetzen und die behandelnden Spitaeler vorzubereiten, bzw. den Weiter- oder Dirkettransport an Uni-Klinika zeitnah zu organisieren. Man kann viel Zeit gewinnen, wenn man bei Bedarf direkt aus dem Tal in Absprache mit einem Suedtiroler Referenzkrankenhaus an eine Uniklinik verlegen koennte.

Do., 07.05.2015 - 20:31 Permalink
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Maximilian Ben… Do., 07.05.2015 - 22:02

Sehr intetessantes Interview mit vielen Neuigkeiten. Aber auch Widersprüchen. Seit mindestens 10 Jahren schlagen sich Ärzte (jung und alt) mit dem Medarchiver rum. Ich kenne NIEMAND in SB Bozen der nicht drüber flucht (milde ausgedrückt). Von den Herren der Saim wurde immer nur gemauert, verteidigt, überrollt. Und jetzt erfahre ich, dass Herr Fabi vor seiner Pensionierung wieder alles entscheiden und verbauen will?! Und das selbe Muster anwenden will? Diesmal Insiel statt Medarchiver? Was bitte sollte sich jetzt ändern, außer der Name der softwares. Die Technologie der Insiel ist genauso veraltert. Bitte Frau Stocker, ersparen sie uns seinen letzten Willen. Ich flehe Sie an!

Do., 07.05.2015 - 22:02 Permalink
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Profil für Benutzer Burkhard Wermter
Burkhard Wermter Fr., 08.05.2015 - 00:37

handschriftliche Erste Hilfe Befunde gibt es nur noch Bozen. Das Institut fuer Geschichte der Medizin in Padua wird dafuer sehr dankbar sein.
Sonst gibt es in Suedtirol und im Trentino modernere Dokumentationsverfahren.

Fr., 08.05.2015 - 00:37 Permalink
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Profil für Benutzer stefano Corra
stefano Corra Fr., 08.05.2015 - 22:59

Antwort auf von Burkhard Wermter

Certo, "handschriftliche Erste Hilfe Befunde gibt es nur noch Bozen"!. Il tentativo di informatizzare il Pronto Soccorso di Bolzano mediante Medarchiver e' iniziato nel 2006. Dopo una breve fase di sperimentazione il progetto, visto i continui malfunzionamenti del programma, e' stato abbandonato. In varie occasioni l'allora primario del Pronto Soccorso, Dr De Giorgi, ha sollecitato i vertici ospedalieri sulla necessita' di un sistema informatico ben funzionante per il Pronto Soccorso. Naturalmente senza risultato.... Dopo quasi otto anni e' stato "rianimato" Medarchiver, con quasi tutti gli stessi problemi del 2006... e tuttora non si riesce a gestire la totalita' dei pazienti, per errori ricorrenti e blocchi del sistema, con un continuo rimpallo delle responsabilita' tra i tecnici di Medarchiver e i tecnici degli altri sistemi informatici dell'ospedale. Nonostante tutti gli operatori del Pronto Soccorso avessero espresso le loro perplessita' sul programma che veniva loro imposto, si e' dovuto procedere in questa direzione. Ora sentirsi dire dal direttore generale che "dieses MEDarchiver-System wird aber ganz sicher ausgetauscht. Es ist EDV-technisch nicht mehr auf der Höhe" quando da parte nostra cio' era stato detto fin dall"inizio fa certo molto piacere...... Non solo mi lascia molto perplesso un'altra affermazione del Dr. Fabi: "Die Firma MEDarchiver hat ein Angebot gemacht, um 2,1 Millionen Euro die Krankenhäuser zu informatisieren. Sie hat dafür auch den Zuschlag erhalten. Fachleute sagten uns danach aber, dass 20 Millionen an Kosten für ein solches Projekt angemessen wären. Mit 2 Millionen ist es unmöglich, das ganze durchzuführen". Questa approssimazione e superficialita' nella gestione della cosa pubblica mi fa subito pensare: SUEDTIROL IST 100% ITALIEN!!!

Fr., 08.05.2015 - 22:59 Permalink