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"Filmschaffende unter der SVP-Fuchtel"

Andreas Pöder lässt sich nicht davon abbringen: Die Filmförderung muss überarbeitet werden – ungeachtet der „eigenartigen Reaktionen“ der Filmschaffenden.

Das Hick-Hack um Südtirols Filmförderung geht mit einem Angriff von BügerUnions-Abgeordneten Andreas Pöder auf den Verband der Filmschaffenden Südtirols (FAS) weiter: Als „eigenartige Reaktion" bezeichnet der Landtagsabgeordnete die Aussendung des Verbandes zu seinem Beschlussantrag für die Neuordnung der Südtiroler Filmförderung. „Ich habe doch mit dem Verband nichts am Hut. Mir geht es um die Sache, dieses Verbandsdenken liegt mir seit jeher fern“, schreibt er.  Für die Tatsache, dass die Filmschaffenden seinen Vorstellungen für die  Überarbeitung der Filmförderung wenig abgewinnen können, hat Pöder mehrere Erklärungen: „Entweder die Verbandsführung steht unter der Fuchtel der SVP oder sie hat ein gestörtes Verhältnis zur Demokratie. Oder die Verbandsführung  muss dem Kulturlandesrat und SVP-Obmann Achammer zeigen, dass man immer brav bei der Stange bleibt.“ In jedem Fall müsse er als gewählter Abgeordneter „nicht irgendeine Verbandsführung fragen, ob ich im Landtag eine politische Initiative unternehmen darf oder nicht", so Pöder.

Deshalb bleibt er mit einem erst kürzlich zum zweiten Mal eingereichten Beschlussantrag zum Thema dabei: Künftig sollten vom Land Südtirol nur mehr Filmprojekte gefördert werden, bei denen es einen eindeutigen örtlichen oder historischen Bezug zu Südtirol gibt, der im Film auch deutlich zur Geltung kommt. Weiters sollten Filme gefördert werden, die von Südtiroler Regisseuren gedreht werden und bzw. oder an denen Südtiroler Schauspieler mit Neben- oder Hauptrollen beteiligt sind“, so der Abgeordnete der BürgerUnion.

Auch der Verband der Filmschaffenden FAS arbeitet bereits seit geraumer Zeit an Vorschlägen zur Korrektur einiger Förderkriterien und des Antragsverfahrens zum Vorteil der Kreativen in und aus Südtirol, hatte Georg Zeller vom FAS auf salto.bz präzisiert. Diese seien bereits der BLS unterbreitet worden und würden sich teilweise mit den Forderungen der „Jungen Autoren und Regisseure“ überschneiden. Mit Andreas Pöders Vorstellungen des Förderungssystems haben sie laut Zeller aber nichts zu tun.

„In den fünf Jahren seit Gründung der BLS-Filmcommission konnten alle Beteiligten wichtige Erfahrungen sammeln und wir halten nun die Zeit für reif, zum Beispiel den lokalen Filmemachern den Zugang zum Fördertopf auch für kleinere und wirtschaftlich riskantere Projekte zu erleichtern oder ihnen durch eine Anschubförderung den Einstieg in internationale Finanzierungsschienen zu ermöglichen“, so Zeller.  In Südtirol gebe es ein immenses kreatives und filmberufliches Potential, das der Natur des Mediums entsprechend auch in Zukunft grenzüberschreitend und ohne kulturelle Schranken genutzt werden sollte.