Politik | Verkehr

Bozner Hoffnungen

Die Perspektive einer Konzessionsverlängerung für die A22 bringt auch den Boznern eine konkrete Hoffnung auf Verkehrsentlastung. Doch wie realistisch ist sie?

Update: In zahlreichen Dörfern und Städten im ganzen Land wurden sie in den fetten Jahren gebaut. Die Landeshauptstadt dagegen ist noch immer ohne irgendeine Umfahrung. „Einzige Ausnahme ist die Autobahn“, relativiert Mobilitäts-Stadträtin Judith Kofler Peintner. „Doch nachdem diese mautpflichtig ist, kann ich die Bozner schwer dazu bringen, die Autobahn zu nehmen, um die Stadt zu durchqueren.“ Beim gestrigen römischen Treffen von Landeshauptmann Arno Kompatscher ist zumindest die Perspektive auf eine erste Erleichterung der Bozner Verkehrsbelastung wieder gestiegen. Denn gelingt es im Herbst tatsächlich, die Konzessionsverlängerung der Brennerautobahn bis 2045 über eine Inhouse-Vergabe unter Dach und Fach zu bringen, erhält nicht nur der Brennerbasistunnel eine sichere Finanzierungsbasis. Die berühmten 550 Millionen Euro, die aus den Gewinnen der A22 angespart wurden, sollen auch dazu verwendet werden, der Umfahrung von Bozen endlich eine finanzielle Basis zu geben.

Ein Versprechen, das Landeshauptmann Arno Kompatscher von Beginn an gegeben hatte – und am Donnerstag in Rom erneut wiederholte.  „Wir setzen nun große Hoffnungen in die Aussagen des Landeshauptmanns“, meint die Bozner Mobilitäts-Stadträtin, in deren Ressort die Planungsarbeiten der Projekte fallen. Obwohl ihre Partei die beiden seit Jahren diskutierten Verkehrsprojekte – also die Verlängerung des Tunnels von St. Jakob in Richtung Kohlern sowie der Hörtenbergtunnel – erst im Rahmen der Bozner Koalitionsverhandlungen als Bedingung für ein gemeinsames Regierungsprogramm gesetzt hatte, hängen sie bislang immer noch in der Luft. Denn ohne Finanzierung bringen auch Planungsarbeiten wenig, sagt Judith Kofler Peintner.

Verlegung der Autobahn oder Umfahrungen?

368 Millionen Euro  war die astronomische Zahl, die Landesrat Christian Tommasini vor einem Jahr in Zusammenhang mit den Bozner Umfahrungen nannte. Die größte Priorität wurde bislang immer der Fortführung der SS12 eingeräumt. Obwohl Gemeinde- wie Landestechniker hier bereits konkret am Werk waren, sind auch bei der Verlängerung des Tunnels von St. Jakob noch wesentliche Fragen zu klären – darunter die Überlegung, ob er in einer oder zwei Röhren geführt werden soll und wo konkret man wieder herauskommen will, sagt die Bozner Stadträtin. Für den Hörtenbergtunnel gibt es bislang nicht einmal eine Machbarkeitsstudie des Bauherren Land. Bislang hat nur die Gemeinde einen ersten Vorschlag ausgearbeitet. Hier betrifft eine der zentralen Überlegungen die Einfahrt im Sarntal. „Denn wenn wir einen Tunnel bauen, müssen wir dafür sorgen, dass der Verkehr aus Jenesien sowie der nördlichen Fagenstraße abgefangen wird“, so Kofler Peintner. Weniger prioritär wird dagegen in der Bozner Stadtverwaltung, die damals von Tommasini ebenfalls vorgestellte Untertunnelung der Einsteinstraße gesehen.

Was aber ist mit der Verlegung der Brennerautobahn, die von den Grünen im Zusammenhang mit den Verhandlungen zur Konzessionsverlängerung am Freitag ebenfalls gefordert wird? „Auch diese Forderung wird seit langem von der Gemeinde Bozen geteilt und ist in allen wichtigen Fachplänen enthalten“, sagt Kofler Peintner. Allerdings hat die Stadträtin Zweifel an einer parallelen Realisierung beider Projekte. Und zwar nicht nur was die Verlängerung der SS12 und den Hörtenbergtunnel betrifft. Noch unabdingbarer als die Verlegung der Autobahn sei für die Bozner Stadtpolitik die Zulaufstrecke für den BBT. Denn um der Entwicklung des Bozner Bahnhofsareals eine reelle Chance zu geben, darf der LKW-Verkehr nicht mehr über den Bozner Bahnhof laufen, sondern müsste an der Stadt vorbeigeführt werden. „Das heißt dann aber, dass Autobahn und Zulaufstrecke durch den selben Berg müssten“, meint Kofler Peintner.

"Ich arbeite jetzt einmal so, als hätte ich fünf Jahr vor mir"

Auch mit finanzieller Planungssicherheit bleibt eine Bozner Verkehrsentlastungen deshalb zumindest für die kommenden fünf Jahre eine Vision. Doch die Hoffnung nach 2020 zumindest mit den Bauarbeiten für die Verlängerung der SS12 beginnen zu können, sind nun wieder gestiegen, bestätigt die Bozner Mobilitätsstadträtin. Zumindest wenn die Bozner Umfahrungen vom Landeshauptmann „unabhängig von allen anderen Thematiken behandelt werden“, wie es Kofler Peintner ausdrückt. In anderen Worten: Wenn die Umfahrungen unabhängig vom sonstigen Bozner Chaos durchgezogen werden. Doch hat dieses nicht auch Auswirkungen auf die Arbeiten im Ressort der verantwortlichen Stadträtin? "Ich halte es für mich ganz einfach", sagt Kofler Peintner: „Ich bin eine gewählte Stadträtin, und arbeite jetzt einmal so, also hätte ich fünf Jahre vor mir ." 

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Benno Kusstatscher Fr., 07.08.2015 - 12:29

Bezüglich: "Für den Hörtenbergtunnel gibt es bislang nicht einmal eine Machbarkeitsstudie.". Im verlinkten Artikel vom April 2014 steht: "Wir haben heute die Machbarkeitsstudie im Detail betrachtet, die ich nächste Woche auch dem Landeshauptmann Arno Kompatscher vorstellen werde", kündigt Bozens Bürgermeister Luigi Spagnolli seine Pläne bezüglich des Hörtenbergtunnels an.

Also was nun?

Fr., 07.08.2015 - 12:29 Permalink
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alfred frei Fr., 07.08.2015 - 14:52

“l’iniziativa città nostra” intende chiarire la situazione:
> fine fase 1: dimostra com’è piccola Bolzano: appena un gruppo di gente veramente „indipendente“ da politica o mestieri si azzarda a fare delle proposte equilibrate per il futuro della città, viene buttato in un pentolone, chiamato „architetti e commercialisti“, incolpato di invidia o voglia di accaparrarsi dei soldi e gli obiettivi esposti vengono capovolti di 180 gradi;
> L’iniziativa città nostra non è un gruppo di architetti alla ricerca di lavoro, ma un gruppo variopinto di cittadini, che ha proposto di trovare un nuovo modo di incontrarsi per parlare della città e del suo futuro;
> partendo dai vari piani elaborati fino ad ora (piano strategico, Masterplan 2010, Arbo ecc), essendo consci che - come qualcuno giustamente ha già osservato – i tempi passano e gli strumenti finora elaborati necessitano di continuo adeguamento a nuove situazioni e sono per di più già previsti come strumenti flessibili.
> Si deve procedere, considerando la città nel suo insieme: Il Masterplan ormai ha 5 anni alle sue spalle. Però aveva dato delle direttive giustissime: vedere la città come un organismo unitario,unito da una spina dorsale verde lungo i fiumi, che ha tanti quartieri che devono essere sviluppati e resi più vivibili anche per ridurre la mobilità fra questi ed il centro; diceva anche di non posizionare delle nuove strutture in centro già troppo caricato di uffici e strutture pubbliche che potrebbero incrementare il traffico;
> non ci piace essere fraintesi: non abbiamo detto che bisogna buttare quello che in anni di lavoro si è creato, ma abbiamo proposto di portarlo avanti! Però sotto la guida di esperti in urbanistica e partecipazione e quant’altro sia necessario, proprio perchè abbiamo visto che ormai i fronti a Bolzano si sono talmente induriti che abbiamo bisogno di gente che stia al di sopra di ogni sospetto:
Ripensare e riordinare l
e idee non ci sembra che sia tempo e denaro sprecato! Ma abbiamo bisogno della collaborazione di tutti senza pregiudizi!
Questo significa per noi iniziare la fase 2!

Fr., 07.08.2015 - 14:52 Permalink