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Sender Bozen: Volles Programm

Nachdem das Land Südtirol die Konvention zur Finanzierung der deutschen und ladinischen Sendungen der Rundfunkanstalt Rai übernommen hat, werden die Sendezeiten ausgebaut und die Technik verbessert.
Foto: LPA/Greta Stuefer

600 Sendestunden mehr pro Jahr, Sendezeit im Radio von 6.30 bis 22.00 und eine eigene ladinische Redaktion, dass sind einige der wichtigsten Eckdaten der Reform des Senders Bozen. Nachdem die Landesregierung gestern grünes Licht gegeben hat, soll die Ausweitung von Programm, Information und Sendezeiten bereits am kommenden Montag umgesetzt werden. Ab diesem Tag rutschen die italienischsprachigen Radiosendungen (von 12.10 bis 12.30 Uhr und 14.00 bis 15.00Uhr) gänzlich auf die Frequenzen von Rai due bzw. Rai tre, wo sie auch bislang schon parallel zu empfangen waren. Die freiwerdende Sendezeit muss in erster Linie von der Programmredaktion gefüllt werden, ihr stehen ab Montag knapp zwei Stunden Sendezeit täglich mehr zur Verfügung. Da die Personaldecke am Bozner Mazziniplatz, dem Sitz der Rai Bozen, dünn ist, wurden dafür bereits neue Moderatoren als freie Mitarbeiter engagiert.

Neues Personal
Auch beim Aktuellen Dienst, zuständig für Radio-Nachrichten, Morgen- und Mittagsmagazin und die Tagesschau gibt es Neuerungen, wenn auch vorerst noch in geringerem Umfang. Um 14 und um 15 Uhr gibt es zwei zusätzliche Nachrichtensendungen, eine größere Reform des Informationsangebotes soll voraussichtlich im Herbst folgen. Problematisch ist, dass die Umstrukturierung des Senders mit einer Pensionierungswelle innerhalb der Rai zusammenfällt. In der Fernsehredaktion des Aktuellen Dienstes gehen zum 30. Juni gleich vier altgediente Redakteure in Pension, darunter der stellvertretende Chefredakteur und ein Chef vom Dienst. Innerhalb 1. Juli sollen deshalb fünf neue Redakteure eingestellt werden. Auf die im April ausgeschriebenen Stellen haben sich 43 Kandidaten beworben, bestätigt Chefredakteur Wolfgang Mayr. Die neuen Redakteure werden also zunächst in der Fernsehredaktion eingesetzt, „weil hier sonst alles zusammen bricht“, ergänzt Mayr.

Bessere Organisation und Technik
Als Ergebnis des Mailänder Abkommens finanziert seit Januar nicht mehr der Ministerrat in Rom sondern die Südtiroler Landesregierung die deutsch- und ladinischsprachigen Sendungen der Rai Bozen. Dies geschieht im Rahmen des Sparprogramms der Regierung und der Übernahme neuer Kompetenzen durch das Land. Mit der Finanzierung durch das Land soll nicht nur das Programmangebot ausgeweitet werden, es soll auch die Organisation und die technische Ausstattung verbessert werden. Die ladinische Redaktion, die bislang in die italienische Redaktion integriert war, soll eigenständig werden und mehr Sendezeiten erhalten.

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Benno Kusstatscher Di., 07.05.2013 - 12:38

nur bis 22:00 Uhr ? und was ist mit 10 nach 10 ?

Ab dem 3.Autonomiestatut wird man sich bestimmt die Mühe machen, auch italienischsprachiges Programm autonom anzubieten.

Di., 07.05.2013 - 12:38 Permalink
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Profil für Benutzer Riccardo Dello Sbarba
Riccardo Dello… Di., 07.05.2013 - 15:39

Sono contentissimo del potenziamento dei programmi in tedesco e ladino. Però io dovrò cambiare le mie abitudini di ascolto a mezzogiorno. Finora infatti ascoltavo sulla stessa quarta rete regionale: il Gr in tedesco (12-12,10), il Gr in italiano (12,10-12,30), il Mittagsmagazin (12,30 - 13,30) e il Gr ladino. Si poteva viaggiare nell'informazione di questa terra plurilingue senza cambiare canale. Ora invece gli italiani vanno sulla "loro" rete nazionale e il loro spazio sulla quarta rete regionale viene utilizzato per i programmi in tedesco. Getrennte Wege. Ma queste sono nostalgie interetniche di poco conto. Mi dovrò solo ricordare di cambiare tre volte canale.

Di., 07.05.2013 - 15:39 Permalink
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Benno Kusstatscher Mi., 08.05.2013 - 21:15

http://www.provinz.bz.it/land/landesregierung/durnwalder/aktuelles-durn…

Zitat aus der Presseaussendung:
"Neben den Angliederungsbemühungen waren auch die ladinischen Programme der RAI ein Schwerpunkt der Aussprache. Die Vertreter der Gemeinden ersuchten den Landeshauptmann und Landesrat Mussner um Hilfe bei der Verbesserung des Empfangs sowie eine Berücksichtigung von Buchenstein, Cortina und Colle Santa Lucia bei der inhaltlichen Gestaltung der Sendungen. Landeshauptmann Durnwalder erklärte der Delegation, dass durch die neue Konvention, die das Land mit der RAI abgeschlossen hat, auch die Ladiner in Belluno berücksichtigt werden können."

Und keiner hier ist von selber auf die Idee gekommen? Ist es nicht skandalös, dass die belluneser Ladiner auf Knien gerutscht kommen müssen, um der "Südtiroler Großzügigkeit" ein solches Zugeständnis abzuringen?

Mi., 08.05.2013 - 21:15 Permalink