Politik | Gastbeitrag

Innovationsfaktor Flughafen

Eigentlich ist es ja nur ein Flughafen-Referendum, könnte man meinen. Es geht aber um viel mehr. Überlegungen von Stephan Ortner, Francesco Palermo und Harald Pechlaner.

Eigentlich ist es ja nur ein Flughafen-Referendum, könnte man glauben. Es geht aber um viel mehr als um einen Flughafen, um die Verlängerung der Landebahn, die jährliche öffentliche Investition von 2,5 Mio Euro, die Vergrößerung des Passagiervolumens, die Fragen nach zusätzlichen Lärm und Luftbelastungen oder um die Frage, ob der Wert von Immobilien rund um den Flughafen vermindert wird.

Wenn wir am 12. Juni abstimmen, ob sich das Land Südtirol am Flughafen beteiligt oder nicht, beantworten wir mit unserem Ja oder Nein die Fragen: Wie wünschen wir uns unsere Gesellschaft und wie wollen wir unser Land gestalten? Wollen wir unsere Region gesellschaftlich und wirtschaftlich nachhaltig voran bringen? Und wie verstehen wir unsere Autonomie in Zukunft?


Wissensgesellschaft

Südtirol entwickelt sich immer mehr zu einer Wissensregion. Da sollen Innovation und Forschung in Betrieben, auf der Universität, bei der EURAC und in weiteren Forschungseinrichtungen unterstützt und finanziell gefördert werden. Denn wir wollen unseren gut ausgebildeten jungen Leuten doch interessante Berufsperspektiven ermöglichen - auch außerhalb der etablierten Wirtschaftszweige wie Tourismus, Handwerk oder Landwirtschaft. Viel zu lange schon leidet Südtirol unter einem Brain-Drain: Zu viele junge Menschen studieren im Ausland und kehren dann nicht mehr zurück, weil sie bei uns nicht die Perspektiven finden, die sie sich mit ihrer guten Ausbildung wünschen. Leider wird dieser Brain-Drain auch nicht durch die Einwanderung von Spitzenkräften kompensiert.


Erreichbarkeit

Für jeden Standort in einer globalisierten Welt ist seine Erreichbarkeit von zentraler Bedeutung – natürlich auch für Südtirol. Dabei geht es um die tatsächliche Erreichbarkeit über klassische Transportwege genau so wie um die virtuelle Erreichbarkeit per Breitband-Internet. Das gilt für Spitzenforscher wie für erfolgreiche innovative Unternehmer und deren Kunden, sowie für Touristen aus aller Welt. Ob man es mag oder nicht: Den Luxus, Tage zu verlieren, um einen Ort zu erreichen und nach Hause zurückzukehren, kann sich kaum noch jemand leisten. Eine Region, die nicht optimal erreichbar ist, verschwindet rasch von der Landkarte des Wissens und der Innovation. Zur optimalen Erreichbarkeit gehören eine hervorragende Verbindung via Eisenbahn genauso wie per Luftweg. Man sieht das an unseren Nachbarregionen: Was macht Tirol, Vorarlberg, das Allgäu, das Salzburger Land so attraktiv/erfolgreich? - Sie verfügen über ein effizientes Schienennetz mitsamt Bahntransportsystem und die rasche Erreichbarkeit über einen Flughafen. Südtirol hat beides nicht.


Neue Zielgruppen im Tourismus

Innovation braucht Internationalisierung, um weltweiten Standards standzuhalten und wettbewerbsfähig zu sein. Und wir brauchen im Südtiroler Tourismus eine verstärkte Offenheit gegenüber Gästen aus fernen Ländern, um neben den Wohlfühlvorstellungen der Stammgäste die notwendige Differenzierung zu erreichen. Es war für Südtirol gewiss kein Nachteil, in den vergangenen Jahrzehnten Deutschland und Italien als Hauptmärkte zu haben. Massenmärkte tendieren zur Oberflächlichkeit - auch beim Angebot, egal woher die Gäste kommen, insofern ist die Beschäftigung mit neuen Gästebedürfnissen ein Muss für eine wettbewerbsfähige Destination und ermöglicht eine neue Beschäftigung mit Qualität, Tiefgang, Glaubwürdigkeit und Schönheit. Diese neuen Gäste können das traditionelle Dienstleistungsverständnis gehörig auf den Kopf stellen. Auch für eine solche Differenzierung brauchen wir exzellente Möglichkeiten der Mobilität und der Erreichbarkeit. Dazu gehört auch ein Flughafen.


Soziale Innovation

Eine gute Erreichbarkeit ist ausschlaggebend für die wirtschaftliche Entwicklung. Aber vielleicht noch entscheidender für die soziale Entwicklung einer starken, autonomen Region. Der Flughafen ist das Tor zu einer Welt, die bunter, dichter und offener wird. Wir sollten es nicht verschließen. Sondern den Schlüssel selbst in die Hand nehmen. Zu einer Region, die wettbewerbsfähig bleibt und die Lebensqualität der Menschen bewahrt, jetzt und in Zukunft. Darum geht es beim Ja oder Nein zum Flughafen-Referendum.

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Sepp.Bacher Di., 24.05.2016 - 19:58

Ich muss nur staunen, wie sich die Flughafen-Befürworter letzthin auch auf salto.bz breit machen dürfen - jetzt sogar mit einem Gastbeitrag, wo drei "EURAK-Größen" u. a. auch ihre persönlichen Interessen vertreten.
Alles ist wichtig, nur nicht das Wohlergehen und die Gesundheit vieler Tausender Anrainer. Die Angelegenheit wird diskutiert ganz unabhängig von der Örtlichkeit und der Topografie des Flugplatzes und deren schädlichen Folgen.
Absurd finde ich den Satz: " Man sieht das an unseren Nachbarregionen: Was macht Tirol, Vorarlberg, das Allgäu, das Salzburger Land so attraktiv/erfolgreich?" Erstens sind diese Länder untereinander nicht vergleichbar und zweitens, wer sagt, dass diese Länder attraktiver und erfolgreicher sind?! Diese Argumente wurden bereits X-mal widerlegt!

Di., 24.05.2016 - 19:58 Permalink
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Paul Stubenruss Di., 24.05.2016 - 21:11

Weil ich gerade nachgesehen habe wer die Leuchten im EURAK sind. Wir sind nicht minder aktiv für Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und Umwelt. Wir sind Träger eines Forschungsprojektes unter der Schirmherrschaft des Wuppertal Institutes ( Wikipedia gibt Auskunft und sicherlich namhafter als die Eurak). Es geht schlichtweg darum im Maschinenbau die Ölhydraulik durch Wasser zu ersetzen und durch Beispiele zu beweisen das das möglich ist. Also Wasser statt Öl in den Adern von Maschinen, weltweit, Öl das am Ende vielfach in Böden und Gewässer gelangt. Einmalig für ein Unternehmen ist, nicht nur die Erlaubnis zu bekommen sich zu verlinken, sondern auch einen Link retour zu bekommen. Ich war nie in Wuppertal, ich war nie bei einem Kongress und mache alles online. Brauche absolut kein Flugzeug und ganz, ganz selten ein Auto. Wer nicht verstanden hat, das Internet die ganze Rumfahrerei überflüssig macht ist von gestern. Oder man kann etwas anderes vermuten. Als Internet noch im Werden war, haben wir noch Messen mitgemacht. Ich konnte beobachten, das Messen und Kongresse und so weiter gute Gelegenheit sind die Sau raus zu lassen. Am Ende noch, unser ganze Forschungsprojekt läuft ohne Beiträge. Wer sich für unser Forschungsprojekt interessiert, finden auf unseren Seiten unter Presseberichte, selbst die FAZ schrieb über uns, die Seiten zum PDF des Wuppertal Institutes. Unsere Seiten: www.holzspalter.it
Am Ende noch, wir hatten Besuch von zwei Studentengruppen von Universitäten die für die Zukunft dazulernen wollten. Sind mit den Bus gekommen.

Di., 24.05.2016 - 21:11 Permalink
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Georg Mair Do., 26.05.2016 - 13:07

Antwort auf von Paul Stubenruss

Wau, von dieser Seite habe ich das noch nie gesehen: Internet ersetzt alles. Es braucht keinen persönlichen Kontakt mehr. Ich bin Aussendienstler. Ich werde jetzt mein Auto verkaufen, mich für 10 Stunden am Tag im Keller einschliessen und mit meinen Kunden nur mehr per Internet kommunizieren. Jetzt muss ich nur noch rausfinden, wie ich zu den Maßen vom Bau komme, damit wir unsere Produktion, die ich ja auch von meinem Keller aus steuere, füllen kann.

Do., 26.05.2016 - 13:07 Permalink
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F. T. Do., 26.05.2016 - 15:43

Antwort auf von Georg Mair

Ach, der fortschrittsgläubige Mensch löst auch das. Sie kaufen sich eine Drohne, und messen damit vom Keller auf der
Baustelle alle Masse. Sie müssen nur aufpassen dass die Drohne nicht dem Bauherrn die Haare vom Kopf rasiert, sonst wird
es nichts mit dem Auftrag.

Do., 26.05.2016 - 15:43 Permalink
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F. T. Di., 24.05.2016 - 21:38

Köstlich, wie sich manche Flughafengegner aufführen. Zuerst vermutet der
Herr Stubenruss in klassischer Antiallesmanier eine Verschwörung der
Industrie für den Flughafen, und dann macht er ungeniert Werbung für seine
Firma, die branchenbedingt, fast nicht ein Auto benötigt. Die Messen sind
dazu da um "die Sau rauszulassen". Ich weiss nicht welche Messen dieser Herr
besucht hat, oder mit welchen "Sau rauslassern" er dort war. Ich habe 40 Jahre lang Messen im Konsumgüterbereich in aller Welt besucht und dort auch ausgestellt. Diese sind weiterhin unerlässlich zur Information und zum Kontakt zwischen den Handeltreibenden aus aller Welt.

Di., 24.05.2016 - 21:38 Permalink
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Paul Stubenruss Di., 24.05.2016 - 22:01

Werbung ist ausgeschlossen, denn Südtirol ist nicht mein Revier, alles geht ins Ausland. Verkauft wird nur über Internet, Händler bekommen unsere Waren nicht. Es ist bekannt, das bei Messen und Kongressen das horizontale Gewerbe Vollbeschäftigung hat und die Nachlokale voll sind. Wer das Gegenteil behauptet macht sich lächerlich. Das Zurückgiften bestätigt mir nur das ich den Nagel auf den Kopf getroffen habe.

Di., 24.05.2016 - 22:01 Permalink
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Georg Mair Do., 26.05.2016 - 18:57

Antwort auf von Paul Stubenruss

Sie unterstellen also, dass das ganze Messepersonal in den Puff geht. Erzählen Sie das nicht meiner Frau!
Unsere Messestunden kosten pro Standmitarbeiter +- 500 Euro. Glauben Sie mir: die 8 und mehr Stunden am Stand sind für mich Hochleistungssport. Ich muss diese Kosten mit Ergebnissen rechtfertigen. Also bin ich regelmässig vor Messetagen um 22h00 im Bett. Und stellen Sie sich vor: Meine Firma plant schon die nächste Messeteilnahme. Irgendetwas werden wir da wohl richtig machen.

Do., 26.05.2016 - 18:57 Permalink
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Paul Stubenruss Do., 26.05.2016 - 19:48

Antwort auf von Georg Mair

Es sind schon etliche Jahre her das ich auch auf Messen ausgestellt habe und genau so froh war wie Sie zeitig ins Bett zukommen. Messen sind sehr anstrengend. Aber man beobachtet was im Hotel so abläuft, was die Taxifahrer erzählen und so weiter. Weiter unten lesen Sie das Messen für uns kein Thema mehr sind.

Do., 26.05.2016 - 19:48 Permalink
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Paul Stubenruss Mi., 25.05.2016 - 07:11

Wertes Team von Salto,
bisher habe ich Salto immer als seriöse Plattform eingeschätzt. Diese Einschätzung bekommt Brüche. In den bisherigen Foren haben sich Befürworter wie Gegner unheimlich viel Mühe gemacht sich mit sachlichen Argumenten und Recherchen zu äußern, mehr als es Journalisten in der Lage sein können. So wurde bisher alles gesagt was man zum Flughafen sagen kann, mehr geht nicht. Nachdem Sie öffentliche Gelder bekommen, über Umwege Gelder auch von mir, ist es regelrechter Missbrauch dieser Gelder, an Stelle von Information mit Floskeln Stimmung zu machen. Dazu mit all zu bekannten Werbesprüchen wie „Tor zur Welt“. Welche Interessensseilschaft steht hinter Salto? Bei den Dolomiten weiß man es, bei Ihnen nicht. Jedenfalls ich weiß es nicht.

Werter Herr Ortner,
auch Sie bekommen über Umwege Geld von mir, und Ihre Aufgabe, wofür Sie bezahlt werden, ist Nachhaltigkeit, Gesundheit, Klimawandel und so weiter So schreiben Sie auf den Seiten der Eurac:
"Unsere Forscher beobachten ihre Umgebung, analysieren deren Probleme  - vom Klimawandel  bis zu den häufigsten Krankheiten - und erarbeiten mögliche Lösungen. Der alpine Raum ist geprägt durch ein sensibles Gleichgewicht. Nicht nur zwischen Natur und Mensch, sondern auch zwischen den vielfältigen Bevölkerungsgruppen, die dort leben. Er stellt ein großes Forschungslabor dar, in dem Strategien zur Steigerung des gesellschaftlichen Wohlbefindens getestet werden können.​"
Damit ist alles gesagt.
Grüße
Paul Stubenruss

Mi., 25.05.2016 - 07:11 Permalink
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Alfonse Zanardi Mi., 25.05.2016 - 08:36

Ich finde sie übertreiben hier ein wenig, Herr Stubenruss. Sie können ja wie jeder andere auch einen Beitrag auf salto schreiben, ich fände das sogar wünschenswert im Sinne der Diskussion.

Mi., 25.05.2016 - 08:36 Permalink
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Paul Stubenruss Mi., 25.05.2016 - 09:15

Antwort auf von Alfonse Zanardi

In den Foren wurde schon soviel von beiden Seiten argumentiert, das es keiner weiteren Beiträge bedarf, auch dieser Gastbeitrg war überflüssig und diente offensichtlich nuz zur Stimmungsmache. Ich erwarte nur noch eine Antwort von salto und Herrn Ortner. Wenn ich übertreiben sollte, dann kann man mir gleich auch sagen mit was. Ich lasse mich gerne belehren.

Mi., 25.05.2016 - 09:15 Permalink
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Paul Stubenruss Do., 26.05.2016 - 16:54

Werter oder werte F.T. ( warum so anonym. ) und werter Herr Mair.
Das Thema Internetvermarktung ist viel zu ernst und teilweise dramatisch als das man darüber spottet. Am Ende könnte der Spott die treffen die sich dem Trend der Zeit entziehen. Das mit der Paketzustellung per Drohne wird schon von Amazon fortgeschritten experimentiert..Wer im Außendienst noch gebraucht wird, kann sich glücklich schätzen. Außendienst wird es immer brauchen, nur nicht im heutigen Umfang. Steckt ein Fahrstuhl, ist der Kompressor eines Kühlhauses kaputt oder ein TAC im Krankenhaus dann braucht es sofort jemanden der kommt und sich auskennt . Ist eine Haushaltswaschmaschine kaputt, dann braucht es genauso Heute noch den Reparaturdienst, nur fragt sich wie lange noch. Aus meiner beruflichen Erfahrung sage ich Heute weil es von den Herstellern gezwungenermaßen so gewollt ist. Die Technik wäre bereits ausgereift das die Waschmaschine mit den Hersteller über Internet dauernd in Kontakt ist. Der Hersteller erkennt den Fehler und schickt sofort das Ersatzteil. Bei Werkzeugmaschinen ist das bereits der Fall. Kommt das Teil für die Waschmaschine dann braucht es heute wie gesagt immer noch den Kundenservice der das Teil einbaut. Einfach weil die Waschmaschinen und viele andere Haushalts- und Gartenmaschinen noch nicht für die Neuzeit konstruiert sind. Denn genannte Maschinen könnte man durch modulare Konstruktion so bauen, das der Endverbraucher selbst das kaputte Modul ersetzt und den Händler überflüssig macht. Weil aber Waschmaschinenhersteller und alle anderen Haushaltsgeräte seit langer Zeit ein Händlernetz aufgebaut haben, können sie dieses nicht abrupt auflassen und müssen die Maschinen so belassen das den Händlern nicht die Arbeit ausgeht. Ganz krass in diesem Sinn treibt es der Motorsägenhersteller Stihl und verbietet den Händlern den Internetverkauf um den Händlern ihr Reviere zu schützen. Kann alles noch Jahre so weiter gehen. Ich selbst jedenfalls hätte enorme Angst in einem solchen Geschäftsmodell gefangen zu sein. Anders ist es bei den 3 D Druckern. Das sind vorwiegend junge Betriebe und fangen schon gar nicht mit den Handel an sondern vertreiben direkt an den Endverbraucher. Auch salto hat gleich mit Internet angefangen. Tageszeitung und Dolomiten sind noch auf Papier angewiesen und fahren doppelgleisig. Wie lange noch wird sich zeigen.

Do., 26.05.2016 - 16:54 Permalink
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Georg Mair Do., 26.05.2016 - 18:48

Antwort auf von Paul Stubenruss

Sehr geehrter Herr Stubenruss!
Ich respektiere Ihre Meinung und stelle sicher nicht in Frage, dass das Internetzeitalter angebrochen ist. Und dass das Ende der Fahnenstange noch nicht in Sicht ist, werden Sie mir auch bestätigen.
Sie geniesen sicher einen höheren Bildungsstatus als ich. Ich möchte Sie dennoch an Beispielen aus meinem einfachen Leben teilhaben lassen:
Ein guter Kunde war nicht einer Meinung mit uns. Der Mailverkehr mit dem Innendienst schaukelte die Emotionen hoch. Ein Rettungsversuch durch ein Telefongespräch wurde ein Fiasko. Der Aussendienst konnte doch noch einen Treffen vereinbaren. Alle schauten sich in die Augen. Alle wollten eine Lösung. Und wir haben eine gemeinsame Lösung gefunden. Zugegeben: wir hätten auch Videokonferenz noch probieren können. Darauf kamen wir noch nicht.
Beispiel 2: Eine Hilforganisation liefert einen Traktor in ein Entwicklungsgebiet, damit die Felder effizienter bestellt werden können. Die Bauern wurden instruiert und eine Zeit lang begleitet. Dann wurden Sie sich selbst überlassen. Nach einigen Monaten kamen die Helfer wieder. Der Traktor stand mitten im Feld schon halb angerostet. Was war passiert? Tank leer!! Den Leuten wurde ein robuster Pflug, hinter den Esel zu spannen, gegeben. Den nutzen sie heute noch.
Es ist eine Illusion zu glauben, dass bei bald 10 Milliarden Menschen die Vernetzung das einzige Allheilmittel ist. Den Aussendienst wird es immer brauchen. Wahrscheinlich wird er grössere Gebiete haben und trotzdem weniger Kilometer fahren, weil wir effizienter werden und vieles wirklich online erledigen (oh mein Gott: ich kann noch den Telex in unserer Telefonzentrale rattern hören - grausiger Gedanke). Genauso wird es dem von Ihnen angesprochenen Techniker gehen.
Trotzdem: meine Firma lebt davon, dass wir durch persönliche Beziehungen und Emotionen höhere Preise durchsetzen können. Wenn dem nicht so wäre, würden wir uns mit den Polen (und in Zukunft mit den Chinesen) gleichsetzen. Dann hätte ich und einige meiner Kollegen wirklich keine Arbeit mehr.

Do., 26.05.2016 - 18:48 Permalink
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Paul Stubenruss Do., 26.05.2016 - 19:29

Antwort auf von Georg Mair

So hoch ist mein Bildungsstand nicht, das merkt man an meiner Wortwahl und an meiner Satzstellung und an den Schreibfehlern. Wenn Sie es genau wissen wollen. Lehre in Kiel als Berufstaucher und Gesellenprüfung in Hamburg. Ich habe ja gesagt das es den Außendienst noch braucht. Aber nur von Fall zu Fall wie ich als Beispiele genannt habe und Sie nun auch. Ich habe auf allgemeine Fälle hingewiesen, Ihre sind schon eher Einzelfälle. Neben anderen Maschinen produzieren wir Holzspalter und vertreiben diese ausschließlich über unsere Seiten, der Handel bekommt sie nicht. Machen keine Messen, haben keine Prospekte und haben auch keinen Außendienst. Holzspalter sind sehr sperrige Geräte. Unsere bestehen alle aus austauschbaren Modulen bis 30 kg die nur einzuhaken sind. Abholung und Retour mit den Paketdienst kostet weniger als das der Kunden mit einem kompletten Holzspalter unserer Wettbewerber zum Händler fährt und später abholt, vorausgesetzt er hat dafür ein Fahrzeug. Der traditionelle Vertrieb von Gartengeräten und so weiter über den Handel ist ein finanzieller Aderlass von über 50 % des Verkaufspreises. Diese 50 % ersparen wir uns und können so arbeiten und spielen wie wir wollen. Als genannte Geräte billig aus China kamen musste gleich drei führende Hersteller in Italien zusperren. Sie verkauften nur ( außer was schwarz ging) über den Großhandel und weiter über den Fachhandel. Wir sind immer noch und investieren in Forschung wie kaum ein anderer Betrieb, momentan in 3 D Drucker. Und alles was wir dafür brauchen, von der Elektronik bis zu den Maschinenteilen wird über das Netz gekauft. Keine einzige Messe für 3 D Drucker, davon gibt es nun mehrere, wird besucht. Es reicht uns voll die Information aus dem Web. So brauchen wir auch für Neuentwicklungen kein Fahrzeug. Prinzipiell wird nirgendwo hingefahren, dafür ist für uns die Zeit zu schade.

Do., 26.05.2016 - 19:29 Permalink
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F. T. Do., 26.05.2016 - 23:43

Antwort auf von Paul Stubenruss

Ist ja interessant was Sie alles über ihren Betrieb erzählen. Aber, mit Verlaub gesagt, Herr Stubenruss,langsam bemitleide ich Sie. Sie hassen Autos, fahren nirgendwo hin, wollen ihre Kunden nur per Internet sehen wenn sie was bestellen, Messen sind für Sie ein einziges Puff . Ja wann leben Sie denn ? Verbringen Sie den ganzen Tag in den Pc starrend ? Um zu sehen wie es im Verkauf geht, was die Konkurrenz macht, wie die Produktion geht etc. etc. Ja haben Sie gar kein Bedürfns an menschlichen Kontakten mit Kunden und Lieferanten ? Für mich wäre das die Hölle. Der Mensch ist doch kein Roboter,der nur Ziffern sieht.

Do., 26.05.2016 - 23:43 Permalink
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Paul Stubenruss Fr., 27.05.2016 - 06:40

Antwort auf von F. T.

Sie sind es der sich versteckt hält und den Kontakt mit Mitmenschen scheut und und nicht alle anderen Schreiber im Forum. Warum haben Sie Angst Ihre Identität zu nennen? Wenn Sie meinen Namen in die Suchmaschine eingeben dann wissen Sie viel über mich, bis zu meiner Telefonnummer, Adresse und Steuernummer. Offenheit bringt Kontakte, und nicht Vermummung und dazu noch das dauernde Giften gegen Mitmenschen

Fr., 27.05.2016 - 06:40 Permalink
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F. T. Fr., 27.05.2016 - 12:45

Antwort auf von Paul Stubenruss

Na,wohl getroffen, sonst würden Sie sich nicht so echauffieren. Ich folge dem Beispiel vieler auf diesen Seiten,auch
um den frechen Beiträgen dieses Kripp zu entgehen, der nicht scheut Falsches über Leute zu erfinden, in der kleinkarierten Hoffnung mir ans Bein pinkeln zu können. Armer Mensch, hätte nicht gedacht dass man auf so ein Niveau
sinken kann.
Und Ihnen Herr Stubenruss ins Stammbuch: Sie gehören zu den Typen die glauben anderen vorschreiben zu müssen was Sie zu machen und wie sie sich zu verhalten haben. Aber die Zeiten wo das zu den Privilegien mancher gehörte sind lange vorbei.

Fr., 27.05.2016 - 12:45 Permalink
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Georg Mair Fr., 27.05.2016 - 12:53

Antwort auf von Paul Stubenruss

Sehr geehrter Herr Stubenruss!
ich habe mir zwar vorgenommen, das kommentieren zu lassen, weil wir wahrscheinlich in 10 Jahren keinen gemeinsamen Nenner finden werden. Trotzdem...
Sie produzieren Holzspaltmaschinen - modular, wir produzieren ausschliesslich auf Bestellung und auf Mass auf den Millimeter genau. Wir optimieren so weit, dass wir möglichst 0 Abfall haben, recyclen das bisschen auch noch selber, liefern selber aus, damit wir den LKW optimal verplanen konnen und wiederverwendbare Verpackung verwenden können. Damit der Kunde (Partner) bei uns überhaupt bestellen kann, muss er ausgebildet werden (1. Grundwissen zu unserer Branche 2. was können wir alles machen). Dann muss er es noch seinen Kunden schmackhaft machen können. Dazu braucht er uns damit wir ihn mit Mustern und Verkaufswissen/Argumentation füttern, damit er wieder mehr Aufträge bekommt, usw.
Ich bestelle privat auch sehr viel im Internet (ich könnte sogar grad einen Holzspalter brauchen). Mir ist aber schon passiert, dass ich - trotz bester Bewertungen und Produktbeschreibung - etwas bekommen habe, das für mich nicht das Richtige war, obwohl das Produkt an sich in Ordnung war. Das sind Punkte, die werden sie auch im Internethandel nie komplett abstellen.
Herzliche Grüsse! Ich ziehe mich ab jetzt von dieser Diskussion zurück (Hoffentlich kann ich mich zurückhalten).

Fr., 27.05.2016 - 12:53 Permalink
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Luis Durni Sa., 28.05.2016 - 10:51

Antwort auf von Paul Stubenruss

30kg pakete schicken wir auch meistens mit dem internet.
3D Drucker sind bei uns schon in der dritten generation. ich kann ihnen ein veraltetes gerät bj 2009 gerne faxen.
der mensch lebt vom überfluss. nur deshalb ist ein weltweites netzwerk entstanden wo wertstoffe und lebensmittel ausgetauscht werden

Sa., 28.05.2016 - 10:51 Permalink
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Paul Stubenruss Sa., 28.05.2016 - 12:31

Antwort auf von Luis Durni

Es kann schon sein das mich mit meinen 72 Jahren die Welt überholt hat. Damals zur Zeit des Internet war es auf der Welt verdammt gefährlich. Es genügte ein Sonnensturm um das Internet lahm zu legen. Kein Zug wäre mehr gefahren, kein Nachschub in den existenziellen Lebensmittel, die Welt wäre regelrecht eingefroren gewesen inklusive Flugplatz Bozen Die Menschheit mit Ausnahme einiger Urwaldstämme wäre ausgestorben. Danke für die Belehrung das nun in der Neuzeit diese Gefahr nicht mehr besteht und Waren und Lebensmittel ohne Internet ausgetauscht werden.

Sa., 28.05.2016 - 12:31 Permalink
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Profil für Benutzer Sepp.Bacher
Sepp.Bacher Fr., 27.05.2016 - 18:19

Den drei EURAK-Wissenschaftlern sei empfohlen die heute präsentierte Studie "Erreichbarkeit und Tourismus: Was bringt der Flughafen wirklich?" genauer zu studieren. (Siehe auch http://www.salto.bz/article/27052016/der-flughafen-eine-glaubensfrage).
Wenn sie glauben, jede UNI-oder wissenschaftliche Einrichtung braucht einen Flughafen, mögen sie den Vergleich mit Bayern machen. Bayern hat drei Verkehrsflughäfen, aber die folgenden UNI-Standorte: Augsburg, Bamberg, Bayreuth, Erlangen-Nürnberg, München, Passau, Regensburg und Würzburg. Dazu kommen noch mehrere Hoschschulen und Akademien, die noch verstreuter sind, als die Universitäten.
Ein Beispiel, die Wirtschaft betreffend: Tuttlingen gilt als die Welthauptstadt der Medizintechnik. Tuttlingen liegt etwa nicht im Großraum Stuttgart sondern im Südschwarzwald. Zum FH Stuttgart mit Intercity und S-Bahn, mindestens eine Stunde und dreiviertel, wenn keine Verspätung! Und trotzdem ist Tuttlingen immer noch die .......! Nicht weit davon entfernt, ebenfalls im Südschwarzwald die Welt-Waffenschmiede Heckler&Koch. Scheint keine Konjunkturkrise zu haben! Man soll den nahen Flughafen nicht überschätzen!

Fr., 27.05.2016 - 18:19 Permalink
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Profil für Benutzer Paul Stubenruss
Paul Stubenruss Sa., 28.05.2016 - 09:34

Eigentlich müsste für Sozial- und Politikwissenschaftler was wegen eines Flugplatzes (Flughafen ist übertriebene Wortwahl) zur Zeit abläuft eine Fundgrube sein wie dank des bröckelnden Monopols der Printmedien die Gesellschaft funktioniert. Aufgabe der Eurc sollte es sein, das zu erforschen, dafür werden sie ja bezahlt, und nicht sich ein zu mischen.

Sa., 28.05.2016 - 09:34 Permalink