Politik | Countdown

“Brauchen keine Weimarer Republik”

Der Autor und Tausendsassa Jul Bruno Laner will mit seinem Nein zur Verfassungsreform der Aushöhlung der Demokratie vorbeugen.
Jul Bruno Laner
Foto: Privat

“Für mich gibt es keinen Zweifel, was bei diesem Referendum zu tun ist: mit einem klaren Nein zu stimmen. Allem voran, weil hinter einer Verfassungsänderung alle oder zumindest eine starke Mehrheit stehen müssten. Doch hier ist ja kaum die Hälfte dafür, wenn es gut geht. Das ist keine Art, eine Verfassung zu verabschieden. Auf die Verfassung von 1948 haben sich sogar die Democristiani und die Kommunistische Partei geeinigt, die Teufel und Weihwasser waren. Außerdem wurde die jetzige Reform von nicht-legitimierten Parlamentariern verabschiedet. Denn diese gesamte Elite von Politikern ist aufgrund des Lumpen- Wahlgesetzes, das da passiert ist, ohnehin schon suspekt.

Mit dieser Reform wird die Cliquenwirtschaft von suspekten Eliten gestärkt.

Geht diese Änderung durch, würden mit so wenigen Stimmen große Mehrheiten zusammenkommen, sodass die Demokratie völlig ausgehöhlt und der Stimmzettel entwertet wird. Demokratie steht schließlich für das Regieren des Volkes, doch mit dieser Reform wird die Cliquenwirtschaft von suspekten Eliten gestärkt. Auch braucht es nur einen kleinen Windhauch nach rechts und wir wissen, wo wir enden. Denn das Gegröle nach einem starken Mann ist sofort wieder da, und wir brauchen keine Weimarer Republik mehr. Und übrigens ist es nicht meine Sache, mit allen Schafen mitzublöken.”

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F. T. Do., 01.12.2016 - 10:37

Wie üblich vermischen die Neinsager das Verfassungsgesetz mit dem Wahlgesetz das noch gar nicht vom Parlament behandelt wurde. Und der starke Mann kommt sowieso, wenn der Renzi abgewählt wird. Es wird ein Gaukler namens Grillo sein, aber das stört die Neinsager anscheinend nicht. Seit 30 Jahren diskutieren die Politiker über eine Verfassungsreform. Nun hat sie endlich einer in Angriff genommen, damals sogar die Zustimmung vom, von vielen so verehrten, Gauner Berlusconi dazu bekommen, aber nun ändert dieser Renzi einfach zuviel und alle versuchen ihre Privilegien zu retten. Lieber das Chaos und die Finanzpleite. Wenn man einen D'Alema sieht, der jahrelang an der Regierung war und nichts beigetragen hat endlich das Land zu modernisieren und nun für das Nein schreit, müsste man lachen wenn die Situation nicht verdammt ernst wäre.

Do., 01.12.2016 - 10:37 Permalink
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Mensch Ärgerdi… Do., 01.12.2016 - 11:12

Antwort auf von F. T.

Seit 30 Jahren? Da zeigt sich wieder mal wie uninformiert die Befürworter dieser Reform sind. Die letzte Verfassungsreform gab es 2001 und 2006 wurde die Berlusconi Reform der jetzigen ziemlich ähnlich nicht gewählt.
Wer dann wirklich glaubt, dass diese Reform Privilegien abschafft der muss an chronischen Realitätsverlust leiden, denn genau das Gegenteil ist der Fall!

Do., 01.12.2016 - 11:12 Permalink