Gesellschaft | Zweitsprache

Studie mit Sprengkraft

Die Zweitsprachenkompetenz der Südtiroler Oberschüler hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verschlechtert: Ernüchternde Ergebnisse der zweiten KOLIPSI-Studie.
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Foto: EURAC Research

Es sind Ergebnisse, die in einer mehrsprachigen Modellregion die Alarmglocken schrillen lassen sollten. Ein Fünftel der deutschsprachigen Südtiroler OberschülerInnen kann sich nur mit Mühe auf Italienisch verständigen. Rund die Hälfte ist auf der vom Europäischen Referenzrahmen für Sprachen festgelegten Kompetenzebene B1, also dem Niveau von Touristen, die über vertraute Themen sprechen können. In den italienischen Schulen entspricht das am häufigsten erreichte Niveau in der Zweitsprache Deutsch elementaren Grundkenntnissen (A2). „Dem Großteil der Schüler in italienischen Oberschulen ist es also nicht möglich, aktiv am sprachlichen Alltag auf Deutsch teilzunehmen“, heißt es in der Zusammenfassung der Studienergebnisse durch die Sprachforscherinnen Andrea Abel und Chiara Vettori von Eurac Research.

Sie haben in der zweiten Auflage der KOLIPSI-Studie innerhalb von sieben Jahren eine deutliche Verschlechterung der Zweitsprachkenntnisse an Südtirols Oberschulen festgestellt. Hatten beim Jahrgang 2007/2008 noch 41 Prozent der Schüler gute Kenntnisse in der italienischen Zweitsprache, sind es heute um rund die Hälfte weniger. Das sehr niedere  Kompetenzniveau A2 stieg im Gegenzug von damals drei auf heute knapp 20 Prozent. „Wir waren selbst überrascht, wie sehr sich die Kompetenzen verschlechtert haben“, sagte Chiara Vettori im Vorfeld einer Tagung zum Thema am Dienstag Nachmittag. Vor allem in der deutschen Schule hätte man nicht mit einem derartigen Rückgang gerechnet.

CLIL fällt durch

Weniger ausgeprägt fiel dieser an den italienischen Schulen aus. Dort haben die Sprachforscherinnen allerdings ein weiteres ernüchterndes Ergebnis erarbeitet: der Fachunterricht in der Zweitsprache, das viel diskutierte CLIL-Modell, hat keine signifikanten Auswirkungen auf die Zweitsprache Deutsch. „In den schriftlichen Tests zu den Zweitsprachenkenntnissen haben wir keinen Unterschied zwischen Oberschülern mit und jenen ohne CLIL-Erfahrungen feststellen können“, sagt Vettori. Eine Bombe auch für die deutsche Oberschule, die von den Eurac-Forscherinnen in diesem Punkt ausgelassen wurde, da dort noch zu wenig CLIL-Praxis vorliegt. Tatsache ist aber, dass die erste vertiefende wissenschaftliche Untersuchung zu den Auswirkungen von CLIL auf die Zweitsprachenkenntnisse nicht gerade ein Turbo für die Verbreitung des Modells sein dürfte.

Doch Sprachkompetenz entsteht nicht primär über Fachunterricht oder Vokabelpauken. Ein zentraler Einflussfaktor, den die Forscherinnen herausfilterten, ist vielmehr die Anzahl und Intensität an Kontakten mit Menschen der anderen Sprachgruppe. So gibt es laut den Ergebnissen einen direkten Zusammenhang zwischen hohen Sprachkompetenzen und dem häufigen Gebrauch der Zweitsprache außerhalb der Schule. Dabei würden deutschsprachige Schülerinnen generell hinter italienischsprachigen zurückbleiben, also weniger Kontakte mit Italienern haben als umgekehrt. Nur rund die Hälfte hat laut Vettori überhaupt Kontakt zu italienischsprachigen Schülern. Ein Umstand, der einerseits mit der geringeren Präsenz von Italienern in vielen Tälern zu tun hat. „Doch wir haben auch gesehen, dass in der italienischen Schule weit mehr in Schüleraustausch und Initiativen in diese Richtung unternommen wird als in der deutschen Schule“, so die Sprachforscherin. Ein Umstand, der umso mehr wirkt, als laut der Studie die Schule der wichtigste Drehpunkt ist, über die Kontakte zu anderen Sprachgruppen geknüpft werden können.

Barriere Dialekt

Obwohl italienische Schülerinnen und Schüler häufiger und intensiver mit deutschsprachigen Schülern zusammentreffen, überwiegt hier wiederum das Problem, dass in gemischten Gruppen gewöhnlich Italiensich gesprochen wird. Auch der Dialekt erwies sich in der aktuellen KOLIPSI-Studie einmal mehr als große Barriere zum Erwerb der Zweitsprache. Italienischsprachige Oberschüler, die gute Dialektkompetenzen besitzen, zeigen dagegen auch beim Schreiben im Deutschen gute Sprachkenntnisse, fanden Abel und Vettori heraus.

Starken Einfluss auf die Sprachkompetenz der Schülerinnen beider Sprachgruppen hat laut der Studie auch der Schultyp. So fielen die Ergebnisse im Gymnasium weit besser aus als in Fachoberschulen. Wenig Relevanz oder eher kontraproduktiv sind laut Vettori dagegen sogenannte instrumentelle Motivatoren, also zum Beispiel die Aussage, dass Deutsch lernen wichtig sei, um später eine Arbeitsstelle in der öffentlichen Verwaltung zu bekommen.

"Wir haben ein Problem"

Nicht von der Hand zu weisen ist laut den Sprachforscherinnen mit den Ergebnissen dieser Studie, dass Südtirol ein Zweitsprachen-Problem hat. Um es zu lösen, sei jedoch keineswegs allein die Schule gefragt. So zeigten die Ergebnisse unter anderem, dass zwar über 90 Prozent der befragten Eltern angaben, ihre Kinder in der Zweitsprache zu fördern. Als jedoch nach praktischen Beispielen dafür gefragt wurde, verneinte ein ebenso hoher Prozentsatz sie konkret zu fördern. „Am Ausbau der Alltagsrelevanz der Zweitsprache führt kein Weg vorbei“, lautet die Schlussfolgerung der beiden Sprachwissenschaftlerinnen. „Es geht darum, den Kontakt zu Gleichaltrigen zu fördern, die Sprache zu verwenden und dabei auch von den Jugendlichen selbst den Mut aufzubringen, sich sprachlich zu exponieren und zu versuchen, mit Interesse und Freude die Sprache des Anderen zu verstehen.“

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Floriana Gavazzi Di., 23.05.2017 - 18:17

Bisogna cominciare a porre con forza il problema della qualità degli insegnanti sotto il profilo della didattica e della capacità di motivare i ragazzi. Chi ha i figli sa che le esperienze sono spesso disastrose su entrambi i fronti, con qualche punta isolata di eccellenza. Invece di slogan e proclami, dalla politica - come genitori - ci aspettiamo proposte concrete su radicali novità relative alla formazione degli insegnanti, che sono troppo spesso scoraggiati, rassegnati, poco interessati ai ragazzi che hanno davanti, poco propensi a mettersi in gioco e a sperimentare vie nuove per entusiasmare gli alunni. Una lingua si impara solo se ci si appassiona, ma se l'insegnante non trasmette passione, non possiamo pretenderla dai ragazzi.

Di., 23.05.2017 - 18:17 Permalink
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gianluca zampedri Di., 23.05.2017 - 21:50

Antwort auf von Floriana Gavazzi

Sono un insegnante di seconda lingua, sono circa 30 anni che vedo ragazzi bilingui, ragazzi che sanno bene l'altra lingua e ragazzi che sanno poco o nulla in seconda lingua. La diverse conoscenze degli scolari che hanno avuto gli stessi insegnanti per 5 anni, parlo della mia esperienza, mi porta a pensare che esistono tante variabili oltre alla scuola che possono concorrere al risultato finale. Sicuramente ci sono insegnanti bravi, altri meno ed altri incapaci. Ridurre però la conoscenza della seconda lingua alla capacità degli insegnanti, lo trovo fuorviante oltre che molto comodo. Per imparare una lingua non basta la scuola e quindi se una famiglia vuole dei figli bilingui e si impegna per raggiungere questo obiettivo, spesso ci riesce. Quelli che invece vorrebbero i figli bilingui senza fare nulla per raggiungere l'obiettivo, si ritrovano spesso con figli monolingui....la cosa però non li turba più di tanto..... la colpa è della scuola e degli insegnanti....facile no?

Di., 23.05.2017 - 21:50 Permalink
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Floriana Gavazzi Di., 23.05.2017 - 22:53

Antwort auf von gianluca zampedri

Gentile insegnante, sono stata insegnante anche io per anni. E so distinguere tra due categorie fondamentali: chi crede nel proprio lavoro e chi fa finta di insegnare (come dice l'insegnante e scrittore Eraldo Affinati). I primi avranno certo studenti di diversi livelli ma cercheranno di fare crescere tutti al meglio delle loro possibilità, gli altri cercheranno scuse. Molti genitori si danno da fare per stimolare il bilinguismo dei loro figli, ma la scuola deve fare la sua parte insostituibile sul piano grammaticale, sintattico, di ampliamento del vocabolario e di analisi dei testi. Quando un insegnante non è in grado di appassionare ad una lingua, si genera nei ragazzi un rifiuto che li porta a lasciare cadere anche le possibilità di apprendimento al di fuori del contesto scolastico. Io ho frequentato un liceo linguistico 35 anni fa a Brescia e grazie a insegnanti fantastici ho imparato il tedesco, l'inglese e il francese molto meglio di mia figlia che pure ha avuto dalla scuola materna in poi continui stimoli, dal Theater im Hof ai viaggi studio.

Di., 23.05.2017 - 22:53 Permalink
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gianluca zampedri Mi., 24.05.2017 - 21:41

Antwort auf von Floriana Gavazzi

Cara signora Gavazzi, la mia intenzione non è certo quella di fare l'avvocato d'ufficio della categoria. Come in tutte le categorie, compresa la sua, ci sono persone in gamba che lavorano con passione ed altre che non lo fanno volutamente o non hanno le capacità necessarie. Detto questo, sono anni che sento sempre le stesse cose sulla conoscenza della seconda lingua e sinceramente trovo che il discorso sia molto più complicato di come lo si presenta. Nei suoi commenti traspare un'insoddisfazione verso la scuola, come unica causale delle scarse competenze dei ragazzi. A mio modo di vedere, la scuola ed il singolo insegnante sono solamente uno dei tantissimi fattori che possono portare al raggiungimento dell'obiettivo. Intanto il percorso che affrontiamo, inizia ben prima della scuola e non finisce mai. Non è che se a 20 anni sappiamo o non sappiamo una lingua, siamo a posto o fregati a seconda delle situazioni. Siccome ho la fortuna di avere due figlie bilingui da genitori di madrelingua italiana, credo di poter dare il mio parere con una certa cognizione di causa: io penso che per raggiungere certi risultati, ci sia bisogno di un impegno costante da parte delle famiglie, fin dalla nascita.é chiaro che sia più faticoso leggere un libretto ad un bambino di pochi mesi mesi nell'altra lingua, è chiaro che combattere con i propri figli per far guardare KIKA invece Rai Sat YOYO non è sempre piacevole, è chiaro che cercare di far fare un'attività sportiva in un'associazione sportiva dell'altra lingua può essere stressante. Ma sono sopratutto queste cose che possono aprire gli orizzonti anche in maniera duratura a dei bambini. Se voglio che mio figlio sappia il tedesco, cercherò di fargli fare pallamano, se voglio che sappia l'italiano il basket. Non è una cosa impossibile, basta volerlo. Per anni ho cercato degli alberghi con clientela tedesca nelle mie vacanze estive. Potrei andare avanti ancora per molto su cosa possono fare le famiglie, ma credo che il concetto sia chiaro. Questo non ha nulla a che vedere sul fatto che gli insegnanti debbano fare del proprio meglio, ma ribadisco, solo con la scuola, solamente qualche superdotato può imparare una lingua. Nella mia carriera scolastica ho avuto un rendimento nella seconda lingua sempre molto altalenante ma mai è dipeso dalla qualità e dal mio entusiasmo verso gli insegnanti. è nella vita di tutti i giorni che nasce la passione verso una lingua....per giocare con un amico, per capire il mio compagno di squadra, per conoscere una ragazza....queste sono le motivazioni più forti che ci possono spingere. Certo un insegnante mi deve dare delle basi, può farmi fare delle attività piacevoli in seconda lingua, ma fino che pretenderemo dalla scuola cose che la scuola in un'ora al giorno non può dare, non potremo mai risolvere il problema. Detto questo, dovremmo ricordarci che questa nostra terra non è bilingue. Ci sono zone dove possiamo vivere senza sentire o pronunciare una parola in italiano e lo stesso vale per alcuni quartieri di Bolzano. Ho avuto la possibilità di insegnare in una valle e di confrontarmi con realtà monolingui. ebbene in certe realtà ci sono pochissimi ragazzi che hanno magari un genitore dell'altra lingua ed arrivano fino a 10 anni perfettamente bilingui. poi di colpo sapere l'italiano diventa un elemento di disturbo per essere accettati dal gruppo....cosa può fare un insegnante in questi casi? cosa può fare un insegnante se ci sono famiglie bilingui dove il genitore decide per comodità di uniformarsi ad una lingua prevalente in famiglia, privando il figlio di questo dono prezioso? ribadisco, non voglio dare alibi alla categoria degli insegnanti, ma la invito serenamente a valutare la questione in tutte le sue molteplici sfaccettature....poi se siamo convinti che gli unici che devono appassionare i nostri figli verso un'altra lingua sono gli insegnanti, allora sicuramente andremo incontro a delusioni....

Mi., 24.05.2017 - 21:41 Permalink
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gianluca zampedri Mi., 24.05.2017 - 22:19

Antwort auf von gianluca zampedri

dimenticavo....pure questo non ha niente a che vedere con le mie riflessioni....Quando un insegnante non è in grado di appassionare ad una lingua, si genera nei ragazzi un rifiuto che li porta a lasciare cadere anche le possibilità di apprendimento al di fuori del contesto scolastico. ....troppo comodo risolvere cosi la questione...

Mi., 24.05.2017 - 22:19 Permalink
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tom tuli Di., 23.05.2017 - 22:54

Antwort auf von Floriana Gavazzi

@gavazzi: haben Sie den Artikel/die Studie überhaupt gelesen?Da geht es nicht um die Lehrer oder die Didaktik,sondern um euch Eltern!!Zu einfach und zu bequem die italienischen Kinder in dt. Einrichtungen zu schicken und dt. Schulen/Kindergärten als Sprachschulen zu missbrauchen,damit die Kinder das lernen,was ihre Eltern nie/nicht gelernt haben,nämlich "sto benedetto tedesco".Die Schulen haben nicht die Aufgabe perfekte Mathematiker oder perfekt zweisprachige Menschen zu bilden!Da haben Sie etwas falsch verstanden. Die Eltern sind gefordert, ihren Kindern deutsches Fernsehen zu zeigen,sie in der Freizeit in Musikschulen und dt.Sportvereine einzuschreiben,aber vor allem selbst mit gutem Beispiel voranzugehen,indem sie mit ihren Kontakten/dt.Freunden und im Alltag "etwas tedesco" sprechen!Wieso sollten Kinder tedesco lernen,wenn die Eltern es selbst nicht sprechen können und trotzdem ihr Leben gemeistert haben und Arbeit fanden? Die Italiener müssen aufhören dieses tedesco nur für die Zweisprachigkeitsprüfung oder ein Goethe-Zertifikat zu pauken oder für eine Arbeitsstelle oder einen Wettbewerb!Die Motivation und Einstellung zum Zweitsprachlernen gehen nämlich laut Studie vorwiegend vom Elternhaus und den Alltagskontakten aus. Fangen Sie an tedesco zu sprechen und lesen Sie doch mal zu Hause eine dt. Zeitschrift (sprechen Sie doch mal im Alltag,mit deutschen Kontakten,beim Elternsprechtag/bei der Sprechstunde mit dem Deutschlehrer etc. Deutsch)anstatt sich hier unnütz über Lehrkräfte und Schulen zu beklagen.

Di., 23.05.2017 - 22:54 Permalink
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Floriana Gavazzi Mi., 24.05.2017 - 07:02

Antwort auf von tom tuli

Alles was Sie empfehlen mache ich jeden Tag mit Freude, weil ich in der Jugend Lehrer hatte, die mich dazu motiviert haben, obwohl meine Eltern kein Wort Deutsch konnten.
Die Studie belegt dass nur engagierte Eltern das Scheitern der Schule zum Teil ausgleichen koennen.
Ma il compito della scuola dovrebbe essere proprio quello di dare un'opportunità ai ragazzi che non possono contare su famiglie bilingui o motivate al bilinguismo. La scuola dovrebbe funzionare come ascensore sociale per i meno fortunati.

Mi., 24.05.2017 - 07:02 Permalink
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Max Benedikter Mi., 24.05.2017 - 09:51

Antwort auf von tom tuli

Tom Tuli "Zu einfach und zu bequem die italienischen Kinder in dt. Einrichtungen zu schicken und dt. Schulen/Kindergärten als Sprachschulen zu missbrauchen"
Sehen sie, die Sprachkompetenz von Kindern italienischer Eltern die dt. Schulen besuchen, wurde hier nicht sondiert. Und ich lege meine Hand ins Feuer, dass diese perfekt zweisprachig sind. Hier handelt es sich de facto um eine Crash-full-immersion die funktioniert.
Also liebe Eltern - nutzt diese Gelegenheit! Damit endlich die reaktionären in diesem Land ein 4. Schulmodel zulassen. Zum Schutz der Deutschen Schule. Und das obwohl es auch anders ginge eine fortschrittliche Didaktik in Südtirol zu entwickeln.

Mi., 24.05.2017 - 09:51 Permalink
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tom tuli Fr., 26.05.2017 - 01:55

Antwort auf von Max Benedikter

1. Wer wären diese "Reaktionären"?
2. Wie sollte gerade ein 4. Schulmodell die deutsche Minderheitenschule schützen?
3. Wenn in einem deutschen Kindergarten x italienische Kinder drin sind und im Pausenhof dann nur italienisch gesprochen wird,weil die Deutschen lediglich 1/3 ausmachen,werden die italienischen Kinder kaum Deutsch lernen bzw.zweisprachig werden?!Siehe Bozen,Branzoll,Leifers ...

Fr., 26.05.2017 - 01:55 Permalink
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Harald Knoflach Di., 23.05.2017 - 19:54

Wobei die Studie - nicht aber dieser Bericht - schon klar feststellt, dass das Niveau der Zweitsprache an den deutschen Schulen viel höher ist als an den italienischen. Vom A2-Niveau, wie es in italienischen Schulen der Durchschnitt ist, noch weiter zurückzufallen, ist schwer möglich.

"Auch der Dialekt erwies sich in der aktuellen KOLIPSI-Studie einmal mehr als große Barriere zum Erwerb der Zweitsprache. Italienischsprachige Oberschüler, die gute Dialektkompetenzen besitzen, zeigen auch beim Schreiben im Deutschen gute Sprachkenntnisse, fanden Abel und Vettori heraus."
Was jetzt? Ist der Dialekt eine Barriere oder hilft er sogar. Versteh ich nicht.

Di., 23.05.2017 - 19:54 Permalink
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pérvasion Di., 23.05.2017 - 19:55

»Obwohl italienische Schülerinnen und Schüler häufiger und intensiver mit deutschsprachigen Schülern zusammentreffen, überwiegt hier wiederum das Problem, das in gemischten Gruppen gewöhnlich Deutsch gesprochen wird.« Ich dachte, es würde gewöhnlich Italienisch gesprochen…

Di., 23.05.2017 - 19:55 Permalink
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Harald Knoflach Di., 23.05.2017 - 21:14

Antwort auf von pérvasion

... und obwohl italienische schüler/-innen öfter auf deutschsprachige gruppen treffen als umgekehrt, beherrschen sie die zweitsprache schlechter als ihre deutschsprachigen kollegen. aber der direkte kontakt machts aus. ich versteh langsam nur mehr bahnhof.

Di., 23.05.2017 - 21:14 Permalink
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Martin B. Di., 23.05.2017 - 20:40

Ein Kind (allein) mindestens 4 Wochen, besser 3 Monate, in ein Zweitsprachenumfeld schicken, d.h. wo kein Gebrauch der Muttersprache möglich ist und das alle 3-5 Jahre. Alles andere Schulische hat jetzt mittlerweile seit drei Nachkriegs-Generationen enttäuschende Ergebnisse gebracht. Was zumindest bei Männern nicht zu vernachlässigen ist, das jetzt auch der Pflichtwehrdienst fehlt, bei dem so einige Südtiroler akzeptables Italienisch gelernt haben, sehr traurig das bereits früher mindestens 7 Pflichtschuljahre in der Zweitsprache dazu nicht imstande waren.

Di., 23.05.2017 - 20:40 Permalink
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Christoph Moar Di., 23.05.2017 - 21:24

Hallo Frau Pitro,

ad "Obwohl italienische Schülerinnen und Schüler häufiger und intensiver mit deutschsprachigen Schülern zusammentreffen, überwiegt hier wiederum das Problem, das in gemischten Gruppen gewöhnlich Deutsch gesprochen wird."

kann das sein, dass hier was schriftlich vertauscht wurde? Den Sinn des Satzes würde ich nämlich verstehen, wenn "...in gemischten Gruppen gewöhnlich Italienisch gesprochen wird." So hingegen, erschließt sich mir nicht, warum das Deutsch in gemischten Gruppen zum Nachteil für die - deutschlernenden - italienischen Teilnehmer sein sollte.

Di., 23.05.2017 - 21:24 Permalink
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Susanne Pitro Di., 23.05.2017 - 22:18

Danke für Hinweis, mein Fehler - es wird natürlich Italienisch gesprochen in gemischtsprachigen Gruppen. Wird gleich ausgebessert. Und zu Dialekt und @Harald Knoflach: Er ist eine Hürde für Italiener, doch wer schafft sie zu überwinden, also Dialekt zu verstehen, ist auch gleichzeitig in Schriftsprache besser. Ist eben ein weiterer Beweis, dass gute Sprachkompetenz dann erworben wird, wenn im Alltag und außerhalb der Schule Kontakt mit anderer Sprachgruppe besteht - und dort lernt man halt dann auch Dialekt. So habe ich zumindest verstanden.

Di., 23.05.2017 - 22:18 Permalink
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gorgias Mi., 24.05.2017 - 07:02

Nur ein Nichtmuttersprachler kann einen Muttersprachler nicht ersetzen. Wenn jemand von jemanden Deutsch lernt der einen starken italienischen Akzent hat, wird er diesen auch bekommen.

Es ist ein Witz wenn in Südtirol ein Nicht-Muttersprachler Deutsch oder Italienisch als Fremdsprache unterrichtet.

Mi., 24.05.2017 - 07:02 Permalink
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Christoph Moar Mi., 24.05.2017 - 09:42

Antwort auf von pérvasion

Mah. Ich denke, die Kripp'sche Hyperbel, gerne auch Provokation, ist durchaus legitim. So wie halt die hässliche Fratze des Nationalstaats, die du regelmäßig zitierst, legitim ist..

Natürlich dürfen wir nicht den Umkehrschluss machen und die Gräuel der Apartheid mit unserer - im Vergleich harmlosen - Situation gleichsetzen. Aber Kinder nach Sprachgruppen getrennt zu unterrichten, geterennte Schulgebäude zu errichten, mit getrennten Geldern und administrativen Strukturen auszustatten, und mit getrennten Pausenzeiten dort zu arbeiten, wo dasselbe Gebäude genutzt wird, erinnert in der Tat an die Apartheid.

Ist es aber natürlich nicht, sondern eine unschwer zu erkennende provokante Äußerung.

Mi., 24.05.2017 - 09:42 Permalink
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pérvasion Mi., 24.05.2017 - 11:27

Antwort auf von Sigmund Kripp

Ich würde eher von ethnischer bzw. sprachlicher Trennung sprechen. Die schlimm genug ist. Für mich ist Apartheid (sorry für meinen Spellingfehler weiter oben) einfach kein zulässiger Vergleich, ob friedlich oder nicht. Aber natürlich ist jedeR frei, die Südtiroler Situation so zu benennen.

Mi., 24.05.2017 - 11:27 Permalink
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Profil für Benutzer gorgias
gorgias Mi., 24.05.2017 - 10:10

Weil diese eben als Fremdsprache und nicht als 2. Sprache unterrichtet wird. Das ist ein großer Unterschied. Des weiteren sind viele Italienischlehrer unsympathisch und zeigen dass sie wenig von der deutschen Kultur halten und können oft selbst nicht ordentlich Deutsch was dann schwer macht für einem Schüler etwas von so einem Lehrer anzunehmen.

Mi., 24.05.2017 - 10:10 Permalink
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Profil für Benutzer Ludwig Thoma
Ludwig Thoma Do., 25.05.2017 - 08:42

Antwort auf von gorgias

Soso aha, die deutschen Kinder lernen also nicht gut Italienisch, weil die Italienischlehrer unsympathisch sind. Gilt das auch umgekehrt? Ich meine, die Italiener haben in der Studie schlechter abgeschnitten. Liegt das also daran, dass die Deutschlehrer an den italienischen Schulen unsympathisch sind, oder sind es doch andere Gründe?

Do., 25.05.2017 - 08:42 Permalink
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Profil für Benutzer 19 amet
19 amet Mi., 24.05.2017 - 10:34

Welches Interesse sollen Jungendliche haben die andere Sprache zu lernen, wenn die Eltern regelmässig über die "maledetti crucchi" und die "walschen Focken" lästern ? Wenn Leute seit 40 Jahren hier sind und kein deutsches Wort über die Lippen
bringen. Oder den Kindern vorgekaukelt wird, sie bräuchten kein Italienisch lernen, da Südtirol eh baldigst zu Österreich
käme. Und wenn ein Teil der Italienischlehrer aus südlichen Provinzen stammt, sich hier fast strafversetzt fühlt, und nicht das
geringste Interesse zeigt diesen seltsamen Berglern etwas beizubringen.

Mi., 24.05.2017 - 10:34 Permalink
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Martin Senoner Do., 25.05.2017 - 08:48

Ich kenne auch eine Deutschleherin an der italienischen Schule mit (bundes)deutscher Mutter und sizilianischem Vater, meine Schwester hatte eine Muttersprachlerin in Französisch (weiß aber nicht, ob sie mit einer anderen Leherin schlechter französisch gelernt hätte;-)

Do., 25.05.2017 - 08:48 Permalink