Gesellschaft | Veranstaltungen

Schluss mit Alkohol?

Bozens Bürgermeister Renzo Caramaschi überlegt ein generelles Alkoholverbot für Großveranstaltungen. Und stößt damit auf wenig Begeisterung.
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Foto: Facebook

Sicurezza – Sicherheit: Ein Thema, an dem heute kein Politiker vorbeikommt. Bozens Bürgermeister Renzo Caramaschi demonstriert sein Engagement dafür nun mit einem weiteren Vorstoß: Kein Alkoholausschank mehr auf Großveranstaltungen lautet die Idee, die der Bürgermeister am Sonntag über italienische Medien lancierte. „Die Zeit der Leichtigkeit ist vorbei, nun muss jeder seine Verantwortung übernehmen“, begründet er im Corriere dell’Alto Adige sein Vorhaben, einen entsprechenden Beschluss zu verabschieden, um „jegliche Gefahr für die Teilnehmer solcher Veranstaltungen abzuwenden“. Konkreter Anlass für Caramaschis Überlegungen ist die geplante Direktübertragung eines Konzerts von Vasco Rossi am 1. Juli auf dem Bozner Matteottiplatz. Doch auch darüber hinaus würde ein Alkoholverbot die Abwicklung solcher Großveranstaltungen entspannter und sicherer machen, findet der Bürgermeister. Ab welcher Teilnehmerzahl daran zu denken ist, muss laut Caramaschi noch definiert werden. Vorerst sprach er von mehr als 500 oder auch erst 1000 Personen.

Bozen würde mit einer solchen Verordnung in jedem Fall Neuland betreten. Bislang gab es in der Landeshauptstadt nur einmal ein vergleichbares, aber weit eingeschränkteres Verbot, als am Bozner Altadtfest noch unter Bürgermeister Spagnolli die Ausschank von hochprozentigem Alkohol untersagt wurde. Die ersten kritischen Stimmen zu Carmaschis Vorhaben ließen aber nicht lange auf sich warten: „Mit Verboten können wir die Angst nicht besiegen“, kommentierte Stadträtin Marialaura Lorenzini die Idee. Weit zielführender wäre es laut ihr, mit Kaufleuten und Gastwirten an einem gemeinsamen Tisch Leitlinien für den Verkauf von Alkohol zu erarbeiten. Vor allem gelte es aber genauer hinzuschauen, was junge Menschen brauchen, statt zu riskieren, mit einem Alkoholverbot einen gegenteiligen Effekt hervorzurufen.

Ebenfalls gegen ein absolutes Alkohol-Verbot sprechen sich Lorenzinis Parteikollege Tobe Planer oder Veranstaltungsorganisator Vanja Zappetti aus. Vor allem nach der Massenpanik in Turin würden beide es aber durchaus sinnvoll finden, über ein Verbot von Glasflaschen und -gläsern bei solchen Großevents nachzudenken. Statt dessen könnte Alkohol in Plastikbechern aufgeschenkt werden, wie es bei vielen Veranstaltungen bereits üblich ist. „Ich bin auch davon überzeugt, dass es nicht wirklich eine Tragödie ist, auf ein Bier zu verzichten, wenn eine Veranstaltung wirklich interessiert“, erklärt Zappetti im Corriere. „Doch ich halte generell nicht viel von Verboten, sie sollten wirklich auf spezielle Fälle beschränkt werden.“ 

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Mensch Ärgerdi… Mo., 12.06.2017 - 12:13

Das Problem ist nicht der Alkohol, sondern der Umgang damit. Die meisten Menschen können ohne Probleme ein Paar Gläser über den Durst trinken ohne negativ aufzufallen, manche eben nicht. Durch mehr Polizeipräsenz und angemessene Strafen kann man die Laage am besten kontrollieren.

Mo., 12.06.2017 - 12:13 Permalink
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Alessandro Huber Mo., 12.06.2017 - 13:06

Credo il divieto non sia mai la soluzione. A Bolzano non ci sono tantissimi grandi eventi e in questi casi le bevande vengono somministrate già in plastica (il vero problema credo sia il vetro, vedere Torino e la maggior parte dei feriti di Piazza San Carlo: tagli dovuti ai cocci di vetro a terra). Serve più prevenzione sull'abuso di alcol? Ok, certo, ma in tutto il nord Italia servirebbe.. e non si sconfigge il problema con il divieto.

Mo., 12.06.2017 - 13:06 Permalink