Politik | Pension

Renzlers Tabu

Helmuth Renzler kritisiert das Vorhaben, das Renteneintrittsalter weiter zu erhöhen. Ab 1. Jänner 2019 könnte es auf 67 Jahre angehoben werden.
Helmuth Renzler
Foto: SVP

Geht es nach der Regierung in Rom, soll das Renteneintrittsalter ab 2019 auf 67 Jahre angehoben werden. Derzeit liegt es bei 66 Jahren und 3 Monaten.
Die Berechnung des Renteneintrittsalter wird in Italien auf Basis der Lebenserwartung bei 65 Jahren errechnet. Und diese steigt laut Statistikinstitut ISTAT: für Männer von 18,6 Jahren im Jahr 2013 auf 19,1 Jahre 2016 und für Frauen von 22 (2013) auf 22,4 Jahre (2016). Allerdings ist zugleich auch die Sterblichkeitsrate angestiegen: In den ersten drei Monaten 2017 lag sie um 15 Prozent höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Diese Tatsache lässt Kritik an den Plänen der Regierung aufkommen, nach dem Sommer ein Dekret zu erlassen, mit dem das Renteneintrittsalter auf 67 Jahre angehoben werden soll.

In Südtirol kritisiert der SVP-Landtagsabgeordnete und Vorsitzende der Arbeitnehmenden in der SVP, Helmuth Renzler, das Vorhaben. Für ihn ist eine “weitere Erhöhung des Renteneintrittsalters ein absolutes Tabus”. Besonders hart würde die weitere geplante Erhöhung Frauen treffen, so Renzler: “Sie sind bereits von der Monti-Fornero-Reform des Jahres 2011 mit einer Verlängerung ihrer Arbeitszeit um bis zu sechs Jahren bevor sie in Pension gehen können, sehr hart geschädigt worden. Durch die neue Maßnahme würde sich ihr Renteneintrittsalter um weitere Monate verlängern.” Der SVP-Arbeitnehmerchef ruft die Südtiroler Parlamentarier nun dazu auf, “sich einzusetzen und die geplante weitere Erhöhung des Renteneintrittsalters ab 1. Jänner 2019 zu verhindern”.

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Markus Gufler Do., 24.08.2017 - 12:40

Natürlich will keiner eine Erhöhung des Renteneintrittsalters. (Originalzitat "Mauer bauen")
Die Frage ist ob das ein mittel- und langfristig haltbares Konzept ist, oder ob es hier darum geht noch eine sprichwörtlich "gute Zeit" lang den aktuellen Status zu halten, um danach dann die Sintflut mit brachialer Gewalt einbrechen zu lassen: Da wird es dann heißen: Das Rentensystem steht alternativlos vor dem Zusammenbruch. Einzige Lösung: wir springen sofort von 66 auf 73, oder ihr bekommt nur mehr die private Vorsorge.
Die Baby-Pensionäre werden sich dann wohl vor Lachen über die Rollatoren beugen und sich beim Schenkel klopfen beinahe die Gebeine brechen.

Do., 24.08.2017 - 12:40 Permalink
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Paul Schöpfer Do., 24.08.2017 - 13:00

..und was hilft es, wenn Herr Renzler zu diesem Thema eine Pressemitteilung verfasst? Er selbst hat Null Einfluss und "Südtiroler Parlamentarier" könnte er per Mail oder Handy besser und zuverlässiger erreichen.

Do., 24.08.2017 - 13:00 Permalink