Gesellschaft | Tourismus

Die Bettenblase

Die Südtiroler Grünen weisen auf den explosiven Bettenanstieg hin und fordern einen Stopp der weiterer Tourimus-Expansion in Südtirol.
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Foto: Suedtirol Foto/Helmuth Rier
Der 27. September ist der Welttag des Tourismus. Aus diesem Anlass analysieren die Südtiroler Grünen die Situation des Südtiroler Tourismus.
Der heutige Welttag des Tourismus steht im Zeichen eines europäischen Hochs, das Italien, Spanien und Griechenland, aber auch Zentraleuropa blendende Gästezahlen und Erfolge beschert“, schreiben Brigitte Foppa, Hans Heiss und Riccardo Dello Sbarba in einer Aussendung.
Und weiter: „Auch in Südtirol läuft die Entwicklung auf Rekordkurs, der sich vorab der aktuellen Hochkonjunktur und dem politisch sicheren Reiseziel Südtirol verdankt. Erlöse, Arbeitsplätze und Investitionen halten in vielen Betrieben auf einem Allzeit-Hoch, getragen von oft exzellenter Qualität der Unternehmen, die sich im Urlaub auf dem Bauernhof ebenso wie in Fünfsterne-Betrieben findet.
Nach Ansicht der Südtiroler Grünen trüben allerdings drei große Fragezeichen trüben diese Südtiroler Entwicklung:
 
  • Der Bettenzuwachs ist hoch und laut ASTAT in einem Jahr von 220.595 (2016) auf 222.605 (2017) angestiegen, sodass ein Überhang an Betten, wenn nicht eine „Bettenblase“ droht. Der explosive Zuwachs führt zu Überkapazitäten und drängt vor allem kleine Familienbetriebe zunehmend an den Rand.
  • Die Branche sucht händeringend nach Arbeitskräften, die sich im Lande selbst aber kaum mehr finden lassen. Der Arbeitskräftemangel in nahezu allen Wirtschaftsbranchen verpflichtet auch den Tourismus dringend zum Stopp weiterer Expansion.
  • Südtirols Umwelt und Lebensqualität leiden spürbar unter dem sprunghaften Wachstum: Die individuelle Verkehrslawine ist auch ob des Tourismus erschreckend, zumal an Transit- und Passstraßen; der Bodenverbrauch durch neue Hotels und große Außenflächen (Viersterne 2016: 443; 2017: bisher 464), auch durch neue Aufstiegsanlagen enorm; die Kosten der Lebenshaltung steigen auch durch den touristischen Preisauftrieb.
     
Das Resümee der Umweltpartei: „Kein Wunder daher, dass in Südtirol 21,6% von 100 Personen eine Abwertung der Landschaft durch den Tourismus befürchten (so berichtet ASTAT). Das ist mit dem Trentino der höchste Wert in allen italienischen Regionen und Provinzen (Mittelwert: 15,7%), sodass Bürgerinnen und Bürger zunehmend deutlich machen, dass es auch für sie zu viel ist.
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Sigmund Kripp Mi., 27.09.2017 - 13:31

Wenn ein Produkt mehr nachgefragt wird, als das Angebot hergibt, werden normalerweise die Preise erhöht. Ich empfehle den Südtiroler Gastbetrieben genau das! Soweit ich informiert bin, haben ja alle in den letzten Jahren über das zu tiefe Preisniveau geklagt! Also: traut Euch! 3/4-Pension um 69 € muss nicht sein!

Mi., 27.09.2017 - 13:31 Permalink