Gesellschaft | Telefon & Internet

Streit nicht nur in Bozen

Bei Streitigkeiten mit Netzanbietern kann nun auch in Bruneck, Schlanders und Sterzing Hilfe geholt werden. Der Kommunikationsbeirat des Landes startet ein Pilotprojekt.
Netzanbieter
Foto: upi

Zu hohe Rechnungen, unliebsame Zusatzdienste, ärgerliche Netzlücken oder rätselhafte Vertragsabschlüsse – die Liste der Ärgernisse, die Südtiroler Kunden mit ihren Netzanbietern haben, ist lang. Was nicht allen bekannt sein dürfte: Eine Anlaufstelle bei Streitigkeiten mit TIM, Vodafone, WindTre & Co. ist der Landesbeirat für das Kommunikationswesen. Jahr für Jahr verhilft dieser rund 1.000 Endkunden zu einer Entschädigung. “Allein 2016 konnten den Kunden, die sich an das Amt gewandt hatten, insgesamt knapp 245.000 Euro rückerstattet werden”, informiert der Kommunikationsbeirat. Der Schlichtungsdienst ist unbürokratisch und für Privatpersonen, Unternehmen und öffentliche Körperschaften kostenlos – das Ausfüllen eines Formulars genügt. Wer den Dienst in Anspruch nehmen wollte, musste bisher allerdings eigens nach Bozen fahren. Nun kommen gute Nachrichten. “Ab diesem Monat sind Schlichtungen mit Telefon- und Internetanbietern auch in Bruneck, Schlanders und Sterzing möglich”, meldet der Landesbeirat für das Kommunikationswesen am Dienstag Vormittag.

Den Kunden noch näher sein, das sei die Absicht hinter dem Pilotprojekt, erklärt der Präsident des Beirates, Roland Turk: “Es ist mir ein Anliegen, allen Menschen den Weg zu ihrem Recht zu erleichtern. Daher freut es mich sehr, dass sich die Verantwortlichen in Bruneck, Sterzing und Schlanders sofort dazu bereit erklärt haben, bei diesem Projekt mitzumachen. Somit können wir auch den Menschen in der Peripherie eine wirkliche Hilfe sein.”
Wie Turk informiert, können sich geschädigte Kunden am Tag ihres Schlichtungsverfahren im Amt, das auf dem Einberufungsschreiben genannt ist, einfinden und in einer Telefonkonferenz mit dem Schlichter und dem Netzanbieter versuchen, eine Einigung zu erzielen. Der Weg nach Bozen wird ihnen dadurch erspart.

Das Pilotprojekt, das zeitgleich in den drei Bezirken gestartet wird, gilt übrigens auch für Kunden von Sky. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage des Landesbeirates für das Kommunikationswesen.