Politik | Staatsbürgerschaft

“Ein Herzensanliegen”

Das ist die doppelte Staatsbürgerschaft für die SVP, sagt Arno Kompatscher. Als Landeshauptmann will er sich aber nicht näher zum Brief von 19 Landtagsabgeordneten äußern
Arno Kompatscher
Foto: Salto.bz

“Eine politische Initiative der Abgeordneten.” Das ist für Landeshauptmann Arno Kompatscher der Vorstoß von 19 Landtagsabgeordneten, die sich mit einem Schreiben an die Chefs der ÖVP und der FPÖ gewandt haben. Darin bitten die 19 Sebastian Kurz und Heinz-Christian Strache, die doppelte Staatsbürgerschaft für die Südtirler in das künftige Koalitionsabkommen der Schwarz-Blauen Regierung in Österreich aufzunehmen.
Unterzeichnet haben das Schreiben neben Süd-Tiroler Freiheit, Freiheitlichen und Bürgerunion auch Paul Köllensperger von der 5-Sterne-Bewegung und Elena Artioli (Team Autonomie) – und sieben SVP-Mandatare. “Weil ich überzeugt bin, dass die doppelte Staatsbürgerschaft ein Mehrwert für die Südtiroler ist” habe sie ihre Unterschrift unter den Brief gesetzt, erklärt Maria Hochgruber Kuenzer im Gespräch mit salto.bz.

Nicht unterschrieben haben die SVPler in der Landesregierung. Weil sie dem Streben nach der doppelten Staatsbürgerschaft nichts abgewinnen können? Nein. Vielmehr weil es “für eine Regierung nicht üblich ist, unabgesprochen Briefe zu verschicken” habe man sich in Zurückhaltung geübt, so Arno Kompatscher. Bevor er sich aber als Landeshauptmann öffentlich zum Thema äußern wird, müsse das Anliegen zuerst “auf einer anderen Ebene besprochen” werden: auf der außenpolitischer, mit den Vertretern der beiden involvierten Regierungen – Österreichs und Italiens. Zunächst müsse die tatsächliche Umsetzung abgeklärt werden. “Vorher ist es nicht angebracht, etwas dazu zu sagen”, betont der Landeshauptmann.

Nach seiner persönlichen Meinung gefragt, erinnert Kompatscher an “mehrere Parteibeschlüsse”, die von der SVP in der Vergangenheit bereits zum Thema gefasst worden seien: “Meine Partei hat mehrmals festgestellt, dass die doppelte Staatsbürgerschaft für uns ein Herzensanliegen ist” und dass damit “die Verbindung mit Österreich” unterstrichen werden könnte.
Gar nichts abgewinnen kann dem erneuten – dieses Mal parteiübergreifenden – Vorstoß Alessandro Urzì (Alto Adige nel Cuore). Er bezeichnet das Schreiben seiner 19 Landtagskollegen als “ein pathetisches Flehen, hinter dem sich letztlich ein nie erloschenes österreichfreundliches Gefühl verbirgt”.

Bild
Profil für Benutzer alfred frei
alfred frei Mi., 22.11.2017 - 09:30

gibt es ein Herzensanliegen bei gleichzeitigem geistigen Stillstand ("Der geistige Stillstand oder Fortschritt hat nichts zu tun mit der in der Vergangenheit schon geleisteten Arbeit. Das geistige Leben ist etwas Überzeitliches und darum immer Gegenwärtiges und kann nur an der Gegenwart gemessen werden" > Konfuzius)

Mi., 22.11.2017 - 09:30 Permalink