Wirtschaft | Bozen

Ein Viertel wechselt Besitzer

In knapp vier Jahren soll der WaltherPark alias “das Benko-Projekt” fertig sein. Nun wurde der Kauf-Vorvertrag für die Liegenschaften im Busbahnhofsviertel unterzeichnet.
Heinz Peter Hager, Renzo Caramaschi
Foto: Succus GmbH

“Wir sind sehr zuversichtlich, den ambitionierten Zeitplan einhalten zu können, um den WaltherPark zum Jahreswechsel 2021/2022 eröffnen zu können.” Seinen Optimismus hat Heinz Peter Hager nie abgelegt. Und nach der Unterschrift, die er am Dienstag gesetzt hat, freut sich der gesetzliche Vertreter der SIGNA Holding in Bozen und Präsident der SIGNA-Tochter WaltherPark AG, die in Bozen das “Benko-Projekt” realisieren wird, ganz besonders. Gemeinsam mit dem Bozner Bürgermeister Renzo Caramaschi unterzeichnete Hager gestern den Kauf-Vorvertrag für die Gebäude und Grundstücke, auf denen das Bauvorhaben samt Kaufhaus entstehen soll.
Die Übertragung der Liegenschaften ist in der Programmatischen Vereinbarung zwischen Gemeinde Bozen und WaltherPark AG vorgesehen. 99,1 Millionen Euro hatte die SIGNA Holding dafür geboten – und im April 2017 den Zuschlag bekommen.

“Die Unterzeichnung dieses Vorvertrags ist ein weiterer Schritt in der Umsetzung des Planes für eine städtebauliche Umstrukturierung (PSU) im Areal zwischen der Südtiroler-, der Perathoner-, der Garibaldistrasse und der Bahnhofsallee”, konkretisiert Caramaschi, für den Hager lobende Worte findet: “Die Planungs- und Verwaltungsarbeiten zur Verwirklichung des Projektes schreiten zügig voran. Dies auch deshalb, weil die Gemeindeverwaltung mit großer Professionalität und Effizienz die nötigen Schritte setzt.”

Bekanntlich sieht das “Benko-Projekt” vom Architekten David Chipperfield eine Requalifizierung des Busbahnhofviertels vor. Zahlreiche Gebäude sollen völlig neu gestaltet werden, neben dem Kaufhaus soll ein City-Hotel, Restaurants, Wohn- und Bürogebäude sowie öffentliche Einrichtungen Platz finden. Der derzeitige Busbahnhof wird, wie andere Gebäude auch, abgerissen und im Zuge der Bauarbeiten am WaltherPark in die Rittner Straße verlegt. Die Arbeiten dort haben sich wegen des Rekurses gegen den Abriss der Negrelli-Halle verzögert. Doch inzwischen wird eifrig gebaut.

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alfred frei Mi., 31.01.2018 - 10:47

Nach den Verkehrs-Köstlichkeiten der Bauphasen erwartet die Verbraucher ein einmaliger Preissturz mit der Eröffnung des Kaufhauses WaltherPark. In kürzester Zeit wird Bozen zur billigsten Stadt Italiens, dem Grand'Affi Shopping Center und dem Kaufhaus Tyrol in Innsbruck vergeht bald das Lachen. Eitel Freude herrscht in der Benko-Signa Holding. Redlich verdient !

Mi., 31.01.2018 - 10:47 Permalink
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erich kofler f… Mi., 31.01.2018 - 22:56

Einmalig
ist in Europa nicht der Verkauf einiger Arkaden oder Lauben an eine Baufirma, einmalig ist auch nicht der Verkauf einer Bushaltestelle zum Aufstocken privater Güter, einmalig ist es in Europa, einen öffentlichen Park zu betonieren. Achtung, es gibt noch einen zweiten Fall: Erdogans Kaufhaus im Gezi-Park in Istanbul (forza Istanbul).
Arkaden verkauft die Stadt München, aber keinen Teil des Englischen Gartens. Unglaublich, dass der Hofgarten in Brixen einem Kaufhaus weichen sollte. Einmalig jedoch, wie eine relativ wohlhabende, gut aufgestellte Stadt samt Landesregierung vor einem Investor (rilanciamo Bolzano) in die Knie hat gehen müssen, und ihren historischen, 150 Jahre alten Park verspielt hat. Der Erlös wird, wie der Park, in wenigen Jahren auf nimmerwiedersehen verschwunden sein. Dazu kann man nur sagen: einmalig, unsere Politiker

Mi., 31.01.2018 - 22:56 Permalink