Politik | Drohbrief

“Lurido verme”

Übelst beschimpft und bedroht wird Sven Knoll in einem anonymen Brief. “Ein Politiker muss Kritik aushalten, aber es gibt Grenzen”, sagt der STF-Landtagsabgeordnete.
Sven Knoll
Foto: Hannes Prousch

Ja, es passiert auch ihm. “Als Person, die in der Öffentlichkeit steht, muss man Gegenwind und Kritik aushalten (können)”, schickt Sven Knoll voraus. “Aber es gibt Grenzen.” Eine solche ist für den Landtagsabgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit nun überschritten worden. Am Donnerstag Nachmittag postet Knoll einen Brief, der ihm zugestellt wurde – anonym und in italienischer Sprache verfasst. In dem Schreiben wird Knoll bedroht und aufs Übelste beschimpft, mit obszönen Ausdrücken – unter anderem wird Knoll als “elender Wurm” (“lurido verme”) und “Dreckskerl” (“stronzo”) bezeichnet – und Attacken weit unter der Gürtellinie. Auch Eva Klotz und die Schützen werden von dem bzw. der oder den Verfassern des Schreibens heftig durch den Schmutz gezogen – ausgehend vom jüngsten Urteil im “Besenprozess”, in dem Sven Knoll, Eva Klotz und Werner Thaler wegen Schmähung der italienischen Fahne zu Geldstrafen verurteilt wurden.

 

“Ganz bewusst” habe er das niveaulose Schreiben auf seine Facebook-Seite gestellt, erklärt Sven Knoll auf Nachfrage von salto.bz. “Das zeigt, was zum Politiker-Dasein dazugehört. Abgesehen davon: Warum sollte ich so etwas verschweigen? Wenn sich schon jemand die Mühe macht, so etwas zu verfassen, soll er auch die Bühne bekommen.” Knoll wirkt beinahe belustigt. Nein, persönlich beleidigt fühle er sich nicht, sagt er: “Ein solcher Brief sagt mehr über die Person aus, die es geschrieben hat, als über mich.”

“Anonyme Droh- und Schimpfbriefe sind wahrlich ein Ausdruck intellektueller Größe...”
(Sven Knoll auf Facebook)

Und der STF-Landtagsabgeordnete hat eine Botschaft, für all, die “Schreiberlinge”, die nur “in der Anonymität mutig sind”: “Die sollten nachdenken. In der Öffentlichkeit würde man solche Inhalte vermutlich nur ungern zugeben wollen.”
Zur Anzeige bringen will Knoll den Fall nicht. “Das ist die Geschichte nicht Wert.”

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gorgias Do., 10.05.2018 - 20:12

Wie kann man nur italienische Schimpfwoerter uebersetzen wollen? Das geht doch nicht. Da geht in der Uebersetzung so viel verloren! Und nebenbei ist die sinngemaesse Ueberseztun von Stronzo weniger Scheisskerl als Arschloch. Also bitte!

Do., 10.05.2018 - 20:12 Permalink
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19 amet Fr., 11.05.2018 - 09:01

Antwort auf von gorgias

Wenn man schon den Besserwisser spielen will, sollte man es auch können. Aber das ist bei den Wichtigtuern selten der Fall.
Das italienische Schimpfwort, das hier zitiert wird bedeutet nämlich die Wurst die hinten raus kommt. Ein Wörterbuch kaufen wäre angeraten.

Fr., 11.05.2018 - 09:01 Permalink
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gorgias Fr., 11.05.2018 - 00:38

Ich habe es schon produktiv eingesetzt. Ich habe dauernd hingewießen die Kommentare sollen chronologisch geordnet sein und es sollen wieder Benachrichtiugnen für Kommentare eingeführt werden.
Es ist zwar mühselig, aber etwas ist schon voran gegangen.

Fr., 11.05.2018 - 00:38 Permalink
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rotaderga Fr., 11.05.2018 - 11:56

und wie immer streiten sich die gleichen Forumgscheidis über Form, Auslegung, Übersetzung und zum Inhalt selbst wird geschwiegen: Hosenscheißer cagasotto!

Fr., 11.05.2018 - 11:56 Permalink
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Robert Tam... Fr., 11.05.2018 - 16:56

Als Brigitte Foppa, ebenso von einer kleinen Oppositionspartei, vor über einem Jahr beleidigt wurde, hat Salto auch in mehreren Artikeln darüber berichtet. Die Meldung, dass Frau Foppas Ökowollekleid einen Fleck hat, blieb uns bisher erspart.

Fr., 11.05.2018 - 16:56 Permalink
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gorgias Sa., 12.05.2018 - 15:18

Antwort auf von Robert Tam...

Ich habe mich erst mit dem genauen Wortlaut des Briefes auseinandergesetzt, bevor ich auf diesen Kommentar antworte: Es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen das und was Frau Foppa vor einem Jahr passiert ist. Der Brief an Sven Knoll enthaellt ausschlieslich Beleidungen, fuer die sich jemand zugegebnermassen Muehe gegeben hat und nicht ganz unorginell ist und deswegen teilweise auch belustigend sein kann. Nicht gegenueber Sven Knoll, sondern gegenueber dem Schreiber. Aber das ist nicht der wesentliche Unterschied.
Der wesentliche Unterschied ist, dass man Frau Foppa neben Beleidigungen auch Gewalt androhte und zwar von vielen Seiten auf einmal. Das ist fuer mich ein Qualitaetsunterschied, den man nicht unerschlagen sollte.

Sa., 12.05.2018 - 15:18 Permalink
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Manfred Klotz Di., 15.05.2018 - 10:28

Antwort auf von Robert Tam...

Nein hatte ich nicht, es macht im Zusammenhang nur keinen Sinn. Wollen Sie das nicht endlich verstehen? Zur Bedeutung von "Verstehen" bitte auch im Duden nachschlagen, das können Sie ja offensichtlich gut. Und danach sollten Sie den Begriff als programmatisch auch beherzigen.

Di., 15.05.2018 - 10:28 Permalink
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Manfred Klotz Mi., 23.05.2018 - 08:45

Antwort auf von Robert Tam...

Herr Tamanini jetzt mal ganz langsam für Sie zum Mitschreiben: das von Ihnen benutzte Adjektiv macht deshalb keinen Sinn, weil es kein assoziativ schlüssiges Wortspiel ist, wie das "Tam Tam" (Weil Sie als Robert Tam zeichnen). Sinn hätte es nur gemacht wenn ich (angesichts meines Namens) ein gewaltiges Tam Tam gemacht hätte. Verstanden?

Mi., 23.05.2018 - 08:45 Permalink
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Robert Tam... Mi., 23.05.2018 - 11:53

Antwort auf von Manfred Klotz

Lieber Manfred, eigentlich dachte, dass es Dir inzwischen klar geworden ist (Du kannst meine Antwort so langsam lesen, wie Du möchtest):
das Adjektiv "klotzig" (als Synonym für gewaltig oder enorm) als Verstärkungsform war auf den Riesentamtam bezogen, der damals in den Medien (wegen Aussagen gegenüber Frau Foppa) gemacht wurde. Ich habe nicht behauptet, dass Du den klotzigen Tamtam gemacht hast, sondern, dass in den Medien ein klotziger/riesiger/gewaltiger Tamtam gemacht wurde.
Verstehst Du es jetzt besser?

Mi., 23.05.2018 - 11:53 Permalink
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Profil für Benutzer Manfred Klotz
Manfred Klotz Mi., 23.05.2018 - 08:47

Abschließend: Die ganze Diskussion über passende Adjektive soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass solche Schreiben eher ein schlechtes Licht auf den Schreiber werfen als auf den Adressaten.

Mi., 23.05.2018 - 08:47 Permalink