Politik | Aus und Vorbei

Schael muss gehen

Der Vertrag des Generaldirektors des Südtiroler Sanitätsbetriebs wird vorzeitig aufgelöst. Landesrätin Stocker sieht “keine Basis für weitere Zusammenarbeit”.
Thomas Schael
Foto: LPA

Kurz und schmerzlos ist die Ankündigung, mit der Gesundheitslandesrätin Martha Stocker die Medienvertreter am Dienstag Mittag überrascht. Seinen Namen nennt sie nicht, doch es ist sofort klar, um wen es geht. Thomas Schael, Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes, muss seine Sachen packen. “Wir sind zum Schluss gekommen, dass die Basis für eine weitere Zusammenarbeit mit dem Generaldirektor eine zerrüttete ist”, so Stocker wörtlich.
Zuvor hatte sie in der Sitzung der Landesregierung die Situation, die sich ihr nach dem jüngsten Fiasko um die nicht verlängerte Haftpflichtversicherung für Ärzte, Pfleger und sonstige Bedienstete des Sanitätsbetriebes ergeben hat, dargelegt. “Wir haben unsere Abteilung beauftragt, sämtliche Dokumente, Unterlagen, Schriftverkehr und Beschlüsse dazu einzuholen”, erinnert Stocker. In der Landesregierung habe man sich darüber unterhalten, die Lage analysiert und schließlich bewertet. Fazit: Thomas Schael muss gehen.

Dass man aus dem Desaster um die Versicherungen – die inzwischen auf Wirken des Landeshauptmannes verlängert wurden – gegebenenfalls politische Konsequenzen ziehen will, hatte Landeshauptmann Arno Kompatscher bereits vor einer Woche unmissverständlich verkündet. Am Dienstag Vormittag habe es ein Treffen mit Generaldirektor Schael gegeben und man sei übereingekommen, “eine vorzeitige einvernehmliche Auflösung des Vertrags anzustreben”, berichtet Martha Stocker.
Seit 15. Juni 2015 ist Thomas Schael Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebs. Sein Vertrag läuft fünf Jahre, bis 14. Juni 2020. Doch er sehe die Möglichkeit vor, ihn vorzeitig aufzulösen, bestätigt Stocker. Man wolle nun “zügig darangehen”.

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Marcus A. Di., 03.07.2018 - 14:13

Und die Rechnung zahlen wird schlussendlich der Steuerzahler!

Ein Desaster ist, dass diese Person so lange getragen wurde!

Hier sollte auch eine politische Verantwortung gezogen werden!!!!!!!!!!
Aber wie immer sind die verantwortlichen Politiker sich keiner Schuld bewusst!
Die Frage ist, wer die größere Verantwortung hat: Herr S. oder diejenigen, die diese Person angestellt haben und so lange toleriert haben!??

Nach diesem ganzen Desaster in der Sanität sollte auch Frau Stocker vorzeitig ihren Rücktritt einreichen und Verantwortung zeigen!
Zu einfach, die ganze Schuld auf Herrn S. abzuwälzen oder dem "Koalitionspartner" PD die Schuld für eine nicht-funktionierende Struktur in BZ in die Schuhe zu schieben.

Das ganze Sanitätssystem funktioniert nicht! Und das seit langem!

Di., 03.07.2018 - 14:13 Permalink
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Frei Erfunden Di., 03.07.2018 - 14:28

... und pünktlich zum Wahlkampfauftakt schlachtet die SVP ihr Opferlamm.
das Opferlamm wird auferstehen , bin neugierig in welcher form, CEO bei einem Krankenhausgerätehersteller oder doch im Versicherungsmetiér wäre nicht überraschend?
und die SVP Wähler ...?

Di., 03.07.2018 - 14:28 Permalink
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Marcus A. Di., 03.07.2018 - 15:10

Und sorry, irgendwie stinkt die ganze Sache ganz gewaltig..

Herr S. mag bestimmte Defizite haben, aber so dilettantisch wie bei der ganzen Versicherungssache vorgegangen wurde.... nein, daran kann selbst der naivste Tagblatt-Leser nicht glauben. Oder in Südtirol vielleicht doch...
Ein Schelm wer Böses denkt....

Di., 03.07.2018 - 15:10 Permalink
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Martin B. Di., 03.07.2018 - 23:24

Molto conveniente: der neue Sanitätslandesrat darf dann den nächsten Manager-Superstar für vielleicht 3 Jahre aus dem Hut zaubern.

Di., 03.07.2018 - 23:24 Permalink
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Franco Blue Mi., 04.07.2018 - 14:53

Wie soll der arme Kerl auch was zu stande bringen, wenn seine Chefin total versagt. Da bleibt Ihm ja nur die Scherben aufzusammeln, ...

Mi., 04.07.2018 - 14:53 Permalink
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carlo sperzna Mi., 04.07.2018 - 19:08

Schäls Rausschmiss hat sicher mit dem Wahlkampf zu tun. Ein Opferlamm. Die rechte Heimatflanke muss besänftigt werden. War es doch der Schäl, der den Proporz in unser Land weitgehend ausgeschaltet hat. Was dem A. Langer nicht gelungen ist, hat der Schäl vollbracht.

Mi., 04.07.2018 - 19:08 Permalink