Politik | Bozen

“Deutschen Vize respektieren!”

In der Landeshauptstadt hängt der Haussegen zwischen Bürgermeister und Koalitionspartner schief. Die SVP bittet Renzo Caramaschi zur Aussprache.
Christoph Baur & Renzo Caramaschi
Foto: Stadtgemeinde Bozen

Wenn sich die SVP-Führungsriege dieser Tage trifft, gilt es nicht nur den Wahlkampf für die Landtagswahlen im Oktober zu planen. Am Montag saß die Parteileitung in der Brennerstraße zusammen und beriet auch über: den Bozner Bürgermeister.
Zwischen Renzo Caramaschi und seinem Koalitionspartner in der Landeshauptstadt herrscht seit einiger Zeit Missstimmung. Vizebürgermeister Christoph Baur hatte sich zuletzt beklagt, bei wichtigen Entscheidungen von Caramaschi nicht einbezogen zu werden. Unter anderem bezüglich des Jahrhundertprojektes Bahnhofsareal. Dort konnte der angedrohte Rücktritt des Koordinators der Areal Bozen AG Hermann Berger in letzter Minute verhindert werden. Doch dieser Schritt wurde, wie auch andere in Sachen Bahnhofsareal, ohne Christoph Baur gesetzt. Was diesem wohl sauer aufgestoßen ist. Er sei bereit, die Koalition in Frage zu stellen, meinte Baur vergangene Woche.
Jener Baur, der selbst Ende Juni zu RAI Südtirol gesagt hatte, dass er das Abenteuer Politik nach Ablauf dieser Amtsperiode beenden und nicht mehr kandidieren werde. Jener Baur, von dem es in Bozen nicht erst seit gestern heißt, dass im Hintergrund seiner Amtsgeschäftes vielmehr sein persönlicher Referent Werner Frick die Fäden zieht. “Schatten-Vizebürgermeister” wird Frick inzwischen nicht mehr nur hinter vorgehaltener Hand genannt.

Auf seiner allwöchentlichen Medienkonferenz ließ Caramaschi vergangenen Montag jedenfalls wissen, dass er Baur keine Rechenschaft schuldig sei. “Über Kompetenzen des Bürgermeisters entscheidet auch der Bürgermeister.” Woraufhin SVP-Stadtobmann Dieter Steger und der SVP-Fraktionssprecher im Gemeinderat Sebastian Seehauser für Baur in die Bresche sprangen und Caramaschi für seine Haltung rügten. Was wiederum Cristian Kollmann auf den Plan rief. “Wenn der Bozner Vizebürgermeister Christoph Baur, Dieter Steger & Co dem Bürgermeister Renzo Caramaschi nun plötzlich Paroli bieten wollen, dann nur deshalb, weil die SVP eine Wahlkampfshow abziehen will”, steht für Kollmann, der 2016 selbst für die Süd-Tiroler Freiheit als Bozner Bürgermeisterkandidat antrat, fest. “Wenn Christoph Baur, Dieter Steger & Co nun jammern und die strammen Patrioten spielen wollen, ist dies alles andere als glaubwürdig und ein erbärmliches Zeugnis dafür, wie verzweifelt die SVP sein muss und wie beliebig sie geworden ist!”

Nun aber stärken auch Parteiobmann und -leitung dem Bozner Vizebürgermeister den Rücken. Kritik an seiner Rolle ist Kritik an der deutschen Sprachgruppe in Bozen, als deren Vertreterin sich die SVP traditionsgemäß sieht. So die Botschaft aus der SVP-Zentrale am gestrigen Montag. “Bürgermeister Renzo Caramaschi muss unsere wesentliche Rolle als Koalitionspartner respektieren – und auch jene des deutschen Vizebürgermeisters Christoph Baur”, lässt SVP-Obmann Philipp Achammer ausrichten. Unterm Edelweiß könne man es nicht akzeptieren, “dass der Bürgermeister die Rolle des deutschen Vizebürgermeisters schmälert”.
Achammer stellt klar: “Wir wollen keine unnötige Polemik vom Zaun brechen, sondern eine korrekte Zusammenarbeit innerhalb der Koalitionsregierung” – und dieses Miteinander fordere man auch ein: “Es ist notwendig, die jüngste Kontroverse mit Bürgermeister Caramaschi zu klären”, so Achammer. Bei der Aussprache, die man nun einfordert, sollen nicht nur die Vertreter der SVP-Stadtpartei anwesend sein, sondern auch die Landespartei – in der Person von Parteiobmann und offenbar auch des Landeshauptmannes.

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Profil für Benutzer Massimo Mollica
Massimo Mollica Di., 17.07.2018 - 12:21

A leggere i giornali locali pare che vi sia una diversa visione sull' areale all'interno della SVP. Non sapremo mai la verità perché non sappiamo esattamente quali sono gli interessi in gioco. Resta il fatto che Caramaschi fa la parte di Boeri,che viene attaccato per nascondere delle spaccature. Personalmente appoggio in pieno l'operato di Kompatcher combinato al quello del sindaco,che fa davvero gli interessi di tutti! Una visone pragmatica e pro Bolzano Bozen. In merito alla presunta offesa mi dispiace ma invito il dott. Baur a chiarirsi direttamente con il Sindaco. Questo per una questione di rispetto nei confronti di noi cittadini che abbiamo votato i nostri rappresentanti esclusivamente per risolvere i problemi della città.

Di., 17.07.2018 - 12:21 Permalink