Gesellschaft | Editorial

Irgendwann ist genug!

Müssen wir uns ständig von ungehobelten Kommentatoren beschimpfen lassen? Nein. Warum ich schweren Herzens für die Schließung des Kommentarbereichs auf salto.bz bin.
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Die Mail ist kurz und aussagekräftig:
 
„Mir reicht's. Ich hab keine Lust mehr, mich im neuen Jahr weiter beschimpfen zu lassen, egal wie gscheit oder blöd ich schreib. Ich nehme an, ihr wisst, was ich meine. Bin ja nicht besonders delikat, aber irgendwann ist genug.“
 
Es ist der angekündigte Abschied einer Salto-Kolumnistin. Sie ist nicht das erste Opfer einer ungehobelten und inakzeptablen Bande von Schreibtischtätern und – täterinnen, die seit Jahren (zum größten Teil) unter dem schützenden Deckmantel der Anonymität ihr Unwesen auf Salto.bz treiben. Bereits im Frühjahr haben uns die beiden Blogger Marcella und Hartwig Heine verlassen, zwei ausgezeichnete politische Analysten der ersten Stunde. Aus ähnlichen Gründen.
Einer der bekanntesten Südtiroler Journalisten, ein Salto-Fan der ersten Stunde, der immer wieder auch Beiträge für dieses Onlineportal verfasst hat und es weiterhin gerne tun würde, sagte mir vor einigen Monaten. „Ich würde gerne schreiben, aber diese Vollidioten, die in ihren Kommentaren ausschließlich unter die Gürtellinie zielen...nein, das muss ich mir nicht antun“.
Immer wieder werde ich auch auf der Straße angesprochen. Salto.bz erhält dabei meistens viel Lob. Sehr oft läuft das Gespräch dann aber in dieselbe Richtung: „Oft habe ich schon überlegt, einen Kommentar zu schreiben“, sagen meine Gegenüber sinngemäß, „aber in dieser Gesellschaft macht das einfach keinen Sinn“.
Seit langem ertappe ich mich dabei, dass ich den Kommentarbereich jenes Mediums meide, für das ich presserechtlich verantwortlich bin. Warum? Weil ich mich einfach schäme für die verbalen Ergüsse, die sehr oft unter den Artikeln stehen. Dabei geht es nicht um Kritik oder Lob. Sondern es geht um den Stil, die Kinderstube, die mangelnde Diskussions- und Streitkultur und vor allem den fehlenden Respekt.
 
Ich hab keine Lust mehr, mich im neuen Jahr weiter beschimpfen zu lassen, egal wie gscheit oder blöd ich schreib.
 
Einer der Grundgedanken bei der Gründung von salto.bz vor knapp sechs Jahren war der sogenannte Bürgerjournalismus. Die Überlegung dahinter: Journalismus, Information und Meinung sollten nicht nur von Profis gemacht werden, sondern auch der Mann und die Frau von der Straße sollten mitgestalten, mitrecherchieren und mitschreiben. Vor diesem Hintergrund sollte die Community zu einem der zentralen Bestandteile dieses Projekts werden.
Das Vorhaben ist nicht ganz aufgegangen. Sicher: Aus der Community werden immer wieder hervorragende und interessante Blogs publiziert. Und ich kann Sie nur ersuchen: Getrauen Sie sich und veröffentlichen Sie ihre Meinung, ihre Kritik, ihre Analysen. Unter ihrem Namen und - wenn sie wollen - auch mit ihrem Profilbild.
Dazu aber kommt die Möglichkeit, dass User und Userinnen jeden Artikel kommentieren können. Eine schöne und sinnvolle Funktion - wenn man davon ausgeht, dass dieser Bereich zu einem Diskussionsforum wird, in dem die Leserinnen und Leser kritisieren, anmerken, richtigstellen oder weiterdenken.
Genau das aber passiert im Kommentarbereich von Salto.bz nur selten. Der Grund dafür: Eine Gruppe von Fanatikern hat mit ihren inzestuösen, niveaulosen und zumeist auch völlig sinnlosen Diskussionen diesen Raum in Beschlag genommen. Ihre Lieblingsbeschäftigung: untereinander zu streiten. Dabei schaffen Sie es schnell, jeden „normalen“ Kommentator hinauszumobben.
Dass der Großteil dieser Kommentare dabei mit dem jeweiligen Salto-Artikel nicht das Geringste zu tun hat, sei hier nur angemerkt.
Eine Gruppe von Fanatikern hat mit ihren inzestuösen, niveaulosen und zumeist völlig sinnlosen Diskussionen diesen Raum in Beschlag genommen.
Salto.bz hat – völlig unbescheiden – rund ein Dutzend hervorragender Autorinnen und Autoren, die für diese Online-Portal als Kolumnisten tätig sind. Ich darf mir erlauben, hier aus dem Nähkästchen zu plaudern: Alle arbeiten und schreiben für uns unentgeltlich.
Sie alle könnten durchaus bei bekannteren, publikumswirksameren und renommierteren Zeitungen und Medien gegen Bezahlung arbeiten - und manche tun es auch. Es ist aber ihre Art, mit ihren Namen, ihrem Gesicht und ihren Gedanken und Meinungen dieses Projekt zu unterstützen. Diese Menschen machen uns damit weit mehr als nur eine Liebeserklärung: Ihre Mitarbeit ist einer der wichtigsten Bausteine für das wirtschaftliche und publizistische Überleben diese Mediums. Und es ist ein Geschenk, das Salto.bz zu einem Qualitätsmedium macht.
Es ist mehr als nur ein Zumutung, dass ausgerechnet diese Kolumnisten unter ihren Beiträgen lesen müssen, wieviel sie angeblich mit ihren Artikeln verdienen und dass keines ihrer Worte auch nur einen Cent wert sei.
Dass diese kommentierenden Genies nicht gemerkt haben, dass sie seit Jahren täglich völlig kostenlos Salto.bz konsumieren, und uns vorhalten, wir würden auch noch Steuergelder verschwenden und diese Plattform zum Mülleimer ihres ungenießbaren Senfs machen, macht deutlich, auf welchem geistigen Niveau man sich inzwischen bewegt.
Vielleicht kommt es vor diesem drastischen Schritt doch noch zu einem Akt der Zivilcourage. 
 
Es gibt innerhalb Salto.bz kontroverse und völlig unterschiedliche Meinungen zu diesem Thema. Wir haben das Problem vor einigen Monaten auf einer Klausurtagung mit der Redaktion und dem Verwaltungsrat andiskutiert. Es gab dabei vehemente Stellungnahmen für das Ausschalten der Kommentarfunktion. Aber auch überzeugte Plädoyers für das Festhalten daran und die Wichtigkeit der User-Kommentare. 
Ich würde sagen, noch überwiegt letztere Position. Der Verwaltungsrat hat eine Arbeitsgruppe einberufen, die sich mit dieser Problematik auseinandersetzt und eine neue Netiquette entwirft, die – nach Ansicht aller – dringend notwendig ist.
Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen. Und Sie alle werden zeitgerecht über Neuerungen informiert werden.
Diese Gedanken sollen Anregung zu Überlegungen und zur Diskussion sein. Aber auch eine Art Weckruf.
Deshalb sind diese Gedanken ausschließlich meine persönlichen Überlegungen als Chefredakteur von Salto.bz. 
Sie sollen Anregung zu Überlegungen und zur Diskussion sein. Aber auch eine Art Weckruf.
Mir jedenfalls reicht´s. 
Ich habe kein Problem damit, kritisiert zu werden. Wer austeilt, der muss auch einstecken können. Aber es gibt Grenzen.
Salto.bz ist kritisch, unbequem, wir machen Fehler, wir schlagen manchmal auch über die Stränge. Aber eines ist für uns unerlässlich: Respekt vor dem Menschen. Dieser Respekt ist ein roter Faden, der sich durch alle Artikel und Beiträge der Redaktion, aber auch der Kolumnisten zieht. Es ist unsere Richtschnur. Und um einem möglichen Pseudoargument der verbalen Wüteriche zuvorzukommen: Ja, auch in der Rubrik "Pollo der Woche" - egal, wie man dazu stehen will - bestand dieser Respekt stets.
Deshalb können und müssen wir auch Respekt vor uns und unserer Arbeit verlangen. Vor allem von jenen Zeitgenossen, die nicht einmal die Courage haben, mit ihrem richtigen Namen und ihrem Gesicht zu ihrem verbalen Gepöbel zu stehen. 
Mein Wunsch für das neue Jahr ist deshalb die Schließung des Kommentarbereichs. Es ist ein Wunsch, den ich schweren Herzens äußere. 
Aber vielleicht kommt es vor diesem drastischen Schritt doch noch zu einem Akt der Zivilcourage. 
Und Sie schreiben und kommentieren und machen deutlich, dass die Anhängerschaft von Salto nicht nur aus diesen Trollen besteht!
 
In der Hoffnung, dass Sie uns - so oder so - auch 2019 als Leser, Abonnenten, Unterstützer, Werbekunden und Wegbegleiter treu bleiben, darf ich Ihnen ein gutes neues Jahr wünschen.
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kurt duschek Di., 01.01.2019 - 18:25

....lieber H bitte einfach nachdenken ohne Wissenschaft. Bei salto.bz wer beschimpft, benimmt sich daneben unter Klarnamen ? Sollte jemand mit Klarnamen z.B. mich beleidigen oder Unwahrheiten über mich verbreiten, so kann ich klagen und den Rechtsweg beschreiten. So etwas nennt man ganz einfach "den kleinen Unterschied"!

Di., 01.01.2019 - 18:25 Permalink
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Robert Tam... Di., 01.01.2019 - 18:29

Antwort auf von kurt duschek

Hallo Kurt, den Rechtsweg kannst Du auch gegen Kommentatoren mit Pseudonym beschreiten. Die Postpolizei kann problemlos die IP-Adresse des Übeltäters ermitteln.

Du fragst, wer bei Salto unter Klarnamen beschimpft? Beispielsweise Christoph Franceschini, Silvia Rier und Gabriele Di Luca.

Di., 01.01.2019 - 18:29 Permalink
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Philipp Trafojer Di., 01.01.2019 - 19:57

So wie die Kommentarspalte in Salto in den letzten Monaten gefüllt wurde, kann es nicht weitergehen. Es gibt für mich nur zwei Zukunft trächtige Möglichkeiten: entweder die Klarnamenvariante funktioniert - was auszuprobieren es mir wert scheint - oder die Schließung.

Di., 01.01.2019 - 19:57 Permalink
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Christoph Moar Di., 01.01.2019 - 20:01

"Wenn aber jemand von seinem Heimrechner oder Smartphone etwas postet, ist alles nachvollziehbar."

Irrtum. Es gab hier auf Salto schon grandios verdunkelte Diskussionsteilnehmer, die alle Vorkehrungen dafür getroffen haben, nicht ermittelbar zu sein.

Das Argument der Klarnamensverfechter zieht nicht auf ermittlungstaktische Gründe, sondern auf Gleichheit der Waffen, im sprachlichen Kontext. Wer sich mit vollem und echten Vor- und Zunamen präsentiert greift nicht so leichtfertig in die Beschimpfungstonne, wie es ein anonymer Troll tut. Einen Menschen kann man beschimpfen, beleidigen und sogar mobben. An einem Pseudonym prallt das alles ab.

Ad Wissenschaftlichkeit - mag ich als Argument sehr gerne. Für eine große Menge Kommentatoren zählt eine :) wissenschaftliche Studie nix. Man lese, wenn man das aushält, die Kommentare bei den Themen Klimawandel, Impfungen oder Chemtrails.

Di., 01.01.2019 - 20:01 Permalink
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Robert Tam... Di., 01.01.2019 - 20:20

Antwort auf von Christoph Moar

"Es gab hier auf Salto schon grandios verdunkelte Diskussionsteilnehmer, die alle Vorkehrungen dafür getroffen haben, nicht ermittelbar zu sein."

Was heißt das konkret? Hatten diese Personen keine IP-Adresse, bzw. eine gefälschte? Falls es eine gefälschte war: woher weißt Du, dass sie falsch ist, Christoph?
Du schreibst von Personen, die "nicht ermittelbar" sind. Wer hat denn ermittelt? Die Staatsanwaltschaft oder die Redaktion? Falls es die Redaktion war: warum?

Wenn jemand in der Lage ist, sich "grandios" zu verdunkeln, dürfte es auch nicht schwer sein, die Identität zu fälschen, oder täusche ich mich?

Di., 01.01.2019 - 20:20 Permalink
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Christoph Moar Di., 01.01.2019 - 20:48

Antwort auf von Robert Tam...

Lies nochmal was ich geschrieben habe. Du zitierst falsch.

Wenn du, wie Oliver, zu glauben scheinst man könne Kommentatoren anhand ihrer IP Adresse ermitteln dann muss ich dies leider enttäuschen. Es gibt übrigens keine gefälschten IP Adressen. Es gibt bloß ganz unaufdringliche Methoden, auf Webseiten seine eigene IP Adresse nicht zu hinterlassen. Und zwar so, dass auch die Postpolizei das nicht lösen kann. Schwierig ist das nicht, und du kennst bestimmt VPNs und Anonymitätsnetzwerke. Falls nicht, gern ich dir gerne ein paar Links, da ist nix geheimes oder illegales dahinter.

Damit ist die Hopfgartnersche Vermutung, man könne Kommentatoren ermitteln, leider nicht stimmig. Und, nochmal, auch nicht das Thema der Klarnamensverfechter. Der ich übrigens, auch nochmal, nichtmal bin.

Di., 01.01.2019 - 20:48 Permalink
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Christoph Moar Di., 01.01.2019 - 20:52

Antwort auf von Christoph Moar

Zur zweiten Frage, nämlich
"Dürfte es auch nicht schwer sein, die Identität zu fälschen, oder täusche ich mich?"

Täuscht du dich tatsächlich. Eine Identität mit akzeptabler Näherung festzustellen ist heute technisch keine große Sache, und es gibt viele Wege dafür. Gern verwendet werden Ausweiskopien und Zusendung eines Codes an eine Mobiltelefonnummer. Aber es gibt noch weitere Wege, in ein paar Jahren ist eh jeder für jeden Blödsinn verpflichtet, seinen SPID zu verwenden.

Ob man das will, ist eine andere Sache.

Geschrieben von einem, der nicht ein pro Klarnamensverfechter ist.

Di., 01.01.2019 - 20:52 Permalink
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Robert Tam... Di., 01.01.2019 - 21:01

Antwort auf von Christoph Moar

Ich zitiere falsch? Wo? (So etwas läge mir fern)

"Es gab hier auf Salto schon grandios verdunkelte Diskussionsteilnehmer, die alle Vorkehrungen dafür getroffen haben, nicht ermittelbar zu sein."
Nochmal: Woher weißt Du das? Hast Du versucht, Diskussionsteilnehmer zu ermitteln?

"Es gibt bloß ganz unaufdringliche Methoden, auf Webseiten seine eigene IP Adresse nicht zu hinterlassen. Und zwar so, dass auch die Postpolizei das nicht lösen kann. Schwierig ist das nicht, und du kennst bestimmt VPNs und Anonymitätsnetzwerke. Falls nicht, gern ich dir gerne ein paar Links, da ist nix geheimes oder illegales dahinter."
Nein, ich kenne mich mit VPNs und Anonymitätsnetzwerken nicht aus. Also was war bei Salto konkret: haben einzelne Nutzer ihre IP-Adresse nicht hinterlassen, oder was?

Ich danke Dir im voraus für die Antwort - das meine ich ernst und ohne Ironie. Du kennst Dich mit Computersachen aus und da kann ich etwas von Dir lernen.

Im Übrigen glaube ich weiterhin, dass Personen, die mit VPNs und Anonymitätsnetzwerken hantieren können, kein Problem damit haben, im Netz eine falsche Identität anzunehmen. Auch dies führt eine eventuelle Klarnamenpflicht ad absurdum.

Di., 01.01.2019 - 21:01 Permalink
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Christoph Moar Di., 01.01.2019 - 21:21

Antwort auf von Robert Tam...

"Es gab hier auf Salto schon grandios verdunkelte Diskussionsteilnehmer, die alle Vorkehrungen dafür getroffen haben, nicht ermittelbar zu sein."

Das ist ein korrektes Zitat. Was da steht, habe ich gesagt. Was du hingegen, erneut, schreibst, sind weitführende Interpretationen mit der Vermutung, jemand habe ermittelt. Lies nochmal den von uns beiden nun korrekt zitierten Satz und halte dich genau an dem, was da steht, ohne weitere Vermutungen aufzustellen, die dich nur in die Irre leiten.

Zum zweiten Thema, falls du wirklich nie von Anonymitätsnetzwerken gehört haben solltest, empfehle ich dir Tor, kannst gern Wikipedia oder Google fragen, wie das läuft.

Zum dritten Thema, nein, eine Kopie eines Ausweises und Zugang zu einem Mobiltelefon zu haben gilt heute als good enough für viele Zwecke, wie zum Beispiel zum Abschluss eines Mobilfunkvertrags. Es gibt aber noch schärfere Wege, und wenn du SPID als nicht ausreichend betrachten solltest (denn, nota bene, absolut sicher ist nur der Tod) dann haben wir hier in Italien ein brutales Problem.

Personen, die mit Anonymitätsnetzwerken hantieren können müssen nur einen Artikel in der Computer Bild gelesen haben und in 20 Sekunden ein Programm runtergeladen - und nichtmal installiert - haben. Also bitte.

Di., 01.01.2019 - 21:21 Permalink
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Robert Tam... Di., 01.01.2019 - 21:41

Antwort auf von Christoph Moar

"Es gab hier auf Salto schon grandios verdunkelte Diskussionsteilnehmer, die alle Vorkehrungen dafür getroffen haben, nicht ermittelbar zu sein."
Genau diesen Satz von Dir habe ich zitiert. Ich erkenne keinen Zitierfehler meinerseits.
Du schreibst "nicht ermittelbar". Nochmal: Woher weißt Du das? Hat jemand bei Salto versucht, zu ermitteln bzw. die Ermittelbarkeit zu eruieren? Ja oder Nein?

"Zum zweiten Thema, falls du wirklich nie von Anonymitätsnetzwerken gehört haben solltest, empfehle ich dir Tor, kannst gern Wikipedia oder Google fragen, wie das läuft." Gehört habe ich davon, kenne mich aber beileibe nicht aus.

"Zum dritten Thema, nein, eine Kopie eines Ausweises und Zugang zu einem Mobiltelefon zu haben gilt heute als good enough für viele Zwecke, wie zum Beispiel zum Abschluss eines Mobilfunkvertrags."
Die Kopie eines Ausweises eines Dritten ist jetzt nicht gerade unmöglich zu bekommen. Aber von mir aus: führt eine Telefonnummerpflicht bei der erstmaligen Anmeldung ein. Wer schwer beleidigt, kann so problemlos von der Postpolizei ermittelt werden. Hat aber mit dem echten Klarnamen nichts zu tun.

"Es gibt aber noch schärfere Wege, und wenn du SPID als nicht ausreichend betrachten solltest (denn, nota bene, absolut sicher ist nur der Tod) dann haben wir hier in Italien ein brutales Problem."
Klar gibt es das SPID. Die Frage ist nur irgendwann, wie weit Salto gehen will. Sind Kommentatoren, die nicht einmal die Postpolizei ermitteln kann, wirklich ein Problem bei Salto? Also bitte.

Oder ist vielmehr das Problem, das Salto seit Jahren mittelmäßig dahinwurstelt, obwohl es das Potential und die nötigen öffentlichen Geldmittel hätte, um weitaus besser zu sein?
Ist schlussendlich nicht eher das Problem, dass Salto zwar gerne kritisiert, aber selbst nicht mit Kritik umgehen kann? (Siehe die rabiaten Attacken einiger Salto-Autoren/Redakteure im Kommentarbereich)

Di., 01.01.2019 - 21:41 Permalink
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Christoph Moar Di., 01.01.2019 - 22:13

Antwort auf von Robert Tam...

"Sind Kommentatoren, die nicht einmal die Postpolizei ermitteln kann, wirklich ein Problem bei Salto? Also bitte."

Habe ich das jemals behauptet? Wüsste nicht wo. Ich habe nur Erklärungen abgegeben warum es falsch ist zu glauben, man könne jemand problemlos ermitteln. Und dass die Befürworter einer Klarnamenpflicht das auch nicht als ihr Argument betrachten. Also bitte, keine Vermutungen interpretieren, sondern aufmerksam lesen.

"Es gab hier auf Salto schon grandios verdunkelte Diskussionsteilnehmer, die alle Vorkehrungen dafür getroffen haben, nicht ermittelbar zu sein."

Völlig korrekt. Niemand muss ermitteln, um diese Aussage korrekt treffen zu können. Es gibt Möglichkeiten, die viel naheliegender sind als die einzige, die dir beim Lesen dieses Satzes einzufallen scheint. Begrab nun das Thema, es führt niemanden weiter. Wenn du magst, nimmst du die Information auf, dass es ganz einfach ist, und von Leuten verwendet wird. Wenn du nicht magst, auch gut. Fine for me.

"Die Kopie eines Ausweises eines Dritten ist jetzt nicht gerade unmöglich zu bekommen"

Kein Mensch spricht von der Kopie eines Ausweises für sich alleine. Sehr wohl wird aber die Kopie eines Ausweises zusammen mit dem spontanen Zugriff auf eine registrierte Mobilfunknummer (die man mittlerweile fast europaweit nur mehr gegen persönlicher Identifikation erhält) als ausreichende Personenidentifikation betrachtet. So ausreichend, dass heute Rechtsgeschäfte damit abgeschlossen werden, wie ich oben erklärte. Das ist was ich mit vernünftiger Näherung meinte.

Sei aber versichert, es gibt noch mehr Möglichkeiten, wie man zweifelsfrei eine rechtsgültige Identifizierung vornehmen kann.

"Aber von mir aus: führt eine Telefonnummerpflicht bei der erstmaligen Anmeldung ein. "

Wie du sogar bei oberflächlichem Lesen meiner Kommentare entnehmen kannst, bin ich kein Verfechter einer Klarnamenpflicht. Und habe nirgends auch nur angedeutet, dass ich eine Registrierung jetzt befürworten würde. Warum verdrehst du nun meine Intention? Du hattest Fragen zur Identifikation, und auf die bin ich eingegangen. Punkt. Wenn das Thema ausreichend erörtert ist, war es ein neues Gespräch, wir können nun zurück zum Hauptthema kommen.

Di., 01.01.2019 - 22:13 Permalink
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Christoph Moar Mi., 02.01.2019 - 00:04

Antwort auf von Greta Karlegger

Lachen ist gesund, Greta. Du kennst niemanden, der hier mit Anonymität Netzwerken schreibt? Tja, ich habe dafür sogar zwei persönlich kennengelernt und einen davon von mir aus darauf angesprochen :) :) :)

Südtirol ist schon komisch, nicht wahr? Du und ich scheinen ja kein Problem mit Klarnamen zu haben, und Fakeprofile sind wir auch nicht...

Was ihr alle mit Aufwand meint ist mir schleierhaft. Ein Klick auf den Tor Browser ist euch zu aufwändig? Und nochmal: mit ist es ja piepegal ob und wieviele Tor o.ä. nutzen. Mirv ist es aber nicht egal wenn jemand meint, die Postpolizei könne jeden hier aufspüren. Das ist etwas leichtgläubig. Lg

Mi., 02.01.2019 - 00:04 Permalink
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Greta Karlegger Mi., 02.01.2019 - 00:24

Antwort auf von Christoph Moar

Was interessiert denn die Postolizei, was hier in den Kommentaren geschrieben wird? Nur weil einer sagt, die eine kann nicht schreiben, der andere sagt, die Erde sei eine Scheibe und wieder ein anderer das Gegenteil davon. Das ist doch alles nur Geplänkel. Ja, Südtirol, lieber Christoph ist komisch. In A wird zum Beispiel ein guter Journalist wie Wolf jeden Tag als Idiot bezeichnet im Internet. Ganz ohne Tor. Das interessiert niemanden. Und den Wolf am allerwenigsten. Und hier wird so ein Theater gemacht und diese ganze alte und hundert Mal durchgekaute Klarnamen-Pflicht aufgewärmt.

Mi., 02.01.2019 - 00:24 Permalink
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Christoph Moar Mi., 02.01.2019 - 09:31

Antwort auf von Greta Karlegger

Hi Greta, die beiden, die ich kennengelernt habe, tun es, weil sie nicht wollen, dass man weiß, wer und vor allem in welcher Position sie sind. Wegen der Postpolizei ginge es da wahrscheinlich nicht.

Ein anderer, der hier vor vielen Jahren gepostet hat, verwies in seinen Postings auf eine Webseite, die mit allen nötigen Schutzmaßnahmen und Treuhändern erstellt war, damit man nicht den Betreiber derselben ermitteln könnte...

Ein anderes Blog, dass ich kenne, hat in der Vergangenheit Likes und Dislikes zeitweise abgeschafft, weil es nahelag, dass diese von wahrscheinlich wenigen Personen über mehrfache Accounts bzw. IP Adressen missbraucht wurden.

Was ich sagen will: alles gibt's in dieser Welt. Und jeder hat wahrscheinlich Gründe gehabt, sich so zu verhalten. Man möge sich einfach nicht in falscher Sicherheit wiegen, jeder und jede sei immer ermittelbar. Was aber, soviel zur Klarheit, sowieso nicht das Argument der Klarnamensverfechter ist.

Ob hier ein Theater gemacht wird, weiß ich übrigens nicht. Ich finde es wertvoll, dass sich so viele Leute äußern, Gedanken machen und Überlegungen für sich ziehen. Beim einen oder anderen bleiben auch neue Erkenntnisse hängen.

Was ich mitnehme ist, dass die Kommentarfunktion vielen hier wirklich wichtig ist. Und dass es eine pro-klarnamen-Fraktion gibt, die sich hier relativ deutlich gemeldet hat. Und dass keiner für das Abschalten der Kommentare im Sinne von Franceschini plädiert. Wäre aber vermutlich auch eine Hybris, hier zu kommentieren, man möge die Kommentare Abschalten :) :)

Mi., 02.01.2019 - 09:31 Permalink
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Nam eis Di., 01.01.2019 - 20:08

Sosehr ich den Unmut der Herausgeber und einiger Kolummnenschreiber nachvollziehen kann,- tatsächlich wurde z.B. Frau Mumelter auch in meinen Augen in unfairer Weise angegangen (es liegt leider in der Natur der Dinge, dass sich eher die Kritiker als die Befürworter melden), so fände ich es einen Rückschritt falls die Kommentarfunktion und die Pflicht zu Klarnamen eingeführt würde. Mit Nicknamen zu kommentieren hat nichts mit Hinterfotzigkeit und Feigheit zu tun, hier kann ich der Argumentation von OLIVER H. weitaus mehr abgewinnen. Beleidigende Posts sollten entfernt werden. Insgesamt ist die fehlende Streitkultur (insbesondere hier in Südtirol), verrohende Sprache usw. wohl ein gesamtgesellschaftliches Problem und eben ein Spiegel der jeweiligen Person/Gesellschaft. Nichtsdestrotrotz NEIN zur Abschaltung der Kommentarfunktion und NEIN zur Klarnamenpflicht. Ansonsten Respekt und Dank für alle die salto am Laufen halten, an Christoph Franceschini für seine wertvolle Arbeit (chapeau) und auf hoffentlich doch weitere Kolummnen von Frau Mumelter (*jene die ein Problem haben, bitte den Ratschlag von Ba Buschka befolgen und ihre Texte nicht mehr lesen bzw. nicht immer seinen Senf dazugeben).

Di., 01.01.2019 - 20:08 Permalink
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Profil für Benutzer Robert Tam...
Robert Tam... Mi., 02.01.2019 - 22:02

Antwort auf von Nam eis

Bin ganz Deiner Meinung, dass Klarnamen oder Spitznamen bei Kommentatoren nicht das Problem sind.
Anders als Du, Mei Mar, finde ich aber, dass Renate Mumelter fast ausschließlich fair kritisiert wurde und begrüße es, wenn sie künftig nicht mehr für Salto schreibt. Dadurch hebt sich das Niveau von Salto - ein dringend nötiger Schritt. Die Salto-Redaktion kritisiert gerne rum, hört aber ungern Kritik. Dabei könnte und müsste Salto dringend besser werden - das Potential ist da und die nötigen öffentlichen Gelder (Beihilfen und Werbeaufträge sind da). Umso besser, wenn Renate Mumelter nicht mehr schreibt, hoffentlich hören bald auch andere der untalentierteren Autoren auf.

Die Intention von Salto, die Kommentarfunktion stark einzuschränken oder gar abzuschaffen, erinnert an einen unklugen Autobesitzer, den die rote Warnlampe stört und er dann diese abmontiert, statt das Grundproblem zu beheben.

Mi., 02.01.2019 - 22:02 Permalink
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Profil für Benutzer Stereo Typ
Stereo Typ Di., 01.01.2019 - 21:16

Was den Südtiroler Online-Medien inklusive salto fehlt, ist die Moderation der Kommentarbereiche. Man nehme als Beispiel zeit.de, wo unangemessene und diffamierende Wortmeldungen erst gar nicht freigeschaltet werden. Da erscheint nur der Vollname/Nickname des Autors/der Autorin, mit dem Hinweis, dass der Kommentar aus den angegebenen Gründen entfernt worden ist. Warum ist das bei salto nicht möglich? Die Trolls gibt's doch nur, weil niemand ihren Kommentar vorher überprüft.

Di., 01.01.2019 - 21:16 Permalink
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Profil für Benutzer Robert Tam...
Robert Tam... Di., 01.01.2019 - 21:23

Antwort auf von Stereo Typ

Ganz Deiner Meinung, Thomas. Bei Salto kommt erschwerend dazu, dass einzelne Autoren selbst im Kommentarbereich wütend drauflosgeschlagen haben. Somit sollte gerade ein Christoph Franceschini mal kräftig vor seiner eigenen Tür kehren, bevor er gleich den gesamten Kommentarbereich abschaltet, nur weil dort manchmal Meinungen zu lesen sind, die der seinen widersprechen.

Di., 01.01.2019 - 21:23 Permalink
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Profil für Benutzer Mensch Ärgerdichnicht
Mensch Ärgerdi… Di., 01.01.2019 - 21:23

Salto ist doch ein Paradebeispiel dafür, dass es keinerlei Unterschied zwischen anonymen und nicht anonymen Usern gibt. Wenn die Redaktion meint sie müsse die Kommentarfunktion entfernen weil manchen Autor negative Kritik unangenehm ist, dann soll sie es eben machen. Schade, ich hab immer gerne meinen Senf dazu gegeben.

Di., 01.01.2019 - 21:23 Permalink
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Profil für Benutzer Peter Gasser
Peter Gasser Di., 01.01.2019 - 21:27

... wer sich hinter einem Pseudonym verbirgt, und damit „Karriere baut“, sollte dem Bürger als „Karrierist“ in führender Position a priori erspart bleiben. Wer nach oben will, soll mit offenem Visier die Leiter hoch.

Di., 01.01.2019 - 21:27 Permalink
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Profil für Benutzer Greta Karlegger
Greta Karlegger Di., 01.01.2019 - 22:36

Was soll man sagen ohne gefallen zu wollen? Besser schreiben, dann wird auch das Niveau der Kommentare besser. Franceschini ist ja hoch zu loben. Hat er doch den investigativen Journalismus nach Südtirol gebracht. Die Sprache freilich ist jenseits von gut und böse: immer die gleichen Formulierungen, die gleichen an den Haaren herbei gezogenen Wortspiele. Ich lese da immer ganz schnell drüber, so wie bei einem Schüleraufsatz. Damit ich mir ja die fade Sprache nicht angewöhne. Haha!

Di., 01.01.2019 - 22:36 Permalink
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Profil für Benutzer Greta Karlegger
Greta Karlegger Di., 01.01.2019 - 23:04

Kann man so sehen. Meine Formulierung war schlampig: denn wenn man behauptet, jemand war der Erste, dann gibt es immer einen zweiten, der das anzweifelt. Sagen wir so, F. macht zurzeit in Südtirol investigativen Journalismus wie kein zweiter.

Di., 01.01.2019 - 23:04 Permalink
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Profil für Benutzer Christian Mair
Christian Mair Di., 01.01.2019 - 23:09

Traurig diese Verallgemeinerung und Schlechtmachen der Kommentatoren!
Schlussendlich überwiegt meiner Meinung nach der MEhrwert an Informnation und auch Debattenkultur, die zugegeben auch erst erlernt werden muss.

Aber:
Streiten und Auseinandersetzung muss erlaubt sein. Und Salto.bz sollte das aushalten.

Schliesse mich MArtin Daniel an und plädiere für einen kreativen Umgang mit der Sache:
- Pflicht zu Vollnamen
- Netiquette, 2* Verwarnung und dann raus
- Kür der besten Kommentare und Community Artikel des JAhres; viell. sogar mit einem Preis?

Di., 01.01.2019 - 23:09 Permalink
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Profil für Benutzer Christoph Moar
Christoph Moar Di., 01.01.2019 - 23:46

"Bei dir weiß man halt oft nicht ob du nun als Repräsentant von demos2.0 oder als Privatperson kommentierst."

Doch, man weiß es immer, und genau. Ich bin hier und kommentiere hier als privater Blogger und Kommentator von Salto. Wie ich dir übrigens schon einmal ausdrücklich und persönlich schrieb, und wie du auch gelesen und beantwortet hast. Und wie ich mehrfach wiederholt habe, und wie ich immer wieder durch Betonung von Worten wie subjektiv, für mich, meiner Meinung nach betone.

Die Tatsache, dass du erneut so tust, als wüsstest du das nicht oder würdest dich nicht auskennen, spricht nicht besonders für eine redliche Intention deinerseits.

Es sei ein letztes Mal gesagt: ich spreche hier immer, und ohne Ausnahme, für mich selbst und als Privatmensch. Sollte jemals eine Mitteilung, Meinung, Aussage oder Strategie nicht von mir, sondern von Demos oder des Demos Verwaltungsrates sein, werde ich ausdrücklich und in kubitalen Lettern darauf hinweisen. Bis dieser Tag nicht eintreten sollte, bin ich ich und du du. Bleib dabei, und kenn dich bitte kein weiteres Mal nicht aus.

Solltest du wieder einmal vergessen, ob ich für mich oder den vwr spreche, frag mich kurz, auch per PN.

Di., 01.01.2019 - 23:46 Permalink
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Profil für Benutzer Greta Karlegger
Greta Karlegger Mi., 02.01.2019 - 00:00

Doch. Relotius Reportagen. Da kann man zumindest sprachlich sich ein paar Formulierungen abschauen. Auch manchmal die ff, bevorugt den Südtiroler Relotius "Hütten-waldner".

Mi., 02.01.2019 - 00:00 Permalink
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Profil für Benutzer kurt duschek
kurt duschek Mi., 02.01.2019 - 04:26

....es ist schon eigenartig lieber H, aber mit Deiner Meinung stehst Du wohl ziemlich alleine da. Schade, aber offenbar hast Du etwas zu verbergen.

Mi., 02.01.2019 - 04:26 Permalink
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Profil für Benutzer kurt duschek
kurt duschek Mi., 02.01.2019 - 04:37

....habe heute vieles dazu gelernt über Postpolizei usw. Bleibe dabei, bei der Kommentierung auf salto.bz bin ich für Klarnamen, alles andere überzeugt mich nicht

Mi., 02.01.2019 - 04:37 Permalink
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Profil für Benutzer kurt duschek
kurt duschek Mi., 02.01.2019 - 05:43

....ich lese viel nationale und internationale Presse und Reportagen, lese gerne auch salto.bz, kommentiere viel und überall mit meinem Namen, revidiere, wo m.M. notwendig, meine Ansicht und genieße die Informationsvielfalt. Die Medienvielfalt in Südtirol ist leider sehr begrenzt, umsomehr ist salto.bz ein Pluspunkt den ich dankbar nutze.

Mi., 02.01.2019 - 05:43 Permalink
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rotaderga Mi., 02.01.2019 - 08:15

Nun hab ich all die Meinungen und Kommentare durchgelesen: schlussendlich kommt es auf den Leser an was er aus einem Forum dieser Art aufnehmen will. Es sollten Gedanken, Anregungen, Meinungen bleiben ohne Personifizierung.
Das Risiko der Einflussnahme von Influencer, Trolle, Halbidioten bleibt nach wie vor erhalten, ist aber nicht größer als im TV, Kirchenkanzel oder Parteimedien.

Mi., 02.01.2019 - 08:15 Permalink
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Sylvia Rier Mi., 02.01.2019 - 08:29

@ "Die Likes (...) sprechen eine andere Sprache": Diese Likes sind aber weitestgehend anonymen Fake-Profilen zu verdanken. Vielleicht auch aus diesem Grunde wehrt sich O. H. so sehr gegen die Klarnamenpflicht: Dann würden nämlich sehr plötzlich sehr viele Likes (und Kommentare) fehlen. Es geht (ihm) nämlich gar nicht nicht um Diskussion, Austauch, Erkenntnis etc., sondern um die Beeinflussung von Diskursen (und von Menschen), es geht darum, mithilfe dieser (angeblichen) Likes und Kommentare eine Hoheit zu schaffen, über einen öffentlichen Raum, über Meinungen, Themen... in kurz und knapp: Es geht um Manipulation. Und Salto ist Hopfgartner's Exerzierfeld (übrigens auch für seine (schwarz_)rhetorischen "Fähigkeiten". <

Nicht nur aus diesen Gründen bin ich absolut für eine Klarnamenpflicht, und wiederhole: Anonymität ist einer aufgeklärten Gesellschaft nicht würdig.

Mi., 02.01.2019 - 08:29 Permalink
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Profil für Benutzer Martin Daniel
Martin Daniel Mi., 02.01.2019 - 09:25

Es geht hier auf salto selten um richtige "Hass-Postings", das weißt auch du, sondern um eine aggressive, sich strafrechtlich im legalen Rahmen bewegende Art und Weise, andere, zu übertönen, häufig indem 2-3 dieser Sorte gemeinsam andere Positionen vertretende User in die Mangel nehmen. Wer unter eigenem Namen schreibt, exponiert und fühlt sich viel mehr persönlich angegriffen als ein nicht identifiziertes Subjekt, agiert in der Regel zurückhaltender und geht daher im Diskurs tendenziell unter. Pseudonymschreiber verscheuchen andere und erzielen bei den "heißen" Artikeln die Deutungshoheit. Wie viele lesen auf salto mit und steigen in den Diskurs gar nicht ein, weil sie sich diesen Kampf gegen Windmühlen nicht antun wollen? Wie viele von den anonym schreibenden User würden ihre stänkernden und zynischen Äußerungen auch mit Klarnamen vorbringen? Und: Klar kriegen diejenigen Kommentare am meisten Likes, die andere am heftigsten angreifen.

Mi., 02.01.2019 - 09:25 Permalink
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Profil für Benutzer Christoph Moar
Christoph Moar Mi., 02.01.2019 - 10:09

Das ist ein (für mich) selten gehörter Vorschlag. Interessant. Würde da kein Risiko bestehen, dass die Diskussion im Keim erstickt wird? Was denken anderer? Gibt es hier noch mehrere, die diesen Vorschlag als attraktiv empfinden?

Mi., 02.01.2019 - 10:09 Permalink
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Profil für Benutzer luigi spagnolli
luigi spagnolli Mi., 02.01.2019 - 11:43

Herr Franceschini,
einige Kommentatoren haben den wichtigsten Punkt schon erwähnt: es geht nicht um Anonymität oder Transparenz, es geht um Inhalte. Meine persönliche Meinung: damit ihre Beiträge veröffentlicht werden, sollten die Kommentatoren einen dafür fachgerecht ausgearbeiteten Test positiv bestehen, in dem sie beweisen, dass sie eine gewisse allgemeine Kultur, und das spezifische Thema des kommentierten Artikels, genügend beherrschen. In Skandinavien wurde eine diesbezügliche Prozedur sogar patentiert. Grundsätzlich sollten das Recht zu sprechen diejenigen haben, die begründet etwas zu sagen haben. Die Meinungen sind nicht alle gleich wert, besser gesagt, gleich begründet. Die persönliche Meinung eines Menschen ûber ein Thema, von dem er nichts versteht, d.h. in dem er sich keine Ausbildung besorgt hat, ist nicht nur nicht relevant, sondern irreführend. Wünsche Ihnen eine gute Arbeit und viel Erfolg im Jahre 2019!

Mi., 02.01.2019 - 11:43 Permalink
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Profil für Benutzer Christian Mair
Christian Mair Mi., 02.01.2019 - 20:50

Antwort auf von kurt duschek

Luigi Spagnolli ist offensichtlich ein fake user. Niemals würde ein Konservativer oder zumindest Mitte Politiker in einer Demokratie die öffentlich das Recht auf freie MEinungsäußerung eines Bürgers angreifen.

Dieser Kommentar ist leider ein Beispiel warum Klarnamen Sinn machen und eine NEtiquette eine Löschfunktion haben sollte.

@comunity:'
Meldefunktion der Saltowebsite nutzen, um andere User darauf aufmerksam machen zukönnen.

Mi., 02.01.2019 - 20:50 Permalink
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Profil für Benutzer Christoph Moar
Christoph Moar Mi., 02.01.2019 - 20:57

Antwort auf von Christian Mair

Hey Christian. Gigi hat hier schon öfters kommentiert, und seine Beiträge waren bisher dem Verdacht erhaben, es handle sich um ein Fake Profil. Falls du das als spielerische Provokation gemeint haben solltest - guter Punkt!

Falls nicht - prüfe bitte die restlichen Beiträge von Gigi, um dich zu versichern, bevor du womöglich mit melden eine Personenidentifikation in die Wege leitest...

Mi., 02.01.2019 - 20:57 Permalink
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Profil für Benutzer Christian Mair
Christian Mair Mi., 02.01.2019 - 22:26

Antwort auf von Christoph Moar

Hallo Christoph!
ICh habe das ernst gemeint. Umso erschreckender scheint mir, wenn ein ehemaliger führender Politiker WErte wie das Recht auf freie Meinungsäußerung (innerhalb eines rechtlichen Rahmens) angreift.

Welche Institutionen kontrollieren die Institutionen?
Muss das die comunity etwa, o Schreck, selbst machen?
Gibt es kleine Helferleins?

Beispiele:
Tiroler wikileaks http://www.dietiwag.org/index.php?id=1
wikileaks https://derstandard.at/2000091484138/Wikileaks-Gruender-Julian-Assange-…
Luxleaks https://derstandard.at/2000071977142/Gericht-kippt-Verurteilung-von-Lux…

Mi., 02.01.2019 - 22:26 Permalink
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Profil für Benutzer luigi spagnolli
luigi spagnolli Do., 03.01.2019 - 16:56

Antwort auf von Christian Mair

Sehr geehrter Herr Christian Mair!
Ich habe nicht, und würde nie, die freie Meinungsäußerung angreifen. Freie Meinungsäußerung heisst aber nicht, dass wenig - oder falsch - informierten Personen auf einer globalen Ebene wie INTERNET nicht begründete und nicht korrekte Behauptungen veröffentlichen, die die Leser irreführen, sie zu falschen Überzeugungen bringen und letztendlich eine "Globalisierung der Ignoranz" verursachen. Die Möglichkeit, eigene Meinungen in der ganzen Welt bekannt zu geben, ist wunderbar: muss aber korrekt benützt werden. Die Fake News, von denen heuer viel diskutiert wird, beweisen, dass nicht korrekte und nicht begründete Aussagen zu schlimmen Folgen für einzelnen Personen, aber auch für die Allgemeinheit bringen. Ich schlage einfach vor, eine kulturelle Grenze - mit transparenten und wissenschaftlich bewiesenen Prozeduren geschafft - zu bestimmen: wer diesseits ist, hat das Recht, sich zu äußern, wer jenseits ist, nicht, damit er für die Allgemeinheit nicht schädlich wird. Letzter kann sich aber doch immer informieren: ein anderes Mal wird er den Test bestehen und öffentlich die Überlegungen behaupten können, die er inzwischen, von eigenen geeigneten Kenntnissen unterstützt, sich gedacht hat. Wie gesagt: Recht zu sprechen sollten diejenigen haben, die etwas zu sagen haben... Selbstverständlich muss die Regel für alle gleich sein!

Do., 03.01.2019 - 16:56 Permalink