Politik | Integration

Kniefall vor dem Islam

Die Freiheitlichen greifen eine Broschüre des Schulamtes und die Integrationspolitik von Landesrat Philipp Achammer frontal an. Das Abendland steht auf dem Spiel.
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Foto: Die Freiheitlichen

Der Termin war passend gewählt: Der 1. April.
Doch die Pressekonferenz zu der die Freiheitlichen am Montag im Foyer des Landtages geladen haben war kein Aprilscherz. Ulli Mair, Andreas Leiter Reber und Generalsekretär Otto Mahlknecht machte die blaue „Fassungslosigkeit“ über die Integrationspolitik der SVP und eine Broschüre des Schulamtes öffentlich. 
Der Tonfall war dabei eindeutig: Das christliche Abendland ist in Gefahr.
Auch die Schuldigen dafür wurde klar nominiert: Bildungslandesrat und SVP-Obmann Philipp Achammer, der auch für den Bereich Integration verantwortlich ist und seine Helfeshelfer aus dem deutschen Schulamt. 
Landesrat Achammers Kniefall vor dem Islam ist beängstigend“, erklärte Uli Mair sichtlich empört. „Integration bedeute für diese SVP, dass sich die Einheimischen an die Gewohnheiten der Einwanderer anpassen“, so das blaue Resümee. 
Es war schweres Geschütz, das man auf der Pressekonferenz gegen die SVP und die Regierungspolitik auffuhr. Obmann Andreas Leiter Reber konstatierte in der Integrationspolitik der Landesregierung „einen eindeutigen Linksruck unter Achammer und Kompatscher“ und sogar die „Förderung einer muslimischen Parallelgesellschaft von Amtswegen“.

 

Burkini und Ramadan

 
Anlass für die freiheitliche Empörung ist eine vor einigen Wochen erschienene Informationsbroschüre der Deutschen Bildungsdirektion in Südtirol. Das Schulamt hat unter dem Titel „Muslimische Kinder und Jugendliche in der Schule“ eine Art Leitfaden für den Umgang mit muslimischen Schülerinnen und Schülern herausgegeben. In der Broschüre werden in kurzen Anleitungen die Themen Sport- und Schwimmunterricht, Lehrausflüge und Klassenfahrten, Sexualerziehung, Kopftuch, Religiöse Feiertage und Ramdan abgehandelt.
Diese Anleitungen sind der Grund für den freiheitlichen Frontalangriff.
 
Nicht eine Integration in unsere gewachsene, freiheitlich demokratische Gesellschaft, welche die Gleichberechtigung der Geschlechter impliziert, wird in dieser Broschüre empfohlen, sondern unsere Schulen werden aufgefordert ihren Unterricht an die religiösen Gesetze und dem fundamentalen Ansichten des Islams anzupassen“, so die Freiheitlichen auf der Pressekonferenz. 
Ulli Mair fasst die freiheitliche Lesart der Broschüre zusammen: „Das Schulamt empfiehlt aus Rücksicht vor dem Islam und dessen Kleidervorschriften den Schwimmunterricht nur noch geschlechtergetrennt stattfinden zu lassen - als Alternative dazu wird religiösen Mädchen der Burkini empfohlen. Während des muslimischen Fastenmonats Ramadan sollten in Südtirol tunlichst keine Schulausflüge und Sportveranstaltungen mehr gemacht werden. Zudem werden die Lehrkräfte angehalten bei ihrer Terminplanung des Schuljahrs die muslimischen Feiertage zu berücksichtigen“.
Die Freiheitlichen, die sich zur Unterstreichung ihrer Thesen recht geschickt einzelne Aussagen aus dem Folder herausgepickt haben, fordern deshalb den sofortigen Einzug des Leitfadens von Seiten des Schulamtes.
 

Achammers Bankrotterklärung

 
Die Broschüre ist für die Freiheitlichen aber ein sichtlich willkommener Anlass zur Forderung einer grundsätzlichen Änderung der Südtiroler Integrationspolitik. Auf der Pressekonferenz wurde von einer „Bankrotterklärung für Landesrat Achammers Integrationspolitik“ gesprochen.
 
Gleichzeitig appellieren die Freiheitlichen an ihren politischen Gesinnungspartner in der Landesregierung. „Auch die Regierungspartei Lega ist in die Pflicht zu nehmen, kann diese Praxis in den Integrationsvorstellungen des Landesrates Achammer doch nie und nimmer mit den eigenen Ankündigungen und auch nicht mit der Mehrheitsmeinung der Südtirolerinnen und Südtiroler vereinbar sein“, hieß es am Montag.
Die Freiheitlichen fordern einen Integrationsgipfel auf Landesebene, „der sich mit den verbindlichen Werten und Zielsetzungen befasst, die wir Südtiroler als Mehrheitsgesellschaft von Einwanderern verlangen“ . Zudem stellte man einen Beschlussantrag vor, der – wie erklärt wurde - „eine vernünftige Einwanderungspolitik im Interesse der Einheimischen zum Ziel hat.
Ulli Mair, Andreas Leiter Reber und Otto Mahlknecht sind sich sicher:  „Es geht nicht mehr länger an, dass Landesrat Achammer und Genossen eine Einwanderungspolitik betreiben, die bei allen ernsthaften Problemen schweigt und nach Ausflüchten sucht, die auch heute noch von multikulturellen Utopien träumt und die die Einheimischen ein ums andere Mal mit inhaltsleeren Floskeln hinhält.“
Der Weltuntergang kann anscheinend nur dann abgewandt werden, wenn man die freiheitlichen Forderungen endlich umsetzt.
 

Die Broschüre

 

(Die gelbe Anmerkungen stammen von den Freiheitlichem)



 

 
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Profil für Benutzer Maria Cristina De Paoli
Maria Cristina… Mo., 01.04.2019 - 17:13

Ja und? Was steht, abgesehen von den Aussagen, die die Freiheitlichen so geschickt herausgepickt haben, im Folder noch alles drin? So geschrieben könnte der Text glatt als Presseaussendung von Mair & Co. durchgehen. Lieber Christoph, wo bleibt die Gegendarstellung?

Mo., 01.04.2019 - 17:13 Permalink
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Profil für Benutzer Harald Knoflach
Harald Knoflach Fr., 05.04.2019 - 09:16

Antwort auf von Peter Gasser

@peter gasser
dass die broschüre eine "gefahr für unsere kultur" darstelle ist überzogen und lächerlich. gleichzeitig kann ich aber trotzdem der meinung sein, dass sie grottenschlecht und kontraproduktiv ist.
den hier zur schau getragenen manichäismus, gepaart mit der unfähigkeit zu differenzieren, halte ich für ein großes problem unserer zeit. viele reagieren nur mehr reflexartig auf aussagen und machen den tenor ihrer reaktion nicht am inhalt, sondern ausschließlich am autor der aussagen fest - abhängig davon, ob sie mit diesem politisch auf einer wellenlänge sind oder nicht. das funktioniert im kompletten politischen spektrum. ich für meinen teil finde sowohl die freiheitliche partei als auch diese broschüre blöd. (ja, das geht).

Fr., 05.04.2019 - 09:16 Permalink
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Profil für Benutzer F. T.
F. T. Mo., 01.04.2019 - 19:18

Bevor das Abendland untergeht wird sicher diese Partei ausgeistern. Sie sind
ja auf dem besten Weg dahin, wie man bei den Wahlen gesehen hat.

Mo., 01.04.2019 - 19:18 Permalink
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Hartmuth Staffler Mo., 01.04.2019 - 21:39

Mir sind grundsätzlich alle religiösen Fundamentalismen zuwider, ganz gleich auf welche Offenbarung oder anderweitige überirdische Rechtfertigung sie sich berufen. Aus diesem Grund verabscheue ich das widerliche Spektakel des sogenannten Familienkongresses in Verona ebenso wie diese absurde Broschüre, die das genaue Spiegelbild dazu ist. Entweder man verurteilt alle diese Auswüchse eines krankhaften Religionswahns, oder man schweigt dazu. Den Freiheitlichen wäre daher zuzustimmen, wenn sie sich mit gleicher Härte gegen den Kongress in Verona ausgesprochen hätten. Hier wie dort geht es in Richtung Mittelalter.

Mo., 01.04.2019 - 21:39 Permalink
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Profil für Benutzer Mart Pix
Mart Pix Mo., 01.04.2019 - 22:01

Unabhängig der Unfähigkeit der Freiheitliche, die kaum einmal etwas zustande bringen und sich auf destruktive Politik reduzieren, kann so eine Gesinnung nicht gutgeheisen werden.
Es wird nicht bloß Tolleranz und Akzeptanz geboten. Es ist mehr als ein Kniefall vor dem Islam, es ist Selbstaufgabe.

Mo., 01.04.2019 - 22:01 Permalink
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Profil für Benutzer △rtim post
△rtim post Mo., 01.04.2019 - 22:31

Unser Schulamt!
Wieso wird gleich die Aussetzung von Schularbeiten... während eines ganzen Monats, 2019 vom 06.05.-05.06. empfohlen? Selbst in islamischen Ländern wird während des Ramdans gearbeitet und werden in der Schule alle Aktivitäten gemacht, zumal für Kinder das Fastengebot gar nicht gilt. Das wird dann wohl doch der 1.April sein - oder doch nicht?
Stimmt, die Broschüre und das amtliche Rundschreiben gibt es ja schon länger. Nur hat es anscheinend bis heute nicht mal unser zuständige Landessrat gekannt.

Mo., 01.04.2019 - 22:31 Permalink
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Waltraud Astner Mo., 01.04.2019 - 22:38

Aus welchem vernünftigen Grund sollen Mädchen in unserer gleichberechtigten Gesellschaft vom anderen Geschlecht getrennt werden und welche Rechtfertigung hat eine Bedeckung der Körpers von Mädchen (nicht von Buben) beim Schwimmunterricht? Sind Frauen und Männer gleichberechtigt oder nicht? Womit wird Ungleichbehandlung bei KINDERN gerechtfertigt?
Wieso sollen religiöse Praktiken Einfluss auf die didaktische Arbeit der Schule haben (Klassenarbeiten).
Solche Dinge kann es in einer aufgeklärten Gesellschaft nicht geben, außerdem hätten einschlägige Kreise (Feministinnen) längst Kritik erhoben, also kann es sich nur um einen Aprilscherz halten.

Mo., 01.04.2019 - 22:38 Permalink
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gorgias Mo., 01.04.2019 - 23:14

Antwort auf von Waltraud Astner

>Solche Dinge kann es in einer aufgeklärten Gesellschaft nicht geben, außerdem hätten einschlägige Kreise (Feministinnen) längst Kritik erhoben, also kann es sich nur um einen Aprilscherz halten.<

War das jetzt sarkastisch oder ernst gemeint?
Es ist kein Aprilscherz. Ich glaube kaum salto.bz und die Atheisa würden bei so was zusammenarbeiten: https://www.stol.it/Artikel/Politik-im-Ueberblick/Lokal/Islam-Broschuer…

Mo., 01.04.2019 - 23:14 Permalink
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Manfred Klotz Di., 02.04.2019 - 07:39

Antwort auf von Waltraud Astner

Na ja Frau Astner, beim Sportunterricht finde ich es so und so nicht schlecht, wenn Buben und Mädchen, ab einem gewissen Alter wenigstens, getrennt sind. Es bringt aufgrund verschiedener körperlicher Voraussetzungen und Interessen sonst weder den einen noch den anderen was. Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Was den Burkini anbelangt, na ja, stören tut er wohl weder die Mitschüler noch den Unterricht. Es geht ja nicht um einen Wettbewerb, wer mehr Haut zeigt. Familiäre Zwänge die dahinterstecken sind natürlich eine andere Geschichte.

Di., 02.04.2019 - 07:39 Permalink
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Peter Gasser Di., 02.04.2019 - 07:47

Antwort auf von Manfred Klotz

Ich sehe dies auch so. Uns ist unsere Kultur wichtig, genauso wichtig muss uns also auch die Kultur anderer sein. Sofern es Kultur ist, welche die Menschenrechte beider Geschlechter und von Kindern respektiert. Beschneidung, Zwangsheirat, Kindesmissbrauch, Diskriminierung durch Bekleidung, Einschränkung der Bewegungsfreiheit und Ähnliches sind nicht Kultur, sondern Machtmissbrauch.

Di., 02.04.2019 - 07:47 Permalink
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gorgias Di., 02.04.2019 - 08:03

Antwort auf von Peter Gasser

Menschenrechte wie Gleichheit der Geschlechter, Individuelle Selbstbestimmung, Meinungsfreiheit, körperliche Unversehrtheit sind aus westlichen Traditionen wie Aufklärung und Humanismus hervorgegangen. Aber auch Umgangsformen und Gebräuche meiner Kultur sind mir erst einmal wichtiger als jene aus fremde Kulturen. Es ist keine Tragödie, wenn sich bei uns nicht alles ausbreiten kann.
Ihre Trennung zwischen westlichen Werten mit universalistischen Anspruch als kulturneutral und Kultur an sich, ist nicht nachvollziehbar und wird selbst von anderen Kulturen nicht geteilt.

Di., 02.04.2019 - 08:03 Permalink
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gorgias Mi., 03.04.2019 - 11:22

Antwort auf von Peter Gasser

Die Menschenrechte haben ihren Ursprung eindeutig aus der westlichen Kultur und sind aus deren Traditionen hervorgegangen wie man aus dem Artikel entnehmen kann.
Die Vereinten Nationen sind auf Initiative des 32. amerikanischen Presidenten Franklin D. Roosevelt gegründet worden und in einer Zeit in der der Westen dominant war. Die Idee von souveränen Staaten stammt aus der Ordnung die nach dem dreißigjährigen Krieg entstanden ist.
Nach und nach sind alle möglichen Diktaturen und Staaten, die die Menschenrechte der eigenen Bürger missachten der UN beigetreten, weil sie sich davon Vorteile erhoffen.
Afrikanische und muslimische Staaten unterschreiben gerne die Menschenrechtskonventionen um der UN beitreten zu können, aber von den 57. Staaten, die durch den Islam geprägt sind, kann man höchstens 2 als demokratisch nach westlichen Standard bezeichnen. Dass Saudi Arabien und Nord Korea - beide Mitglieder der UN - irgend etwas mit Menschenrechten zu tun haben könnten ist lachhaft.
Dass es sonst noch Menschenrechtskonventionen gibt außerhalb des Westens, ist einer westlich gebildete Oberschicht zu verdanken, die versuchte diese ihren Gesellschaften aufzusetzen, und zwar ohne echten Erfolg.

Ernüchternd ist die "Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam", die den Geist der Menschenrechte missachtet und deren Prizipien vertümmelt und zurechtstutzt, damit sie Schariakonform werden:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kairoer_Erkl%C3%A4rung_der_Menschenrechte…

45 Afrikanische Staaten haben dieser Zugesprochen. Man soll sich folgenden Abschnitt auf der Zunge zergehen lassen:

Das Recht auf körperliche Unversehrtheit wird garantiert. Jeder Staat ist verpflichtet, dieses Recht zu schützen, und es ist verboten, dieses Recht zu verletzen, außer wenn ein von der Scharia vorgeschriebener Grund vorliegt.

Auf so eine Weltkultur kann man getrost verzichten.

Mi., 03.04.2019 - 11:22 Permalink
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Profil für Benutzer Sepp.Bacher
Sepp.Bacher Mi., 03.04.2019 - 20:55

Antwort auf von gorgias

Sehr viele interessante Details, Gorgias. Es ist gut dass wir Menschenrechte haben, die unserem westlichen Denken entsprechen. Um diese zu erreichen, hat es eine Aufklärung, einer französischen und einer amerikanische Revolution bedurft. Nach Jahrhunderte, mit vielen Rückschlägen und Kriegen können wir sagen, dass Westeuropa aus Demokratien besteht und die sich im Großen und Ganzen an diese Menschenrechte halten.
Aber wer gibt uns das Recht, diese den anderen Kulturen überstülpen und uns dann noch als Richter aufspielen zu wollen. Wir haben z. B. in Ostasien Industrieländer mit einem ähnlichen Wohlstand und mit Demokratie, aber mit einer ihrer Geschichte und Kultur geschuldeten Gesellschafts- und Rechtsordnung.
Ich verstehe den Widerstand dagegen und in der islamischen Welt hat dieses Drängen m. E. zum Gegenteil geführt. Niemand mit halbwegs einem Selbstbewusstsein - und vor allem mit z. T. viel Wohlstand, lässt sich das gefallen. Alle Emanzipationsprozesse von Personen - Jugendliche gegen Eltern, Frau gegen Männer, Unterprivilegierte gegen Privilegierte, usw. - haben den Widerstand gegen die abgelehnte Dominanz zu Folge. Emanzipation braucht genauso wie z. B. Integration Zeit. Aber Gesellschaften, Kulturen und Religionen brauchen noch länger als Einzelpersonen. Auch unsere christliche westliche Gesellschaft hat finstere Zeiten durchlaufen müssen, bis es zur Renaissance und zur Aufklärung, zur Wissenschaft und Kunst außerhalb der Kirche sowie eine Philosophie unabhängig von der Theologie, sowie zu politischen Systemen, die nicht von der Kirche dominiert waren, gekommen ist. Der Islam ist einige Jahrhunderte jünger. Geben wir ihm die Zeit und überlassen wir die Entwicklung der betroffen Intelligenz und Bevölkerung!

Mi., 03.04.2019 - 20:55 Permalink
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gorgias Mo., 01.04.2019 - 23:01

Ich finde diese Broschüre teilweise bedenklich. Dass man auf islamische Feiertage rücksicht nimmt kann noch O.K. sein. Der Ramadam ist aber eine teilweise bedenkliche Praxis. Jugendliche die noch im Wachstumsalter sind dürfen den ganzen Tag nichts essen und Trinken. Das Essen wird dann in die Nachtstunden verlegt, was gezwungenermaßen zu Schlafentzug führen kann. Diese Jahr z.b. muss man in der letzten Woche des Ramadan um 05:30 fertig gefrüstückt haben, was bedeutet um spätestens um fünf aufwachen und kann erst um 21 Uhr das Fastenbrechen beginnen, was bedeutet dass man sicher bis 10 - 11 Uhr wach bleibt. Ein 14 Jähriger soll dann mit sechseinhalb Stunden schlaf auskommen den ganzen Tag nichts essen und trinken und sich dann noch in der Schule konzetrieren können?

Und das wird nicht kritisch gesehen?

Aber das Problem ist doch halb so wild. Es gibt genug Muslime, die fahren zur Zeit des Ramadam in ihre Herkunftsländer und nehmen die Kinder während der Zeit aus der Schule. Dann erübrigt sich eh das Thema.

Nebenbei warum zeigt man in der Broschüre nur Muslima mit Kopftuch? Es gibt auch welche die Tragen keins: https://www.religionen-entdecken.de/eure_fragen/ab-welchem-alter-tragen…

Was ich äußerst bedenklich finde ist, dass man vorschlägt Personen aus dem eigenen Kulturkreis bei Klassenfahrten mitzunehmen, weil es sonst Schwierigkeiten geben kann. Das unterminiert jegliche Integration. Hamed Abdel-Samad sagt, dass es sei ein Irrglaube zu meinen man kann Muslime als religiöse Gruppe integrieren kann, sondern wenn schon den Einzelnen als Individuum. Muslimische Eltern sollen aushalten lernen, dass es in unserer Kultur es für Frauen als Ideal angesehen wird selbstständig zu sein, da braucht es keinen Vater, Bruder oder anderen rechtgläubigen der auf Mädchen aufpasst. Das normale Lehrpersonal ist schon vertrauenswürdig genug.

>Im Übrigen sollten die Beteiligten flexible Lösungen finden, die die Leistungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler insbesondere bei Klassenarbeiten und Ähnlichem sicherstellen.Unabhängig davon sollte die Schule bei der Planung von Schulfahrten und dem Festlegen von Praktika, Schulfesten und Ähnlichem möglichst auch die Zeiten des Ramadan berücksichtigen<

Das beste wäre wir richten den Schulkalender nach dem islamischen Mondkalender und schließen die Schule während des Ramadans.

Mo., 01.04.2019 - 23:01 Permalink
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Profil für Benutzer Paul Stubenruss
Paul Stubenruss Di., 02.04.2019 - 09:15

Warum nicht auch eine Broschüre für muslimische Eltern und Schüler für ein Verhalten unserer Kultur gegenüber? Warum diese Einseitigkeit?
Wenn unsere Kultur anderen Kulturen weichen soll dann brauchen wir auch keine Denkmalpflege mehr und können uns entsprechendes Geld sparen.
Wenn diese Broschüre nochmals gedruckt werden muss, muss diese auch bezahlt werden. Da dürfte doch der Rechnungshof gefragt sein?

Di., 02.04.2019 - 09:15 Permalink
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Profil für Benutzer Harald Knoflach
Harald Knoflach Di., 02.04.2019 - 10:02

könnten wir wieder ein bisschen mehr differenzieren, anstatt entweder den untergang des abendlandes zu sehen oder die kritik der freiheitlichen als völlig deplatziert zu brandmarken.

abgesehen davon, dass offenbar große teile von einer broschüre aus rheinland-pfalz mehr oder weniger abgeschrieben sind (https://eltern.bildung-rp.de/weitere-informationen/muslimische-kinder-u…) und nicht mit hilfe ansässiger vertreter der glaubensrichtung interagiert wurde (zumindest findet sich dazu kein hinweis), gibt es in der broschüre dinge, die zu begrüßen sind und dinge, die meines erachtens sehr problematisch sind.
die rücksichtnahme auf bestimmte feiertage (die bei uns ja nicht gesetzlich sind), halte ich beispielsweise für wichtig. menschen sollten die möglichkeit haben, ihre feste zu begehen.
vor allem die aufmachung, wie auch einige aussagen zu sportunterricht, sexualerziehung und schulveranstaltungen, sind wiederum bedenklich. dass fast nur kopftuchtragende kinder auf den bildern die muslime repräsentieren, ist fatal. dies bringt die ohnehin schon geschwächte gruppe der liberalen muslime - die der motor für eine gelungene integration sind - weiter unter druck, indem ein sehr konservatives bild vom islam als norm propagiert und somit auch unsere wahrnehmung diesbezüglich beeinflusst wird. vor allem, da das kopftuch (wie auch das fastengebot) bei präpubertären kindern bei gläubigen muslimen selbst als ausdruck einer fundamentalistischen auslegung gilt, die nicht unbedingt erstrebenswert ist.
einige passagen erinnern mich an ansichten, die auch vom verein für christliche erziehung und schule stammen könnten. und das macht mich dann immer skeptisch, inwieweit man auf solche, von unserer liberalen demokratie doch recht weit entfernte, religiösen auslegungen rücksicht nehmen muss.

Di., 02.04.2019 - 10:02 Permalink
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Profil für Benutzer Manfred Klotz
Manfred Klotz Di., 02.04.2019 - 11:28

Antwort auf von Harald Knoflach

Die Aufmachung der Broschüre kann kontraproduktiv sein, allerdings spricht sie ja Problematiken an, die im Zusammenhang mit liberalen Muslimen gar nicht auftreten. Ich glaube nicht, dass sie Absicht besteht, strenggläubige Muslime als Norm darzustellen, sondern darum den eventuell problematischen Umgang auf sie einzugrenzen.

Di., 02.04.2019 - 11:28 Permalink
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Profil für Benutzer Waltraud Astner
Waltraud Astner Di., 02.04.2019 - 17:49

Antwort auf von Harald Knoflach

Dass es da überhaupt eine Broschüre braucht ist an sich schon bedenklich. Gibt es auch Broschüren zum Umgang mit Juden, Hindus, Buddhisten oder anderen Volksgruppen, wie Chinesen usw. Wahrscheinlich nicht. Was sagt und das? Dass es mit Menschen die der muslimischen Religionsgemeinschaft angehören öfters Probleme gibt als mit anderen und das ist kein Geheimnis. Die Probleme sind insbesondere in der fehlenden Gleichbehandlung von Männern und Frauen zu beobachten, aber nicht nur. Und gerade in diesem Punkt darf unsere Gesellschaft die Errungenschaften im Namen falsch verstandener Toleranz nicht infrage stellen lassen, sondern muss konsequent auf Einhaltung pochen. Z.B. die Forderung Mädchen (und nur Mädchen) mögen ggf. im Burkini am Schwimmunterricht teilnehmen ist nicht nur bedenklich sondern skandalös. Wieso sollen Mädchen (Kinder!!) sich verhüllen und Nachteile in Kauf nehmen, z.B. keinen Hautkontakt mit Wasser Wind und Sonne haben dürfen, nur weil sie Mädchen sind. Sowas nennt man Sexismus. Wo bleiben da die Statements der Gleichstellungsbeauftragten und der Kinderanwältin, die sonst immer gleich (zu Recht) "Metoo" rufen, bei jeder kleinsten Ungleichbehandlung.
Wenn es für unsere westlichen Werte und Errungenschaften keinen erkennbaren Willen zur Annahme derselben gibt, was offenbar vielfach (nicht immer) der Fall ist, dann sehe ich jede Bemühung um Integration gescheitert.
Der Wille muss von den Betreffenden selbst ausgehen, wenn sie erst mühsam dazu überredet werden müssen und das auch noch mit Abstrichen an unseren mühsam erworbenen Rechten, dann ist Hopfen und Malz verloren. Die Welt geht freilich davon nicht unter, fragt sich nur ob unsere Welt besser wird, wenn Menschen die von unseren Werten nichts halten, neben uns herleben.

Di., 02.04.2019 - 17:49 Permalink
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Profil für Benutzer Peter Gasser
Peter Gasser Di., 02.04.2019 - 18:30

Antwort auf von Waltraud Astner

ich stimme dem Einhalten unserer Grundwerte (Menschenrechtscharta) und dem Respekt gegenüber Frauen und Kindern als gleichberechtigt in unserer Gesellschaft absolut zu. Körperliche unf geistige Unversehrtheit und freie und angstfreie Teilnahme am gesellschaftlichen Leben sind Mindestforderung.

Di., 02.04.2019 - 18:30 Permalink
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Karl Trojer Di., 02.04.2019 - 10:27

Eine Dame und zwei Herren behaupten, sie würden "die Mehrheitsmeinung der SüdtirolerInnen und Südtiroler" vertreten; das ähnelt der Behauptung von Trump, zu seinem Wahlsieg hätten ihn viel mehr Leute bejubelt als es je zuvor bei einem USA-Präsidenten der Fall war; dabei zeigt der Vergleich der Fotos der jubelnden Menschenmengen eine völlig andere Wirklichkeit... ein "fucknews" alla Trump.
Unsere Kultur lebt vom gegenseitigen Respekt und von der Wertschätzung der Verschiedenheiten. Wer ausgrenzt fördert Feindschaft und Unfrieden. Wer Mauern braucht, um seine Kultur zu verteidigen, wird von Angst geplagt, die aus magerem Selbstbewußtsein herrührt.
Leider gibt es Familienzwänge, die den Kindern das Leben außerhalb ihres Klans schwer machen, und darauf sollte die Schule Rücksicht nehmen.
Wenn es z.B. um die Frage geht, ob christliche Kreuze in den Schulen aufgehängt werden sollen oder nicht, so sollte, meines Erachtens, jedes anwesende Kind sein Symbol neben denen der MitschülerInnen wiederfinden. So würde niemand ausgegrenzt, jedes einbezogen, und die Kinder würden lernen, selbstverständlicher und nutzbringender mit den Verschiedenheiten umzugehen.
Eine zweite, an die Muslime gerichtete Broschüre zur Aufklärung über unsere Kultur und Lebenweise, wäre allerdings sinnvoll und wohl auch notwendig.

Di., 02.04.2019 - 10:27 Permalink
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Profil für Benutzer Paul Stubenruss
Paul Stubenruss Di., 02.04.2019 - 10:57

Antwort auf von Karl Trojer

In Trump stecke zwei Personen. Eine die redet und eine die handelt. Er ist der erste Präsident der mit Nordkorea spricht, Er pfeift Erdogan zurück nachdem seine Panzer zur kurdischen Grenze gekarrt werden und verhinder so einen weiteren Krieg. Anfang dieses Jahres hat er eine Reihe von neuen Naturschutzgebieten ausgewiesen, nur davon spricht die deutsche Systempresse nicht.Also Trump ist auch für Naturschutz und handelt. Trump macht sicher auch Fehler, aber wenn er so weitermacht wird er der beste USA-Präsident den Amerika je hatte, jedenfalls im Vergleich zu seinen Vorgängern.

Di., 02.04.2019 - 10:57 Permalink
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Profil für Benutzer gorgias
gorgias Di., 02.04.2019 - 13:06

Antwort auf von Karl Trojer

Leider gibt es Familienzwänge, die den Kindern das Leben außerhalb ihres Klans schwer machen, und darauf sollte die Schule Rücksicht nehmen.

Deswegen muss man sich dagegen stemmen und nicht auch noch nachgeben und ihnen auch noch bestätigen dass man sich nicht integrieren braucht, sondern weiter Förderungen stellen.

Wenn es z.B. um die Frage geht, ob christliche Kreuze in den Schulen aufgehängt werden sollen oder nicht, so sollte, meines Erachtens, jedes anwesende Kind sein Symbol neben denen der MitschülerInnen wiederfinden. So würde niemand ausgegrenzt, jedes einbezogen, und die Kinder würden lernen, selbstverständlicher und nutzbringender mit den Verschiedenheiten umzugehen.

Damit man gleich weiss wer wohin gehört? Ich habe gehört man kann in der Schule lernen ohne dass ein Kreuz an der Wand hängt. Warum probieren wir das nicht mal aus?

Di., 02.04.2019 - 13:06 Permalink
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Profil für Benutzer Manfred Klotz
Manfred Klotz Di., 02.04.2019 - 17:45

Antwort auf von gorgias

Absolut richtig. In die Schule gehört weder ein Kreuz, noch ein Halbmond, noch ein Buddha. Wenn jemand persönlich sich religiös positionieren will, ist das aber dann seine Sache. Niemand stört es, wenn jemand ein Kreuz um den Hals trägt, weshalb sollte ein Kopftuch (gesichtsfrei) stören (das auch ein religiöses Symbol ist)?

Di., 02.04.2019 - 17:45 Permalink
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Profil für Benutzer Waltraud Astner
Waltraud Astner Di., 02.04.2019 - 21:00

Antwort auf von Manfred Klotz

Ein Kopftuch ist kein religiöses Symbol. Es gibt kein Gebot im Koran das Kopftuch zu tragen, vielmehr hat sich das Kopftuch (und andere Bedeckungen) in muslimischen Kulturen als Utensil zur Unterdrückung der Frauen etabliert. Muslimische Islamkritiker wissen das am besten und können es auch erklären. Österreich trägt dem Rechnung und versucht zumindest Kinder zu schützen.

https://www.cicero.de/kultur/Kopftuch-Islam-Oesterreich-Muslime-Nekla-K…

Di., 02.04.2019 - 21:00 Permalink
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Profil für Benutzer Manfred Klotz
Manfred Klotz Mi., 03.04.2019 - 07:28

Antwort auf von Waltraud Astner

Dass Sie gerade "Cicero" zitieren, regt zum Schmunzeln an.
Die Interpretationen der Koransure, wo es um den Schleier geht, gehen weit auseinander. Tatsache ist, dass sich das Kopftuch über die Jahrhunderte für viele als religiöses Symbol etabliert hat.

Mi., 03.04.2019 - 07:28 Permalink
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Profil für Benutzer Waltraud Astner
Waltraud Astner Mi., 03.04.2019 - 10:13

Antwort auf von Manfred Klotz

Wenn Ihnen "Cicero" nicht passt, dann hier die Seite der Deutschen Islamkonferenz.

http://www.deutsche-islam-konferenz.de/DIK/DE/Magazin/SchwerpunktKopftu…

http://www.deutsche-islam-konferenz.de/DIK/DE/Magazin/SchwerpunktKopftu…

Die Verpflichtung zum Tragen des Kopftuchs als religiöses Gebot sind von Männern der islamischen Kultur herbeigeredete Interpretationen, die auf keine eindeutig konkreten Aussagen im Koran hindeuten, sondern nur zur Kontrolle der Frauen dienen, was auch heute vielfach noch der Fall ist und in in muslimischen Parallelgesellschaften gang und gäbe ist, was uns zu denken geben sollte.

Mi., 03.04.2019 - 10:13 Permalink
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Profil für Benutzer Manfred Klotz
Manfred Klotz Mi., 03.04.2019 - 12:50

Antwort auf von Waltraud Astner

Frau Astner, was sagt der verlinkte Text anderes als ich? Genau gar nichts. Es geht um Interpretationen, genau so wie ich geschrieben habe. Es ist aber nicht an derTatsache zu rütteln, dass das Kopftuch im Rahmen des Islam ein religiöses Symbol ist, weil die Interpretationen im Koran begründet sind. Das Tragen des Kopftuchs ist also religiös motiviert. Die Kopftuch-Problematik beginnt dort, wo eine Frau es nicht freiwillig trägt. Aber ganz ehrlich, stört es Sie, wenn eine Frau aus Überzeugung Kopftuch trägt?

Mi., 03.04.2019 - 12:50 Permalink
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Profil für Benutzer Waltraud Astner
Waltraud Astner Mi., 03.04.2019 - 13:47

Antwort auf von Manfred Klotz

Habe Ihnen nur die Texte von der Seite der Islamkonferenz verlinkt da Ihnen mein Link aus "Cicero" nicht zusagte, der im Wesentlichen dasselbe aussagt. Aber Sie werden zugeben dass in beiden Links dasselbe ausgesagt wird, dass die Interpretationen des Korans in Bezug auf das Kopftuch gänzlich aus der Luft gegriffen und reine Erfindungen von Männern sind, die ihre Frauen klein halten wollten und auf jeden Fall in unserer westlich aufgeklärten Gesellschaft keine Daseinsberechtigung haben. Es ist immer leicht religiös zu argumentieren, wenn man etwas durchsetzen will, was einem in den Kram passt vor allem wenn es um Frauenrechte geht.
Wissen Sie was die ÜBERZEUGUNG der Frauen ist, die Kopftuch tragen. Sie sind davon überzeugt, dass sie wenn sie es nicht tun unehrenhaft, ja Schlampen sind, die ihre Reize den Männern zeigen. Das wurde ihnen ja von klein auf eingeredet. Dass sie dann überzeugt davon sind, ist kein Wunder. Nur passt ein solches Weltbild nicht zu uns, wo Frauen kein Besitz des Mannes sind. Die Freiwilligkeit mag echt sein, aber die Motivation die dahintersteckt, stammt aus dem Vormittelalter. Das Bedenkliche ist die Verweigerung unsere aufgeklärte gleichberechtigte Gesellschaftsordung anzunehmen und sie als Chance zu sehen.

Mi., 03.04.2019 - 13:47 Permalink
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Profil für Benutzer Manfred Klotz
Manfred Klotz Mi., 03.04.2019 - 14:29

Antwort auf von Waltraud Astner

Sie schweifen vom Thema vollkommen ab. Natürlich sind es Interpretationen und natürlich sind es Interpretationen von Männern. Ist das im christlichen Glauben etwa anders? Tatsache ist - da können Sie noch so viel schreiben - dass die Interpretation des Kopftuches als korankonform gilt. Wahrscheinlich haben Sie die verlinkte Textstelle nicht aufmerksam genug gelesen, denn da steht "Überblickt man nochmals die drei besprochenen Korantexte, die hauptsächlich zur Begründung des Kopftuchgebots für die Frau herangezogen werden, so ergibt sich, dass keiner von ihnen die Kopfverschleierung explizit vorschreibt. Dass sie in der älteren islamischen Tradition dennoch einhellig im Sinne einer solchen Vorschrift interpretiert wurden, beruht auf zusätzlichen Bestimmungen, die im Hadīth, der Überlieferung über die Worte und die als vorbildhaft erachteten Handlungsweisen des Propheten, ihren Niederschlag gefunden haben. An diese zweite normative Textquelle des Islam haben sich Koranexegese und Rechtsgelehrte in der Entwicklung ihrer Aussagen zu den Bekleidungsvorschriften für die Frau angeschlossen."
Nicht jede Frau hält sich (zum Glück) aber daran. Es gibt aber genug Muslima, die sehr progressiv sind und dennoch Kopftuch tragen. Ich denke es steht uns nicht zu ihnen da etwas vorzuschreiben, sofern dadurch nicht irgend ein Rechtsgrundsatz oder unsere Freiheiten beeinträchtigt werden. Daher die Frage: Schränkt eine kopftuchtragende Frau Ihre Freiheiten ein?

Mi., 03.04.2019 - 14:29 Permalink
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Waltraud Astner Mi., 03.04.2019 - 18:03

Antwort auf von Manfred Klotz

Ihnen ist wohl nicht bewusst dass das Kopftuchtragen vielfach nur die Spitze des Eisbergs ist und sich dahinter größere Verstöße gegen die Gleichheit der Frauen verbergen, die bei uns strafbar sind, aber natürlich nicht angezeigt werden. Das reicht von Erniedrigungen, Schlägen, Vergewaltigungen bis zur Zwangsheirat und vielem mehr. Da trägt man lieber das Kopftuch "freiwillig" und nimmt auch Schlimmeres auf sich als dass man sich den Unwillen des eigenen Mannes, der Verwandten und der ganzen community zuzieht. Schlimm dabei ist dass sich das alles in unserer freien westlich aufgeklärten Welt vor unseren Augen abspielt und die Parallelgesellschaften sich munter ausbreiten als ob es keine freie Lebensweise (für Frauen) geben würde. Die Gegengesellschaft des Patriarchats feiert fröhliche Urständ. Und was noch erstaunlicher ist, es gibt Leute die das alles verharmlosen, bzw. denen das Schicksal der Frauen egal ist. Da wird alles mit kultureller Eigenheit, Religionsfreiheit usw. zugedeckt.
Ich jedenfalls schäme mich wenn ich im heißesten Sommer einen Mann mit situationsangemessener Kleidung (kurze Hosen, T-shirt und Sandalen) durch die Straßen gehen sehe, daneben seine Frau schwitzend mit Kopftuch, langen Ärmeln und langen Hosen, manchmal auch noch mit Strümpfen, damit ja kein Stückchen Haut andere Männer reizen könnte. Aber Ihrer Meinung nach ist sie ja frei in ihrer Entscheidung zu tragen was sie will.
Wenn eine Frau als Zeichen ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Kultur freiwillig ein Kopftuch tragen möchte, dann soll sie es freiwillig, wenn sich die Gelegenheit ergibt auch in der Öffentlichkeit abnehmen können, denn damit zeigt sie, dass sie es aus anderen Gründen trägt, als um Männer nicht zu erregen.

Mi., 03.04.2019 - 18:03 Permalink
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Manfred Klotz Do., 04.04.2019 - 11:42

Antwort auf von Waltraud Astner

Frau Astner ich weiß um die Problematik der islamischen Gesellschaft und die patriarchalische Einstellung, zumal sie oft mit Gewaltausübung einher geht, ist mir, als überzeugter "Gleichberechtiger" zutiefst zuwider. Das was Sie schreiben stimmt alles, aber es ändert nichts an der Tatsache, dass das Kopftuch ein religiöses Symbol ist oder besser als solches interpretiert wird und wir wissen, dass Religion immer reine Interpretation ist. Das war eigentlich das Thema.

Do., 04.04.2019 - 11:42 Permalink
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Waltraud Astner Do., 04.04.2019 - 13:57

Antwort auf von Manfred Klotz

Sie haben recht, Religion ist Interpretation. Man kann alles religiös interpretieren, sogar Frauenunterdrückung. Das gibt aber niemandem das Recht zu verlangen dass diese dann als solche (religiöse Symbole) akzeptiert werden müssen, zumal sie wie hier von der Religionsgemeinschaft selbst, nicht von allen als solche gesehen werden.
Nach dieser Logik könnte ich auch behaupten für mich sei das Hakenkreuz ein religiöses Symbol wie es bei Hindus als religiöses Glückssymbol verwendet wird. Inzwischen wurde es für eine menschenfeindliche Ideologie missbraucht und hat seine ursprüngliche Bedeutung als religiöses Symbol verloren. Genauso wie das Kopftuch für eine frauen-also menschenfeindliche Weltanschauung missbraucht wird (wer es nicht trägt und sich den Blicken der Männer aussetzt ist unehrenhaft und macht dem eigenen Mann Schande).
Deswegen wiederhole ich meine Ansicht. Selbstbewusste muslimische Frauen mit Kopftuch als Zeichen der Zugehörigkeit zur eigenen Kultur ja, aber mit dem Zusatz da auch das Selbstbewusstsein zu besitzen es bei Bedarf in der Öffentlichkeit abnehmen zu können. Ist das keine Selbstverständlichkeit so fehlt das Selbstbewusstsein. Denn wenn das Kopftuch nur die eigene Kultur zeigen und symbolisieren soll dann gibt es keinen Grund dies ausschließlich und immer zu tun. Dies würde auch eine Wirkung auf andere Frauen bzw. deren Männer ausüben.

Do., 04.04.2019 - 13:57 Permalink
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Oskar Egger Di., 02.04.2019 - 20:43

Ich finde es so zwiespältig: auf der einen Seite der Auflauf gegen die Tagung in Verona und auf der anderen Seite volle Toleranz für Burkini in den Schulen. Ich verstehe das nicht mehr.

Di., 02.04.2019 - 20:43 Permalink
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Oskar Egger Mi., 03.04.2019 - 12:47

Ja, ich finde das ein Zeichen von Fanatismus und Intoleranz. Gorgias und Waltraud Astner haben es wirklich mit Geduld auf den Punkt gebracht. Ich glaube Achhammer muss die Konsequenzen ziehen.

Mi., 03.04.2019 - 12:47 Permalink