Politik | Doppelpass

Kindischer Kompatscher

Die Südtiroler Freiheit geht auf Angriff über und wirft Arno Kompatscher unprofessionelles Verhalten in Sachen Doppelstaatsbürgerschaft vor. Er schade Südtirol.
Sven Knoll
Foto: STF
Als unprofessionell und dem Amt eines Landeshauptmannes nicht würdig, bezeichnet der Landtagsabgeordnete der Südtiroler Freiheit, Sven Knoll, das „kindische Verhalten von Landeshauptmann Kompatscher“, der die Petition zur doppelten Staatsbürgerschaft ─ die von der Mehrheit der Abgeordneten des Süd-Tiroler Landtages unterzeichnet wurde ─ als „Brieflein“ herabwürdigt, das „nur von Privatpersonen unterzeichnet worden sei“. 
„Es ist dies eine Geringschätzung aller Unterzeichner, insbesondere aber der Landtagsabgeordneten, die in ihrer Funktion als gewählte Volksvertreter unterschrieben haben. Kompatscher schadet mit seinem unprofessionellen Verhalten Süd-Tirol, da es gerade in dieser autonomiepolitisch so wichtigen Frage eines geschlossenen und entschlossenen Auftretens in Wien und Rom bedarf“, poltert Knoll.
In dem vom österreichischen Nationalrat genehmigten Entschließungsantrag wurden das Ministerium für Inneres und Äußeres ausdrücklich aufgefordert, mit der Bevölkerung Südtirols Gespräche zur Umsetzung der doppelten Staatsbürgerschaft zu führen. Es sei daher nur folgerichtig, dass zuvörderst die Abgeordneten des Südtiroler Landtages ─ als demokratisch gewählte Vertreter der Bevölkerung Südtirols ─ mit der österreichischen Regierung in Kontakt treten. Es stimmt auch nicht, dass die Petition nicht abgesprochen und Österreich nicht informiert worden sei. Alle relevanten Vertreter wurden sowohl in Wien, als auch in Tirol vorab informiert.
Querschüsse und Trotzreaktionen bringen uns aber nicht weiter und schaden Südtirol.
Sven Knoll weiter: „Landeshauptmann Kompatscher kann zusätzlich gerne all seine institutionellen Kontakte nutzen, um sich in Rom und Wien für die rasche Umsetzung der doppelten Staatsbürgerschaft einzusetzen. Er wird dafür unsere volle Unterstützung finden. Querschüsse und Trotzreaktionen bringen uns aber nicht weiter und schaden Südtirol.“
Der Landtagsabgeordnete der Südtiroler Freiheit ruft den Landeshauptmann daher zur konstruktiven Zusammenarbeit auf. „Es geht nicht um persönliche Befindlichkeiten, sondern um das Wohl Südtirols“, meint Knoll.
Und es klingt fast so, als würde das Überleben einer Minderheit von einem Pass abhängen.
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Hartmuth Staffler Mi., 30.10.2019 - 16:51

Die Forderung nach dem Doppelpass für die Südtiroler (nach dem Beispiel des Doppelpasses für die Italiener in Slowenien und Kroatien oder die Slowenen in Friaul) ist ursprünglich eine Forderung der SVP. Wenn der Herr Kompatscher sich jetzt so vulgär abschätzend dazu äußert, dann prunzt er sich im Grunde nur selbst ans Bein, was mit bei diesem Herren nicht weiter wundert.

Mi., 30.10.2019 - 16:51 Permalink
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Dietmar Holzner Mi., 30.10.2019 - 18:54

Antwort auf von Hartmuth Staffler

Herr Staffler, ich ordne Ihre Stellungnahmen meist als brauchbar und - trotz manch konträrer Anschauungen - als durchaus bereichernd ein. In diesem Fall tappen Sie aber wieder einmal daneben. Zum Einen: wo/wie/wann bitte war Kompatscher vulgär? Es ist ihm umgekehrt hoch anzurechnen, dass er es nach einem solchen (wiederholten) Affront nicht ist. Und es sind auch Sie und Ihre Konsorten, die ihm ans Bein pinkeln. Es ist momentan nämlich wahrlich der falsche Zeitpunkt, ihn zu desavouieren. Zum Anderen: Sie wissen genau, wie heikel die Materie ist und es ist die Aufgabe eines Landeshauptmannes ausgleichend zu wirken, um irgendwann, wenn es denn sein "muss", da er halt doch auch dem Willen eines Teils seines Wählervolkes gerecht werden will/muss, diesen deppaten Doppelpass zu erreichen, u.zw. so, dass niemand das Gesicht verliert. Bleiben Sie bitte bei Ihren (berechtigten) Forderungen nach Zweisprachigkeit auf allen Ebenen im Lande. Die Forderung nach einem Doppelpass aber bringt nur böses Blut.

Mi., 30.10.2019 - 18:54 Permalink
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S. Bernhard Do., 31.10.2019 - 07:53

"Querschüsse und Trotzreaktionen", diese Aussage von einem Sven Knoll muss man sich schon ein paar mal durchlesen. Herr Kompatscher hat die Situation vollkommen richtig bewertet, logisch dass auch ein Weinbergweg-Jünger konträrer Auffassung sein muss als der Landeshauptmann und dies wird in nächster Zeit logischerweise vom Medienhaus bei jeder Gelegenheit lanciert werden. Ein Brieflein...nichts weiter.

Do., 31.10.2019 - 07:53 Permalink
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Roland Waid Do., 31.10.2019 - 12:35

schon seltsam der Herr Knoll ... da und dort etwas zündeln, markige Sprüche klopfen, Utopien verbreiten, kaum handfestes als Politiker erreicht ... und jetzt auch noch den Landeshauptmann vor sich hertreiben und kindisches Verhalten vorwerfen. Da fällt mir das Lied von STS ein: "wirf zuerst einen Schatten bevor du das Maul aufreißt ... "

Do., 31.10.2019 - 12:35 Permalink