Wirtschaft | globaler markt

Verpesteter Preis

Weil in China die Schweinepest wütet und Schweinefleisch knapper wird, wird auch Südtiroler Speck teurer.
Speck
Foto: Othmar Seehauser

In China wütet die Schweinepest. Was hat das mit uns zu tun? Eine Menge. Denn Südtiroler Speck wird teurer.

Seit Beginn des Jahres sind die Preise von Schweinefleisch um 40 Prozent gestiegen. Der Grund dafür: In China, dem weltweit größten Markt für Schweinefleisch, ist die afrikanische Schweinepest ausgebrochen. Die Seuche, die nur Tiere betrifft und für den Menschen vollkommen unbedenklich ist, hat dort zu einer Verknappung der Produktion geführt.

Südtirol, wenn man so will, hat noch einmal Schwein gehabt. Denn das Fleisch, das hier zu “Südtiroler Speck g.g.A.” verarbeitet wird, stammt – ebensowenig wie es aus Südtirol stammt – nicht aus China. “Südtiroler Speckhersteller beziehen kein Fleisch aus China, ihr Rohstoff stammt aus Ländern der EU, vorwiegend aus Deutschland, Österreich, Italien und den Niederlanden. Bezogen wird ausschließlich aus anerkannten und kontrollierten Betrieben mit artgerechter Haltung, die europäischen Qualitätsstandards gehören zu den höchsten der Welt”, informiert die Handelskammer.

Nichtsdestotrotz: Auf einem globalisierten Markt sind die hiesigen Speckproduzenten vor den Auswirkungen am anderen Ende der Welt nicht gefeit. “Eine Verknappung von Schweinefleisch wird in den nächsten Monaten weltweit zu einem Anstieg der Preise für Speck und Wurstwaren führen”, teilt die Handelskammer am Mittwoch mit. Von dieser Preissteigerung sind auch die 29 Südtiroler Speckhersteller betroffen, die sich im Südtiroler Speck Konsortium zusammengeschlossen haben und 1.500 Mitarbeiter beschäftigen.

 

Auch wenn das Fleisch für den hier produzierten Speck nicht aus China stammt, hat die “Verknappung des Rohstoffes dennoch Auswirkungen auf die heimischen Betriebe – und zwar in Sachen Preisgestaltung. Schweinefleisch allgemein und natürlich auch Speck werden durch den Ressourcenmangel naturgemäß teurer”, bestätigt der Präsident des Südtiroler Speck Konsortiums, Andreas Moser.

Und das werden die Konsument durch höhere Preise zu spüren bekommen. Vor allem aber trifft es die Speckhersteller, die sich mit ständig steigenden Rohstoffpreisen konfrontiert sehen. “Das Speck Konsortium will den Mitgliedern mit kontinuierlicher Information und einer Fortsetzung bzw. einem Ausbau der Marketing-Maßnahmen über diese Phase hinweghelfen”, heißt es. Dazu hat man den Schulterschluss mit der Handelskammer gesucht. “Wir möchten den heimischen Speckproduzenten in dieser schwierigen Lage zur Seite stehen und werden uns dafür einsetzen, die Öffentlichkeit über den bevorstehenden Anstieg der Preise zu informieren”, betont Präsident Michl Ebner.

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Georg Peintner Do., 05.12.2019 - 08:58

Ich wünschte mir, dass sich das Schweinefleisch (und auch das der Rinder und Hühner und ...) so sehr verteuert und unerschwinglich wird, dass durch einen (jetzt leider durch die Pest erzwungenen) Verzicht darauf, die Einsicht wächst, dass es ohne Fleischkonsum auch und sicher besser geht. Die Gesundheit, unser Bewusstsein, das Weltklima und vor allem die meist gequälten Tiere würden es danken!
Was die Arbeitsplätze betrifft, bin ich der Ansicht, dass es nur mit größter Solidarität möglich sein wird, all die bevorstehenden Umschichtungen und Veränderungen zu bewältigen, die uns die von Menschen geschundene Umwelt in Rechnung stellen wird. Allerdings ist eher davon auszugehen, dass in Zeiten der Not eher die Ellebögen zum Einsatz kommen.

Do., 05.12.2019 - 08:58 Permalink