Wirtschaft | Interview

“Der Südtiroler ist ja intelligent”

Warum wird Gülle negativ diskutiert? Was müssen Landwirte an Klimaschutz leisten? Wie kann ein systemischer Wandel ohne Konflikte gelingen? Antworten von Matthias Gauly.
Matthias Gauly
Foto: Eurac Research/Annelie Bortolott

Nach den Bildern von Gülle auf schneebedeckten Wiesen spricht Matthias Gauly über die Probleme der Gülleausbringung, eine immer kritischer werdende Bevölkerung, die Frage nach dem Beitrag der Landwirtschaft zum Klimaschutz – und seinen Wunsch nach einer ehrlicheren Milchwirtschaft.
Gauly ist Agrarwissenschaftler, Tiermediziner und Professor für Nutztierhaltung und berät unter anderem das Deutsche Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Seit 2014 lehrt und forscht Gauly an der Freien Universität Bozen. Zugleich sitzt er im wissenschaftlichen Beirat für die Landwirtschaft, der Landesrat Arnold Schuler in agrarpolitischen Zukunftsfragen berät.

salto.bz: Herr Gauly, beginnen wir ganz am Anfang: Wie entsteht Gülle?

Matthias Gauly: Gülle ist das Gemisch aus Harn und Kot, das Tiere ausscheiden. Dieser Rest fällt an, weil die Verwertung der Nährstoffe, wie bei uns Menschen auch, nicht zu 100 Prozent abläuft. Die Tiere verdauen das, was sie aufnehmen, nicht zur Gänze. Alles, was an Nährstoffen nicht verwertet werden kann – im Körperansatz oder in Milch –, wird ausgeschieden. Wird dieser Rest in flüssiger Form ausgeschieden, haben wir Gülle. In Kombination mit einer Einstreu entsteht Festmist.

Wovon hängt es ab, ob Reste als Gülle oder als Festmist anfallen?

Das hat vor allem mit der Haltungsform zu tun. Mit Einführung der Laufställe und vor allem des Spaltenbodens hat man Kot und Harn von Stroh separiert. In den klassischen Anbindehaltungen und auch in Laufställen mit planbefestigtem Boden fällt hingegen nach wie vor Festmist an.

Wenn, wie in Südtirol, die verfügbaren Flächen nicht ausreichen, um genügend Viehfutter anzubauen, wird Futter zugekauft. Damit fällt verhältnismäßig mehr Gülle an, als es verfügbare Flächen gibt, richtig?

Der Überschuss in Relation zur verfügbaren Fläche ergibt sich zum Teil daraus, dass einige Betriebe vergleichsweise flächenunabhängig produzieren. Und sicher auch daraus, dass nach den Verordnungen des Gewässerschutzes relativ großzügig bemessen wird, was in Südtirol an Düngemittel auf einem Hektar ausgebracht werden kann.

Unter Umständen wird zu falschen Zeitpunkten zu viel auf bestimmten Flächen ausgebracht, die das zu dem Zeitpunkt nicht brauchen.

In Südtirol hängt die jährlich erlaubte Menge an Gülle- bzw. Stickstoff, die ausgebracht werden darf, von den Großvieheinheiten ab, die ein Viehbauer hält.

Die Großvieheinheit (GVE) wurde einmal als 500 Kilogramm Lebendgewicht eines Tieres definiert. Das ist aber eine missverständliche Definition und aus wissenschaftlicher Sicht keine sinnvolle Größe. Denn 500 Kilogramm Lebendgewicht bzw. ein Tier mit diesem Gewicht kann sehr Unterschiedliches leisten und produziert damit auch unterschiedliche Mengen an Kot und Wirtschaftsdünger. Der Gesetzgeber hat großzügigerweise, unabhängig vom definierten Körpergewicht, gesagt: Eine Milchkuh hat eine GVE.

Wo liegt das Problem?

Eine Milchkuh kann durchaus schwerer sein als 500 Kilogramm. Das noch größere Problem ist, dass eine Milchkuh dabei auch sehr, sehr viel Milch produzieren kann – und umso mehr Milch sie produziert, umso mehr Nährstoffe bekommt sie, aber umso mehr kann sie auch nicht verdauen und scheidet entsprechend mehr aus. Das heißt, rechnerisch kann der Landwirt vollkommen im Rahmen sein, aber wenn er Kühe mit einer sehr hohen – oder einer niedrigen – Leistung hat, fallen die Nährstoffbilanzen in seinem Betrieb völlig unterschiedlich aus. Deswegen sind rein rechnerisch manche im grünen Bereich, manche nicht.

Das heißt, man müsste die Großvieheinheit anders definieren?

Eine ehrliche Definition der Großvieheinheit wäre eine die sich an Gewicht und Menge an Milch, die produziert wird, orientiert

In Südtirol hat die Anzahl der Milchkühe in den vergangenen Jahren abgenommen (von rund 78.300 im Jahr 2010 auf etwa 66.600 im Jahr 2017). Zugleich ist die Menge an produzierter Milch (von 381 Millionen im Jahr 2011 auf 415 Millionen Kilogramm 2017) gestiegen. Weniger Kühe geben mehr Milch – warum?

Eine gleichbleibende oder höhere Produktion bei weniger Tieren ist darauf zurückzuführen, dass die Tiere, die heute gehalten werden, mehr Milch geben als früher. Die Milchleistung hat sich im Laufe der Jahre kontinuierlich gesteigert, im Schnitt um 50 bis 80 Kilogramm mehr pro Jahr – je nach Rasse. Eine Kuh gibt heute also etwa 800 Kilogramm mehr Milch als noch vor zehn Jahren – natürlich nicht dieselbe Kuh, sondern die Nachkommen dieser Kühe. Vor 30 Jahren haben unsere Kühe im Jahr etwa 2.500 Kilogramm weniger gegeben als heute.

Worauf ist die Steigerung in der Milchleistung zurückzuführen?

Vor allem auf die intensive Zuchtarbeit, die geleistet wird. Deshalb kann man mit weniger Kühen heute mehr produzieren als früher. Aus Sicht der Nährstoffflüsse ist das allerdings eher positiv als negativ.

Warum?

Eine Kuh, die 10.000 Kilogramm produziert, hat eine günstigere Bilanz als zwei, die jeweils 5.000 Kilogramm produzieren. Das ist so, weil jede Kuh, wie wir auch, zunächst einmal eine bestimmte Menge an Energie braucht, um ihren Eigenbedarf zu decken, den so genannten Erhaltungsbedarf. Wenn wir zwei Kühe füttern, müssen wir zweimal diesen Erhaltungsbedarf füttern. Insofern ist die höhere Leistung aus Sicht der Nährstoffbilanzen günstiger als die niedrige Leistung.

Eine Kuh, die mehr leistet, braucht dennoch mehr Nährstoffe.

Aufgrund der höheren Milchmenge sind heute insgesamt sicher mehr Nährstoffe im Fluss als früher. Aber in Summe wird die Bilanz vermutlich durch die gesunkene Kuh-Zahl kompensiert.

Mit der gestiegenen Milchmenge ist die Menge an produzierter Gülle also nicht gestiegen?

Statistik wird es keine geben, aber ich würde behaupten, dass sich die Nährstoffflüsse bzw. -bilanzen in Summe über die Jahre nicht sonderlich verändert haben. Weil aber die Anzahl der Laufställe zugenommen hat, muss es fast so sein, dass die Güllemenge gegenüber der Festmistmenge gestiegen ist. Das nimmt man visuell wahr. Der Festmist, von dem es früher mehr gab, fällt nicht so auf wie die Gülle. Dabei kann der Festmist ebenso Probleme machen, denn wenn er auf einer Freifläche und ohne Betongrundlage gelagert wird, versickern Stickstoff und Phosphat natürlich gleichermaßen. Das aber sehen Sie nicht. Was Sie sehen, ist, wenn der Landwirt ausfährt und – im ungünstigsten Fall, wenn er keine Lagerkapazitäten mehr hat und die Wettersituation ihn wie in diesem Jahr dazu zwingt, auf dem Schnee – die Gülle ausbringt. Bei der Gülle, die Sie sehen und riechen, wird die Problematik eben ein bisschen deutlicher als beim Festmist. Deshalb schneidet sie in der Diskussion auch schlechter ab. Bedauerlicherweise wird die Gülle aber zu negativ diskutiert. Sie hat auch ihre Vorteile.

Die Nebenkosten der der intensiven Form der Landwirtschaft sind Kosten, die wir als Gesellschaft alle tragen. Und die muss man eben auch in Rechnung stellen.

Gülle bzw. Düngemittel sind an sich nicht verteufelnswert, zeigt der Südtiroler Bauerbund regelmäßig auf. Wo fängt das Problem an?

Es wäre unsinnig, die Gülle zu verteufeln, die ja auch in einem System, nämlich dem Laufstall, produziert wird, das wir andererseits als tiergerecht ansehen. Das Problem ist allein: Die Dosis macht das Gift. Ich würde sagen, in Südtirol fällt bei den meisten Betrieben so viel organischer Dünger an, wie die Flächen im Mittel brauchen. Die Rechnung stimmt allerdings nur, wenn Sie Ihren organischen Dünger auch bedarfsgerecht über alle Flächen ausbringen. Und da gibt es häufig ein sehr praktisches Problem.

Nämlich?

Dieses Jahr beispielsweise war die Wetterlage Mitte November ungünstig. Innerhalb von ein, zwei Tagen hat sich das Fenster, um Gülle auszubringen, durch das Wetter praktisch komplett geschlossen. Das Güllelager läuft über, der Landwirt muss entscheiden, wohin damit. Das Risiko, auf steile Flächen zu fahren, ist groß, er wird also zunächst auf die Flächen fahren, die ihm besonders sicher erscheinen, um die Gülle auszubringen. Und dadurch werden Mengen auf Flächen gefahren, die diese nicht vertragen. Genau das ist unser Problem: Unter Umständen wird zu falschen Zeitpunkten zu viel auf bestimmten Flächen ausgebracht, die das zu dem Zeitpunkt nicht brauchen.

Ich kann es mir schönrechnen und sagen, meine Durchschnittsbilanz an ausgebrachter Gülle stimmt. Aber dann muss ich auch ehrlich hergehen und mich fragen, ob ich meine Gülle schon so ausbringe, wie es die entsprechenden Flächen brauchen. In manchen Jahren hat ein Landwirt selbst bei bester Absicht kaum eine Chance alles richtig zu machen.

Sie werden sicher bestätigen, dass Ausbringung und Lagerung nicht die einzigen Optionen sind, um Gülle bzw. Mist, den die Böden momentan nicht brauchen, zu verwerten.

Natürlich gibt es Alternativen.

Welche?

Eine Alternative wäre, das Produkt in den Obst- und Weinbau zu bringen, wo ja mineralischen Dünger zugekauft werden muss. Oder man sagt, man bringt einen großen Teil des Mistes in die Biogasanlage. Dann ist man fast völlig flächenunabhängig und bei der ausgebrachten Güllemenge im grünen Bereich. Bei Wetterlagen wie dieses Jahr ist das eine schöne Sache. Zugleich heißt das aber auch, dass wir eine Menge an Nährstoffen produzieren, die unsere Flächen alleine nicht mehr vertragen könnten. Daneben ist die Frage, ob es unserer Vorstellung von “naturnaher” Bergmilch entspricht. Die versprechen wie bei der Vermarktung!

Es gibt aber noch einen anderen Ansatz: Wir könnten sagen, wir gehen in der Milcherzeugung auf ein Niveau, das zu Mengen an Gülle und Festmist führt, die unsere Flächen sicher vertragen.

Das würde bedeuten, die Milchproduktion zu drosseln?

Zum Beispiel, ja. Was wiederum bedeutet, die Schraube bei der Frage, wie viele Tiere pro Fläche gehalten werden dürfen, noch etwas schärfer anzusetzen – vielleicht 2 GVEs statt 2,5 GVEs pro Hektar. Die Milchhöfe versuchen das ja schon umzusetzen. Oder man ist noch mutiger, kehrt von den GVEs ab und legt eine bestimmte Menge an Milch fest, die pro Fläche, in Abhängigkeit von ihrer Höhenlage, erzeugt werden darf. Dann wäre es dem Landwirt überlassen, ob er diese Milchmenge mit einer Kuh erzeugt oder mit zwei. Das wäre ganz ehrlich und das sauberste Kriterium. Es muss aber auch bezahlt werden, das heißt, wir müssen die Milch noch besser verkaufen.

Für die Gülle kann man sich auch überlegen, die Lagerkapazitäten zu erweitern, um kritische Zeiten überwinden zu können. Das ist klarerweise mit Baukosten verbunden – alles, was wir jetzt diskutieren, hat mit Kosten zu tun. Wenn wir den Weg gehen, den ich persönlich für den richtigen halte, müssen wir schauen, wie wir die Milch ein bisschen teurer machen können – dass der Landwirt am Ende etwas mehr dafür bekommt.

Der Südtiroler ist ja ein intelligenter Mensch und erkennt doch, dass lang- und mittelfristig hier keiner im Konflikt leben kann.

Für die Bauern stellt sich am Ende immer die Frage nach der Wirtschaftlichkeit: Kann ich mir das leisten, zahlt sich das aus?

Ja, absolut. Da braucht es gute Konzepte. Nehmen wir das Konzept der Heumilch. Dort wird von vornherein gesagt, bestimmte Anteile der Milch – konkret 70 Prozent der Energie, die der Kuh gefüttert wird – müssen aus Grundfutter stammen. Dieses kommt zu mehr als 90 Prozent aus Südtirol. Sprich, nur noch 30 Prozent der Energie kommt aus dem importierten Kraftfutter von außerhalb der Region. Das bringt einen deutlichen Vorteil im Hinblick auf die Stickstoff- und Nährstoffflüsse. Denn alles, was wir von außerhalb Südtirols einbringen, bedeutet eine zusätzliche Belastung mit Nährstoffen, die wir hier nicht haben, die nicht hier erzeugt worden sind. Insofern zeigt die Heumilch, dass ein alternatives Konzept funktionieren kann – es muss nur in aller Konsequenz durchdacht und verfolgt werden. Auch die Biomilch, wo mit anderen Besatzdichten (höchste zulässige Anzahl von Tieren pro Hektar, Anm.d.Red.) gearbeitet wird, kann für ein Land wie Südtirol und auch für einen größeren Teil der Landwirte tatsächlich ein Konzept sein.

Sie haben eine Erhöhung des Milchpreises in den Raum gestellt. Wer wäre hier gefragt?

Gefragt sind die Genossenschaften, deren Geschäftsführer und Verkäufer für das Produkt etwas Besonderes bekommen müssen. Beispiel Heumilch: Dort wird gesagt, wir verkaufen ein besonderes Produkt, erzielen einen anderen Preis und können es uns deshalb leisten, dass der Landwirt mehr auf das Grundfutter zurückgreift. Entsprechend kann man sich in der Vermarktung positionieren und kommunizieren, wir haben nicht nur eine Milch, die nach bestimmten Tierwohl-Standards produziert wird, sondern auch nach bestimmten, höheren Umweltstandards als die, die anderswo gelten. Das ist eine Frage des Marketings. Es ist nicht einfach, aber möglich.

Leisten Heu- und Biomilch auch einen Beitrag zum Klimaschutz, sind sie klimafreundlicher?

Bedauerlicherweise nicht, das muss man ehrlich sagen. Ein Beispiel: Auf der einen Seite haben Sie einen Masthühnchen-Stall mit 30.000 Hühnern. Das ist ein intensiver Betrieb, ein geschlossener Stall mit Abluftanlage, die Sie reinigen können. Auf der anderen Seite haben Sie einen Betrieb mit Freilandhaltung, wo die Tiere nach draußen können. Aus Sicht der Klimabilanz, des CO2-Fußabdrucks, schneidet der Intensivstall bedauerlicherweise besser ab. Diese Realität müssen wir hinnehmen. So wie die Hochleistungskuh besser abschneidet als die einfache. Aber das ist nur ein Teilaspekt.

Was ist noch zu bedenken?

Ein Aspekt, den man häufig vergisst, ist, dass zum Beispiel der biologische Betrieb mit Freiland- oder Weidehaltung erheblich zur Biodiversität und zum Erhalt der Biodiversität beiträgt. Wir haben es hier also mit unterschiedlichen Zielgrößen zu tun und müssen entscheiden, was uns besonders wichtig ist. Den Leuten, die sich über Klimabilanzen in der Biohaltung Gedanken machen, würde ich eher sagen, den eigenen Konsum ein bisschen reduzieren, einmal weniger nach Mallorca fliegen, einmal weniger mit dem Lift durch die Gegend gondeln. Dann stimmt die Klimabilanz bei einem selbst. Das heißt, wir müssen schon wissen, was uns wichtig ist. Wenn es mir wichtig ist, dass das Tier Platz hat, sich bewegt und nach draußen kommt, muss ich damit leben, dass die Emissionen zunehmen, dass mein CO2-Abdruck pro Produkt ein anderer ist. Ich muss und kann das aber auffangen, indem ich weniger und bewusst konsumiere. Ganz einfach. Ehrlich gesagt fällt es mit selber schwer!

Dennoch werden Sie nicht abstreiten, dass man auch in der Viehhaltung bzw. im Sektor Landwirtschaft ansetzen muss, um den Klimawandel, die Erderwärmung einzudämmen? In Südtirol ist die Landwirtschaft laut EURAC für immerhin 17,88 Prozent aller Emissionen verantwortlich.

Klar, keine Frage. Der Sektor Landwirtschaft kommt da aber aus bestimmten Zielkonflikten nicht heraus. Wenn ich die Produktion wie gehabt weiterführen, aber in Hinblick auf den Klimaschutz verbessern will, geht es klar in Richtung hohe Leistung. Das ist aber nichts, was man aus Sicht des Tierwohls oder für den Landwirt unbedingt haben will. Denn der muss dadurch seinen Betrieb ganz anderes managen und hat einen ganz anderen Stress im Stall. Da beißen sich manche Dinge. In vielen Bereichen versucht man bereits, klimaneutraler oder -optimaler zu arbeiten. Aber wenn wir besonders klimafreundlich sein wollen, müssen wir uns sicher von den kleinen Betrieben der Berglandwirtschaft verabschieden, die deutlich mehr Energie aufwenden, um ein Produkt zu erzeugen als der Landwirt in Ostdeutschland, der 2.000 Milchkühe im Stall hat. Doch wir verfolgen eben auch andere Ziele und müssen in der Summe sehen – das macht es manchmal ein bisschen schwierig.

Wer darf, soll, muss diese Ziele festlegen?

Es gibt ein Ziel, das extrem wichtig für den Landwirt ist: Dass er am Ende des Monats ein Einkommen erwirtschaftet, von dem er leben kann. Das definiert er sich selbst – und wenn er es nicht erreicht, steigt er aus der Produktion aus. Die anderen Ziele werden heute zum großen Teil vom Handel vorgegeben. Der orientiert sich natürlich an dem, was ihm der Verbraucher oder NGOs einflüstern. Aber im Prinzip macht der Handel die Vorgaben. Früher war es der Gesetzgeber, heute ist der Handel viel wichtiger. Wenn der Handel heute entscheidet, ich will morgen nur noch Milch von Betrieben kaufen, die auf dem Hektar 2 GVEs halten, dann ist das Gesetz.

Das ehrlichste und sauberste Kriterium wäre, von den GVEs abzukehren und eine bestimmte Menge an Milch festzulegen, die pro Fläche erzeugt werden darf.

In Deutschland hat die Bundesregierung mit strengeren Klimaschutz- und Umweltauflagen für die Landwirtschaft eingegriffen – unter anderem mit schärferen Düngeregeln. Dagegen laufen massive Proteste der Bauern. Sind politische Vorgaben der falsche Weg, um einen Wandel zu erwirken?

Die politischen Vorgaben in Deutschland kommen viel zu spät. Die Situation des Grundwassers  bzw. der Zusammenhang zwischen Intensivtierhaltung und der Entwicklung im Hinblick auf Nitrat im Grundwasser ist eindeutig und schon seit Jahren jedem klar. Deutschland hat den Fehler gemacht, dass es viel zu lange gezögert hat, um die notwendigen Düngevorgaben, die von Wissenschaftlern schon lange gefordert werden, festzulegen.

Trotzdem wehren sich die Bauern dagegen.

Es ist aus meiner Sicht befremdlich, wenn Landwirte von Wettbewerbsverzerrungen sprechen, die nun kämen, weil sie Düngung so einhalten müssen, dass das Grundwasser für den, der es trinkt, nicht gefährdend ist. Denn die Nachbarn – Niederländer, Dänen –, die am gleichen Markt aktiv sind, halten diese Werte ein. Insofern ist es unlogisch, was die deutsche Landwirtschaft nun sagt. Man wird sehen, wie stark sich die Lobby wieder durchsetzt. Wenn aber Teile der Regulierung wieder zurückgenommen werden, wäre das aus Sicht des Umweltschutzes katastrophal. Und langfristig aus Sicht der Landwirte auch. Denn ich glaube, die Akzeptanz und das Verständnis der Bevölkerung in Deutschland sind deutlich gesunken. Schließlich bezahlt der Steuerzahler die Aufarbeitung des Grundwassers bzw. die Entfernung des Nitrats – neben der Subventionierung der Landwirtschaft. Der Steuerzahler fragt sich zurecht, warum subventioniere ich eine Landwirtschaft, die zu einer Stickstoffbelastung des Grundwassers führt, dessen Reinigung ich ein zweites Mal bezahle? Das entbehrt jeder Logik.

Politische Vorgaben sind also zielführend, um einen Wandel herbeizuführen?

Sicher. Denn was ist eine schärfere Anordnung als eine gesetzliche Vorgabe, um einen Wandel zu erzielen? Die, die unter höheren Standards leiden, wie sie auf EU-Ebene auch versucht werden einzuführen, würden klagen, weil ihre Kosten steigen. Aber die Nebenkosten der Landwirtschaft – der intensiven Form der Landwirtschaft – sind Kosten, die wir als Gesellschaft alle tragen. Und die muss man eben auch in Rechnung stellen.

Sie sind Mitglied des Expertenrats, den Landesrat Arnold Schuler eingesetzt hat, um Impulse für die Zukunft der Landwirtschaft in Südtirol zu erarbeiten. Unter anderem wurde ein Gesellschaftsvertrag angekündigt. Wie wichtig ist gerade im Bereich Landwirtschaft und in einem so bäuerlich geprägten Land wie Südtirol der Dialog zwischen den verschiedenen Interessengruppen?

Als Nicht-Südtiroler würde ich sagen, dass der Dialog zwischen den einzelnen Gruppen für das Land absolut entscheidend ist. Weil hier in Südtirol verschiedene wichtige Bereiche so eng miteinander verzahnt und voneinander abhängig sind. Die Landwirtschaft kann nicht unabhängig vom Tourismus produzieren und handeln, denn der Tourist kommt hierher, weil das Umweltgut Natur geschätzt wird. Seine Natur und Umwelt sind das wichtigste Gut, das Südtirol hat. Daher braucht es Einklang zwischen den verschiedenen Gruppen. Wenn die sich nicht an einen Tisch setzen, Konflikte klar machen, ansprechen und Lösungen dafür kommen, sehe ich eine erfolgreiche Zukunft für Südtirol schwierig, vor allem was den Tourismus anbelangt. Der Tourismus und der Name Südtirol sind aber wiederum für unsere landwirtschaftlichen Produkte absolut essentiell. Wir bekommen für die Milch etwas mehr, weil man Südtirol als Marke kennt. Wenn wir die Marke derjenigen sind, die mit der Natur wenig am Hut haben, dann wüsste ich nicht, warum irgendjemand den Südtiroler Käse oder Apfel noch essen soll. Wir sind in Südtirol so essentiell voneinander abhängig, dass der Dialog sein muss.

Nun scheinen die Fronten in vielen Fragen unlösbar verhärtet zu sein – Stichwort Pestizide, Stichwort Wolf. Sehen Sie eine Basis gegeben, um überhaupt in den Dialog zu treten?

Grundsätzlich glaube ich, der Südtiroler ist ja ein intelligenter Mensch und erkennt doch, dass lang- und mittelfristig hier keiner im Konflikt leben kann. Und wenn ich mit den verschiedenen Gruppen und Stakeholdern spreche, sehe ich tatsächlich auf allen Seiten eine große Dialogbereitschaft und bei einigen eine große Kompromissbereitschaft. Was nicht heißt, dass es in einzelnen Bereichen nicht verhärtete Fronten gibt. Nüchtern betrachtet sind es aber zum Teil aus persönlichen Missverständnissen heraus entstandene Dinge, die – für mich zumindest – in einem vernünftigen Dialog zu bereinigen sind. Ich sehe hier keinen Konflikt, wo sich irgendjemand ohne Gesichtsverlust nicht aus seiner Ecke herausbewegen kann. Jeder muss sich ja eingestehen, dass wir über die Entwicklungen, die stattfinden, nachdenken müssen. Es wird auch aus der Landwirtschaft keiner bestreiten, dass die Impulse, die aus Mals gekommen sind – auch wenn man sie nicht zu 100 Prozent nachvollziehen muss – uns alle zum Nachdenken angeregt haben. Man muss nicht den Forderungen anderer zu 100 Prozent nachkommen. Die Frage ist vielmehr, ob man zusammenkommt. Und da sehe ich, wie gesagt, Dialog- und auch Kompromissbereitschaft. Es muss nur in den Zusagen eine gewisse Verbindlichkeit da sein. Es geht uns ja allen so: Wir sind es leid, irgendwas versprochen zu bekommen und dann keine Bewegung zu sehen. Die Leute wollen eine Verbindlichkeit, sie wollen eine Zielsetzung, sie wollen etwas, das nachprüfbar ist. Das ist wichtig. Es muss belegbar sein, dass man bereit ist, etwas zu tun und dass etwas getan wird. Das gilt nicht nur für Landwirte, sondern für alle Seiten. Da können wir alle etwas beitragen.

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Elisabeth Garber Mi., 11.12.2019 - 06:38

Widerspruch ist Zeugnis des denkenden Individuums, soviel zur Logik. Kleinkariert sind wohl die, die unfähig sind, ihre Haltung anhand von neuen Daten und Fakten zu verändern - andere andauernd mit ihrer Rechthaberei nerven. Aber man muss ja nicht drauf einsteigen.

Mi., 11.12.2019 - 06:38 Permalink
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Sepp.Bacher Mi., 11.12.2019 - 08:45

Dieses Interview ist mir fast zu lang. Es zeigt aber wie kompliziert es ist, einen ausgewogenen Kompromiss zwischen Klima-freundlich, Artenvielfalt, Tierwohl, Wirtschaftlichkeit, Vermarktungen, Verbraucherverhalten usw. zu finden.
Hängen geblieben bin ich an einigen Themen, die mich schon immer interessieren. Und dazu einige Fragen?
Die Gülle besteht ja aus festen (Mist) und flüssigen Bestandteilen (Jauche). Am Ende gibt es Methangas zur Energieerzeugung (keine anderen Gase?) und den festen Gärest (Dünger). Was passiert aber mit der Flüssigkeit der Jauche und was mit dem enthaltenen Stickstoff?
Warum ist die Freiland- oder Weidehaltung ungünstiger fürs Klima? Wäre ja noch viel Tier-gerechter als im Laufstall und erbringt ein besseres Produkt, z.B. bessere Fettsäuren!
Warum bringt man den Dünger, der aus Klärest besteht, nicht wieder auf die „Blumenwiese“ aus, sondern anderswo? Er wäre – im Unterschied zu Gülle oder Frischmist – ja kaum noch mit einer Geruchsbelästigung verbunden!
Eine Bemerkung bzgl. notwendiger Milchpreiserhöhung: Ich glaube, solange man – zumindest bei Großverteilern - viel billigere Alternativen, die ebenso Heumilch, Almmilch, Almbutter, usw. heißen und das selbe versprechen aber aus den südlichen und nördlichen Nachbarregionen stammen, - meistens noch mit längerer Haltbarkeit - kaufen können, wird das nicht viel bringen.

Mi., 11.12.2019 - 08:45 Permalink
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Brenner Flo Mi., 11.12.2019 - 11:23

Antwort auf von Sepp.Bacher

Ja das Interview ist eine "Informationslawine".
"Am Ende gibt es Methangas zur Energieerzeugung (keine anderen Gase?)" - genaugenommen entsteht Biogas (ein Methan-CO2 Gemisch) und CO2. Für Methan in Erdgasqualität wäre ein weiterer Verabreitungsschritt notwendig.
"Warum ist die Freiland- oder Weidehaltung ungünstiger fürs Klima? Wäre ja noch viel Tier-gerechter... " Kann ich leider nicht beantworten, aber Klimaschutz, Umweltschutz und Tierschutz sind komplett unterschiedliche Ziele, die sich auch widersprechen können.

"Was passiert aber mit der Flüssigkeit der Jauche und was mit dem enthaltenen Stickstoff?" -nichts. :) Erstere benötigt man, damit das Substrat im Bioreaktor nicht zu trocken ist. Auch Stickstoff ist für den Fermentationsprozess notwendig, aber es darf nicht zu viel sein (sonst bildet sich Ammoniak)

"Warum bringt man den Dünger, der aus Klärest besteht, nicht wieder auf die „Blumenwiese“ aus, sondern anderswo?" - Klärrest aus Abwasser (Auch von Industrie und Hotels?) auf die "Blumenwiese"? Na Mahlzeit. :)

Mi., 11.12.2019 - 11:23 Permalink
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Sepp.Bacher Mi., 11.12.2019 - 11:45

Antwort auf von Brenner Flo

Danke für die Infos Flo! Aber ich meine den Klärrest (Dünger) von Biogasanlagen aus Gülle, Mist und Jauche und nicht von Abwässern!
Diese gibt es ja oft an Höfen oder werden von Bauerngenossenschaften geführt. Oder nicht? Nachdem du dich diesbezüglich gut auskennst, erlaube ich mir die Frage: In der Öffentlichkeit waren die Biogasanlagen von ein zwei Jahrzehnten ein häufiges Thema; warum hört man schon lange nichts mehr davon? Haben sich diese nicht bewährt oder wie ist die Bilanz?

Mi., 11.12.2019 - 11:45 Permalink
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Sepp.Bacher Mi., 11.12.2019 - 11:36

Mit dem Schluss-Absatz bin ich voll einverstanden! Bezüglich des angesprochenen Konflikts, den genannten Gruppen und verhärteten Froten werden keine Namen genannte. Neben den Bauern, den Gastronomen, den Genossenschaften, den Umweltschützern, wer ist da dann noch gemeint und wer vertritt die Endverbraucher, die steigende Preise einfach nicht hinnehmen können!°
Noch ein Wort zu "Wenn wir die Marke derjenigen sind, die mit der Natur wenig am Hut haben, dann wüsste ich nicht, warum irgendjemand den Südtiroler Käse oder Apfel noch essen soll. Wir sind in Südtirol so essentiell voneinander abhängig, dass der Dialog sein muss." Diesbezüglich will Südtirol die Schwächen mit teurem Marketing überdecken und den Verbrauchern das Gegenteil weismachen und reagiert unverhalten, wenn jemand nicht einverstanden ist (Interview am Freitag in der Dolomiten und auf Stol mit Robert Zampieri: "Landwirtschaft in Südtirol nicht madig reden!").
Man will nichts von Überproduktion hören, denn man verkauft die Produkte nicht nur Italien-weit sondern auch nach Ostasien, nach Russland und in den arabischen Raum. Niemand fragt nach den ökologischen Fußabdruck solcher Verkaufspolitik!
Beim Speck, der ja auch ursprünglich ein landwirtschaftliches Produkt ist, wird die Rohware (Hammen und Schlegel) von China eingekauft und letzthin habe ich in einer Sendung gesehen, dass sie jetzt wieder als sogenannte veredelte Ware nach China zurück verkauft werden sollen! Noch Klima- und umweltschädlicher kann man ja nicht wirtschaften! Und dann steckt man sich gerne das Attribut auf dem Hut, eigentlich Landschaftsgärtner und die waren Umweltschützer zu sein!

Mi., 11.12.2019 - 11:36 Permalink
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Profil für Benutzer Peter Gasser
Peter Gasser Mi., 11.12.2019 - 18:04

Der Artikel ist vor allem eines: klar strukturiert, kompetent dargestellt und informativ - und kann doch die verschiedensten Beeinflussungen und Rückkoppelungen gut sichtbar machen. Vor allem die letzte Seite zeigt von hoher Kompetenz, welche leider im Tagesgeschäft zwischen Lobby und Politik nicht mehr zu finden ist.

Mi., 11.12.2019 - 18:04 Permalink
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Armin Kobler Mi., 11.12.2019 - 19:43

Unaufgeregt, sachlich, abwägend.
Leider selten in diesen Zeiten, wo fast jeder Diskurs mit Polarisierung beginnt und mit Hetze endet.

Mi., 11.12.2019 - 19:43 Permalink
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Manuel Oberhauser Mi., 11.12.2019 - 20:06

Es wäre für Südtirols Bauern aber auch für ganz Südtirol eine rießen Chance, wenn man Gülle mit Kohle aus Holzvergasungsanlagen mischt. Der Geruch ist nahezu weg, der Stickstoff wird in der Kohle gebunden und gelangt so weit weniger ins Grundwasser und zusätzlich wird Kohlenstoff bzw. CO2 im Boden gebunden.

Mi., 11.12.2019 - 20:06 Permalink
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Profil für Benutzer Pafeiler Matthias
Pafeiler Matthias Do., 12.12.2019 - 18:11

Antwort auf von Manuel Oberhauser

Haben Sie sich mit dem Prozess der Holzkohlevergasung genauer befasst? Ich leider nicht, habe aber mitbekommen, dass das Holz bzw. die Kohle, während der Vergasung mit Verbindungen angereichert wird, die in einem gesunden Boden, der für die Lebensmittelproduktion genutzt werden soll, nix zu suchen haben. Vielleicht wissen Sie ja mehr dazu oder wurde das Problem mittlerweile gelöst?

Do., 12.12.2019 - 18:11 Permalink
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Profil für Benutzer Manuel Oberhauser
Manuel Oberhauser Do., 12.12.2019 - 21:14

Antwort auf von Pafeiler Matthias

Die Firma Sonnenerde hat mittlerweile ein zertifiziertes Produkt auf den Markt gebracht, wo die Grenzwerte (für Düngermittel) für PAK's und Schwermetalle eingehalten werden. Die Pyrolyse erfolgt nach dem Pyreg Verfahren mit 600° und einer Dauer von 30min. Auch das Ausgangsgemisch ist festgelegt(85% Dinkelspelzen, 10% Hackschnitzel und 5 Bioabfall).

Do., 12.12.2019 - 21:14 Permalink
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Profil für Benutzer Karl Gudauner
Karl Gudauner Fr., 13.12.2019 - 15:19

Ausgezeichneter Beitrag zu einem vielschichtigen Thema. Die Schwierigkeit nachhaltige Lösungen umzusetzen besteht u.a. darin, dass die Maßnahmen unterschiedlicher privater und öffentlicher Akteure und Marktsubjekte auf verschiedenen Ebenen wirksam ineinandergreifen müssen: vom Bauern im Ahrntal über die Milchhöfe bis zu den Bauernverbänden, den Lebensmittelkonzernen und der Europäischen Agrarpolitik.
Letzthin hat mich ein Beitrag auf Facebook beeindruckt, in dem die Auswüchse nicht artgerechter Tierhaltung angeprangert wurden. Konkret wurde ausgeführt, dass Nutztiere auch ihr Empfinden von Wohlbefinden haben und dieses durch die technische Optimierung des ökonomischen Outputs und auf ein Minimum eingeengte Lebensräume beeinträchtigt wird, was wahrscheinlich mit langfristigen Schädigungen der Charakteristiken der Nutztiere einhergeht.
Solche Grundsätze sind gegenüber dem ökonomischen Überlebensdruck der Bauern und den Profitinteressen der gesamten Wertschöpfungskette der Industrie schwer durchsetzbar. Aus meiner Kindheit habe ich in Erinnerung, dass eine gute Milchkuh auf eine "Leistung" von maximal 18 bis 20 l Milch gekommen ist. Ein einfaches Rezept wäre es, die EU-Förderungen und sonstige Unterstützungen schrittweise auf eine nachhaltige und artgerechte Tierhaltung auszurichten. Jedenfalls braucht es Tierhaltungsvorschriften, Produktions-, Lebensmittelversorgungs-, Markt- und Logistikregeln und Einkommensgarantien, die in kleinräumigen Regionen wie der unseren die Bauern ermutigen, das zu tun, was natursensiblen Menschen einleuchtet, nämlich nachhaltige Formen der Landwirtschaft zu betreiben und weiterzuentwickeln. Der Weg einer von Handels- und Industriekonzernen abhängigen Produktionssteigerung ist für sie eine Sackgasse.

Fr., 13.12.2019 - 15:19 Permalink
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Profil für Benutzer Peter Gasser
Peter Gasser Fr., 13.12.2019 - 18:14

Antwort auf von Karl Gudauner

„Jedenfalls braucht es Tierhaltungsvorschriften, Produktions-, Lebensmittelversorgungs-, Markt- und Logistikregeln...“:
Vor allem braucht es eins: nicht PRODUKTIONSvorschriften, sondern PRODUKTvorschriften!
Ein PRODUKT, das nicht die entsprechenden Eigenschaften hat, darf nicht verkauft werden. Ansonsten weicht der Konsument doch immer nur auf die billigen, da schädlich produzierten Lebensmittel aus und verlagert die Umwelt- und Menschenzerstörung aus seinem Blickfeld hinweg ins Ausland.
Die Vorschriften müssen weg vom PRODUZENTEN und hinauf aufs PRODUKT.
Allerdings wird man dann ein noch viel lauteres Jammern der Konsumenten hören, wenn es nur noch kostengerechte regionale Produkte und noch teurere internationale Produkte geben wird, und nicht mehr zu jeder Zeit alles.

Fr., 13.12.2019 - 18:14 Permalink