Gesellschaft | Gastbeitrag

„Jetzt zeigt man die Kehrseite“

Der pensionierte Pfalzner Banker Johann P.P. Hitthaler über sein Domizil im Comelico, die Ausweisungen im Hochpustertal und die völlig andere Situation im Belluno.
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Foto: Privat
In der Gemeinde San Pietro di Cadore, gleich hinterm Kreuzbergpass, im Dorf Costalta mit merkbarer ladinischer Tradition – ich habe selbst ladinische Wurzeln – konnte ich im Dezember 2014 einen Stall/Stadel in einer abgelegenen Bergwiese günstig erwerben und problemlos in Wohnraum umwidmen.
Seither benutze ich diesen selbst und auch mit Gästen als Domizil und Ausgangspunkt für Wanderungen und zum Ausspannen.
Im Zuge der Corona Problematik bin ich jetzt mit meiner Frau aus meiner Residenz Pfalzen in die selbst gewählte Isolation der abgelegenen Wohnhütte gegangen. Und dies alles mit der vorhergehenden entsprechenden Prüfung zur Legalität.
 
 
Am vergangenen Freitag habe ich durch die Presse von Ausweisungen aus Domizilen in den Gemeinden des Hochpustertales erfahren. Daraufhin habe ich eine offizielle Anfrage an den Bürgermeister der Gemeinde San Pietro di Cadore gestellt.
Seine Antwort über WhatsApp: „Noi non adottiamo ordinanze di espulsione, l'importante è non avere contatti sociali superflui al di fuori del nucleo familiare.“
Vor allem die Argumentation mit dem fehlenden Vertrauensarzt ist wirklich schwach, denn diese Gäste konsultieren großteils privat Ordinierende.
Dies ist im Vergleich zur Handhabung in einigen Gemeinden des Hochpustertales ein eklatanter Unterschied. Vor allem die Argumentation mit dem fehlenden Vertrauensarzt ist wirklich schwach, denn diese Gäste konsultieren großteils privat Ordinierende.
Während der geldbringenden Saison ist dies nie ein Thema, da kann man zu allen leicht solidarisch sein, jetzt zeigt man die Kehrseite.
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Markus Gufler Mo., 16.03.2020 - 13:55

Ok Problem gelöst. Herr Hitthaler und die Reichen Zweitwohnungsbesitzer haben gerade erklärt, dass sie sich im Falle von Corona-bedingten Komplikationen ausschließlich an ihre privaten Vertrauensärzte wenden und keinerlei zusätzliche Ressourcen in öffentlichen Krankenhäusern binden. Das finde ich zwar nicht vorbildlich aber zweckdienlich.

Mo., 16.03.2020 - 13:55 Permalink
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Eduard Gruber Mo., 16.03.2020 - 13:56

Auch hier gilt der Spruch: Die wahren Freunde erkennt man in der Not.

Die Grundlage der Verordnung war wohl die Angst, vor weitere, potenzieller Ansteckung. Dass diese Menschen in den vergangenen Jahren Geld in die Kassen gebracht haben, zählt jetzt ja nun nicht mehr.

Mo., 16.03.2020 - 13:56 Permalink
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Herta Abram Mo., 16.03.2020 - 17:03

Die Vorstellung, sich bei Gefahr auf seine „Insel“ zurückziehen zu können,  - um komfortabel die unguten Zeiten vorbeigehen zu lassen, im Bewusstsein, falls man medizinische Hilfe braucht, kann man sich das Beste leisten, - hat schon was.
Kann natürlich für einige kränkend oder sehr ärgerlich sein, wenn man sich, als Domizilbesitzer mit beeindruckendem Berufstitel an Regeln halten muss, welche das Gemein(de)wohl im Auge haben.

Mo., 16.03.2020 - 17:03 Permalink
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gorgias Mo., 16.03.2020 - 18:03

Antwort auf von Peter Gasser

>All'interno del Decameron, Boccaccio immagina che, durante il periodo in cui la peste devasta Firenze (1348), una brigata di sette ragazze e tre ragazzi, tutti di ELEVATA CONDIZIONE SOCIALE, decidano di cercare una possibilità di fuga dal contagio spostandosi in campagna<
https://it.wikipedia.org/wiki/Decameron#La_struttura_narrativa

Mit elitär hat TALER SARA den Nagel auf dem Kopf getroffen.

Mo., 16.03.2020 - 18:03 Permalink
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Reinhold Sieder Mo., 16.03.2020 - 18:23

Ich bin heute ebenfalls wie Sara Taler auf den Artikel https://corrierealpi.gelocal.it/belluno/cronaca/2020/03/15/news/dolomit… gestoßen. Siehe zudem auch https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10221740499972438&set=a.4893860… sowie https://www.comune.auronzo.bl.it/it/news/avviso-ai-turisti-ed-ai-propri…
Auf Facebook schrieb eine Frau zu diesem Thema: "Vivo nella zona di Lodi e fino al 24 gennaio lavoravo a Codogno. Quindi quello che ti scrivo non è per sentito dire ma è vissuto. I malati e gli ospedali in difficoltà sono realtà. Il continuo suono delle sirene delle ambulanze sono ormai diventate la norma. Molte delle persone che vivono qui o in Lombardia in generale sono persone responsabili e stanno seguendo le direttive di stare in casa. O di limitare le uscite allo stretto necessario. Purtroppo tra tante brave e responsabili persone, ci sono anche quelle che se ne fregano di tutto e di tutti e preferiscono passare la quarantena nelle seconde case in Pusteria mettendo a rischio anche Voi. Questi sono una minoranza. Chi tiene a voi non viene a fare vacanza li in questo periodo, sta a casa. Io spero passi tutto in fretta con meno perdite possibile cosi da poter venire in estate a trovarvi come faccio ormai da 12 anni. Un abbraccio e ...Forza Italia. Ce la possiamo fare...insieme"
Dieser Bericht dient wohl nur dazu, Kommentare und Klicks zu generieren. Diese Art der Berichterstattung passt in meinen Augen nicht zu salto.bz

Mo., 16.03.2020 - 18:23 Permalink