Gesellschaft | Mitbestimmung im Netz

Onlineabstimmen ist in

Abstimmungen online, Mitsprache online – das demokratische Bewusstsein im Netz nimmt zu. Ob Direktzüge von Lienz nach Innsbruck, unbeliebte Südtiroler Flughäfen oder Meinungen zum Thema "Menschen mit Behinderung" - jede Stimme zählt.

Julian Zanon ist das Sprachrohr der Lienzer, Pustertaler und Innsbrucker. Der Pendler, der Studenten, der Zugreisenden. Vereint wollen sie die Direktverbindung, den Korridorzug erhalten.

„Unsere Bürgerinitiave ist im Nationalrat eingelangt und kann noch einmal online unterstützt werden“, postet Zanon auf Facebook. 7.500 Unterschriften stehen schon, wurden an das österreichische Parlament weitergereicht. „Dort wird unsere Initiative bearbeitet und ein zusätzliches Stimmungsbild mit den Online-Unterschriften eingeholt.“ Einziger Wehrmutstropfen an der Aktion. Unterschriften aus Südtirol gelten bislang nicht.

Auch das Kampagnen Netzwerk Avaaz.org macht mobil. „Wir fordern Sie auf, den Flughafen Bozen zu schließen“, heißt es auf der Homepage. 1.810 Unterzeichner waren es aktuell am 6. November, „helfen Sie uns 2.000 zu erreichen.“ Egon Federspieler animiert zum Mitmachen: „Mit dieser Petition haben wir eine große Chance, dass für ein und alle mal der Flughafen geschlossen wird, an sonst wird die Startbahn wohl verlängert und der Flughafen vergrößert. (...) Bitte gebt dieses Anliegen weiter wir, brauchen sehr sehr viele Stimmen jede Stimme zählt. Wir können uns nur gemeinsam helfen.“

Noch bis zum 3. Dezember kann anderswo mitgesprochen werden. Das dreißig Jahre alte Landesgesetz für Menschen mit Behinderungen wird überarbeitet. Seit dem 3. Oktober 2013 sind BürgerInnen eingeladen, ihre Anliegen, Wünsche und Vorschläge zu deponieren. „Diskutieren Sie mit“, lautet die Einladung der Landesabteilung Familie und Sozialwesen.

Das Netz wird zunehmend als demokratische Plattform anerkannt und genutzt, auch in Südtirol. Wenn Mitbestimmung im realen Leben fehlt, greifen neue Mechanismen. Mitlesen, mitdenken, mitschreiben gibt neue Anregungen. Öffnet Türen.

 

 

 

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Freeman Benjamin Mi., 06.11.2013 - 17:03

Petitionen sind gut, aber scheitern immer am gleichen: Politik und Korruption. Zum Beispiel weiß man derzeit, dass Avvaz nur Unterschriften sammelt und sie dann unter falschem Titel übermittel um noch mehr Schaden anzurichten. Es ist traurig, dass man in einer Demokratie Unterschriften sammelt, diese jedoch nur schwarz weiß Vorlagen sind, welche Politiker wieder in den Müll werfen. Solange ein Volk was will, muss es aufrufen, wie in Brasilien oder Ägypten. Dieser bürokratischer Sch*** macht den ganz Großen hinter ihren Bürotischen keine Angst!! Erst wenn sie merken, dass man ihre Hochhäuser einstürzen lassen kann geben sie sich diplomatisch....

Mi., 06.11.2013 - 17:03 Permalink