Gesellschaft | Hofburggarten Brixen

Brixen im Glück

Oder wie die Stadtjournale das schöne Wetter machen.
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Foto: Franz Linter

Brixen kann sich glücklich schätzen, gibt es doch hier zwei einflussreiche Stadtjournale, deren Chefs den Mächtigen im Vorraum der Politik und den demokratischen Machtinhabern nahestehen.

Das bedeutet große Vorteile für die Bürger von Brixen und die Leser, da sie doch aus berufenem Munde die wichtigsten Nachrichten vernehmen: Im „Brixner“ erfahren die Leutseligkeit und übergroße Dialogbereitschaft des Bürgermeisters gleich zweifaches Lob, einmal aus dem Munde des Vertreters der Kurie im Brixner Stadtrat, zuvor im Editorial des Herausgebers.

In „Isarco News“ wird die Geschichte des Hofburggartens auf vier Seiten dargestellt und zwar in einem Tonfall und einer geschönten Darstellung, dass es dem Bürgermeister und der Tourismusgenossenschaft warm ums Herz werden muss. Herausgeber-Autor Menolli unterschlägt aber dabei gleich 9 Jahre Geschichte – die Bekehrung des damaligen Bürgermeisters Pürgstaller, die Aktionen von proPomarium und – als Wichtigstes - den internationalen Wettbewerb mit einem eindeutig ausgewählten Projekt. Ebenso unter den Tisch fällt die waghalsige Kehrtwende des aktuellen Bürgermeisters und mehrerer seiner Referenten, haben sie doch 2014 und 2015 noch für die Realisierung des ausgewählten Wettbewerbsprojekts gestimmt. 2016 haben sie es dann - nach großem Stillschweigen im Wahlkampf - wohl auf Druck von Handel und Tourismus fallen lassen, frei nach dem Spruch des früheren Kanzlers Adenauer: „Was geht mich mein Geschwätz von gestern an?“

Auch in Sachen Leutseligkeit und Dialogbereitschaft haben wir andere Erfahrungen gemacht: Mehrere Schreiben unsererseits sind ohne Antworten geblieben. Im März 2019 hat der Bürgermeister für den folgenden Mai eine öffentliche Vorstellung des Heller-Projektes versprochen. Darauf warten wir bis heute: Dafür sehen wir anstatt eines aktuellen Heller-Entwurfs bis heute immer noch die Bilder aus dem Exposé von 2017.

Zu Anfang dieses Jahres und dann erst wieder vor zwei Wochen haben wir den Bürgermeister, Vertreter der Kurie, der Tourismusgenossenschaft und die beiden Herausgeber zu einem gemeinsamen Runden Tisch eingeladen. Weder den beiden Herausgebern noch dem Bürgermeister sind wir einer Antwort würdig erschienen. Fazit: Dialogbereitschaft gibt es nur mit denen, die auf Linie sind, während die Auseinandersetzung mit demokratischen Gegenpositionen eher lästig ist.

Zur weiteren information:

  1. Initiativgruppe für einen Offenen Hofbuggarten: https://openspacebx.org/
  2. „Brixner“: https://epaper.brixner.info/de/profiles/9c8640fe337b/editions/02ae26deaa0f27198b51/pages/page/8 und
    Editorial: https://epaper.brixner.info/de/profiles/9c8640fe337b/editions/02ae26deaa0f27198b51/pages/page/2
  3. „Isarco News“: http://www.isarconews.it/ Seite 12
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Michael Gasser So., 16.08.2020 - 01:44

Der Beglückung durch regierungshörige Lokalzeitungen können sich die Brixner entziehen, indem sie die mit Steuergeldern mitfinanzierten Qualitätsdruckerzeugnisse dem Papierrecycling zuführen; gegen die Zwangsbeglückung durch den von A. Heller behübschten Hofburggarten mit den zu erwartenden Nebeneffekten auf das Städtchen hilft am ehesten noch der Stimmzettel bei den Gemeindewahlen.

So., 16.08.2020 - 01:44 Permalink
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Hartmuth Staffler Sa., 22.08.2020 - 22:33

Es bleibt die für die Brixner Grünen peinliche Tatsache, dass sie bereit waren, das aus dem internationalen Wettbewerb hervorgegangene, realistische Projekt fallenzulassen und sich auf das Abenteuer mit dem Herrn Heller einzulassen. Naivität und politische Unerfahrenheit, mit der man heutzutage ja alles entschuldigen kann, lasse ich gerne gelten. Für Brixen tut es mir aber leid, dass es keine echte Opposition im Gemeinderat gibt, so dass man auf außerparlamentarische Opposition angewiesen ist.

Sa., 22.08.2020 - 22:33 Permalink