Umwelt | Neues Lied

Von "Doggi" für Auwald

Musiker Markus „Doggi“ Dorfmann schaltet sich in die Debatte rund um den Brixner Auwald ein, und widmet ihm ein Lied. „Auwald ist Geschenk, das versetzt man nicht!“
Doggi Waldfoto
Foto: Markus Dorfmann

Sein neues Musikvideo zum Lied "Unser Auwald in Brixen" beginnt der Brixner Liedermacher Markus alias „Doggi“ Dorfmann mit einer rhetorischen Frage: „Wie kann es sein, dass sich so viele hier über die Abholzung des Amazonas in Brasilien aufregen- das ist ja die ‚Lunge‘ unserer Erde- wenn es aber um diesen Wald geht -unser ganz persönlicher Urwald- viele dafür sind, ihn abzuholzen?“ Es sei einfach, über die weit entfernte Abholzung des Regenwaldes in Brasilien zu schimpfen. Doch müsse Südtirol bei sich zuhause anfangen und seine eigenen „Urwälder“ retten.

Der Umgang mit dem Brixner Auwald steht für Markus Dorfmann symbolisch dafür, wie ernst die Menschen das Thema Klimawandel nehmen: „Machen wir weiter wie bisher und holzen wir dieses letzte Stück Eisacktaler Urwald ab oder setzen wir ein neues Zeichen?“, fragt sich der Künstler. Für Markus Dorfmann ist klar: In Zeiten des androhenden Klimakollapses findet die Abholzung des letzten Auwaldes keine Rechtfertigung.

Wie kann es sein, dass sich so viele hier über die Abholzung des Amazonas in Brasilien aufregen- das ist ja die ‚Lunge‘ unserer Erde- wenn es aber um diesen Wald geht -unser ganz persönlicher Urwald- viele dafür sind, ihn abzuholzen?

Manche Umweltgruppen hatten die Rodung mit dem Argument rechtfertigt, der Auwald sei kein richtiger Auwald mehr, und sollte daher an einer anderen Stelle neu bepflanzt werden. Dies lässt Dorfmann nicht gelten: „Den Auwald interessiert es nicht, in welche Kategorie wir Menschen ihn einordnen“, sagt der Musiker. Der Auwald wachse, zeige seine Schönheit und die Jahreszeiten, blühe, gedeihe, sterbe, um wieder aufzublühen. Nur darum gehe es. Schon allein das lange Bestehen gebe dem Auwald eine Daseinsberechtigung, sagt Dorfmann: „Der Auwald war lange vor meiner Zeit da und wird hoffentlich noch da sein, wenn ich wieder gegangen bin.“

Die Debatte um die letzten 3 Hektar Auwald in der Brixner Industriezone hatte sich zuletzt durch eine Spaltung der Umweltgruppen zugespitzt. Doggi Dorfmann bringt diese Debatte auf seine üblich komisch-kritische Art auf den Punkt: „Es geat um drei Parteien. Oane Umweltgruppe kämpft fürn Erholt von den Auwald. Die zwoate Umweltgruppe mecht den gonzen Auwold versetzen- auch berechtigt. Und donn gibt’s no di dritte Gruppe, die Firma Progress, de wos do an Industriezone bauen will.“
 

Lied über den Auwald: "Mir hoben do es Paradies, und jetzt welln mirs zerfetzen?" singt der Brixner Liedermacher Markus Doggi Dorfmann

 

Sein neues Lied soll aufrütteln und das Bewusstsein der Menschen schärfen, denn gerade in Zeiten des drohenden Klimakollapses sei es wichtig, so viele Bäume wie möglich zu erhalten. „Wollen wir auf der Erde hier überleben, müssen wir in Utopien denken und sie auch umsetzen,“ so Dorfmann. Auch will der Musiker die einzelnen Parteien dazu aufrufen, in Dialog zu treten: „Ich lade mit meinem Lied die zwei zerstrittenen Umweltverbände und die Firma Progress ein, den Auwald von Brixen gemeinsam zu retten.

Als Location für das Musikvideo sucht sich Doggi ebenjenen Auwald aus, über den er singt. Der Sänger liebt alle Wälder, denn sie seien ihm nicht nur vertrauensvoller Partner und Tröster in schwierigen Zeiten, sondern viele seiner künstlerischen Ideen seien auch im Wald entstanden. „Jeder Wald tut gut, solange er da ist“, sagt der Künstler. Der Brixner Auwald habe die Gabe, ihn mit seiner einzigartigen Atmosphäre in den Bann zu ziehen. „Geht hin, dann versteht ihr, was ich meine“, sagt Markus Dorfmann.