Politik | Demokratie

Zwei Mal das Volk am Zug

Südtirol soll in zwei Volksabstimmungen über eine bessere und inklusivere Bürgerbeteiligung entscheiden. Dafür müssen zunächst 15.000 Unterschriften gesammelt werden.
Volksinitiativen 2020
Foto: Markus Lobis

Auch in Südtirol könnte es um die Demokratie besser bestellt sein. Dieser Überzeugung ist die Initiative für mehr Demokratie, die sich seit einem Vierteljahrhundert für eine erleichterte und umfassendere Bürgerbeteiligung im Land einsetzt – “gegen den Widerstand und gegen den großen Unwillen der regierenden Mehrheit, am Prozess der Weiterentwicklung der Demokratie in unserem Land mitzuwirken”.

Und so hat man den Internationalen Tag der Demokratie am 15. September zum Anlass genommen, zwei Volksinitiativen zu präsentieren, die bereits im Landtag eingebracht wurden. Die Bürgerinnen und Bürger sollen kommendes Jahr über die beiden Gesetzentwürfe in einer Volksabstimmung entscheiden. Dafür sind 15.000 Unterschriften notwendig, die ab November gesammelt werden sollen.

 

Was sehen die beiden Volksinitiativen konkret vor?

Zum einen eine vereinfachte Nutzung der politischen Beteiligungsrechte durch:

  • einen erweiterten Kreis von Beglaubigungsberechtigten,
  • die Einführung der elektronischen Unterschriftensammlung, wie sie im Zuge der Corona-Krise vorgeschlagen, im Regionalrat aber von der Mehrheit abgelehnt wurde
  • eine institutionelle Information über eingebrachte Volksinitiativen, Referenden und Volksbegehren
  • die Absenkung der Unterschriftenzahl für die verschiedenen Instrumente der Direkten Demokratie

Zum anderen die Einführung des Großen Landesbürgerrates – ein Rat, der aus ausgelosten Bürgern besteht und so zusammengesetzt werden muss, dass er die Gesellschaft widerspiegelt. “Damit erfinden wir nichts Neues”, betonen die Vertreter der Initiative für mehr Demokratie um den Vorsitzenden Erwin Demichiel und Koordinator Stephan Lausch. “Solche Bürgerräte tagen mittlerweile in vielen Ländern zu den schwierigsten Fragen der Gesellschaft. Vor allem zur drohenden Klimakatastrophe.” Weil die Klimakrise “alle unsere Probleme auf den Punkt bringt und klar macht, dass wir weder menschen- noch erdenverträglich leben”, soll auch in Südtirol drei Monate nach Inkrafttreten des Gesetzes ein erster Großer Landesbürgerrat verpflichtend eingesetzt werden.

Bevor es so weit kommen kann, ist nun zunächst eine dreiköpfige Richterkommission am Zug. Diese hat einen Monat, also bis Mitte Oktober Zeit, die zwei Volksinitiativen bzw. Gesetzentwürfe auf ihre Zulässigkeit zu überprüfen. Danach werden die Unterschriftenbögen gedruckt und den Gemeinden zugestellt. Ab November können dort dann alle Wahlberechtigten die beiden Anträge unterschreiben. “Wenn wir die 15.000 Unterschriften noch in diesem Jahr zusammen bekommen, dann geht sich die Volksabstimmung noch vor dem nächsten Sommer aus”, zeigt man sich bei der Initiative zuversichtlich.

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Karl Trojer Mi., 16.09.2020 - 10:09

Diese Initiative gilt es breit zu unterstützen ! Sie hilft, die "Direkte Demokratie" als zweites Bein der Demokratie, neben der "Paralmentarischen Demokratie", bürgernah auszubauen !

Mi., 16.09.2020 - 10:09 Permalink
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Alessandro Stenico Mi., 16.09.2020 - 15:45

Senza entrare troppo nel merito delle due iniziative, mi pongo solo una domanda, se già ora si fatica enormemente a trovare il personale per occupare i seggi per le consultazioni elettorali e referendarie in atto, con lo scrutinio dei voti con il sistema di voto trasversale proposto, si occuperanno le scuole e i seggi per una settimana, chi mai si offrirà a sacrificare il proprio tempo libero per un insufficente e scarso compenso. Basta vedere l'esperienza in alcuni Länder tedeschi dove vige questo sistema di voto trasversale, anche da loro non si trovano più scrutatori anche perchè i tempi di scrutinio si allungano sempre di più. https://www.dirdemdi.org/index.php/it/attivita/iniziativa-votare-meglio…

Mi., 16.09.2020 - 15:45 Permalink
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Claudio Campedelli Mi., 16.09.2020 - 16:12

Antwort auf von Alessandro Stenico

Gentile Sig. Sandro BX,
Le vorrei fare notare che il deposito delle due iniziative depositate il giorno 14 settembre 2020 non hanno molto a che fare con il Suo commento.
L'eventuale iniziativa "votare meglio" è in fase d'elaborazione ma non è oggetto delle due iniziative di cui l'articolo. Eventualmente, e a suo tempo, si discuterà dell'iniziativa da Lei citata.

Mi., 16.09.2020 - 16:12 Permalink
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Alessandro Stenico Mi., 16.09.2020 - 16:54

Antwort auf von Claudio Campedelli

Gentile Signor Claudio Campedelli
alla ricerca dei testi delle due iniziative legislative mi sono imbattuto sulla vostra pagina Web al sottotitolo “Attualità” “Per una migliore legge elettorale provinciale”, forse il tema più interessante. Non ero al corrente di quando questa iniziativa venga proposta.. A questo proposito volevo solamente evidenziare il problema che verrebbe a crearsi con un voto trasversale proposto. Il dilungarsi delle operazioni di scrutinio è un problema che scoraggia l'impegno dei volontari ai seggi, al punto che in Germania in occasione delle ultime elezioni europee il presidente tedesco Frank-Walter Steinmeier ha rivolto un appello a tutti i cittadini di sacrificare una giornata per svolgere il nobile servizio di scrutatore/segretario/Presidente ai seggi. In Germania queste elezioni si svolgono in genere in una giornata, non come alle amministrative nei vari Länder con il voto disgiunto che complica ulterioremente ed allunga lo scrutinio.

https://www.youtube.com/watch?v=gnx0a8XO_lc

Mi., 16.09.2020 - 16:54 Permalink