Umwelt | A22

Staustelle Sterzing

An den A22-Mautstellen fehlt es an Personal. Insbesondere in Sterzing kommt es zu stockendem Verkehr und langen Wartezeitend. Nun regt sich parteiübergreifend Protest.
Mautstelle Sterzing
Foto: Seehauserfoto

“Die Wipptaler haben die Schnauze voll.” Es ist Peter Faistnauer, ehemaliger Bürgermeister von Freienfeld und seit 2018 Landtagsabgeordneter des Team K, der vor wenigen Tagen klare Worte findet. Mit einem Video, aufgenommen am Rande der Brennerautobahn, hält Faistnauer den Stau fest, der sich an der Mautstelle Sterzing gebildet hat. Der sei nicht auf den starken Verkehr zurückzuführen. Sondern auf eine fatale Entscheidung der Betreibergesellschaft der A22, ist der Wipptaler Politiker überzeugt. “Im heurigen Sommer hat man darauf verzichtet, Saisonsarbeitskräfte anzustellen.” Daher seien zu wenige Pisten geöffnet und zu wenige Kassen an der Mautstelle mit Menschen besetzt, die beim Kassieren der Maut “nachweislich fünf Mal so schnell sind wie automatische Kassen”, kritisiert Faistnauer. Er fragt sich – und die Brennerautobahn AG: “War diese Entscheidung gesetzlich notwendig? Und warum zieht man das auch nach dem Sommer knallhart durch?”

“Dem Wipptal und dem Eisacktal reicht es!”, stimmen nun die lokalen SVP-Vertreter Faistnauer zu. EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann – seines Zeichens auch Eisacktaler SVP-Bezirksobmann –, Kammerabgeordnete Renate Gebhard sowie die Landtagsabgeordneten Magdalena Amhof und Helmut Tauber haben einen Brief an den Präsidenten der Brennerautobahn AG Hartmann Reichhalter und an Geschäftsführer Diego Catton verfasst. Darin fordern sie, “dringend zu mehr Kassenpersonal an den Mautstellen zurückzukehren, damit sich die Situation so schnell wie möglich entspannt”.

Denn der stockende Verkehr, die langen Staus und Wartezeiten an den Südtiroler A22-Mautstellen, insbesondere bei Sterzing, seien “nicht mehr tolerierbar”. Dass die Betreibergesellschaft auf automatische Kassen anstatt auf Kassenpersonal setze, bezeichnen die SVP-ler als “unnütze Sparmaßnahme”.

“Die A22 hat offensichtlich an saisonalem Sommerpersonal gespart, um die Covid-19-bedingten Einbußen wieder wettzumachen. Leider ist der Verkehr auf der A22 nach anfänglichem Rückgang wieder auf dem früheren hohen Niveau angelangt. Umso unverständlicher ist der Personalabzug. Diese Sparmaßnahme wirkt sich nur minimal auf das Budget der A22 aus. Die Auswirkungen auf die Anrainerinnen und Anrainer hingegen sind desaströs”, meiint Herbert Dorfmann. Die vermeintlich schwierige Wirtschaftslage der A22 dürfe die Lebensqualität der Eisacktaler Bevölkerung nicht weiter verschärfen, so die SVP-Funktionäre.

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Eduard Gruber Di., 29.09.2020 - 13:46

Dann warte ich mal auf 16.30 Uhr um diesen Artikel zu lesen. Wenn ich danach überhaupt noch über diesen Artikel stolpere. So weltbewegend wichtig ist er nun auch wieder nicht.

Di., 29.09.2020 - 13:46 Permalink