Gesellschaft | Zuwanderung Bildung

Inklusion & Zuwanderung

Über die bildungspolitische Inklusion durch Zuwanderung - eine der größten Herausforderungen unserer Zeit
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
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1. Einleitung

Jede Generation hat ihre besonderen Herausforderungen, erkennbar durch den Mangel entsprechender Patentlösungen, sprich, es gibt kein Schema F zu deren Lösung. Eine der größten unserer Zeit besteht im demografischen Wandel, der Zuwanderung von Menschen fremder Herkunft, Kultur und Sprache. Hinzu gesellt sich teilweise ein beträchtliches Bildungsgefälle, da in vielen Herkunftsländern, insbesondere dort, wo Krieg und Armut herrscht, nicht annähernd eine ebenbürtige Schulausbildung gewährleistet ist.

Durch die ausgeprägten Migrationsströme wird Europa mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Diese neuen Tatsachen wurden wohl unterschätzt, doch werden sie unsere Gesellschaft nachhaltig prägen. Entscheidend ist nicht der Umstand, dass sich unsere Gesellschaft verändert - das ist unumgänglich - sondern wie wir damit umgehen.

Die Situation kann nicht ausgesessen werden und muss daher konsequent behandelt werden

2. Interkulturalität

Durch Zuwanderung, insbesondere aus dem arabischen Raum, wird sich unsere Gesellschaft bedeutend erweitern. Dafür sorgen wirtschaftliche Not, Klimawandel, Krieg und soziale Aspekte.

Die Gesellschaft befindet sich derzeit in einer Übergangsphase und wird in den kommenden Jahren weitere maßgebliche Änderungen widerfahren. Das Gesellschaftsbild wird in 15 Jahren ein anderes sein, doch so, wie es noch vor fünfzehn Jahren war, wird es mit Sicherheit nicht mehr. Eine multikulturelle Gesellschaft sollte Ziel unserer Integrationspolitik sein. Menschen verschiedener Kulturen, die in Harmonie und im Sinne unseres Demokratieverständnisses zusammenleben (Interkulturalität). Missachten wir jedoch die Brisanz der Thematik oder deuten wir die gegenwärtigen Zeichen falsch, so kann dies zu weitreichenden Problemen führen und unsere Gesellschaft spalten.

Es sollte allen klar sein, es werden weitere Migrationsströme nach Europa fließen, ob dies erwünscht ist oder nicht. Die Situation kann nicht ausgesessen werden und muss daher einheitlich und konsequent behandelt werden.

Die Entscheidungen, die wir heute treffen, beeinflussen somit kommende Generationen.

3. Die Eingliederung in unsere Gesellschaft

Integration – Inklusion – Immersion

Diese soziologischen Begriffe werden häufig in Zusammenhang mit Migration genannt, häufig aber vermischt. Unter Integration versteht man die „Verbindung einer Vielheit von einzelnen Personen oder Gruppen zu einer gesellschaftlichen und kulturellen Einheit“[1].

Der Begriff Inklusion, hingegen, beschreibt die Einbeziehung von Menschen in die bestehende Gesellschaft.

Der Unterschied liegt u.a. darin, dass die Integration, Menschen oder Gruppierungen auch isoliert in die Gesellschaft aufnehmen kann, während sich durch Inklusion alle Menschen vermischen und sich so eine neue (interkulturelle) Gesellschaft bildet. Eine Ausgrenzung innerhalb der Gesellschaft ist also auch bei der Integration denkbar.

Nun sind das bloß Begriffe. Viel wichtiger ist die praktische Umsetzung, wodurch sich eine isolierte Gesellschaftsbildung, wie es vor allem in der Bundesrepublik Deutschland auch der Fall ist, vermeiden lässt. Das Worstcase - Szenario besteht in einer Subkultur, welche die innerstaatliche Gesetzgebung zu Gunsten eigener religiöser Vorschriften ignoriert (z.B. die Scharia[2]).

Wie gehen wir also mit dieser Situation um?

Landesrat Achammer äußerte im April 2019: “Es ist wesentlich, sich auf andere Kulturen einzulassen. Das heißt aber nicht, Eigenes dafür aufzugeben”. Dieser Grundgedanke ist trefflich formuliert, die Umsetzung umso schwieriger, zumal protektionistische, rechtslastige Politiker, die Zuwanderung für ihre Zwecke missbrauchen. Laut Philosoph Niels Heisterhagen kann man aber auch längst niemanden mehr weißmachen, dass es keine Sicherheitsprobleme durch Migration gibt[3]. Daher ist auch dieser linksliberale Glaubenssatz befremdlich.

 

 

4. Die Bildungspolitik – der Pfeiler der Inklusion

Die Politik versucht durch das Landesintegrationsgesetz und andere Rechtsnormen, die Migration zu steuern und Migranten und deren Kinder in die bestehende Gesellschaft sowohl sozial als auch gewinnbringend einzubinden.

Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Sprache. Da es in Südtirol drei Landessprachen gibt, erlegen wir den Zuwanderern und deren Kindern die (zumindest moralische) Pflicht auf, sowohl Deutsch als auch Italienisch zu erlernen. Dieser Umstand ist nicht zuletzt aufgrund des Proporzes von Bedeutung, um das bestehende „Gleichgewicht“ beizubehalten.

Vom Standpunkt deutschsprachiger Familien, ist die Aufnahme nicht-deutschsprachiger Kinder in deren Kindergärten und Schulen daher positiv zu betrachten. Dies betrifft im Umkehrschluss italienischsprachige Familien ebenso.

Ein wesentliches Problem wird hierbei ausgeklammert. Bestimmte Maßnahmen können einer Sache dienlich sein, doch zeitgleich ein neues Problem aufwerfen. Das macht die Integrationspolitik derart komplex.

 

5. Die reale Situation

Wechseln wir spontan die Perspektive.

Welche Auswirkung hat die Situation für einheimische Familien? Treffender formuliert, wie stellt sich die Situation für ein Kleinkind im Kindergarten oder ein Kind in der Grundschule, im Rahmen der aktuellen Situation dar? Mit welchen Herausforderungen werden einheimische Kinder heute konfrontiert?

Die Dimension wird am Beispiel der deutschen Kindergärten und Schulen deutlich. In den städtischen (dt.) Kindergärten, bspw., sinkt die Einschreibung deutschsprachiger Kinder im Verhältnis zu nicht-deutschsprachiger seit Jahren[3b. Die restlichen Kinder stammen aus italienisch-, gemischt- oder fremdsprachigen Familien. Somit kann das eigene Kind auch einer mehrheitlich nicht deutschsprachigen Gruppe zugeordnet werden.

Die Lösung dieser Situation führt nun über die (dt.) Struktur, um den Kontakt mit den nicht deutschsprachigen Kindern herzustellen und ein Verhältnis aufzubauen. Doch sind alle Strukturen für diese Herausforderungen ausgelegt? Die Landespolitik hat reagiert und mehr Kindergartenpersonal bereitgestellt sowie eine Gruppenverkleinerung auf 22 Kinder festgesetzt. Auch gibt es mittlerweile eine Vielzahl an sinnvollen Projekten zur Förderung der Inklusion. Diese sind einerseits sicherlich dienliche Maßnahmen, da dieser Umstand naturgemäß einen Mehraufwand darstellt.

Es besteht aber, am Beispiel der Kindergärten, die konkrete Gefahr, jene Kinder hinten anzustellen mit denen eine verbale Kommunikation leichter ist. Es wird oftmals verkannt, dass ein Kindergarten keine Sprachschule an sich ist, sondern eine Vorschule in denen Kinder die ersten sozialen Kontakte knüpfen und eine wichtige Entwicklung erfahren[4]. Dies führt (ab der Kindergartenzeit) maßgeblich über verbale Kommunikation, die durch die gegenwärtige Realität erschwert wird.

Die italienischen und fremdsprachigen Kinder sind mit dem Erlernen einer neuen Sprache natürlich ge- und teilweise überfordert. Die logische Konsequenz ist eine sprachhomogene Gruppenbildung separater Gruppierungen, zwischen deutsch, italienisch und fremder Sprachen. Exklusion. Präzise das Gegenteil von der ursprünglich guten Absicht der Politik und der nicht deutschsprachigen Eltern.

Unabhängig davon kann die Inklusion lediglich über Immersion stattfinden, welche immer nur bis zu einer bestimmten Gewichtung realisiert werden kann (Verhältnis bestehende / neue Gruppierung).

[Es muss an dieser Stelle angemerkt werden, dass die Fachkräfte des Kindergartens, mit dem der Autor in Kontakt steht, eine hervorragende Arbeit leistet und durchaus schwierige Situationen professionell lösen.]

Die Inklusion darf nicht im Spannungsfeld mit der Entwicklung einheimischer Kinder stehen

6. Forderungen zum Schutz unserer Kinder

So wichtig die Inklusion für eine funktionierende Gesellschaft auch ist, sie darf niemals im Spannungsfeld mit der Entwicklung einheimische Kinder stehen. Viele sehen ausschließlich Vorteile einer sprachlich heterogenen Bildungseinrichtung, wie Kindergärten und Grundschulen. Diese Medaille hat jedoch zwei Seiten. Sobald ein sprachliches Über- bzw. Ungleichgewicht besteht, kann die dortige Minderheit benachteiligt werden. Passen sich deutschsprachige Kinder in einer deutschsprachigen Schule, dem Tempo der Fremdsprachigen an, reduziert dies womöglich deren Entwicklung. Es obliegt nun dem Lehrpersonal mehrere Tempi vorzugeben, um kein Kind zu benachteiligen. Eine Herkulesaufgabe für das Kindergarten- und Lehrpersonal.

7. Kriterien zur Aufnahme der Kinder in den Kindergärten

Diese fußen auf den Landes-Beschluss Nr. 4866 des Jahres 20015]. Dabei ist ersichtlich, dass auf ein ethnisches und/oder sprachliches Kriterium verzichtet wird. Diese Sichtweise war im fernen Jahr 2001 sicherlich noch nachvollziehbar, da sich das Verhältnis deutsch – italienisch – fremdsprachig allein reguliert hatte.

Aufgrund der unterschiedlichen Verteilung besteht jedoch ein weitläufiges Ungleichgewicht in den Kindergartengruppen und Pflichtschulklassen.

Es gilt diese Realität unpolitisch anzuerkennen und faire Verteilungskriterien festzulegen, um ein grobes Ungleichgewicht zu verhindern. Denn wird diesem Umstand nicht Rechnung getragen, begünstigen wir Gruppenbildungen, Isolation und Exklusion.

Es gilt den Spagat zwischen gesellschaftlicher Inklusion von Kindern mit Migrationshintergrund und hemmungsfreier Bildung, einheimischer Kinder zu spannen

8. Exodus

Eltern fürchten nun häufig, ihr Nachwuchs werde einer mehrheitlich fremdsprachigen Klasse / Gruppe zugewiesen. Diese Angst hat keinen xenophoben Hintergrund. Sie besteht vollkommen unabhängig von einer politischen Gesinnung und darf hierüber nicht bewertet werden. Dieser Befürchtung liegt ein essenzieller und biologischer Schutzinstinkt zugrunde, seinen Nachwuchs vor Isolation und sozialem Ausschluss zu schützen.

Die Folge davon ist die Abwanderung in eine Struktur, die der Vorstellung der Eltern eher entspricht, wodurch sich die Problematik verschärft.

Die bestmögliche Entwicklung des Kindes ist und bleibt ein bedingungsloses Grundrecht, welches nicht durch falsche Toleranz geschmälert werden darf. Dies gilt ebenso für Menschen mit Migrationshintergrund.

Eine konstruktive Steuerung kann über faire und zeitgemäße Verteilungskriterien realisiert werden. Dabei darf der Gleichstellungsgrundsatz (Art. 3 Verf.) nicht verletzt werden, was über eine Verhältnisverteilung erreicht werden könnte.

Es gilt den Spagat zwischen gesellschaftlicher Inklusion von Kindern mit Migrationshintergrund und hemmungsfreier Bildung, einheimischer Kinder zu spannen. Sicherlich eine Herkulesaufgabe, dennoch sollten wir hierüber eine unpolitische und offene Debatte führen.

9. Fazit und Lösungsansatz

Eine nachhaltige Regelung muss durch Abwägung, Vergleiche mit anderen Ländern und Erfahrung ermittelt und kann a priori nur schwer festgelegt werden.

Zur aktiven Integration wird das Bestehen einer bereits existierenden Gruppendynamik vorausgesetzt, ohne welche die Gefahr einer homogenen Gruppenbildung und Isolation begünstigt wird.

Angedacht werden sollte ein logisch nachvollziehbarer Verteilungsschlüssel für fremdsprachige Kinder, um die Immersion zu ermöglichen. Auch hier gilt es die Perspektive zu wechseln, um die Voraussetzung für die Inklusion zu schaffen, denn die Anzahl einheimischer Kinder in den Strukturen darf hierfür ein bestimmtes Maß nicht unterschreiten.

Das Konzept und der Verteilungsschlüssel müssen grundsätzlich überdacht werden. Jedenfalls wird die Aufnahme der sprachlichen Kompetenz in die „Vorrangskriterien“ der Kindergärten nahegelegt, ohne an dieser Stelle den Anspruch auf Erfolg in Aussicht zu stellen.

Der Erfolg darf nicht auf der Annahme beruhen, Kinder würden in Schulen und Kindergärten, erst einmal dort eingeschrieben, die deutsche Sprache zwangsweise erlernen

10. Kompetenzen und Wille

Inklusion wird einerseits von den Strukturen realisiert, welche bereits eine hervorragende Arbeit leisten und nach Kräften bemüht sind. Doch erfordert eine gelungene Inklusion von Kindern auch außerschulische Aktivitäten.

Eine von vielen Ansätzen lässt sich auch durch Projekte auf (auch traditions-) Vereinsebene finden, die Kultur, Sprache und Geschichte vermitteln. Es scheint nicht abwegig, würden sich Familien afrikanischer Abstammung historisch bspw. für die Südtiroler Freiheitskämpfe begeistern lassen, zumal die Situation in deren Herkunftsländern u.U. nicht so weit entfernt sein könnte. Dies lediglich als Beispiel.

Die fremdsprachigen Familien müssen das breite Integrationsangebot aber auch annehmen und die Förderung ihrer Kinder nicht auf Strukturen abwälzen. Der Erfolg darf nicht auf der Annahme beruhen, Kinder würden in Schulen und Kindergärten, erst einmal dort eingeschrieben, die deutsche Sprache zwangsweise erlernen (fördern und fordern[6].)

Inklusion erfolgt auch durch einheimische Familien. Entgegen des ersten Reflexes oder aus Bequemlichkeit, kann mit fremdsprachigen Familien (soweit möglich) konsequent deutsch gesprochen werden. Dadurch ebnet man diesen eine gesellschaftliche Anteilnahme (bspw. am Spielplatz mit den eigenen Kindern) und agiert auf Augenhöhe. Und wer kann sich denn bitte einem herzhaften „Grüß Gott“ auch entziehen?

Letztlich kann der Gesetzgeber nur die Grundlage für eine gesellschaftliche Inklusion fördern und durch Finanzierung verschiedene Projekte ausdehnen. Der konkrete Erfolg ist jedoch ein fortlaufender Prozess und hängt von der gesamten Gesellschaft ab.

Zum Autor

Reinhard Bauer
Jurist, Rechtsberater und Verbraucherschützer

Für Anregungen bitte eine Email an: [email protected]

 

 

 

[1] dude.de

[2] bmjv.de/SharedDocs/Archiv/Downloads/Studie-Paralleljustiz.pdf?__blob=publicationFile&v=4

[3]derstandard.at/story/2000097675822/linksliberale-ueberheblichkeit-geht-mir-auf-die-nerven

[3 genaue Zahlen folgen

[4] Ein Bsp. unter vielen: fritzundfraenzi.ch/gesellschaft/kindergarten/beziehungen-lernen-im-kindergarten

[5] provinz.bz.it/bildung-sprache/kindergarten/downloads/Vorrangskriterien_zur_Aufnahme

_der_Kinder_in_den_Kindergarten.pdf

[6]stol.it/artikel/politik/integration-foerdern-und-fordern

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Mart Pix Mo., 21.09.2020 - 09:21

sehr guter artikel. etwas lang aber trefflich. ich finde aber. ein denkanstoß, ich würde aber mehr fordern, wie großteils deutsche oder italienische klassen. die kinder. so wie es die lega will wird es sicher nicht, die spielen halt mit der angst, wie andere.

Mo., 21.09.2020 - 09:21 Permalink
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Laurin Kofler Mo., 05.10.2020 - 11:13

Sehr interessanter Artikel, fachlich und neutral.
Reziprok zu unserer sinkenden demographischen Kurve wird in Südtirol aber gebaut und gebaut und gebaut, wobei die Frage unbeantwortet bleibt, wer denn darin wohnen soll? Oder man will die Antwort nicht kennen?

Mo., 05.10.2020 - 11:13 Permalink
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Peter Gasser Mi., 07.10.2020 - 13:52

Antwort auf von Peter Gasser

ich möchte fachlich ergänzen und im Diskurs präzisieren, dass wir alle genetische Mischlinge (wissenschaftliche Fakten), vorwiegend aus drei Ahnengruppen, etwa ursprünglich in Europa eingewanderten homo sapiens, den nach der Eiszeit eingewanderten Haplotypen R1b (anatolische Beuern) und R1a (südrussische Reiternomaden) und mit verschiedenen Beimischungen wie den Haplotypen E1b (nordafrikanisch) oder J (arabisch), sowie einem Rest von Neandertalergenen - und nivht zu verhessen, die vielfältigen Völkerwanderungen mit all ihren hinterlassenen Spuren seit der Antike:

https://www.shh.mpg.de/9982/genetic-makeup-of-europeans

Mi., 07.10.2020 - 13:52 Permalink
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Mart Pix Mi., 07.10.2020 - 09:31

die aussage wird aus dem kontext gerissen. hätte auch einen absatz reinhauen sollen.
"frag die mischlinge", war bezogen auf manfred gassers post der meinte, man mische cocktails.
der rest ist doch plausibel oder? zuerst vorkenntnisse aneignen, dann die klassen mischen. sollte doch kein problem sein

Mi., 07.10.2020 - 09:31 Permalink
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Salto User
Manfred Gasser Mi., 07.10.2020 - 11:40

Antwort auf von Mart Pix

Das ist eindeutig rassistisch!
"Frag das am besten die Mischlinge". Auf die Cocktails bezogen, selten so eine beschissene Ausrede gehört. Wen soll ich denn da fragen? Gin und Wodka, oder gleich Margherita?
Ich habe Sie gefragt, denn Sie wollen trennen. Also raus mit der Sprache!

Mi., 07.10.2020 - 11:40 Permalink
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Salto User
Manfred Gasser Mi., 07.10.2020 - 12:13

Die Frage ist doch, wie viele solche "Vollidioten" wir hier in Südtirol haben.
Und auf jeden Fall ist ein Kampf gegen diese "Vollidioten" mehr als nötig.

Mi., 07.10.2020 - 12:13 Permalink
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SALTO Communit… Mi., 07.10.2020 - 12:47

Herr oder Frau Leitgeb und Gasser, Sie überspannen den Bogen: Auch wenn Ihnen und auch uns mancher Kommentar nicht gefällt, geht es dennoch nicht an, andere hier als Vollidioten zu bezeichnen. Das gilt auch für Ihre fleißigen Mitdiskutanten, die sich redlich bemühen das Niveau auf Salto.bz zu senken. Wie möchten sie hiermit alle zusammen - das letze Mal - dazu auffordern sich an die Netiquette zu halten. Danke

Mi., 07.10.2020 - 12:47 Permalink
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Herta Abram Mi., 07.10.2020 - 13:30

Reinhard Bauer, mit Aufmerksamkeit habe ich Ihren Artikel gelesen und bedanke mich, dass Sie diese Thematik auf den Tisch bringen!

2014 hatte Bildungsrat Achammer den „Bildungsdialog“ ins Leben gerufen: http://www.provinz.bz.it/bildungsdialog/zielsetzungen.asp
http://www.provinz.bz.it/bildungsdialog/ Mit dem Ziel, einen Dialog und Austausch darüber anzukurbeln, welche Voraussetzungen Lernen und Lehren in der heutigen Zeit benötigen. Ob sich dadurch an Schulen und Haltungen, etwas verändert hat, weiß ich nicht…
Doch, unsere Welt verändert sich rasant, und damit unsere Lebens- und Arbeitswelt.
Tatsache ist, die Welt, für die unsere Schulen gemacht worden sind, existiert nicht mehr
Meiner Meinung, ist Voraussetzung, um irgendetwas an unserem gegenwärtigen Bildungssystem verändern zu können, uns zumindest einigermaßen darüber zu verständigen, wofür, bzw. welche Art von Bildung - in einer immer unübersichtlicheren Welt - gebraucht wird und wozu sie Kinder und Jugendliche befähigen soll.
Sonst werden wir uns weiterhin in einer ständig wachsenden Fülle an gut gemeinten Ratschlägen und wohlbegründeten Forderungen zur Verbesserung der Bildung verheddern.
Buchtipp:„Education for Future“ Gerald Hüther, M. Heinrich u. M.Senf,
„Etwas mehr Hirn, bitte“ G. Hüther
„Kompass neues Denken“ Natalie Knapp

Mi., 07.10.2020 - 13:30 Permalink
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Oskar Vallazza Do., 08.10.2020 - 14:06

Danke für den interessanten Artikel. In der Diskussion fehlt aber ein wichtiger Aspekt, der in Südtirol oft nicht richtig anerkannt und ausgelegt wird. Wo man in dem Artikel und der Diskussion von "deutscher Sprache" die Rede ist, wird in der Realitāt sehr oft die südtiroler Mundart gebraucht. Darüber redet man leider nicht, oder mindestens nicht genug. Diese Tatsache spielt eine Rolle für diejenige, die sich Mühe machen, hier im Lande - manchmal glrichzeitig - deutsch und italienisch zu lernen. Es ist kaum zu bestreiten, dass der hiesige Dialekt heutzutage im alltäglichen Leben mehr zu hören ist als das entfremdete Hochdeutsch. Wie wird diese oft verwirrende Realitāt von jemandem erlebt, der ( bzw. die) lntegration und Inklusion in Südtirol erreichen möchte? Das oft nicht einfach zu erzielen Erlernen der deutschen Sprache wird regelrecht von einer Ablehnung dieser Sprache in der Praxis kompliziert. Als Ergebnis dieser Lage gibt's schon viele "Einwanderer", die weder deutsch noch südtirolerisch können. Das triff praktisch fast alle, die keine gebürtigen Südtiroler sind, egal ob sie aus Mali, Cavalese, Turin, Wien oder Hamburg stammen. Wenn wir von inklusiven Haltungen reden, dann sollten wir auch von dem abgrenzenden Gebrauch des Dialekts bewüsster werden und uns fragen, ob dies absichtlich oder zufällig passiert.

Do., 08.10.2020 - 14:06 Permalink
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Profil für Benutzer Oskar Vallazza
Oskar Vallazza Fr., 09.10.2020 - 14:11

Danke Herr Bauer für Ihr Kommentar. Die Verwendung des Dialekts ist aber für mich kein getrenntes Thema von dem, worüber Sie in Ihrem Artikel so detailliert argumentiert haben. Wie ich in meinem Beitrag schrieb, über die Effekte der sehr verbreiteten Anwendung der Mundart in Südtirol wird leider nicht genug und konstruktiv gesprochen.
Aus Ihrer Antwort verstehe ich, dass Sie z. B Hochdeutsch reden mit Leuten die der deutschen Sprache kaum mächtig sind. Heisst es dann, dass Sie Dialek verwenden, mit Leuten die Hochdeutsch können? Das würde ich persönlich sehr irritierend finden, egal in welchem Land, denn effektive Kommunikation heisst auch sich bei anderen verständlich zu machen, so eine Art mündliche Netiquette. Das wäre bestimmt ein interessantes Thema für Eurac.

Fr., 09.10.2020 - 14:11 Permalink
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Profil für Benutzer Cille Goss
Cille Goss Sa., 10.10.2020 - 19:54

Wir haben in der stadt in meran noch nicht so das problem wie in sinich oder untermeis aber lösungen müssen schnell her.
Ich kenn den verfasser des berichts vom meisterkurs. er ist dort referent und war super, kennt sich in vielen dingen gut aus und war proffesionell und sehr seriös. also daumen hoch!!

Sa., 10.10.2020 - 19:54 Permalink
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Profil für Benutzer Bernd Schuster
Bernd Schuster Mo., 19.10.2020 - 10:44

Gut recherchierter Artikel danke dafür. Ich erinnere mich vage an meine Zeit in der Schule, da hatten wir diese Probleme noch nicht.
Eine Handreichung ist vernünftig, das ist sicher. Es kann nur so gehen.

Mo., 19.10.2020 - 10:44 Permalink
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Profil für Benutzer Karl Trojer
Karl Trojer Mo., 19.10.2020 - 11:03

Ich danke dem Herrn Bauer für diese seine Darlegungen und dafür, dass er dieses sehr aktuelle Thema aufgegriffen hat ! Inklusion ist unerlässlich, wenn uns langfristig eine friedliche und menschenfreundliche Entwicklung wichtig ist. Unsere einheimischen Familien und unsere Vereinen können dazu sehr viel beitragen; Inklusion bedarf der Enpathie. Chöre, Theatergruppen, Tanzgruppen, Feuerwehr, Musikkapellen, Jugendgruppen, usw. mögen "Fremden" das Mitmache anbieten; Familien könnten ab und zu "Fremde" zu gemeinsamen Feiern, zu Wanderungen u.ä. einladen...

Mo., 19.10.2020 - 11:03 Permalink