Umwelt | Pestizidprozess

Obstbauern sind keine Mörder!

Heute möchte ich mich an jene 1368 Obstbauern wenden, die mich angezeigt haben. Es geht um eine Richtigstellung und ein Angebot: Legen wir den gerichtlichen Streit bei.
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
Einladung zur Deeskalation
Foto: Alexander Schiebel

In Südtirol höre ich immer wieder aus dem Mund von Politikern, und ich lese es auch in den Medien, dass ich angeblich geschrieben hätte „Südtirols Obstbauern seien Mörder“. Ja, es ist sogar so - und das weiß mittlerweile jeder in Südtirol - dass ich mich für diesen Satz, den ich angeblich geschrieben habe, vor Gericht verantworten soll.

Hab‘ ich das also gesagt oder geschrieben?

Fragen wir doch einfach jenen, der es am besten wissen sollte: mich!
Sprechen wir über die Stelle in meinem Buch, in der ich angeblich geschrieben habe, dass Südtirols Obstbauern Mörder sind.
Gebt mir die Zeit mit euch zu besprechen, was dort steht und was nicht. Dann werden wir gemeinsam erkennen, dass der gegen mich erhobene Vorwurf nicht zutrifft.

An der Stelle in meinem Buch, die zum Stein des Anstoßes wurde, geht es um Gesundheitsgefahren durch Pestizide …
Lässt man die Herstellerstudien beiseite, dann gibt es eine überwältigende Mehrheit von internationalen wissenschaftlichen Untersuchungen, die bestätigen: „Ja, manche Pestizide sind sehr gefährlich.“ Daher wurden auch viele Pestizide, die zunächst zugelassen waren, später vom Markt genommen. Weil sie beispielsweise krebserregend waren oder sind.

Und an dieser Stelle in meinem Buch, wo es um Gesundheitsgefahren durch Pestizide geht, schreibe ich, dass ich mich darüber wundere, dass jene Südtiroler die neben Obstanlagen leben sich nicht mehr über die Tatsache aufregen, dass Pestizide sehr gefährlich sein können.

Und dann schreibe ich: „Die einzigen die schreien sind Südtirols Obstbauern. Die sagen nämlich: ‚Man fühlt sich ja schon wie ein Mörder.‘“
(Das habe ich übrigens selbst gehört. In einer Veranstaltung im Vinschgau. Da hat eine Obstbäurin gesagt. „Man fühlt sich ja schon wie ein Mörder.“)

Doch in meinem Buch schreibe ich - und das kann man dort nachlesen, das ist ja das Schöne: „Nein.“
Dort steht „Nein. Keine Mörder.“
An dieser Stelle sollte ich eigentlich eine Schweigeminute einlegen, damit das wirklich jeder versteht. „Nein.“
Da steht genau das: „Die Obstbauern selbst sagen, sie fühlen sich wie Mörder. Ich sage dazu: Nein."

Und wie geht es danach weiter?
Ich schreibe: „Vielleicht ist es jedoch fahrlässige Tötung. Denn es stirbt schließlich jemand am Ende. Das ist es ja, was ‚krebserregend‘ bedeutet. Das jemand stirbt. Zumindest statistisch.“  

(Wobei es natürlich nicht so ist, dass Bauer X verantwortlich ist für den Tod von Nachbar Y. Doch alle Bauern gemeinsam sind natürlich - zusammen mit den Herstellern dieser Wirkstoffe - für die verursachten Schäden verantwortlich.)
Ich schreibe also: „Vielleicht ist es fahrlässige Tötung.“
Und sage abermals: „Nein.“
„Mord, nein. Fahrlässige Tötung. Nein.“

Aber was dann? Irgendetwas geschieht doch vorsätzlich! Oder etwa nicht?
Und so komm ich zu meinem Vorschlag: „Diese Leute ignorieren vorsätzlich Gefahren und dadurch kommt es - statistisch - zu Todesfällen.“

Habe ich also geschrieben oder gesagt, dass Südtirols Obstbauern Mörder sind? Menschen, die - willentlich und vorsätzlich - andere Menschen umbringen? Keineswegs.
Ich habe im Gegenteil erklärt: Das einzige, das hier vorsätzlich geschieht, ist „das Ignorieren von Gefahren“.

Und habe ich damit Recht?

Mehr als einmal habe ich von Funktionären der Apfellobby gehört oder gelesen: „Ja, wir wissen um die Gefahren eines bestimmten Wirkstoffes, aber im Augenblick ist er leider unvermeidlich.“
Voilà: Vorsätzliches Ignorieren von Gefahren.

Erst kürzlich wurde ein Wirkstoff verboten – gefährlich für ungeborenes Leben – und die Apfelwirtschaft riet (in einem Rundschreiben) Restbestände rasch aufzubrauchen.
Voilà: Vorsätzliches Ignorieren von Gefahren.

Aber kann man tatsächlich behaupten, dass alle Obstbauern in Südtirol vorsätzlich Gefahren ignorieren?

Ich hatte in der Zwischenzeit ausreichend Gelegenheit darüber nachzudenken, ob das so ist oder nicht. (Und das darf ich übrigens: Nachdenken. Das ist nicht gerichtlich verboten. Und ich darf auch öffentlich ausdrücken, zu welchem Resultat ich kam. Fraglich bleibt freilich immer noch, ob ich Recht hatte, mit meinen Überlegungen und Behauptungen. In diesem Fall mit der Implikation, dass die Obstbauern vorsätzlich Gefahren ignorieren.)

Mittlerweile - man entwickelt sich ja weiter - bin ich mir da nicht mehr ganz so sicher, ob das vorsätzlich geschieht. Ich würde heute sagen. „Bei einigen Obstbauern: Ja. Bei anderen Obstbauern: Nein.“ Manche erkennen die Gefahren vielleicht gar nicht.

Das heißt: heute würde ich in meinem Buch vielleicht noch eine Zeile hinzufügen und würde schreiben: „Nein. Auch vorsätzliches Ignorieren trifft es nicht ganz genau. Denn das trifft ja nur auf einige wenige Obstbauern zu. Der größte Teil“, würde ich heute schreiben, „ignoriert Gefahren aus Gewohnheit.“

Aber machen wir das nicht alle?

An dieser Stelle werden manche einwenden. „Dann begehen aber auch jene Leute, die in einer Großstadt, wie zum Beispiel Stuttgart, Feinstaubbelastungen verursachen, das genau gleiche Delikt: Gewohnheitsmäßiges Ignorieren von Gefahren mit möglicher Todesfolge."
Und ich würde darauf antworten: „Ja, eh!“

Und in ganz vielen anderen Zusammenhängen wird ebenfalls dieses Delikt begangen! Denken wir zum Beispiel an Zigarettenraucher. Lange wurden die Gefahren für Passivraucher von Rauchern einfach beiseite gefegt, gewohnheitsmäßig ignoriert.

Unsere moderne Zivilisation hat tatsächlich das Problem, dass Stoffe in Umlauf gebracht werden, die statistisch zu Todesfällen führen. Und die Schuld daran sollte man anteilsmäßig all jenen zurechnen, die diese Stoffe in Umlauf bringen, obwohl es nicht schwer gewesen wäre sich über deren Gefährlichkeit zu informieren.

Das ist meine Beobachtung und meine Meinung und ich sehe keine Veranlassung sie zu ändern. Das jedoch irgendjemand ein Mörder ist, habe ich weder geschrieben noch denke ich es.

Meine Einladung zur Deeskalation

Und manchmal bedaure ich das fast, das ich diesen Satz nicht geschrieben habe, den man mir vorwirtft … Denn hätte ich ihn geschrieben, dann hätte ich mich längst dafür entschuldigt und die Sache wäre erledigt gewesen. Ich hätte gesagt: „Hoppla! Ich habe einen Fehler gemacht. Ich bin schuld an diesem Fehler. Es tut mir leid. Ich entschuldige mich.“
Das aber geht nur, wenn ich mich ‚schuldig‘ gemacht habe. Entschuldigen kann ich mich also nicht.

Aber ich kann natürlich sagen, dass es mir leid tut, dass ich in dieser Passage nicht den Ton getroffen habe, der eine fruchtbare Diskussion mit Südtirols Obstbauern stimuliert hätte. Das dieser Ton, den ich da gewählt habe, vielleicht missverständlich war. Dass diese Passage die Gemüter so erhitzt hat, tut mir leid. Es wäre mir sehr viel lieber gewesen, für mich und für uns alle, wenn es nicht so gekommen wäre.

Ich hoffe, dass dieser Gastkommentar zur Deeskalation beitragen kann. Ich denke ein Gerichtsverfahren bringt in diesem Fall niemandem etwas. Außer, dass dabei viel Porzellan zerbrochen wird, dass sich die Fronten verhärten. Eigentlich wegen nichts, wie ich weiter oben ausgeführt habe. Mein Vorschlag: Beenden wir das ganze. Ich bin jederzeit dazu bereit!

Statement, von Alexander Schiebel

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Georg Riegler Di., 17.11.2020 - 22:10

Die Bösen Obstbauern haben sich sicherlich nicht wegen Ihrer ungeschickten Wortwahl aufgelehnt. Es geht um ein absichtlich verfälschtes Gesamtbild und eine persöhnliche Beleidigung gegen kleinstrukturierte Familienbetriebe. Es wurde eine Steritigkeit, welche auf hass und neid im Obervinschgau geführt wird ausgenutzt, um möglichst viel Aufmerksahmkeit für Ihr Buch zu erhalten.
Dass dafür aber jeder Obstbetrieb in Südtirol in den Schmutz gezogen werden muss finde ich beschähmend.
Würde ihnen wirklich etwas an einer Pestiziedverminderung liegen, würden Sie und Ihr Umweltverein nachhaltige Wege zur Pestiziedreduzierung Vorschlagen.

Di., 17.11.2020 - 22:10 Permalink
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Thomas Wüst Di., 17.11.2020 - 23:41

Antwort auf von Georg Riegler

Besser als die Klage wäre Transparenz gewesen. Jeder Obstbauer soll einfach veröffentlichen, was, wann und wie viel gespritzt wurde. Dann kann sich der Kunde ein Bild machen und selber entscheiden, welchen Apfel er kauft.
Mit der Klage haben die Bauern von vornherein verloren.
Siegen sie vor Gericht, wird unterstellt, dass eh alle unter einer Decke stecken und im Ausland wird das Urteil nicht nachvollziehbar sein, weil da die Meinungsfreiheit gilt, verlieren die Bauern, ist es endgültig vorbei mit dem Image.
Die ganze Sache ist so und so ein Schuss in den Ofen.
Intransparenz ist immer schlecht in Krisensituationen, genau wie zweifelhafte Klagen. Das lernen Marketingfachleute schon im ersten Semester.
Nur scheinbar in Südtirol nicht.

Schiebel hat das geschickt gemacht. Mit seinem Angebot setzt er die Bauern unter Druck.
Klagen die weiter, sind sie endgültig als Sturköpfe unten durch.
Nehmen sie die Hand, geben sie indirekt zu, dass Schiebel in weiten Teilen recht hat.

Di., 17.11.2020 - 23:41 Permalink
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Norbert Oberperf Mi., 18.11.2020 - 01:06

Das sind versöhnliche Worte. Während es in der Tat schön gewesen wäre diese bereits früher zu hören, geht es sicher in die richtige Richtung und ist für beide Seiten erfreulich.

Auch unsere Familie, die wir einen Biobetrieb betreiben, haben uns angegriffen und uns pauschalen Verleumdungen ausgesetzt gefühlt, weshalb wir uns der Klage angeschlossen haben. Schlussendlich sind wir doch alle Menschen die tagtäglich unserer Arbeit mit grosser Freude nachgehen. Hier wurden wir aus unserer Sicht ungerechtfertigt als Berufsgruppe angefeindet was wir und unsere Familien aus meiner Sicht nicht verdient haben. Sicher ist die exakte Wortwahl relevant, aber schlussendlich ist es der Effekt der Kommunikation, der viele Personen in ihrer Würde verletzt hat.

Deshalb finde ich es schlussendlich auch vernünftig einen unabhängigen Richter über den Fall entscheiden zu lassen. Unabhängig wie es ausgeht ist die Entscheidung zu akzeptieren. Wenn die Autoren zu weit gegangen sind wird dies festgestellt. Wenn nicht, dann ist es eben so, aber zumindest konnten wir ebenfalls unsere Position und Sicht der Dinge darlegen.

Schlussendlich glaube ich nicht, dass wir hier einen Imageschaden haben werden. Zumindest ist dies von Kundenseite her bis jetzt nicht der Fall. Es geht ja auch nicht um Leben und Tod in dieser Entscheidung, sondern um einen simplen Fall ob die Autoren mit ihren Aktionen eine geschützte Freiheit einer bestimmten Personengruppe verletzt haben oder nicht. Man sollte dies schlussendlich in seiner Bedeutung nicht überschätzen - zumindest sehe ich es so

Mi., 18.11.2020 - 01:06 Permalink
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Urban Von Kleb… Mi., 18.11.2020 - 07:03

Antwort auf von Norbert Oberperf

Gerichte sind meines Erachtens kein guter Platz um so ein komplexes Thema auszufechten. Über Pestizide/Rückstände/Gefahren für die Umwelt und die Gesundheit des Menschen - darum geht es bei erweiterter Betrachtung dieser Angelegenheit - muss in aller Transparenz und mit GOKE* zwischen den verschiedenen Interessensgruppen - Produzenten, Konsumenten, Medien - bei guter wissenschaftlicher Begleitung diskutiert werden. Und dies regelmäßig. Wer glaubt, es gäbe Patentrezepte in diesem sehr, sehr großen Spannungsfeld, kennt es zu wenig.
Nehmen wir deshalb die Hand von Herrn Schiebel - stellvertretend für die vielen kritischen Köpfe zu diesem Thema - an und arbeiten wir gemeinsam an dieser wohl noch sehr lange währenden Baustelle.

* GOKE: größtmögliche Objektivität,kleinstmögliche Emotionalität

Mi., 18.11.2020 - 07:03 Permalink
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rotaderga Mi., 18.11.2020 - 08:22

Das Thema hat nun eine Eigendynamik. Die Verkaufszahlen des Buches werden mit oder ohne Prozess kaum ansteigen. Also Ende der Vorstellung.

Mi., 18.11.2020 - 08:22 Permalink
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Peter Gasser Mi., 18.11.2020 - 08:42

Sie schreiben:
“Mein Vorschlag: Beenden wir das ganze. Ich bin jederzeit dazu bereit!“
.
Sie nehmen also Ihr Buch vom Markt.
Das ist (sei) wirklich “Deeskalation”, das sollte man annehmen.

Mi., 18.11.2020 - 08:42 Permalink
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Profil für Benutzer Pafeiler Matthias
Pafeiler Matthias Mi., 18.11.2020 - 09:20

Ich würde gerne einmal eine Buchbesprechung lesen, in der die ganzen Falschaussagen, Verleumdungen und Fehler dieses Buches genannt und erläutert werden (mit Zitaten und so). Am liebsten hier auf salto.bz.
Danke im voraus und liebe Grüße!

Mi., 18.11.2020 - 09:20 Permalink
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Salto User
Manfred Gasser Mi., 18.11.2020 - 10:10

Warum jetzt Herr Schiebel? Jetzt ist es auf jeden Fall zu spät, diese Richtigstellung, ich nenne das mal einfach so, hätten Sie vor 2 Jahren schreiben müssen, als das erste mal von "Mord" geschrieben, geredet, diskutiert wurde.
Aber damals hat es wohl noch gepasst, denn ein besseres Werbekonzept hätte kein Marketing-Guru erfinden können.
Und somit habe ich meine Frage wohl auch gleich selbst beantwortet. ;-)

Mi., 18.11.2020 - 10:10 Permalink
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Profil für Benutzer Johann Georg Bernhart
Johann Georg B… Mi., 18.11.2020 - 10:42

Herr Schiebel, sie haben einen sehr interessanten Bericht geschrieben, sie zeigen Verständnis, das ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Ich bin überzeugt, dass sie von Personen auch falsch informiert wurden, so ging es viel nicht nur Ihnen. Ich finde es gut wenn sie die Südtiroler Obstbauern die hand reichen, hoffendlich nehmen diese ihr Angebot an, denn Gericht heißt Spesen und nichts gewesen, ein miteinander ist sinnvoller.
Eines sollte Ihnen auch klar sein, die Obstbauern wollen niemanden schädigen, sie wollen auch nur Ihre Familien ernähren, sie wollen nicht Ihre Böden verseuchen, denn das ist Ihr Hab und Gut.
Herr Schiebel streiten bring nichts , ich wünsche mir, daß wieder Ruhe einkehrt und alle beteidigten Personen sollen wieder respektvoll begegnen.
Auch Herr Br sollte aufhören zu hetzen.
Wünsche euch allen viel Erfolg zum wohl von unserem schönen Land Südtirol.

Mi., 18.11.2020 - 10:42 Permalink
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Profil für Benutzer Christoph Gatscher
Christoph Gatscher Mi., 18.11.2020 - 11:57

Kaiserau bei Bozen
Zwanzig Häuser zwanzig Krebstote
Drei Behindert auf die Welt gekommen
Einige Parkinson erkrankte und Depressive
Aufwachen Leute
Ich würde es nicht als Mord bezeichnen sondern als Selbstmord

Mi., 18.11.2020 - 11:57 Permalink
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Profil für Benutzer Peter Gasser
Peter Gasser Mi., 18.11.2020 - 12:21

Antwort auf von Christoph Gatscher

Sie haben mit Ihren Mitteilungen einen kausalen Zusammenhang mit der Obstwirtschaft belegt?

Dann müsste dies in allen Obstgebieten in Südtirol und in Europa so sein.

Ob’s vielleicht gar am “Kaiserberg” liegen möge, wenn dem wirklich so sei?

Mi., 18.11.2020 - 12:21 Permalink
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Stefan S Mi., 18.11.2020 - 16:05

Antwort auf von Peter Gasser

Der kausale Zusammenhang von Pestiziden und Krebs ist schon lange nachgewiesen, bitte einmal über den großen Teich schauen, da hat Bayer jede Menge Geld auf die hohe Kante gelegt um die offentsichtlich Betroffenen zu entschädigen.

Mi., 18.11.2020 - 16:05 Permalink
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Profil für Benutzer Christoph Gatscher
Christoph Gatscher Mi., 18.11.2020 - 12:34

Bei tödlichem Corona setzen sie sich für Vorsicht ein, was auch ich für richtig halte.
Bei Gift das unter Umständen auch tödlich und sicher ungesund ist sind sie dafür.
Ich denke aus wirtschaftlichen Gründen sind sie für das Gift.
Herr Peter.

Mi., 18.11.2020 - 12:34 Permalink
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Peter Gasser Mi., 18.11.2020 - 13:23

Antwort auf von Christoph Gatscher

Nana, Christoph, ich bin weder aus wirtschaftlichen noch anderen Gründen “für das Gift“.
Ich bin dafür, dass für alle die gleichen Regeln gelten.
Man mag auf Druck der Konsumenten die Produktion von Pflanzenschutzmitteln verbieten - und damit ist automatisch deren Gebrauch Geschichte.
Natürlich muss dies dann auch für Tabak, Kaffee, Kakao und alle anderen Obst- und Gemüsesorten gelten, und natürlich darf es in Europa keinen Import von Lebensmitteln oder Kleidung mehr geben, welche mit Pflanzenschutzmitteln erzeugt worden sind.
Wie gesagt, die Welt wird dann eine andere sein. Ich habe vor dieser anderen Welt keine Angst, sie mag kommen.
Ob dies aber der Großteil der Konsumenten auch will, daran habe ich ganz ganz große Zweifel.
Denn die Welt wird danach eine andere sein.

Mi., 18.11.2020 - 13:23 Permalink
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Stefan S Mi., 18.11.2020 - 16:25

Antwort auf von Peter Gasser

Man könnte aber auch mit gutem Beispiel vorangehen und nicht immer in die gleichen Argumentationskisten greifen und mit den Finger auf andere zeigen. Insbesondere wenn man begreift das Südtirol und vor allem das Vinschgau die besten Voraussetzungen für eine biologisch nachhaltigen Obstanbau hat.

Mi., 18.11.2020 - 16:25 Permalink
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Peter Gasser Mi., 18.11.2020 - 16:34

Antwort auf von Stefan S

Es ist die selektive Sichtweise, welche “mit dem Finger auf andere weist”.
Die umfassende Sichtweise (wie in meinem Beitrag) wird der Wirklichkeit gerecht.
Ich bin ja bei Ihnen: arbeiten wir daran, dass die Produktion von Pflanzenschutzmitteln und der Import von behandelten Lebensmitteln verboten werden.
Dies ist der beste Dienst, den wir unserem Bauernstand erweisen können, seine Lebensfähigkeit und der Respekt diesem gegenüber wird enorm steigen.

Mi., 18.11.2020 - 16:34 Permalink
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Stefan S Mi., 18.11.2020 - 16:57

Antwort auf von Peter Gasser

"und der Import von behandelten Lebensmitteln verboten werden."
und wieder aus dieser Argumentationkiste :-)
Wir in Europa sollten es einfach besser machen dann will der Verbraucher auch weniger künstliche Lebensmittel. Verbote klingen einfach meistens hilflos....

Mi., 18.11.2020 - 16:57 Permalink
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Peter Gasser Mi., 18.11.2020 - 17:11

Antwort auf von Stefan S

ja gut, wie soll man diskutieren, wenn Sie nur Ihre Argumente akzeptieren - da geht es halt nicht (Sie argumentieren ja gleichfalls aus *Ihrer* Argumentationskiste heraus).
Aber ich stimme Ihnen zu, wenn Sie sagen "wir in Europa sollten es einfach besser machen": also, vom Handel in Europa her keine behandelten Lebensmittel mehr importieren, vom europäischen Konsumenten her keine behandelten Lebensmittel mehr kaufen, dann kann die gesamte Landwirtschaft beruhigt umgestellt werden - und der Bauernstand wird eine Aufwertung erfahren, die er sich verdient: weil man dann nicht mehr billigste, die Umwelt zerstörende und die Menschen versklavende Lebensmittel von andernorts zukaufen kann - was zur zeit ja hemmungslos geschieht, sondern auf di eigenen Bauern angewiesen ist, wenn man etwas auf dem Teller haben möchte.

Mi., 18.11.2020 - 17:11 Permalink
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Manfred Klotz Mi., 18.11.2020 - 16:42

Herr Schiebel Sie sind wieder nicht ehrlich. Ich zitiere aus Ihrem Buch, genauer Kapitel 6 des Buches („Totenköpfe überall, Arsenal des Schreckens“), genauer Seite 69:
"Es handelt sich eher um fahrlässige Tötung. Oder eigentlich, nein, auch dieser Begriff trifft es nicht genau. Nicht fahrlässig. Vorsätzlich! Tötung durch vorsätzliches Ignorieren von Gefahren. Das lässt sich wahrscheinlich sogar statistisch beweisen."
Behaupten Sie immer noch, Sie hätten den Bauern nicht vorgeworfen Mörder zu sein? Sie schreiben sogar von Vorsatz!
Bei Ihrer Chuzpe behaupten Sie aber am Ende noch, der Passus stammt nicht aus Ihrem Buch.
Fakt ist, Sie haben verstanden, dass Ihnen der Laden um die Ohren fliegen wird und versuchen sich billig aus der Schusslinie zu bringen.

Mi., 18.11.2020 - 16:42 Permalink
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Profil für Benutzer Peter Gasser
Peter Gasser Mi., 18.11.2020 - 16:52

Antwort auf von Manfred Klotz

Ich habe nach meinem Kommentar oben (08:42 Uhr) auch das Video im Beitrag angesehen, auch *ohne Ton*, was manchmal sehr zur Einschätzung des gesagten hilft.
Sie schreiben: "Herr Schiebel Sie sind wieder nicht ehrlich":
geht es nur mir so, oder "sieht" man diese potentielle "Unehrlichkeit" an der Mimik in der ersten und besonders in der letzten Minute des Videos?
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Sprecher in seiner Mimik seine wahren Gedanken und Gefühle gut zum Ausdruck bringt: Vertrauen geht verloren...
Ja, der Satz wiegt schwer: "Tötung durch vorsätzliches Ignorieren von Gefahren".

Mi., 18.11.2020 - 16:52 Permalink
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Profil für Benutzer Manfred Klotz
Manfred Klotz Do., 19.11.2020 - 08:00

Antwort auf von Peter Gasser

Nein, die non-verbale Kommunikation habe ich nicht berücksichtigt. Es ging mir nur um das was in seinem Buch steht und um das was er hier behauptet. In beiden Fällen gibt es - anders als bei der Mimik - keinen Interpretationsspielraum. Obwohl er hier versucht, die Passage im Buch zu relativieren, kann er sich nicht dazu durchringen, diese Aussage zurückzunehmen (das hätte in dieser Inszenierung auch keinen Platz, denn es käme einem Schuldeingeständnis gleich).
Wäre ihm Deeskalation wirklich wichtig, hätte es sich schon viel früher darum bemühen können. Anstatt dessen, gossen er und sein Kollege mit Videos, Pressekonferenzen und Aussendungen immer wieder Öl ins Feuer. Sogar während der Verhandlungen um eine außergerichtliche Streitbeilegung.
Ich gehe davon aus, dass ihm sein Rechtsbeistand klar gemacht hat, dass er das Verfahren nicht schadlos überstehen wird und dass dieser Gastbeitrag ein verzweifelter Versuch ist, den eigenen Untergang irgendwie zu verhindern. Wäre er seiner Sache so sicher, wie er immer behauptet, dann könnte er sich ruhig zurücklehnen und den Ausgang des Verfahrens abwarten. Bekommt er recht, wäre es seine Glorifizierung und jedes neue Buch würde sich von selbst verkaufen. Ich schätze diesen Vorstoß eher als Verzweiflungstat ein, als ein ehrliches Bemühen die Angelegenheit zu bereinigen.

Do., 19.11.2020 - 08:00 Permalink
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Profil für Benutzer Hannes von chAos
Hannes von chAos Sa., 21.11.2020 - 11:52

Werter Herr Schiebel,
ich finde die Art und Weise wie Sie die ganze Diskussion ins Rollen gebracht haben nicht richtig.
Ich bin aber auch der Meinung Sie sollten sich nun wie Sokrates verhalten. Das erfordert großen Mut, Ehrlichkeit, einen großen Drang zur Wahrheitsfindung, brillante, lückenlose Argumentationsketten und Beweisführung und exzellente, rationale Rethorik.

Sa., 21.11.2020 - 11:52 Permalink