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Bozner Versuch

Die Bozner TFO Max Valier testet zwei Wochen lang einen Termoscanner eines Bozner Start-up-Unternehmens. Das Gerät soll den Schulalltag in Coronazeiten erleichtern.
termoscanner
Foto: WFO Bozen
Seit gestern, 7. Jänner 2020, wird das System des Südtiroler Start-ups Sanai an der TFO Max Valier in Bozen für zwei Wochen getestet. Mit dem System können sich Schülerinnen und Schüler beim Eintritt in das Schulgebäude die Körpertemperatur messen, sodass ein sicherer Schulalltag gewährleistet werden kann.
Da die Notsituation rund um Covid-19 gerade öffentliche Einrichtungen vor große Herausforderungen stellt, bietet der Sanai-Tower, in dem die Hardware zum System integriert ist, eine willkommene Lösung, um Schulen, aber auch die Familien zu entlasten. Die Schüler laden sich dafür die dazugehörige App herunter, mit der sie sich vor der Messung beim Tower identifizieren. Anschließend stellt sich die Person vor das Gerät, das über einen installierten Sensor die Körpertemperatur der Person misst.
 

Das System

 
Es wird nicht die genaue Temperatur angezeigt – der Scanner weist die Person nur darauf hin, ob sich die Temperatur unterhalb oder oberhalb der Grenze von 37,5 °C befindet. Ein integrierter Algorithmus sorgt zudem dafür, dass die Temperaturmessung nicht verfälscht wird: Durch eine vom Start-up durchgeführte Anpassung erkennt der Scanner eventuelle Wärmequellen, die das Ergebnis beeinflussen könnten. Außerdem wurde der Sensor dahingehend kalibriert, dass er die Temperaturerhebung nur anhand von festgelegten Punkten im Gesicht der Personen vornimmt, die für eine korrekte Fiebermessung relevant sind. Anschließend werden die erhobenen Daten in der App gespeichert und an das Dashboard der Schule geschickt.
 
 
Wir sind sehr froh, Sanai an unserer Schule testen lassen zu können. Die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler hat oberste Priorität, zumal wir als Schule einen geordneten und regelmäßigen Unterricht garantieren wollen“, unterstreicht Barbara Willimek, Direktorin der TFO Max Valier. „Dieses System könnte uns dieses Anliegen erheblich erleichtern. Wir weisen darauf hin, dass die Teilnahme am Test freiwillig ist.“
 
Gelöschte Daten
 
Die Protokollierung der Ergebnisse nach der Messung ermöglicht es, eventuelle Verdachtsfälle und potenzielle Infektionsketten nachzuverfolgen. Des Weiteren erhält man einen Überblick, wie viele Personen sich gleichzeitig im Gebäude befinden bzw. befunden haben. Die erhobenen Daten werden nach 30 Tagen automatisch gelöscht.
Alexander Rainer, einer der Gründer von Sanai, erwartet mit Spannung die Ergebnisse des Testlaufs: „Die TFO Max Valier hilft uns ungemein, Sanai unter realen Bedingungen zu testen und eventuell zu optimieren. Wir sind davon überzeugt, dass unser System gerade in öffentlichen Einrichtungen mit ständigem Parteienverkehr eine wichtige Stütze im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus sein kann.
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Profil für Benutzer G. P.
G. P. Fr., 08.01.2021 - 20:16

Wenn man wirklich glaubt, mit Körpertemperatur messen einen sicheren Schulalltag zu gewährleisten, dann gute Nacht ...

Fr., 08.01.2021 - 20:16 Permalink
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Profil für Benutzer Dietmar Holzner
Dietmar Holzner Mo., 11.01.2021 - 00:14

Diese Temperaturmessungen im ganzen Land sind ein völliger Schwachsinn und reine Alibiaktionen. Die Geräte sind unzuverlässig (dieses hier erwähnte vielleicht etwas weniger), die Messsituationen ebenso: wenn die Messung kurz nach dem Eintritt vom Kalten ins Warme gemessen wird, kann das Gerät keine entsprechende Korrektur vornehmen und weicht vermutlich mehrere Zehntel Grad ab. Ein Wert, der aber bei korrekter Messung bereits einen alarmierenden Fieberwert darstellen würde. Außerdem: wer, bitteschön, geht mit Fieber in die Schule? Schüler sicher nicht.

AHA-Regeln sind und bleiben der beste Schutz.

Mo., 11.01.2021 - 00:14 Permalink