Impfen
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Das große Zaudern

Wir haben lange darauf gehofft, jetzt zieren wir uns: Beim Impfen sind wir Kavalier.

Wie man sich täuschen kann. Ich hatte mir das mit dem Impfstoff ja immer hochabenteuerlich vorgestellt: Sobald der verfügbar sei, würde er mit dem Hochsicherheitskonvoi nach Südtirol transportiert, dort von einem VIP-Empfangskomitee entgegengenommen und anschließend in einem eigens dafür errichteten Prunkbau unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen gelagert werden. Tag und Nacht  bewacht von Ordnungskräften, die den Impfpalast patrouillieren, vielleicht sogar von den Schützen, die potentielle Plünderer mit schlechtem (aber entgegen aller Behauptungen nicht wirklich frauenfeindlichem) Rap à la „Do drin isch der Stoff zum Impfen, obfetzen! sunscht tian mir schimpfen!“ erfolgreich abwehren: Auf die Dauer hielte das ja kein Mensch aus. Denn dass der Impfpalast belagert würde und der Mob versuchen würde, gewaltsam an das Wundermittel zu kommen, daran hatte ich keinen Zweifel. So groß die Klagen über Covid-19, die Lockdowns, die physischen, psychischen und ökonomischen Folgen der Coronakrise: Natürlich würde die verzweifelte Bevölkerung ALLES dafür tun, sich den Impfstoff so schnell als möglich und wenn nötig auch selbst zu injizieren. Ich befürchtete bürgerkriegsähnliche Zustände, stattdessen: Stille. Zaudern. I woas net recht. Meldungen wie diese hatte ich wirklich nicht auf dem Radar.

Es soll kein Zwang sein, da stimme ich zu. Nur: Wenn alle so denken, ja schon, aber nicht jetzt, dann wird’s schwierig.

Ich kann’s ja irgendwo verstehen. Der Impfstoff ist neu, wurde nicht über Jahre hinweg getestet, ein Restrisiko bleibt bestehen. Aber: Erinnern wir uns bitte daran, wie aussichtslos die Lage noch vor einem halben Jahr war? Wie unklar, ob es überhaupt jemals einen Impfstoff geben würde? Falls doch, wie teuer er sein würde? Und ob er überhaupt auch gegen die fiesen Mutationen wirksam sein würde? Heute dürfen wir alle diese Fragen vom Tisch wischen. Es gibt nicht nur einen, sondern gleich mehrere Impfstoffe, die erstaunlich günstig sind, mit relativ kleinem Aufwand produziert werden können, geradezu erstaunlich wenige Nebenwirkungen verursachen und offenbar auch bei den Mutationen erfolgreich eingesetzt werden können. Voller Jackpot also, endlich Land in Sicht, und wir sagen: Tja, aber. Eine Freundin, tätig beim Sanitätsbetrieb, ließ mich unlängst wissen, ja doch, sie wolle sich schon impfen lassen, irgendwann, aber nicht jetzt. Das ist okay. Auch das Virus findet das okay. Sehr okay sogar, weil unser Zaudern es ihm ermöglicht zu überleben und sich weiter zu verbreiten. Es soll kein Zwang sein, da stimme ich zu, auch weil das Misstrauen gegen die Impfung nur noch größer würde. Nur: Wenn alle so denken, ja schon, aber nicht jetzt, dann wird’s schwierig. Weil wir dem Virus nämlich so schnell als möglich an die Gurgel gehen müssen, und das nur funktioniert, wenn es so wenig Angriffsfläche wie möglich bekommt. Ja, aber ansteckend ist man vermutlich trotzdem, auch mit Impfung, lautet der Einwand, der meist darauf folgt. Leider sieht es danach aus. Aber wer geimpft ist, wird mit großer Sicherheit nicht wegen Covid-19 im Krankenhaus landen, und darum geht es ja in erster Linie: Die Abteilungen und Intensivstationen zu entlasten, damit schwer Erkrankte, die sich nicht schützen konnten, und natürlich auch alle anderen Patient*innen adäquat behandelt werden können. Jede*r Patient*in weniger auf der Covid-Station ist ein Schritt nach vorne in ein wieder halbwegs normales Leben für alle. Denn wer kann schon für sich kategorisch ausschließen, so schwer an Covid-19 zu erkranken, dass er oder sie im Krankenhaus medizinisch versorgt werden muss? Eben. Und wie kann man verhindern, auf der Covid-Station zu landen? Genau, da sind wir wieder bei der Impfung. Wer sich impfen lässt, entlastet das Gesundheitssystem. Und ein entlastetes Gesundheitssystem ist der Schlüssel zu unserer Freiheit. Das sollte uns dann doch bei allen Bedenken bewusst sein. Die Alternativen zur Impfung sind ja leider überschaubar: natürliche Herdenimmunität am St. Nimmerleinstag oder der Lockdown als neue Normalität. Letzteres ist wohl nur für Hikikomori eine Option.

Wer immer noch Zweifel hat, der rufe sich bitte das Bild in Erinnerung, wie sich Professor Gänsi im schwarzen Muskelshirt die Impfung verpassen lässt.

 

Ok, vielleicht ist es gar kein echtes Muskelshirt, aber es passt: Dem Virus wird da der Kampf angesagt. Und dass sich da einer impfen lässt, der im Vorfeld auch Bedenken geäußert hat, der sich, anders als die zahllosen Facebook-Experten wie Nachbar Luis oder der ehemalige Mitschüler, sehr wohl mit der Materie auskennt, und der sich ganz gewiss nicht nur pieksen lässt, um dem Sanitätsbetrieb einen Gefallen zu tun und auf der Titelseite der „Tageszeitung“ zu landen (auch wenn Spötter das Gegenteil behaupten mögen), das ist mir Argument genug. Wen das kalt lässt, den überzeugt hoffentlich die längst überfällige Aufklärungskampagne des Landes. Ein paar grenzgeniale Slogans gibt’s von mir umsonst: Nicht schimpfen, impfen. Spritze ist spitze. Impft der Bauer im Febraar, werdn im Spitol die Betten laar. Und so weiter. Hauptsache, die apokalyptischen Reiter werden nicht wieder von der Leine gelassen. Weil’s wirklich einfach ist, wenn man es einmal verstanden hat.

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Luis Durni Mo., 11.01.2021 - 19:16

nehmen wir an die impfung hilft in dieser pandemie.
max 9 von 10 können dadurch nicht stark erkranken. ansteckend bleiben alle.
bleibt immer noch die wette offen:
infizierte und somit mit antikörper geschützte vermehren sich schneller als die stabil geimpften?

Mo., 11.01.2021 - 19:16 Permalink
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Johannes Kager Mo., 11.01.2021 - 23:31

Antwort auf von Luis Durni

Durch die Impfung ist man in genau der selben Art und weise durch körpereigene Antikörper geschützt.
Ob Geimpfte gleich, weniger, oder nicht mehr ansteckend sein können ist noch nicht abschließend geklärt. Genauso wenig ist derselbe Sachverhalt aber für Menschen geklärt, die die Viruserkrankung bereits überstanden haben.
Also, auf was wollen Sie hinaus, Herr Durni?

Mo., 11.01.2021 - 23:31 Permalink
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Graf von Rothpeiler Mo., 11.01.2021 - 19:48

Diesen scheinbaren Logikfehler kann man leicht klären, indem man ihn hinterfragt:
Wie passt es zusammen, dass die Impfbereitschaft trotz einer so schlimmen Pandemie nicht so groß ist - speziell bei Leuten die tagtäglich mit Covid-Erkrankten konfrontiert sind?

Entweder sind diese Leute alle dumm und erkennen die Realität nicht, oder aber Covid-19 ist gar nicht so schlimm wie man glauben könnte, wenn man die Gazetten aufschlagt.

Wenn ich höre, dass die Impfbereitschaft bei Ärzten und Pflegern nicht so hoch ist (meines Wissens zwischen 50 und 80%, je nach Art der Fragestellung), frage ich mich was die Gründe dieser Leute dafür ist, die sich ja zweifellos besser mit der Materie auskennen als 90% der Normalbevölkerung. Vielleicht sollten wir da mal nachfragen, bevor man von "Querdenkern in weiß" spricht, wie es ein Kolumnist im Spiegel diese Woche getan hat.

So wie ich das sehe, schaut die Situation wie folgt aus: Für Risikopatienten fällt eine Nutzen-Risikoabwägung eindeutig positiv aus und die meisten Risikopatienten freuen sich, wenn sie geimpft werden.

Bei jungen, gesunden Menschen ist die Gefahr für einen schweren Covid-Verlauf gering, diese fallen also auch im Krankheitsfall nicht so stark ins Gewicht, was die Krankenhausauslastung angeht.

Es würde sich also anbieten, sich vorerst auf die alten und vorerkrankten Südtiroler zu konzentrieren, anstatt ein Fass mit den Leuten aufzumachen, die lieber noch etwas abwarten würden, denn die Gründe dafür sind durchaus nachvollziehbar.

Mo., 11.01.2021 - 19:48 Permalink
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Christian I Mo., 11.01.2021 - 21:06

Antwort auf von Graf von Rothpeiler

Dieser Meinung kann ich mir nur zu 100% anschliessen! Man sollte schnellstens die über 60 impfen, denn sie gehören zur grössten Risikogruppe. So wie es das Istituto Superiore di Sanitá in seinem Impfkurs sagt, die Impfung schütz "dal contrarre la malattia sintomatologica", ob man trotzdem noch Viren verbreiten kann oder nicht ist noch nicht ganz klar... Also zuerst mal schnellstens die Risikogruppe impfen! Dann werden sich auch ganz drastisch die Krankenhausaufenthalte reduzieren.

Mo., 11.01.2021 - 21:06 Permalink
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Johannes Kager Mo., 11.01.2021 - 23:40

Antwort auf von Graf von Rothpeiler

Natürlich werden Risikogruppen zuerst geimpft. Dazu gehören neben älteren Menschen aber auch solche, die berufsbedingt mit vielen anderen Personen in Kontakt sind. Dadurch vergrößert sich das Risiko sich zu infizieren und somit das Risiko einer schweren Erkrankung.
Bei den Umfragen wäre interessant, ob und wie sich die Impfbereitschaft in unterschiedlichen Abteilungen eines Krankenhauses unterschiedlich manifestiert bzw. die Werte aufgeschlüsselt nach Einrichtung zu erhalten.
Ich bezweifle, dass ein*e Pflegemitarbeiter*in eines Altersheimes sich so gut "mit der Materie auskennt", wie Sie schreiben, bzw. einen größeren Bezug zu den alltäglichen Szenen in den Covid-Abteilungen der Krankenhäuser haben, als der/die Normalbürger*in?

Mo., 11.01.2021 - 23:40 Permalink
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Klaus Schoepf Mo., 11.01.2021 - 23:43

Antwort auf von Graf von Rothpeiler

"Wie passt es zusammen, dass die Impfbereitschaft trotz einer so schlimmen Pandemie nicht so groß ist - speziell bei Leuten die tagtäglich mit Covid-Erkrankten konfrontiert sind?

Entweder sind diese Leute alle dumm und erkennen die Realität nicht, oder aber Covid-19 ist gar nicht so schlimm wie man glauben könnte, wenn man die Gazetten aufschlagt."

Die Impfbereitschaft ist bei den Ärzten allgemein höher, als bei den Pflegekräften, wenn es Ihnen um die Sachkenntnis geht.
Ich glaube aber diese Frage ist nicht so leicht zu beantworten, wie Sie es gerne hätten.

Meiner Meinung nach haben die Impfgegner bedeutenden Einfluss auf dieses Thema. Social Media und auch viele Online-Medien werden mittlerweile überschwemmt von Theorien zu Impfschäden, ob nun plausibel oder völlig aus der Luft gegriffen. Ärzte und Pfleger sind auch nur Menschen. Wenn man ständig von Nachrichten über Impfschäden bombardiert wird, kann es durchaus sein, dass irgendwann irgendetwas hängen bleibt. Und ist der Zweifel erst mal gesät, ist der Schaden vermutlich schon angerichtet. Propaganda funktioniert auch heute noch... Das bekannte Übel namens Covid-19 könnte dann eher in Kauf genommen werden, als das Unbekannte. Aber ist nur eine Theorie... ;)

Tatsache ist, dass bei Impfstoffen grundsätzlich nie über Langzeitfolgen gesprochen wird, sondern über sehr seltene Nebenwirkungen, welche Langzeitfolgen nach sich ziehen, d.h. diese treten meist sofort auf.
Sehr seltene Nebenwirkungen (1:100.000 oder seltener) können aber meist erst NACH der Zulassung ermittelt werden, weil diese bei Phase 3-Studien mit einigen tausend Teilnehmern erst gar nicht auftreten.

Wovon meines Erachtens zu wenig gesprochen wird, sind die Langzeitfolgen von Covid-19, die machen mir mehr Angst, als das Risiko einer sehr seltenen Nebenwirkung:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/coronavirus-langzeitfolgen-…
https://www.quarks.de/gesundheit/medizin/langzeitschaeden-von-covid-19-…
https://www.aerzteblatt.de/archiv/217002/Long-COVID-Der-lange-Schatten-…

Mo., 11.01.2021 - 23:43 Permalink
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Sigmund Kripp Di., 12.01.2021 - 10:17

Antwort auf von Klaus Schoepf

Ich denke auch, dass die massiven Publikationen der Impfgegner einen großen Einfluss haben. Deren Aktionen reichen so weit, dass Virologen, die nichts anderes tun, als ihr - durchaus verschieden gelagertes - Wissen an die Politik und Öffentlichkeit weitergeben, geklagt werden sollen!! Als wären die Virologen es, die der Welt Schaden zufügten! Dabei sind es diese Imfgegner, die Menschen von der Impfung abhalten und somit indirekt verantwortlich sind für unnötiges Leid und vermeidbare Todesfälle! Ich finde, wenn jemand geklagt werden soll, dann wären es eher diese militanten Impfgegner!

Di., 12.01.2021 - 10:17 Permalink
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Graf von Rothpeiler Di., 12.01.2021 - 08:29

Antwort auf von Graf von Rothpeiler

Danke für die Rückmeldungen.
Was die Qualifikation der Pfleger angeht, so wäre ich vorsichtig. Sicher hat eine Pflegekraft nicht das theoretische Wissen über das Virus, wie es z.B. ein Prof. Gänsbacher hat. Allerdings kann man aller Wahrscheinlichkeit nach die Zahl der Covid-Patienten an einer Hand abzählen, die Gänsbacher im echten Leben gesehen hat. Pfleger hingegen haben oft bereits zig Covid-Patienten begleitet und so durch Erfahrung gelernt, die Situation einzuschätzen und was diese Pfleger während der Arbeit "wahrnehmen", ist die Tatsache dass selbst bei den über 85 Jahre alten Covid-Patienten 8 von 10 (!) überleben, wenn man die aktuellen Zahlen aus Österreich oder Deutschland anschaut. Das ist z.B. etwas vom Wissen, dass auch Pflegekräfte im Altersheim (@Johannes Kager) der Normalbevölkerung voraus haben.

Das Ergebnis der Impfumfragen divergiert auch stark nach Fragestellung. Eine Umfrage unter österreichischen Ärzten im Rahmen einer Impftagung zeigte beispielsweise, dass rund 1/3 der Ärzteschaft grundsätzlich impfwillig ist, allerdings noch weitere Daten (konkret ca 6-12 Monate) abwarten möchten.
Daher halte ich es für etwas dreist, wenn Laien (ich meine damit Journalisten ohne medizinische Ausbildung und Erfahrung) hergehen und diesen Ärzten indirekt vorwerfen, die Situation falsch zu bewerten.

Klaus Schöpf schreibt, dass es besser ist anstatt von Langzeitfolgen von seltenen Nebenwirkungen zu sprechen. Dem kann ich voll zustimmen.
Was die "Covid-Nebenwirkungen" angeht, so ist jedoch Vorsicht walten zu lassen. Die Studie im verlinkten Spiegel-Artikel sagt z.B. gar nicht, dass XY Spätfolgen von Corona sind. Sie sagt lediglich, welche Symptome bei Covid-Patienten 6 Monate nach Infektion vorliegen. E werden z.B. 25% Depressionsrate bei Post-Covid-Patienten angegeben, was allerdings dem aktuellen Wert in der Normalbevölkerung entspricht. Seit Covid/Lockdown ist die Prävalenz von Depression in der Normalbevölkerung von etwa 10% auf etwa 25% gestiegen. Insofern ist es eine falsche Interpretation der Studie, Depression in diesem Fall als "Covid-Folge" zu verkaufen, da kein signifikanter Unterschied zu Non-Covid-Patienten nachgewiesen wurde.
Das sind so die Feinheiten in der Wissenschaft, die die meisten Journalisten nicht verstehen, weil ihnen die Ausbildung und Erfahrung dazu fehlt.

Di., 12.01.2021 - 08:29 Permalink
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Klaus Schoepf Di., 12.01.2021 - 09:17

Antwort auf von Graf von Rothpeiler

Da haben Sie vielleicht recht. Pfleger schätzen die Situation vermutlich anders ein als ein "Normalbürger", weil sie es gewohnt sind mit solchen Risiken umzugehen. Deshalb ist eine solche Haltung als nicht-Pfleger auch so schwer zu verstehen. Auffällig ist, dass die Impfbereitschaft grundsätzlich seit Pandemiebeginn stetig sinkt. Völlig surreal...
Übrigens, dass 8 von 10 alten Covid-Patienten überleben, trifft nur zu, falls die Gesundheitssysteme nicht überlastet werden.
Zu den Covid-Langzeitfolgen gebe ich Ihnen recht. Kausale Zusammenhänge sind noch keine festgestellt worden. Ich darf Sie allerdings daran erinnern, dass die selben Maßstäbe auch für die Impfung gelten. Nach bisher 5 Monaten sind bei den Testpersonen der Phase 3 Studien keine Langzeitfolgen aufgetreten. Schwere Nebenwirkungen in Folge von schweren allergischen Reaktionen beim Impfstoff von Biontech/Pfizer sind meines Wissens nach eine Handvoll aufgetreten, bei bisher über 4 Millionen Geimpften.
Das ist für mich Risikoabschätzung genug.
Ich muss Frau Kienzl leider recht geben. Oder können Sie mir sagen, was die Alternative ist? Die kann mir bis jetzt noch kein Impfgegner oder Impfskeptiker sagen. Mit der Aussage "sollen sich doch die Anderen zuerst impfen lassen, dann überlege ich es mir" ist es leider nicht getan, dann ziehen sich die Lockdowns noch über Jahre.

Di., 12.01.2021 - 09:17 Permalink
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Christian I Di., 12.01.2021 - 16:29

Antwort auf von Klaus Schoepf

Langzeitfolgen wird man keine Finden auch wenn es sie (vielleicht, wer weiss) geben sollte. Denn wir leben in einer Welt voller externen Einflüssen (Chemie in Nahrungsmittel, Waschmittel, Pflegeprodukte, Umweltverschmutzung, Hormone, Pflanzenschutzmittel, Strahlungen, Stress, Medikamente, Impfungen, Rauch, Lebensstil, psychische Einstellungen, Vitaminmangel, und, und, und) und genetisch vererbte Einflüsse, dass es mittlerweile recht schwierig wird den einen oder den anderen, bzw. einer Kombination von verschiedene Faktoren die Schuld zuzuweisen...

Di., 12.01.2021 - 16:29 Permalink
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Marta Treibenreif Di., 12.01.2021 - 09:45

Antwort auf von Graf von Rothpeiler

Der Logikfehler in Ihrer Argumentation Herr Graf von Rothpfeiler besteht meiner Ansicht nach darin, 1. dass in etwas 65 % impfwillig sind und damit auf die Impfung vertrauen. D.h. nur ca. 35 % möchten das nicht. Es ist also eher möglich, dass 35 % sich täuschen, als dass 65 % falsch liegen. Und 2. darin, dass Pflegekräfte genauso wenig Fachleute der Virologie sind wie Sie und ich und damit genauso einem Fehlschluss z.B.aus ideologischen Gründen erliegen können.

Di., 12.01.2021 - 09:45 Permalink
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Thomas Wüst Di., 12.01.2021 - 03:42

Je weniger sich impfen lassen, desto langsamer werden die Zahlen runtergehen.
Gehen die nicht runter, drohen ständig weitere Lockdowns, insbesondere der Tourismus wird kaputt gehen.
Wer fährt denn in ein Land, wo sich weite Teile der Bevölkerung nicht impfen lassen wollen?
Vor allen Dingen, wenn Südtirol Risikogebiet bleibt/wird.
Ich bin Inhaber einer kleinen Firma in München, infiziert sich ein Mitarbeiter bei einer Reise in ein Risikogebiet, so kann und werde ich ihm kündigen.

Di., 12.01.2021 - 03:42 Permalink
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Sebastian Felderer Di., 12.01.2021 - 07:09

Liebe Alexandra, wie sehr ich dich auch schätze und wie Recht du in anderen Angelegenheiten auch hattest, hier liegst du daneben. Leider. Hier gibt es nur eine Logik. Es ist eine Impfung und keine Firmung. Also muss sie wirken. Wenn nicht, dann ist es schlimmer und gefährlicher als vor einem Jahr. Auch wer geimpft ist, muss sich weiterhin schützen. Das ist mal eines, das sind wir schon vor den Kopf gestoßen. Du musst erklären, dass du freiwillig geimpft werden willst. Falls du noch andere Injektionen machen musst, darfst du dich nicht impfen lassen. Auch Impfwillige mit Allergien werden ausgeschlossen. Was bedeutet das alles? Der Impfstoff ist nicht oder viel zu wenig getestet. Er ist im Eilverfahren und fast sicher über Schmiergeld zugelassen. Es geht um sehr viel Geld. Man sichert sich durch Erklärungen ab und die Bevölkerung wird für 5 Jahre zum Testvieh ohne jegliche Möglichkeit, sich im Schadensfalle zu wehren. Das ist alles. Zudem steht fest, dass der Impfstoff dem Virus nur teilweise beikommt. Was soll das alles? Reine Geschäftsmacherei. Kennen wir die Pharmakonzerne noch zu wenig?

Di., 12.01.2021 - 07:09 Permalink
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Marta Treibenreif Di., 12.01.2021 - 09:51

Antwort auf von Sebastian Felderer

Sebastian Felderer. Ich bitte um die Quelle, dass generell Impfwillige mit Allergien nicht geimpft werden und auch ihre anderen Ansichten mit Quellen zu belegen, damit wir wissen, woher Sie diese Argumente beziehen und dann entscheiden können, wie wir diese Argumente einstufen.
Abgesehen davon, bin ich persönlich dafür, dass man impfwilligen, mündigen Personen, den Impfstoff so schnell wie möglich zur Verfügung stellt.

Di., 12.01.2021 - 09:51 Permalink
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Bernd Zagler Di., 12.01.2021 - 08:32

Zunächst bin ich froh darüber, dass wir im Rahmen der Covid 19 Pandemie gleich mehrere Impfstoffe zur Verfügung haben. Impfungen sind seit jeher eine wichtige Waffe im Arsenal zur Bekämpfung viraler Erkrankungen, da bis auf Medikamente z.B. gegen HIV und Herpesviren die Behandlungsmöglichkeiten im Unterschied zu Bakterien und Pilze eher bescheiden ausfallen. Persönlich sehe ich die aktuelle Impfung gegen SarsCov2 wie eine Verlängerung der Studienphase III mit einem neuartigen mRNA Impfstoff.
Der Nachbeobachtungszeitraum ist noch kurz und logischerweise kann wenig über Langzeitnebenwirkungen bzw. auch über notwendige Auffrischungsimpfungen gesagt werden. Leider wurde bis dato nicht untersucht, ob außer schweren Covid 19 Erkrankung auch das Ansteckungsrisiko reduziert wird. Also sind noch einige, aber wichtige Fragen offen. Bei Impfungen gegen Masern, Röteln, Mumps etc. stellen sich diese in dieser Form nicht.
Warum nicht zunächst die Risikogruppen (hohes Alter und Vorerkrankungen) durchgeimpft werden, allen voran die über 80 jährigen (kritisch sehe ich, dass auch über 100 jährige unbedingt "medienwirksam" geimpft werden müssen), aber auch Personen über 65 Jahren ist mir rätselhaft. Ich denke, dass primär jene Personen geimpft werden sollten, die deutlich von einem Eigenschutz profitieren und somit sicher eine größere Teilnahmebereitschaft haben. Eine schwierigere ethische Frage ist es, ob sich eine Person mit niedrigen Eigenrisiko vor allem zum Fremdschutz impfen lässt (denke z.B. an den jugendlichen Oberschüler, um seine Großeltern zu schützen oder auch an eine 30 jährige Krankenpflegerin, um die Patienten zu schützen).
Bei dieser persönlichen Entscheidung sollte auch kein Zwang zur Impfung postuliert werden.
Dabei sollte nicht vergessen werden, dass eine Impfung eine eingewilligte Form einer Körperverletzung ist. Nachdem die Impfung an einem gesunden Menschen ohne akuter Erkrankung durchgeführt wird, muss der Nutzen viel größer wie das Risiko sein.

Di., 12.01.2021 - 08:32 Permalink
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Michl T. Di., 12.01.2021 - 09:04

Antwort auf von Bernd Zagler

ad KV: "Eine Körperverletzung ist der Eingriff in die körperliche Unversehrtheit einer Person in Form einer körperlichen Misshandlung oder einer Gesundheitsschädigung. Auch jede ärztliche Behandlung zu Heilzwecken, bei der auf irgendeine Weise in den Körper des Patienten eingedrungen wird, ist nach herrschender Meinung führender Strafrechtslehrer und Rechtsprechung höchster Gerichte eine Körperverletzung, die nur dann nicht rechtswidrig ist, wenn in sie (auch konkludent) eingewilligt wird oder ein rechtfertigender Notstand vorliegt."
ich glaube wir leben seit einem Jahr in einem rechtfertigenden Notstand.

I bin a bissl radikal aber ich halte es für vertretbar, jede/n für Behandlungen voll zahlen zu lassen (nicht nur Ticket), die/der eine Impfung gegen eine Krankheit unterlassen hat. Außerdem so lange dem Arbeitgeber das Recht geben, Bewerber aufgrund ihrer Impfhistorie abzulehnen, wie lange eine Ansteckung am Arbeitsplatz als Arbeitsunfall gewertet wird, für dessen potentiell schwere Folgen der Arbeitgeber mit haftbar gemacht werden kann.

Di., 12.01.2021 - 09:04 Permalink
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Profil für Benutzer Bernd Zagler
Bernd Zagler Di., 12.01.2021 - 09:16

Antwort auf von Michl T.

@Michl T: teile nicht Ihre Radikalität, aber wenn Sie Ihren Gedanken des „Selbstbehaltes“ bei Covid19 Erkrankung eines Impfverweigerers weiterdenken, dann müssten auch Raucher, Übergewichtige, Unsportliche etc. ihre Gesundheitskosten selber übernehmen...der Sozialstaat einschliesslich der öffentlichen Krankenversicherung würde ad absurdum geführt, oder nicht?

Di., 12.01.2021 - 09:16 Permalink
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Bernd Zagler Di., 12.01.2021 - 09:33

Antwort auf von Bernd Zagler

@Michl T...radikale Impfverweigerer könnten auf der anderen Seite verlangen, dass Geimpfte persönlich und nicht der Sozialstaat für mögliche Impfkomplikationen aufkommen...ich glaube nicht, dass Radikalität und Zwänge uns als Gesellschaft weiterbringen.

Di., 12.01.2021 - 09:33 Permalink
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Profil für Benutzer rotaderga
rotaderga Di., 12.01.2021 - 09:42

Antwort auf von Bernd Zagler

Ich werde "zwangsgeimpft", warum muss ich einen Wisch unterschreiben?
Wieso haftet nicht der Staat bzw die Herstellerfirmen für die Impfungen?

Bürokratie geht über alles? Vielleicht erfinden wir auch noch die Sammeleigenerklärung zu den Eigenerklärungen?

Beeinflusst Covid auch auf Hausverstand ?

Di., 12.01.2021 - 09:42 Permalink
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Profil für Benutzer Klemens Riegler
Klemens Riegler Fr., 15.01.2021 - 23:21

Antwort auf von Bernd Zagler

Einspruch: Rauchen, Übergewicht und Unsportlichkeit ist weit weniger ansteckend als Covid-19. Aber wird werden vielleicht früher oder später in die Situation kommen, dass "vorsätzliche Ansteckung" juristisch relevant wird. Speziell, sollte die Impfung wirklich den versprochenen Erfolg bringen. Dann kann ich einen Nicht-Geimpften nicht mehr in meinem Betrieb arbeiten-, ins Theater oder ins Einkaufszentrum lassen. Komisch irgendwie?!?

Fr., 15.01.2021 - 23:21 Permalink
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Salto User
simon tinkhauser Di., 12.01.2021 - 09:40

Seit fast einem Jahr schlagen wir uns mit diesem Virus herum. Die Folgen für die Gesundheit, die Wirtschaft, den Tourismus, die Kinder, die Jugendlichen und für die Gesellschaft allgemein sind katastrophal. Millionen Menschen leben von der Hand in den Mund und sobald die staatlichen Hilfsmittel wie Lohnausgleich usw. auslaufen, wird es eine noch nie da gewesene Konkurswelle von Unternehmen geben und Hunderttausende werden ihre Arbeit verlieren.
Das einzige bisher bekannte Mittel das Abhilfe schafft, ist die Impfung.
Seit Kurzem wird diese nun verabreicht und wir haben nichts besseres zu tun als "herum zu eiern", ob wir uns impfen lassen sollen oder nicht??
Die Leute stopfen sich täglich mit Müll voll, der in den Supermärkten angeboten wird, rauchen und trinken zu viel Alkohol, aber vor den Folgen einer Impfung haben sie Angst??
Wir sollten uns mal an den Kopf fassen und ernsthaft darüber nachdenken welche Verantwortung jeder/e Einzelne gegenüber der Gesamtgesellschaft hat.
Alles andere ist ein Verschwörungsgeschwurbel das in dieser Situation komplett fehl am Platz ist.

Di., 12.01.2021 - 09:40 Permalink
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Profil für Benutzer Marta Treibenreif
Marta Treibenreif Di., 12.01.2021 - 10:00

Antwort auf von simon tinkhauser

Genau, von einem Grundvertrauen auf die Wissenschaft ausgehend, renommierte Quellen konsultieren, um dann aus einem Gemeinschaftssinn heraus zu entscheiden. Es ist in der Tat ein Paradoxon, wenn man bedenkt, dass Menschen lieber dem Bauchfühl des Verschwörungstheoretikers blind vertrauen als renommierten Wissenschaftlern. Dass der Impfstoff so schnell da ist, hat mehrere gut nachvollziehbare Gründe. https://www.quarks.de/gesundheit/medizin/so-lange-braucht-die-entwicklu…

Di., 12.01.2021 - 10:00 Permalink
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Profil für Benutzer P. H.
P. H. Di., 12.01.2021 - 10:41

Jeder volljährige Bürger trifft (größtenteils gezwungenermaßen) Millionen von Entscheidungen. Und bei einem Großteil dieser Entscheidungen MUSS man zwischen verschiedenen Möglichkeiten auswählen.
Auch bei dieser Pandemie ist es so. Aus meiner Sicht, muss jeder Bürger einen Beitrag zur Bewältigung der Krise leisten. Hierfür ergäben sich aus meiner Sicht folgende Möglichkeiten:
1. man lässt sich impfen
2. man bleibt in Isolation bis zum Ende der Pandemie
3. man kann eine überstandene Erkrankung (Antikörper) vorweisen
Die Frage ist dann nicht ob man einen dieser Punkte wählen oder vorweisen kann, sondern, dass man einen dieser Punkte wählen oder vorweisen muss.

Hieraus ergibt sich dann wieder der gefühlte Zwang, der aber keiner ist. Es bleibt nur eine Alternative und somit wird es als Zwang wahrgenommen. Wir werden zu so viel "gezwungen" und trotzdem fühlen wir uns irgendwie frei, weil wir es als normal betrachten...

Di., 12.01.2021 - 10:41 Permalink