Gesellschaft | Gastbeitrag

Der Lockdown ist nicht gratis

Essstörungen nehmen stark zu, vor allem bei jungen Mädchen. Hilfe ist nicht immer gleich möglich. Das wird Langzeitfolgen haben, auch lange nach der Pandemie.
Perspektive?
Foto: Oscar Keys on Unsplash

Am Montag hat sich die Sendung „Thema“ im ORF mit den psychischen Erkrankungen bei Jugendlichen befasst. Besonders Depressionen und Essstörungen nehmen stark zu. Die Zunahme ist allarmierend. Noch nie waren die Wartezeiten für eine Therapie in Österreich so lange wie jetzt. Im AKH Wien müssen sich Ärztinnen entscheiden, wem sie einen Therapieplatz gönnen und wem nicht.

Dieselben Meldungen kommen aus Tirol und aus Bayern. Auch in Italien klagen Fachpersonen über eine Zunahme der Essstörungen, besonders bei sehr jungen Mädchen.

Und Südtirol ist keine Ausnahme. 

Wenn Essen zur täglichen Bewältigungsstrategie wird, belastet es stark und betroffene Personen fühlen sich hilflos

In der Fachstelle Essstörungen INFES im Forum Prävention läutet das Telefon seit Herbst heiß. 27 neue Klientinnen nur im Jänner. So viele waren es noch nie. Das Problem dabei ist, dass die behandelnden Dienste im Sanitätsbetrieb im Moment auch überfordert sind und Wartezeiten daher unvermeidbar.

Die Geschichte ist fast immer die gleiche: Sehr junge Mädchen, meist unter 15 Jahren, haben im ersten Lockdown im Frühjahr begonnen, ihr Gewicht und ihre Ernährung zu kontrollieren. In den folgenden Monaten entwickelte sich die Störung und jetzt ist die Situation so schlimm, dass die Eltern bei der Fachstelle INFES Hilfe suchen. 

Bei sehr jungen Mädchen wäre es wichtig, schnell zu handeln. Aus Erfahrung wissen Expertinnen, je früher mit einer Behandlung begonnen wird, desto besser sind die Heilungschancen. Aber es geht leider nicht. Sie müssen warten. Und das Gewicht fällt inzwischen weiter nach unten.

Die großen Verlierer dieser Pandemie bleiben die Jugendlichen, die wirklich alles verloren haben, was ihr Leben ausgemacht hat

Auch vermehrt erwachsene Frauen und Männer haben sich in den letzten Monaten bei INFES gemeldet. Unkontrollierbare Essattacken sind dabei oft die Ursache des Hilfeschreies. Dass Essen für viele im Lockdown zum Trost geworden ist, das ist ja bekannt. Für einige hat Essen jedoch andere Funktionen übernommen: es entspannt, hilft gegen Stress und Einsamkeit, mildert Angst. Wenn Essen zur täglichen Bewältigungsstrategie wird, belastet es stark und betroffene Personen fühlen sich hilflos.

2020 hatte die Fachstelle Essstörungen 20% mehr Beratungen als im Vorjahr. 30% mehr waren es im letzten Jahresdrittel.

Das wird Langzeitfolgen haben, auch lange nach der Pandemie.

Die großen Verlierer dieser Pandemie bleiben die Jugendlichen, die wirklich alles verloren haben, was ihr Leben ausgemacht hat: die Schule, die Feten, der enge Kontakt mit Freunden, der Sport, die Musik, Konzerte, Festivals, Diskos.

In der Sendung „Thema“ bringt es eine Jugendliche rührend auf den Punkt: „Wir hatten unser Leben noch nicht, wir leben es gerade jetzt und wenn wir jetzt große Belastungen erleben, dann nehmen wir diese das ganze restliche Leben mit. Also bitte, schaut ein bisschen mehr auf uns!“

 

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Bernd Zagler Di., 02.02.2021 - 19:22

Und deshalb zolle ich allen Kindern und Jugendlichen, die mit großem Verzicht auf ein freies, unbeschwertes Leben wie auch mit den erheblichen Einschränkungen in Bildung und sozialer Entwicklung sich an die Coronamaßnahmen halten, sehr großen Respekt! Sie haben kein oder nur höchstens ein abstraktes Risiko für eine schwere Covid 19 Erkankung haben und leisten ihren Beitrag für die Gesellschaft nicht zum Eigenschutz sondern ausschließlich zum Fremdschutz v.a. der Risikopopulation!
Mein Respekt wird ihnen wohl nichts nützen, ich hoffe, es gelingt ihnen sich auch Gehör zu verschaffen: ich werde ihnen zuhören!

Di., 02.02.2021 - 19:22 Permalink
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Bernd Zagler Di., 02.02.2021 - 19:28

...außerdem werden die Kinder und Jugendlichen in ihrer Zukunft, die wirtschaftlichen Folgen dieser Krise durch die zunehmende Verschuldung zur Erhaltung des Sozialstaates bei abnehmenden Steuereinnahmen zu spüren bekommen!

Di., 02.02.2021 - 19:28 Permalink
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G. P. Di., 02.02.2021 - 20:23

Muss zugeben, habe seit knapp einem Jahr auch Essattacken ... vornehmlich mein Schokoladekonsum ist drastisch gestiegen.

Di., 02.02.2021 - 20:23 Permalink
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Arne Saknussemm Di., 02.02.2021 - 20:28

Ich kann diesen Schwachsinn nicht mehr hören! Essen ist also eine Belastung!?Aha, interessantes Statement. Ich würde diese ganzen verwöhnten Fratzen nach Afrika oder nach Indien schicken. Dort können sie dann Gleichaltrige fragen, ob sie Essen auch als Belastung empfinden!

Di., 02.02.2021 - 20:28 Permalink
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Bernd Zagler Di., 02.02.2021 - 21:13

Antwort auf von Arne Saknussemm

Die zunehmende Fälle an Essstörungen sollten uns als Gesellschaft zu denken geben, was hier in dieser Entwicklung falsch läuft.
Ihr etwas "emotionaler" Vorschlag bzgl. einer Auslandserfahrung in ärmeren Ländern könnte nützlich sein, ist, aber wie Sie sich denken können, wohl nicht umsetzbar und hilft den Jugendlichen nicht weiter.
Dabei handelt es sich bei den Essstörungen Bulimie und Anorexia, um ernstzunehmende hochkomplexe Erkrankung, welche auch zum Tod des Patienten führen können.

Di., 02.02.2021 - 21:13 Permalink
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Peter Gasser Di., 02.02.2021 - 22:20

Antwort auf von Martin Koellen…

ja, man schaue dazu nach Bergamo, Madrid, New York, London, und nun eben mal nach Lissabon: das entlarvt dieses Sprachspiel als weltfremde und leichtfertige Behauptung.
Oder man gehe doch bitte auch nur in die Intensivstation des Krankenhauses Bozen, und sage das dort den Ärzten und Pflegern ins Gesicht - am Computer schreibt sich dies leicht, aber vor Ort den Leuten ins Gesicht sagen würde das Groteske dieser Aussage schnell entlarven.

Di., 02.02.2021 - 22:20 Permalink
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Salto User
simon tinkhauser Mi., 03.02.2021 - 07:30

Antwort auf von Peter Gasser

Na dann schauen Sie mal in alle Betriebe die nicht mehr wissen wie es weitergehen soll, gehen Sie doch bitte zu den Arbeitnehmern nach Hause, die seit Monaten kein Geld mehr erhalten und verzweifelt sind.....
Es ist sehr einfach aus der Perspektive eines gesicherten Einkommens den Oberlehrer zu spielen....aber wenn den Leuten ihre Existenz aufgrund dauernder Lockdowns um die Ohren fliegt, treten sehr schnell andere Aspekte in Vordergrund als die Angst vor einem Virus....

Mi., 03.02.2021 - 07:30 Permalink
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Peter Gasser Mi., 03.02.2021 - 08:05

Antwort auf von simon tinkhauser

Wem die Argumente ausgehen, der greift die Quelle an” ist leider auch bei Salto immer wieder ein gern verwendeter Diskussionskiller.
Natürlich kann man weiterhin sagen: “Ich habe die Wahl gewonnen”, dies ändert aber nichts an den faktischen Grundlagen. Schade, dass Diskussionen in der Sache stets umgelenkt werden in Persönliches, wenn es argumentativ eng wird. Dann müssen jetzt auch Professor Gänsbacher, der Virologe Drosten, der Arzt Werner Beikircher, ja gar Landeshauptmann Kompatscher aus der Diskussion aussteigen... und ja, warum verlangen gerade jetzt die Südtiroler Wirtschaftsverbände und Gewerkschaften selbst eine strengere Prävention in der Pandemie?
Kennen Sie die öffentliche Diskussion dazu in Deutschland, Österreich, Portugal, England? Wissen Sie um die Zunahme der Belegung der Intensivbetten bei uns von 20 auf 35 binnen relativ kurzer Zeit? Macht Ihnen der Wechsel einer stetigen Zunahme hin zu einer exponentiellen keine Sorgen?
Was würden Sie jetzt (heute) tun und auch dafür die Verantwortung übernehmen, damit diese exponentielle Zunahme gestoppt werden kann?
Haben Sie einen konkreten Vorschlag in der Sache?
Nein, ich wünsche mir keinen Lockdown, ich wünschte mir auch, das Virus würde einfach von selbst verschwinden und alle könnten dem gewohnten Leben nachgehen; ich würde gerne rausgehen und Freunde treffen, meine Mutter besuchen, und frei und ungezwungen durch Geschäfte und Bars schlendern. Aber die Wirklichkeit leugnen, das kann ich eben nicht, und mein Respekt vor Ärzten und Pflegepersonal und mein Dank sind viel zu groß, um Ihrer schweren Arbeit im Krankenhaus im täglichen Leben kontraproduktiv dagegen zu handeln. Und ich bin froh, dass ich in dieser unserer Gesellschaft keine Entscheidungen treffen und keine Ratschläge geben muss - das überlasse ich Ihnen, der offensichtlich genau weiß, was falsch und was richtig ist.
Ich weiß es nicht.

Mi., 03.02.2021 - 08:05 Permalink
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Salto User
simon tinkhauser Mi., 03.02.2021 - 12:20

Antwort auf von Peter Gasser

Greife niemanden an, aber der Blick auf die Situation ist bei jedem stark dadurch beeinflusst, in welcher persönlichen Lage er sich befindet. Jemand der seine Lebensgrundlage durch einen Lockdown verliert, sieht denselben naturgegeben anders, als jemand der dieses Problem nicht hat. Die Situation in den Krankenhäusern ist sehr schlimm, richtig. Aber in sehr vielen anderen Bereichen ist sie mittlerweile noch sehr viel schlimmer. Das ist leider die Realität.
@ Herr Gasser: so wie Sie fordern man solle in die Krankenhäuser mal reinschauen wie es zugeht, habe ich nur entgegnet, daß man sich auch mal bei den direkt Betroffenen der lockdowns schlau machen sollte....nichts anderes...

Mi., 03.02.2021 - 12:20 Permalink
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Peter Gasser Mi., 03.02.2021 - 13:01

Antwort auf von simon tinkhauser

“Haben Sie (nun doch) einen konkreten Alternativ-Vorschlag in der Sache”, wie man die Pandemie anders in Grenzen halten kann?
Ich kann da nach wie vor nichts erkennen... Sie wurden schon vor Monaten danach gefragt, ohne je Antwort zu geben. Mich würde Ihre Ansicht der möglichen Prävention interessieren.

Mi., 03.02.2021 - 13:01 Permalink
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Don Quijote Mi., 03.02.2021 - 14:28

Antwort auf von Peter Gasser

@Peter Gasser
“Haben Sie (nun doch) einen konkreten Alternativ-Vorschlag in der Sache”, wie man die Pandemie anders in Grenzen halten kann?"
Sie meinen eine Alternative zum Lockdown, wie z.B.
konsequentes Contact Tracing und Quarantänekontrolle?
Oder Ersttests mit PCR, anstatt Antigentests mit einer Trefferquote von lediglich 25% bei Asymptomatischen?

Mi., 03.02.2021 - 14:28 Permalink
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Bernd Zagler Mi., 03.02.2021 - 14:46

Antwort auf von Peter Gasser

Persönlich denke auch ich, dass wir anhand der Dynamik (v.a. steigende Anzahl an Intensivbetten) der letzten Wochen nicht an einem schärferen Lockdown vorbeikommen werden.
Die Frage ist, ob ein kurzzeitiger harter Lockdown besser ist wie ein leichter anhaltender.
Was könnten wir ansonsten noch präventiv tun, um eine zunehmend problematischen Stillstand zu vermeiden?
Denn die Luft wird immer dünner, damit meine ich die drohenden Konkurse, Armut, Arbeitslosigkeit, Bildungsstillstand bei Kinder und Jugendlichen, psychische Belastungen (die Resilienz ist bei allen Menschen verschieden) etc.
1) Vitamin D Bestimmung und tägliche Substitution für alle (speziell bei über 65 jährigen) die unter 30ng/ml liegen
2) Impfungen der Risikogruppen, angefangen vom 80-90 LJ (als aller erstes die gebrechliche und multimorbiden Menschen der Altersheime), anschließend dann vom 65-80 LJ, dann der Gruppe von 90+.
Starke Impfempfehlung an die Berufsgruppen, welche eng mit den Risikopersonen arbeiten
3) sehr unglücklich bin ich mit dem Gedanken (und vermutlich wir ein Teil des Forums mich dafür kreuzigen), ob es nicht Sinn macht, anstatt für die gesamte Gesellschaft die restriktive Einschränkungen (z.B. Bar- Restaurantbesuche etc.) bis vorläufig Ostern v.a. für die Personen über 70 LJ auszusprechen.
4) Es werden im Verhältnis immer mehr Antigentests wie PCR für Covid19 gemacht. Durch die Arbeit der Apotheken und Hausärzte sind somit freie Valenzen vorhanden, um die PCR systematischer in den Altersheimen anzuwenden, da der Antigentest meiner Meinung nach dafür weniger geeignet ist, frühzeitig ein Herdgeschehen zu entdecken. Ausgenommen (außer bei hartem Verdacht) sollten dabei sein, Personen die Covid19 schon gehabt haben (Immunantwortdokumentation mittels Antikörper S1/2 auf SarsCov2) bzw. nach erfolgter 2. Impfdosis.
5) Weiters frage ich mich, ob es eine Idee im Sinne der Planungssicherheit der verschiedenen Unternehmen sein könnte, wenn im weiteren Verlauf alle 2 Monate jeweils ca. 2 Wochen für einen potentiellen Lockdown eingeplant werden: z.B. wenn beschlossen wird, Weihnachten und Silvester nicht alles zu schließen, folglich die nächsten zwei Wochen planungsgemäß das System bei Bedarf wieder zurückfährt. Würde dann auch Ostern betreffen. Persönlich bin ich optimistisch, dass mit dem Frühling die Zahlen besser werden. Aber Prognosen in die eine wie auch in andere Richtung sind auch falsch ausgefallen.
6) das contact tracing ist leider ein Potential das nie wirklich ausgeschöpft wurde und aktuell auch nicht umsetzbar ist.

Mi., 03.02.2021 - 14:46 Permalink
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Bernd Zagler Mi., 03.02.2021 - 08:14

Antwort auf von simon tinkhauser

Unabhängig von der Strategiewahl wäre eine epidemiologische Querschnittanalyse zur Unterscheidung von Lockdown-befürworter bzw. -gegner vielleicht auch aufschlussreich:
ich glaube bei der ersten Gruppe werden sich weniger Jugendliche, Freiberufler und deren Arbeitnehmer, Fitnessstudiobetreiber, Kulturschaffende, Personen aus dem Gastronomie bzw. Tourismussektor usw. treffen. Vermutlich hilft das im besseren Verständnis der verschiedenen Positionen weiter. Ich denke aber zumindest, dass alle einer Meinung sind, das ein zeitlich unbegrenzter bzw. fortlaufender Lockdown nicht die beste Strategie ist

Mi., 03.02.2021 - 08:14 Permalink
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Nadine Laqua Mi., 03.02.2021 - 15:42

Könnten die Herren ihre covid 19-Ansichten woanders austauschen? Im Artikel geht es um eine sehr ernste psychische Erkrankung, die die Seelen und Körper von Jugendlichen zerstören kann. Familie und Freunde sind, wenn auch nicht erkrankt, stets mitbetroffen. Wie bei anderen psychischen Erkrankungen auch, bedarf es professioneller Therapie über einen langen Zeitraum hinweg. Die Sterblichkeitsrate wird übrigens, je nach Studie, mit bis zu 25% (für Anorexie) angegeben. Damit ist diese Erkrankung für den Einzelnen wesentlich bedrohlicher als irgendein Virus.
In Südtirol braucht es meiner Meinung nach, konventionierte Strukturen die den Jugendlichen ganzheitliche Therapie anbieten und nicht vom starren Apparat des Sanitätsbetriebes abhängig sind. "Empfehlungen" für Aufenthalte in Entwicklungsländern sind absolut unter der Gürtellinie und ehrlich gesagt einfach nur zum Kotzen!

Mi., 03.02.2021 - 15:42 Permalink
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Christian I Mi., 03.02.2021 - 16:44

Antwort auf von Nadine Laqua

Ihre Forderung ist gut und richtig: GANZHEITLICHE Therapie ist leider Mangelware in der Sanität. Ich liebe aber die Prävention und somit frage ich mich schon wieso in manche Länder diese und andere psychische Störungen nur sehr selten vorkommen und in unserer modernen, verwöhnten, "zivilisierten" Gesellschaft diese und andere psychische Erkrankungen (stark) zunehmen. Was man so liest und hört finden sich die Ursachen oft in der Familie. Also frage ich mich, ob man nicht besser die Familien unterstützen müsste, speziell die Mütter (aber sicher auch die Väter) in ihrer SCHWIERIGSTEN Aufgabe: Kinder begleiten, erziehen, stärken, unterstützen... Ich glaube eine präsente, starke Familie auf der man sich immer verklassen kann ist die Basis für eine stabile Psyche und eine starke Persönlichkeit.

Mi., 03.02.2021 - 16:44 Permalink
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Bernd Zagler Mi., 03.02.2021 - 19:27

Antwort auf von Nadine Laqua

@Laqua: 1) ich bestätige Ihnen die Tragik der in dem Beitrag erwähnten Essstörungen. Die Erkrankungen sind hochkomplex und es braucht einen multimodalen ambulanten wie auch stationären Zugang (der schon seit Jahrzehnten von der Politik eingefordert wird!), um den Patienten, aber auch den schwer getroffenen Familien, zu helfen.
Die Anorexie hat unbehandelt eine hohe Mortalität durch Infekte bzw. durch die hervorgerufene Herzerkrankung. Dabei soll auch nicht Bulimie unterschätzt werden, die zu gravierenden Verletzungen der Speiseröhre wie auch zu tödlichen Herzrhythmusstörungen (Kaliummangel durch wiederholte Erbrechen) führen kann.
2) Die Essstörungen ist auch ein gesamtgesellschaftliches Problem. Dabei können Covid 19 Massnahmen heutzutage nicht einfach ausgeklammert werden, da sie, wie oben im Beitrag erwähnt, eben diese Problematik sehr verschlechtern.
3) Bei den Kommentaren gibt es kein Exklusivrecht und es gibt hier im Forum eine freie Meinungsäußerung im Rahmen der Netiquette: wenn mich ein Kommentar aber nicht interessiert, überflieg ich ihn...

Mi., 03.02.2021 - 19:27 Permalink