Umwelt | Nachhaltigkeit

Bergsteigerdörfer auf Expansionskurs

Die Bergsteigerdörfer breiten sich in die Schweiz und bis ans Mittelmeer aus: 2021 verzeichnen die Alpenvereine sechs Neuzugänge im Alpenraum.
St. Antönien
Foto: Marco Schnell

 

Über die Auszeichnung “Bergsteigerdorf” dürfen sich bald sechs weitere Alpendörfer in Österreich, Italien und erstmals auch in der Schweiz freuen. Somit sind mit 2021 insgesamt 35 Dörfer in fünf verschiedenen Alpenländern in der länderübergreifenden Initiative der Alpenvereine vertreten.

 

 

Geheimtipp für Alpinisten

 

Als “Bergsteigerdorf” werden jene Dörfer ausgezeichnet, die landschaftliche Reize mit einer intakten Kultur- und Naturlandschaft kombinieren. Das heißt: keine großen technischen Verbauungen und Engagement der Einheimischen für eine nachhaltige und naturverträgliche Gemeinde- und Tourismusentwicklung. Dass viele vielleicht noch nie in einem Bergsteigerdorf waren, ist kaum verwunderlich; die Bergsteigerdörfer liegen meist abseits großer Zentren oder versteckt in einem Talschluss. Das macht die Alpenperlen zu wahren Geheimtipps unter Alpinisten.

 

"Wir unterstützen Dörfer darin, ihre eigenen Visionen von einer lebenswerteren und krisensicheren Zukunft umzusetzen" – Georg Simeoni.

 

Das internationale Netzwerk der Bergsteigerdörfer will die nachhaltige Entwicklung von Tourismus, Naturschutz, Regionalentwicklung und Berglandwirtschaft grenzüberschreitend im gesamten Alpenraum fördern. Wie eine nachhaltige Entwicklung aussehen soll, ist in der Alpenkonvention geregelt. Seit fünf Jahren ist die Initiative der Bergsteigerdörfer offiziell Umsetzungsprojekt der Alpenkonvention und damit ein Leuchtturmprojekt die Realisierung der Zielsetzungen dieses politischen Übereinkommens der Alpenstaaten.

 

In die Schweiz und bis ans Mittelmeer

 

2021 werden sechs weitere Orte der Initiative beitreten: St. Antönien im Kanton Graubünden und Lavin, Guarda und Ardez im Untergardin (Schweiz), Steinberg am Rofan in Tirol und Göriach im Salzburger Lungau (Österreich), Balme im Piemont und Triora im ligurischen Hinterland (Italien). Somit erstreckt sich das internationale Netzwerk nun bis in die Schweiz und (fast) bis ans Mittelmeer. Die Zahl der Bergsteigerdörfer steigt damit auf 35 (davon 22 in Österreich, 4 in Deutschland, 5 in Italien – davon 2 in Südtirol, und je 2 in Slowenien und in der Schweiz).

 

 

Auch Südtirol ist seit 2017 mit Matsch im Obervinschgau und Lungiarü im Gadertal (2018) im internationalen Netzwerk der Bergsteigerdörfer vertreten. Der Südtiroler Alpenverein (AVS), der die Initiative in Südtirol betreut, ist überzeugt, dass di Initiative auch in Zukunft viel Zuspruch und Unterstützung finden wird: Einerseits ist das Bedürfnis nach Bewegung in der freien Natur während der Corona-Pandemie angestiegen: „In unseren naturbelassenen Bergsteigerdörfern gibt es viele Möglichkeiten zur Bewegung, Besucher finden Erholung und einen Ort, wo sie die Seele baumeln lassen können. In den Bergsteigerdörfern geht es meist etwas ruhiger zu als anderswo“, so der Präsident des AVS, Georg Simeoni. Simeoni glaubt zudem daran, noch weitere Multiplikatoren zu finden, denn: "Die Initiative setzt Bestehendes in Wert. Wir investieren nicht in die Hardware, sondern in die Software und unterstützen Dörfer darin, ihre eigenen Visionen von einer lebenswerteren und krisensicheren Zukunft umzusetzen."

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Johann Georg B… Di., 13.04.2021 - 15:53

Teure Reklame für nichts.
Solange der AVS mitbestimmt ändert sich nichts.
Bergsteigerdorf heißt auf Fortschritt verzichten ,ohne Beitrag.
Es fehlt wie immer an Ehrlichkeit.

Di., 13.04.2021 - 15:53 Permalink
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Johann Georg B… Mi., 14.04.2021 - 17:41

Jeder sollte daran denken , die Leute in den Hochtäler müssen von etwas leben und von Schönheit kann keiner eine Familie ernähren.
Der Tourist ist höchstens 4 Tag bis maximal eine WOCHE in einem Dorf und die Auslastung der Betten ist maximal 100 Tage., also bleiben über 200 Tage ohne Einkünfte. das selbe gibt für die Bergbauern, bei den fallenden Preisen.
Alle Fordern und keiner will bezahlen.

Mi., 14.04.2021 - 17:41 Permalink
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Salto User
Manfred Gasser Mi., 14.04.2021 - 21:06

Antwort auf von Johann Georg B…

Wer sind alle, die fordern, und wer sind die, die nicht bezahlen wollen?
Es gibt viele Menschen, die lieber eine Woche in einer schönen Pension im Matscher Tal übernachten und die Bergwelt erkunden, als für das doppelte Geld in einem Wellnesshotel rumliegen, und sich mit der Gondel auf eine Gipfelkreuz bringen lassen

Mi., 14.04.2021 - 21:06 Permalink
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Johann Georg B… Do., 15.04.2021 - 08:53

meine Liebe Herr.
Abwanderung aus den Bergdörfer lässt sich auch durch Bergsteigerdörfer nicht verhindern. Bergsteigerdorf wir als Werbezweck Missbraucht.
Von den Touristen welche lieber die Kleine Pensionen besuchen gibt es immer weniger und ausserdem hat jeder Tourist die Möglichkeit zu wandern ,jedem ist es selbst überlassen was er im Urlaub macht.

Do., 15.04.2021 - 08:53 Permalink