Gesellschaft | Nasenflügeltests

Testzentrum Schule – Eine Bilanz

Seit Anfang April sind in Südtirol die Schulen wieder einigermaßen im Normalbetrieb. Zeit für einen Rückblick und eine Zwischenbilanz.
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
Schüler
Foto: (c) pixabay

Am 7. April wurden die Südtiroler Oberschulen zu 75% geöffnet, wodurch seither für sämtliche Schulstufen Unterricht in Präsenz möglich ist. Begleitet wurde die Schulöffnung von den verpflichtenden Nasenflügeltests, welche zwei mal die Woche durchgeführt werden und Voraussetzung für den Schulbesuch sind. Die Südtiroler Landesregierung hat damit eine in Italien einzigarte Testpflicht eingeführt, welche sehr kontrovers diskutiert wurde. Nach mehreren Wochen Erfahrung ist es nun an der Zeit für einen kurzen Rückblick und eine Bilanz. Für die Bewertung des Nutzens der Massentests in den Schulen wird ein Vergleich mit der Provinz Trient herangezogen, da diese sich bezüglich Bevölkerung, Klima, Struktur, sanitärer Versorgung und Durchimpfungsrate in einer sehr ähnlichen, nahezu gleichen Ausgangslage befindet.

Politische Kommunikation

Die Landesräte Thomas Widmann und Philipp Achammer haben im März immer wieder erklärt, dass die Schulen nur mit den verpflichtenden Nasenflügeltests geöffnet werden können. Ohne das zwei mal die Woche stattfindende Screening müssten die Schulen voraussichtlich wieder geschlossen werden, so der entsprechende Tenor. Dabei wurde seitens der Politik großes Unverständnis gegenüber den Eltern gezeigt, welche ihre Kinder nicht regelmäßig testen lassen wollen. Es sei ein annehmbares Opfer für die Gewährleistung des Präsenzunterrichtes. Landeshauptmann Arno Kompatscher hat die landesweite Teststrategie Südtirols Anfang Mai verteidigt und behauptet, dass die stabile Infektionslage bei gleichzeitiger Öffnung des Landes dem regelmäßigen Testen zu verdanken sei.

Öffnungsschritte

So wie in Südtirol ist auch im Trentino seit dem 7. April wieder Präsenzunterricht in allen Schulstufen möglich. Wobei die Oberschulen in der Provinz Trient zu Beginn nur zu 50% geöffnet haben, anstatt der 75% in der Provinz Bozen. Mit Ende April hat die Trientner Landesregierung in den ersten und fünften Oberschulklassen dann aber 100% Präsenzunterricht zugelassen, während in Südtirol die vorherige Regelung beibehalten wurde. Die Aktivität in den Schulen war somit in beiden Provinzen vergleichbar stark, allerdings werden in der Provinz Trient die Schüler nicht flächendeckend und regelmäßig getestet.

Was das übrige gesellschaftliche Leben und insbesondere die Gastronomie angeht, wurde diese in beiden Provinzen aufgrund des staatlichen Dekretes mit Ende April geöffnet. In Südtirol ist zusätzlich die Bewirtung in den Innenräumen bei Nachweis des Grünen Passes möglich.

Expertenmeinungen

Im letzten Artikel zur Validität der Schnelltests wurden bereits verschiedene medizinische Deutsche Fachgesellschaften, Experten aus Österreich und das RKI zitiert. Aufgrund der geringen Anzahl der entdeckten positiven Fälle, der schlechten Validität der Schnelltests und der daraus entstehenden Gefahr zunehmender Ansteckungen durch eine gefühlte, falsche Sicherheit bei falsch negativen Ergebnissen, raten die genannten Fachleute von flächendeckenden Massentests bei asymptomatischen Personen ab. Eine im März in Italien veröffentlichte Metastudie, bei welcher die Daten von über 7 Millionen Personen einbezogen wurden, kam zum Schluss, dass die Schule der sicherste Ort ist und dass es keinen Zusammenhang zwischen dem Infektionsgeschehen in der Bevölkerung und der Schulöffnung bzw. -schließung gibt.

Entwicklung des Infektionsgeschehens

Das Infektionsgeschehen hat sich in den letzten Wochen, wie schon im Jahr 2020 in dieser Zeit, sehr positiv entwickelt. Die Inzidenzwerte sind kontinuierlich gesunken, dies nicht nur in Südtirol sondern auf dem gesamten Staatsgebiet.

In der Provinz Bozen sind die 7-Tages-Inzidenzwerte seit dem 7. April von 133 Infektionen pro 100.000 Einwohner auf einen Wert von 85 (Stand 13.05.21) abgesunken. Dies entspricht einer Abnahme von 36%.

In der Provinz Trient ist die 7-Tages-Inzidenz im gleichen Zeitraum von 132 Infektionen pro 100.000 Einwohner auf einen Wert von 71 (Stand 13.05.21) gesunken. Was einer Abnahme von 46% gleich kommt.

Infektionen in den Schulen

Anfang Mai wurden in der Tageszeitung Dolomiten die bisherigen Daten zu den Tests an den Schülern veröffentlicht. Von 392.533 durchgeführten Tests wurden schlussendlich 177 per PCR-Test als positiv bestätigt. Dies entspricht einer Positivitätsrate von 0,045%. Anders ausgedrückt wurden über 2.000 Schnelltests durchgeführt um einen positiven Fall zu erkennen. Weder in der Provinz Bozen, noch im Trentino wurden größere Cluster in den Schulen gemeldet oder mussten sogar öfter Schulen geschlossen werden.

Fazit

Nachdem die Aktivitäten und das Infektionsgeschehen gegenübergestellt wurden, kann festgestellt werden, dass:

  • in beiden Provinzen mehr oder weniger vergleichbare Öffnungsschritte zugelassen wurden,
  • der Verlauf des Infektionsgeschehens in der Bevölkerung im Trentino stärker gesunken ist als in Südtirol,
  • die Schulöffnung keinerlei Einfluss auf die Inzidenz in der Bevölkerung hatte und es kaum zu Clusterbildungen in den Schulen diesseits und jenseits der Salurner Klause gekommen ist,
  • der Schulbetrieb in Präsenz in beiden Provinzen problemlos aufrecht erhalten werden konnte,
  • der Steuerzahler in Südtirol bis zum Schulschluss mehrere Millionen Euro für die Massentests an den Kindern und Jugendlichen bezahlt hat, während bei den Trientner Schülern keine zusätzlichen Kosten entstanden sind,
  • der Nutzen der Massentestungen an asymptomatischen Schülern aufgrund der geringen Positivität nicht erkennbar, da höchstwahrscheinlich nicht vorhanden ist,
  • die zitierten Expertenmeinungen und Studien die Situation richtig eingeschätzt und recht behalten haben,
  • die Landesräte Thomas Widmann und Philipp Achammer die Situation im Vorfeld falsch eingeschätzt haben,
  • Landeshauptmann Arno Kompatscher mit seiner Aussage, dass die stabile Infektionslage den Tests zu verdanken ist, die Unwahrheit gesagt hat. Würde man davon ausgehen, dass er über die Situation in anderen Provinzen informiert ist, könnte man von einer bewussten Irreführung sprechen, um den Südtiroler Sonderweg zu rechtfertigen.

Ausblick

Vermutlich wird uns ein entspannter Sommer wie im Jahr 2020 bevorstehen. Die Infektionszahlen werden höchstwahrscheinlich ab Juni auf nahezu Null sinken, bis sich das Coronavirus voraussichtlich mit den kälteren Temperaturen im Herbst wieder stärker bemerkbar macht. Es bleibt zu hoffen, dass die Impfungen bis dahin ihre erhoffte Wirkung zeigen und der Winter 2021 ein besserer wird. Von der Landesregierung erwarte ich mir, dass die Ergebnisse entsprechend evaluiert werden und die nötigen Konsequenzen gezogen werden. Die Nasenflügeltests würden dann das gleiche Ende nehmen, wie zuvor schon die Corona-Schnüffelhunde. Wahrscheinlicher ist aber, dass die Landespolitiker das Projekt loben und als Erfolg darstellen werden. Vielleicht gibt es ja auch bald eine beauftragte Studie der Eurac, welche bescheinigt, dass die Tests an den Kindern uns vor unzähligen weiteren Ansteckungen bewahrt haben.

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Florian Hinteregger Fr., 14.05.2021 - 20:50

Für die Landesregierung sind solche Projekte Teil des politischen Aktionismus. Man will zeigen, wie gut man die Krise bewältigt. Der effektive Nutzen ist zweitrangig und die Bevölkerung glaubt den Politikern, wenn sie immer wieder die gleichen Aussagen wiederholen. Wie hier schon Herr Martin Federspieler gesagt hat, ist die Krone der Schöpfung leicht manipulierbar. Dass er dabei sich selbst mit gemeint hat, wird ihm vielleicht auch so langsam klar.

Fr., 14.05.2021 - 20:50 Permalink
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I. Mayr Sa., 15.05.2021 - 10:05

Im Nachhinein ist wohl jeder schlauer. Wobei man hier nicht vergessen sollte, dass Anfang April die Lage sehr wohl noch um einiges unsicherer war als sie es heute ist. In Südtirol wurde diskutiert wie man mit größtmöglicher Sicherheit öffnen kann, während in Deutschland bei niedrigerer Indizes ein weiterer Lockdown verhängt wurde!
Man sollte nicht das Risiko unterschätzen, dem wir uns ausgesetzt haben, die Kosten eines weiteren Lockdowns hätten wohl jene der Nasenflügeltests weit überstiegen!

Sa., 15.05.2021 - 10:05 Permalink
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Peter Zingerle Sa., 15.05.2021 - 10:38

Antwort auf von I. Mayr

"Im Nachhinein ist wohl jeder schlauer." stimmt in diesem Fall leider in zweifacher Hinsicht nicht.
1. Viele waren schon von Anfang an der Meinung, dass dieses Testprojekt in den Schulen weder notwendig, noch gut durchdacht war. Herr Hofer hat seine Bedenken bereits in seinem Beitrag am 21.04 in Bezugnahme auf Stellungnahmen von kompetenten Stellen dargelegt. Ich persönlich habe in meinem Beitrag vom 17.03.21 bereits eingefordert, dass dieses Projekt mit einem klar beschrieben Untersuchungsdesign begleitet und evaluiert werden sollte. Leider ist von so einer Evaluierung bisher nichts zu spüren und zu hören gewesen.
2. Wie Herr Hofer schreibt, ist es viel wahrscheinlicher, dass anstelle einer detaillierten Auswertung ein einfaches "Feiern als Erfolg" von Seiten der Landespolitik kommen wird. Aus diesem Grund wird sich wohl zeigen, dass einige nicht einmal im Nachhinein schlauer sind. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass mich unsere Politiker positiv überraschen und eingestehen, dass sie das Risiko massiv überschätzt haben und uns diese Fehleinschätzung, neben unnötigen Streitigkeiten mit der Elternschaft auch bedeutende Summen an Geld gekostet haben.

Sa., 15.05.2021 - 10:38 Permalink
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Florian Hinteregger Sa., 15.05.2021 - 11:16

Antwort auf von I. Mayr

Im Nachhinein ist man schlauer, wenn man im Vorhinein nicht über die entsprechenden Erkenntnisse verfügt. In diesem Fall wurden die vorhandenen Erkenntnisse lediglich durch den Feldversuch erneut bestätigt. Um die Aufzählung von Hrn. Zingerle zu erweitern, weise ich noch auf meinen Artikel vom 7. März hin, in welchem ich die Unverhältnismäßigkeit zwischen Aufwand bzw. Kosten und Nutzen dargestellt habe. Die Regierung wird an der Strategie weiterhin festhalten und in den letzten Schulwochen weitere 3 bis 4 Millionen beim Fenster hinaus schmeißen. Ich habe da weniger Hoffnung als Herr Zingerle.

Sa., 15.05.2021 - 11:16 Permalink
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Daniel Kraler Sa., 15.05.2021 - 12:08

Vielen Dank für den informativen Artikel.
Wir haben es leider immer wieder mit bewusster Irreführung zu tun.
So wurden wir Eltern bewusst in die Irre geführt, an unseren Kindern mit einer freiwilligen Einwilligung etwas zu legitimieren, was eigentlich verfassungswidrig wäre.
Weshalb ist diese Testpflicht nur bei unseren Kindern möglich? Weil wir Eltern freiwillig die Erlaubnis dazu geben, aus keinem anderen Grund.
Und wenn sich jemand die Mühe macht die Verordnung Nr. 19 Punkt 1) im Wortlaut genau durchzulesen, wird er feststellen, dass seit dem 16.04. das Pilotprojekt den Präsenzunterricht beschränkt und nicht mehr der Landeshauptmann.
Nennt man dies auch bewusste Irreführung?

Sa., 15.05.2021 - 12:08 Permalink
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Alois Spath Sa., 15.05.2021 - 12:39

Ich teile die Meinung von Herrn Hofer und finde, dass beim "Nasenbohrtest in den Schulen" die Verhältnismäßigkeit zwischen Aufwand und Nutzen in keinster Weise gegeben ist.
Zu unterstreichen ist noch, dass die ganze Aktion den Schulen große Unruhe, Spannungen, Unfrieden und erheblichen bürokratischen Mehraufwand beschert hat. Die verantwortlichen Politiker haben sich zudem mit ihren Ausagen, der Test sei freiwillig und die nicht teilnehmenden Schüler würden in den Fernunterricht überstellt, gleich selbt zweifach in die Kategorie "Falschspieler" überstellt. Zum einen kann niemals von Freiwilligkeit gesprochen werden, wenn dahinter offen sichtbare Zwänge stecken. Für Kinder und Eltern, die am Projekt nicht teilnehmen wollen, ist nicht nur der Druck direkter oder indirekter Ausgrenzung sehr hoch. Sie wissen auch, dass die betroffenen Schüler keinen Unterricht mehr erhalten. Denn: Der Begriff "Fernunterricht" als Alternative zum Präsenzunterricht (im Falle der Verweigerung des Nasentests) wird von der Politik eindeutig missbraucht. Kaum jemand der vom Präsenzunterricht Ausgeschlossenen erhält tatsächlich Fernunterricht (so wie wir ihn aus Zeiten der allgemeinen Schulschließungen kennen), weil die Lehrpersonen ja Präsenzunterricht in vollem Umfang haben und dann nicht auch noch freiwillig weitere Stunden Fernunterricht anbieten. Wer hier also den Begriff "Fernunterricht" gebraucht, betreibt Etikettenschwindel!
Zusammenfassend lässt sich sagen: Die verantwortlichen Politiker haben bequem ihre Entscheidung getroffen, aber alle negativen Folgen und Begleiterscheinungen werden galant auf die Schulen (in der Gesamtheit von Direktoren, Lehrpersonen, Schülern, Schülereltern) abgewälzt.

Sa., 15.05.2021 - 12:39 Permalink
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Daniel Hofer Sa., 15.05.2021 - 16:58

Ob man den schwarzen Peter den Lehrpersonen zuschieben kann, bezweifle ich etwas. Ohne die fleißige Mithilfe wäre das Projekt aus Kapazitätsgründen aber sicher gescheitert, da gebe ich ihnen recht. Es gibt nur sehr wenige Lehrer die die Mithilfe verweigern, da die Schulführungskräfte teils großen Druck ausgeübt haben. Die meisten Lehrpersonen haben sich wenig Gedanken über den Nutzen gemacht und der Politik geglaubt. Sie unterscheiden sich da nicht großartig von der restlichen Bevölkerung, insbesondere nicht von den Eltern, die auch wenig Kritik geäußert haben.

Sa., 15.05.2021 - 16:58 Permalink
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Peter Gasser Sa., 15.05.2021 - 19:29

Sie schreiben:
"Mir sind die kritischen Geister, die mit Fakten argumentieren, allemal lieber wie ... Mitmenschen, die immer wieder die selben Behauptungen wiederholen, obwohl sie sich als falsch herausstellen".

Naja, was will man diskutieren, wenn Sie a priori "die kritischen Geister, die mit Fakten argumentieren" sind, während jene, welche Ihre Ansicht nicht teilen, "immer wieder die selben Behauptungen wiederholen, obwohl sie sich als falsch herausstellen". Ist das nicht krass, a priori Totschlag jeder Diskussion?

Was will man da also (noch) diskutieren, wenn es keine Augenhöhe gibt, und Sie - nochmals a priori - im Besitz der alleinigen Wahrheit sind?

Da kann man sich ja nur noch missionieren lassen - oder eben nicht.

Sa., 15.05.2021 - 19:29 Permalink
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Peter Gasser Sa., 15.05.2021 - 19:58

Darf ich präzisieren?
Sie schrieben: "... auch *ihre bisherigen Artikel* waren wirklich treffend.

Ich schrieb darauf: "Ja, *alles* ganz nach dem Motto".

Mein Beitrag bezog sich also auf die Beiträge/Kommentare der letzten Monate - da ist alles gut argumentiert und sei hier nicht wiederholt.
Da man aber nie weiß, ob Linda Bauer und Felix Frei und wie die alle sich hier grad nach Beliebigkeit so nennen, nicht ein- und derselbe oder Politiker oder Salto- oder Lobby-Leute sind, ist Vorsicht geboten:
öffnen Sie Ihr Visier, dann reden wir weiter.

Sa., 15.05.2021 - 19:58 Permalink
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Peter Gasser So., 16.05.2021 - 06:40

Antwort auf von gorgias

Die Bühne Ihres „Kasperl-Theaters“ und Ihrer „Paranoia-Show“ gehört Ihnen, ich habe keine Absicht zu „widerlegen“, zu siegen, Recht zu haben; diese Ihre Parameter seien Ihnen gern belassen, persönlich zu attackieren, zu beißen oder ad personam in den Ring zu gehen - wozu allein Sie sich ja wieder mal - so scheint es, stalkingmäßig - gemeldet haben.
Sie können‘s halt nicht lassen, dieser Beißreflex, er ist schon eine „Last“ (oder Lust?), gell? ... ich erinnere nachmals: § G1, G6, U1, U3, U4, R2, R5c, M1, F2, besonders V1, V10.
Aber die Netiquette scherte Sie noch kaum, ist ja nur fürs Volk.
Ich entsage zum wiederholten Mal.
Es ist der Tag des Herrn.

So., 16.05.2021 - 06:40 Permalink
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Nikolaus Spitaler Sa., 15.05.2021 - 21:00

Der Artikel enthält leider eine wesentliche Fehlinformation, und zwar ist die Behauptung "Weder in der Provinz Bozen, noch im Trentino wurden Cluster in den Schulen gemeldet oder mussten sogar Schulen geschlossen werden." definitiv falsch. In einem Seitental des Pustertales wurden beispielsweise in einer Grundschule mehrere Kinder per Nasenflügeltest positiv getestet und diese (sowie der Kindergarten) in der Folge für mehrere Tage geschlossen. Die positiven Tests wurden in der Folge auch bestätigt und ein Cluster in der Gemeinde ermittelt, in diesem Fall haben die Tests somit genau ihren Zweck erfüllt. Auch wurden in Oberschulen des Pustertals Klassen mit mehreren positiven Fällen gefunden und in Quarantäne geschickt. Es ist somit definitiv nicht zutreffend dass die Tests überhaupt nicht ihren Zweck erfüllen, auch verläuft die Abwicklung in den Schulen erstaunlich reibungslos. Ob der finanzielle Aufwand gerechtfertigt ist kann ich nicht beurteilen, da mir der Gesamtüberblick fehlt, Tatsache ist jedoch dass die überwältigende Mehrheit aller Beteiligten (Lehrer, Schüler und Eltern) sehr froh war dass auch dank der Tests wieder ein einigermaßen normaler Schulbetrieb aufgenommen werden konnte.

Sa., 15.05.2021 - 21:00 Permalink
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Daniel Hofer Sa., 15.05.2021 - 21:53

Antwort auf von Nikolaus Spitaler

Herr Spitaler, könnten sie bitte die Gemeinde im Pustertal nennen? Mir sind keine Schulschließungen seit dem 7. April bekannt. Dass die Wiederaufnahme des normalen Schulbetriebs den Tests zu verdanken ist, glaube ich nicht, zumal nicht nur im Trentino sondern in ganz Italien die Schulen nach Ostern durch das Dekret von Draghi ohne Testpflicht geöffnet wurden.

Sa., 15.05.2021 - 21:53 Permalink
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Nikolaus Spitaler Sa., 15.05.2021 - 22:20

Antwort auf von Daniel Hofer

Die betroffene Grundschule war St. Magdalena/Gsies, betroffene Klassen gab es weiters an mehreren Oberschulen in Bruneck. Ich habe nicht behauptet dass die Wiederaufnahme des Schulbetriebs den Tests zu verdanken war, es handelte sich dabei jedoch um eine flankierende Maßnahme die zu einem Zeitpunkt wo dies noch keineswegs selbstverständlich war eine rasche und weitreichende Öffnung der Schulen in Südtirol begleitet hat. Es steht mir wie gesagt nicht zu zu beurteilen ob der finanzielle Aufwand gerechtfertigt ist, aber die Tests haben mehrfach ihre Zweckmäßigkeit unter Beweis gestellt, das steht außer Zweifel.

Sa., 15.05.2021 - 22:20 Permalink
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Profil für Benutzer Daniel Hofer
Daniel Hofer So., 16.05.2021 - 06:43

Antwort auf von Nikolaus Spitaler

Vielen Dank für die Information, in den Onlinemedien habe ich keine diesbezügliche Meldung gefunden, habe den Artikel aber dementsprechend geändert. Dass die Tests positive Fälle finden können, ist mir klar. Mir geht es allerdings nicht um Einzelfälle sondern um eine Gesamtschau. Es zeigt sich, dass trotz des massiven Aufwandes in den Schulen und unter Einsatz beträchtlicher Geldsummen kein Mehrwert im Vergleich zur Nachbarprovinz entsteht. Dass im März das Pilotprojekt gestartet wurde, dafür hatte ich trotz geringer Begeisterung noch Verständnis. Dass nach wenigen Wochen, damals schon bei sehr geringen positiven Fällen, eine Testpflicht eingeführt wurde, war für mich nicht mehr nachvollziehbar. Und dass jetzt weiterhin am Projekt festgehalten wird, obwohl die Inzidenzen weiterhin sinken werden, halte ich für nachlässig den Schulen gegenüber und für eine Steuergeldverschwendung.

So., 16.05.2021 - 06:43 Permalink
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Profil für Benutzer Elisabeth Garber
Elisabeth Garber So., 16.05.2021 - 07:12

Antwort auf von Nikolaus Spitaler

Teile Ihre Ansicht Herr Spitaler - sogar der professionelle Laborbetreiber Gernot Walder meinte kürzlich in der NSTZ (im Gegensatz zu Dilettanten, die sich allenorts aufspielen als wären es Fachleute...) zu den Schnell-Tests, mit unleugbaren Schwächen, "Besser als nichts". Klare Ansage.
Die Aussagen der Kritiker, sind m.M. nach vor allem politisch und rechthaberisch motiviert. Man hört und liest es immer wieder heraus: "veschwendete Steuergelder", "Irreführung" und der pseudowissenschaftliche "Putz" darf nicht fehlen, um die Leser mit immer demselben Thema (falsche Corona-Politik - Neue Titel) zu konfrontieren.
Das beste Beispiel waren die karikierten Beiträge von JK Oettl, die nunmehr von den 'seriöseren' Hofer-Beiträgen abgelöst wurden. Als nächstes wird wieder ein Beitrag zum Impfen erscheinen...pazienza...

So., 16.05.2021 - 07:12 Permalink
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Profil für Benutzer Florian Hinteregger
Florian Hinteregger So., 16.05.2021 - 11:43

Antwort auf von Elisabeth Garber

Verweis auf Studien, Zitate mit entsprechenden Quellen, Recherche, Vergleich und Interpretation von Daten. Wesentliche Kompetenzen des wissenschaftlichen Arbeitens. Alles nur politisch motivierte Besserwisserei. Ein privat geführtes Testlabor wird die Massentesterei befürworten, das ist selbstredend. Der Biontech Chef propagiert ja auch die Impfung. Ich persönlich höre da lieber einem Bierbrauer zu, der mir die gesundheitsfördernde Wirkung des Gerstensaftes erklärt.

So., 16.05.2021 - 11:43 Permalink
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Profil für Benutzer Stefan S
Stefan S So., 16.05.2021 - 10:50

Unabhängige Experten sehen die antigenen Schnelltest auch sehr kritisch in seiner Wirksamkeit auf den Pandemieverlauf, einerseits liegt die Trefferquote nach Abzug aller Fehlerquellen bei geschätzten 50% wobei die Positiven dann schon überwiegend eine höhere Virenlast haben, so betrachtet kann man diese Test nur befürworten, Umfragen belegen aber eindeutig das viele sich dadurch in einer "falschen" Sicherheit wiegen und dadurch das Gewonnene wieder neutralisiert.
Also ist es aus Expertensicht absolut legitim die Verhältnismäßigkeit zu hinterfragen.
Das RKI, beispielsweise, wird nicht müde und weist ständig auf diese Fehleinschätzung hin.

So., 16.05.2021 - 10:50 Permalink
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Profil für Benutzer Elisabeth Garber
Elisabeth Garber Mo., 17.05.2021 - 17:00

Antwort auf von Stefan S

" Besser als nichts." Das ist Fakt, da kann man das Blattl drehen und wenden wie man will. Gewisse Kommentatoren (die Namen sind durch die Frequenz unter tendenziösen Corona-Beiträgen geläufig) werden nicht müde die Fachleute in der "Lügenpresse"(?) als inkompetent und/oder korrupt hinzustellen und die Politik als absoluten Versager. Es sind diejenigen, die die Schublade RKI z. B. auf und zu schieben wie es ihnen grad passt...und die nicht ein einziges Mal zugeben, sich geirrt zu haben: Schwedens (A.Tegnells) Strategie der Herdenimmunität mit natürlicher Durchseuchung ist nicht aufgegangen..., der PCR-Test ist immer noch Goldstandard...die meisten Menschen sind froh, ein Impfangebot zu bekommen...Jugendliche und Lehrer sind mehr als nur froh, dass endlich die (alle) Schulen wieder offen sind!
Also bitte nicht Fakten verdrehen - testen ist besser als nicht testen...und noch was: Schulen sind Bildungsstätten, nicht "Testzentren" wie im Titel reißerisch bilanziert wird!

Mo., 17.05.2021 - 17:00 Permalink
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Profil für Benutzer Martin Federspieler
Martin Federspieler Fr., 21.05.2021 - 05:57

Hoi Flor, also ist bei Dir der Bierbauch die Krone der Schöpfung :-)
Zum Rest der Diskussion kann ich nur sagen, dass es
für ein Fazit über die Wirksamkeit der Testinitiative an den Schulen noch etwas früh ist. Wir wären ja alle froh, wenn auch ohne ein ordentlicher Schulbetrieb möglich ist. Aufgrund der Erfahrungen vom letzten Schuljahr wäre ich da noch etwas vorsichtiger, v.a. dann im Herbst.

Fr., 21.05.2021 - 05:57 Permalink