Wirtschaft | Pestizidprozess

Bärs Angebot

Karl Bär vom Münchner Umweltinstitut erneuert in einem offenen Brief sein Angebot, die Betriebshefte der Bauern gemeinsam auszuwerten. Auch wenn der Prozess weitergeht.
Karl Bär
Foto: Facebook
Das Schreiben geht an Landesrat Arnold Schuler, den Obmann der VOG Georg Kössler und den Obmann der VIP Thomas Oberhofer, sowie an die Anwaltskanzlei „Volgger, Grüner, Ploner; Eller“.
Es ist ein Angebot zum Friedensschluss, das der Referent für Agrar- und Handelspolitik des Umweltinstitutes Karl Bär im sogenannten Pestizidprozess schriftlich und als offenen Brief erneuert. Auch dann, wenn der Prozess gegen ihn von dem Landesgericht Bozen weitergehen sollte. Der Grund dafür: Zwei Vinschger Bauern weigern sich berharrlich die Anzeige gegen Bär zurückzunehmen.
In dem Schreiben heißt es:
 
"Nachdem Sie zum Gerichtstermin im Prozess gegen mich Ihre Nebenklägerschaft zurückgenommen haben, möchte ich Ihnen erneut einen öffentlichen Brief schreiben und unser Angebot aus dem Herbst erneuern.
Zur Erinnerung: In meinem Brief vom 18.11.2020 hatten wir zugesagt,
  • unsere Untersuchung über die Daten aus den Betriebsheften, wenn sie fertig ist, der Provinz und dem Apfelkonsortium im Vorfeld zukommen zu lassen, die Erstveröffentlichung der Untersuchung auf einer gemeinsamen Veranstaltung unter Moderation des österreichischen Nachhaltigkeitsberaters Alfred Strigl in Südtirol vorzunehmen, 

  • auf jede Form der Veröffentlichung vorab zu verzichten, so auch die Provinz und die Obstwirtschaft dazu 
nicht vorher an die Öffentlichkeit kommuniziert, 

  • so es von der Provinz und der Obstwirtschaft gewünscht ist, zwischen der Fertigstellung und der 
Veröffentlichung der Untersuchung an einem nicht-öffentlichen Runden Tisch unter Beteiligung von 
Expert:innen von beiden Seiten zu diskutieren und 

  • in unserer Untersuchung auf eine eventuell vorhandene Antwort der Provinz und Obstwirtschaft zu verweisen, so in dieser Antwort auch auf unsere Untersuchung verwiesen wird,
 
wenn bis zur vom Gericht gesetzten Frist alle Strafanträge gegen mich zurückgezogen werden. Mit dem Verhandlungstag am 28. Mai 2021 ist diese Frist nun endgültig abgelaufen.
Ich werde eine Rücknahme der Strafanträge auch dann akzeptieren, wenn zwei davon aufrechterhalten werden und das Verfahren gegen mich weitergeht.
Wir haben in den letzten Wochen im Umweltinstitut München intensiv diskutiert, wie wir mit der aktuellen Situation umgehen wollen. Bei uns ist nach fast einem Jahr Verschiebungen und Unklarheiten das Bedürfnis groß, voranzukommen. Wir wollen in der Sache diskutieren. Ich werde eine Rücknahme der Strafanträge auch dann akzeptieren, wenn zwei davon aufrechterhalten werden und das Verfahren gegen mich weitergeht. Und wir sind als Umweltinstitut auch in diesem Fall bereit, die Veröffentlichung unter den oben genannten Bedingungen im Dialog durchzuführen.
Um zügig Klarheit zu bekommen, setzen wir für die Rücknahme der Anzeigen eine Frist bis zum 9. Juli 2021. Wir planen die Auswertung der Daten aus den Betriebsheften Ende des Jahres zu veröffentlichen."
 
Spätestens jetzt wird sich zeigen, wie ernst die Südtiroler Obstwirtschaft und Landwirtschaftspolitik den Dialog mit ihren Kritikern wirklich nehmen.
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Hartmuth Staffler Do., 24.06.2021 - 14:35

Es ist interessant zu beobachten, wie der anfängliche Problem-Bär sich immer mehr zu einem harmlosen Tanz-Bär entwickelt. Normalerweise verläuft die Entwicklung umgekehrt.

Do., 24.06.2021 - 14:35 Permalink
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Manfred Klotz Fr., 25.06.2021 - 07:45

Das sind wieder Nebelkerzen, um vom eigentlichen Prozessinhalt abzulenken. Bär behauptete GANZ Südtirol sei pestizidverseucht.Von der Verletzung des Markenrechts mal abgesehen.

Fr., 25.06.2021 - 07:45 Permalink
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M Ma Mo., 28.06.2021 - 17:57

Warum ist der Autor des Artikels nicht im Stande diesen Verein richtig zu benennen?

Es handelt sich hierbei um kein Institut sonder um einen Verein der sich "Umweltinstitut München e.V." nennt.

Wenn man schon mit "Unterstütze unabhängigen und kritischen Journalismus und hilf mit, salto.bz langfristig zu sichern! Jetzt ein salto.abo holen." um Unterstützung bittet, dann sollte man das auch einhalten.

Mo., 28.06.2021 - 17:57 Permalink
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Peter Gasser Mo., 28.06.2021 - 22:39

Antwort auf von Ludwig Thoma

naja... „Münchner Umweltinstitut“ suggeriert halt, dass es ein Institut der Stadt München ist,
und nicht tatsächlich ein (auch politisch besetzter) privater Verein, der Spendengelder und politische Stimmen generieren muss.

Wer schon mit seinem Namen „gaukelt“...

Mo., 28.06.2021 - 22:39 Permalink
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Christoph Gatscher Mo., 28.06.2021 - 23:11

Institut Verein was auch immer jedenfalls bringen sie wichtige Sachen weltweit ins Rollen.
PSF bleiben trotzdem giftig mit Institut und ohne.
Wer die Wahrheit nicht hinnehmen will wehrt sich dagegen.
Gut an der ganzen Geschichte ist dass die Südtiroler Bevölkerung langsam bemerkt wie lange und intensiv sie schon den Giften ausgesetzt wird.

Mo., 28.06.2021 - 23:11 Permalink
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Manfred Klotz Di., 29.06.2021 - 08:03

Antwort auf von Christoph Gatscher

Nicht alles, was das UI e.V. anpackt ist schlecht und mit Sicherheit braucht es kritische Stimmen, die Umweltschutz nicht zu reiner Fassade verkommen lassen. Allerdings betreibt das UI e.V. vielfach Marketing in eigenem Interesse. Kritische Inhalte bzw. Erkenntnisse werden durch die sensationslüsterne Aufmachung in Ihrem Wert geschmälert. Das UI bedient sich auch der bei Politikern gerne benutzen Hyperbeln, anhand der alles als "besorgniserregend" oder "katastrophal" bezeichnet wird. Das hat mit Wissenschaft nichts mehr zu tun.
Christoph (ich nehme mir das "Du" heraus, weil wir uns, glaube ich, von Landsberg kennen), erkundige dich über die Geschichte mit dem Glyphosat im Bier oder mit den Ackergiften in Deutschland. Das ist alles sehr unwissenschaftlich abgegangen. Das ist leider Stil bei Bär und Co. Sieht man ja an der Kampagne "Pestizidtirol". Du weißt, dass das UI parallel zu seiner Interessenahme hinsichtlich des Malser Weges, eine Spendenaktion zu eigenen Gunsten ins Leben gerufen hat?

Di., 29.06.2021 - 08:03 Permalink
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Christoph Gatscher Di., 29.06.2021 - 08:46

Antwort auf von Manfred Klotz

Ja Manni wir kennen uns vom Traingslager in Landsberg.
Auch ich stamme von Apfelbauern ab und habe sicher vierzig Jahre in der Landwirtschaft mitgeholfen. Ein bisschen kenne ich mich im System aus . Bevor ich mich gegen die Gifte zu wehren begann habe ich ein paar Jahre darüber gelesen , Artikel und Veröffentlichungen beider Seiten .
Glaube mir Manfred was hier abläuft ist krank und gefährlich.
Immer mehr Menschen im Etschtal erkranken an den Folgen der Pestizide , auch Bauern .
Ganz zu schweigen von der gespenstischen Stille durch das verschwinden der Insekten und deswegen auch der Vögel .

Di., 29.06.2021 - 08:46 Permalink
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Peter Gasser Di., 29.06.2021 - 11:39

Antwort auf von Christoph Gatscher

Ich bin auch Deiner Ansicht, Christoph;
mit dem Unterschied, dass ich die Verantwortung in der Gesellschaft verorte, gesetzliche Grundlagen zu schaffen, Produktion und Verkauf bestimmter Pflanzenschutzmittel zu verbieten, ebenso den Handel mit Lebens- und Konsum-Mitteln, die damit hergestellt worden sind.
Warum glaubst Du, haben Bürger und Konsumenten dies in einer Volksbefragung in der Schweiz abgelehnt?

Di., 29.06.2021 - 11:39 Permalink
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Profil für Benutzer Peter Gasser
Peter Gasser Di., 29.06.2021 - 12:39

Antwort auf von Christoph Gatscher

Du interpretierst dies dahingehend?
Ich sehe die Gründe darin, dass der Konsument weiter billig alles zu jeder Zeit und garantiert haben möchte.
Es geht um *immer alles billig*.
Der Bürger und Konsument will es so, leider weichen „schönes Reden“ und „wirkliches Tun“ hier erheblich voneinander ab.
Nicht die Agrarindustrie oder die Chemiekonzerne haben abgestimmt, sondern die einzelnen Bürger.
Man will halt weiter die billige, umweltschädigend und menschenverachtend hergestellte Schokolade - Hauptsache billig.
Ernüchternd.
Es ist halt so.
Leider.

Di., 29.06.2021 - 12:39 Permalink
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Profil für Benutzer Manfred Klotz
Manfred Klotz Di., 29.06.2021 - 13:09

Antwort auf von Christoph Gatscher

Seriöses. wissenschaftliches Arbeiten verzichtet auf Show Christoph. Die steht bei den Damen und Herren aber vielfach im Vordergrund. Erkennt man schon am Plakat am Stachus.
Wieso? Weil sich mehr Geld einsacken lässt, wenn man sich gut verkauft. Das UI ist kein gemeinnütziges Unternehmen. Das heißt nicht, dass die Themen, die im Mittelpunkt ihrer Tätigkeit stehen, nicht wichtig wären. Im Gegenteil, sie sind eminent wichtig, aber wären sie ernst, würden sie eben auf Marketing und dubiose Machenschaften verzichten.

Di., 29.06.2021 - 13:09 Permalink