Politik | Sozialberufe

"Das ist ein gefährlicher Weg"

Die anstehenden Suspendierungen der Fachkräfte im Pflege- und Gesundheitswesen werfen Fragen auf. Von Wohlgemuth kritisiert die momentane Handhabung der Situation scharf.
Altenpflege
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Die ersten Suspendierungen für Fachkräfte im Pflege- und Gesundheitswesen, die eine Covid-Impfung verweigern, werden in diesen Tagen in Kraft treten. Marta Von Wohlgemuth spricht mit Salto.bz über die Situation in den Alten- und Pflegeheimen, den Personalnotstand in Pflege und sozialer Betreuung und über die Schwierigkeit, die anstehenden Suspendierungen zu meistern. Von Wohlgemuth, die 38 Jahre als Sozialarbeiterin tätig war, ist Geschäftsführerin des Landesverband für Sozialberufe (LVS).

 

Salto.bz: Frau Von Wohlgemuth, in den letzten Monaten ist es stiller geworden rund um die Alten- und Pflegeheime. Die Bewohner sind geimpft, Besuche sind unter geregelten Bedingungen wieder zugelassen. Ist die Situation für die Bewohner wieder tragbar?

Marta von Wohlgemuth: Um zu verstehen, wie es den Bewohnern im Moment geht, müssen Sie selbst mit ihnen sprechen. Sonst kommt immer nur jenes positive Bild an die Öffentlichkeit, das man sich zu vermitteln bemüht.

Welches Bild sehen Sie selbst im Moment?

Einerseits ist es sicherlich gut, dass sich die Heime wieder öffnen. Menschen in den Altenheimen und Einrichtungen haben die gleichen Bedürfnisse wie alle anderen auch: nach Nähe, Kontakt, Bewegung… Andererseits herrschte bereits vor der Pandemie ein Personalnotstand. Ein Personalnotstand wirkt sich auf Wohlbefinden der Menschen aus. Das ist eine unmittelbare Konsequenz. Die jetzt drohenden Suspendierungen werden uns in große Schwierigkeiten bringen.

 

333 Personen in Gesundheits- und Sozialberufen werden in den kommenden Tagen aufgrund der nicht wahrgenommenen Covid-19-Impfung suspendiert. In den nächsten Wochen könnten laut Gesundheitslandesrat Widmann bis zu 900 Mitarbeiter betroffen sein. Kann das Personal in den Alten- und Pflegeheimen diese Situation schultern?

In der gesamten Covid-Pandemie hat das Personal die Ärmel hochgekrempelt und alles gegeben. Die Menschen in diesen Berufen werden auch diesmal alles tun, was möglich ist. Die Situation ist jetzt aber eine andere: Es geht nicht nur um die Arbeit selbst, sondern darum, dass sie ohne Impfung nicht mehr arbeiten dürfen. Es gibt viele Gründe, dass Personen in diesem Moment die Impfung verweigern. Einige wollen damit ein Zeichen setzen: “Bis hierher und nicht weiter.” Andere sagen: “Und wenn ich sie nur deshalb verweigere, um mich einfach mal auszuruhen”.

 

Es entsteht der Eindruck, dass vor allem die Fachkräfte in Gesundheits- und Sozialberufen durch die Impfpflicht die Verantwortung übernehmen beziehungswese übernehmen müssen.

 

Mehr denn bei der Impfpflicht selbst liegt das Problem also bei der Überbeanspruchung des Personals im Pflege- und Gesundheitsbereich?

Ich befürworte die Impfung und verstehe, wie wichtig die Impfung ist, um eine Herdenimmunität zu erreichen. Die Impfpflicht darf aber nicht nur auf die Gesundheits- und Sozialberufe abgewälzt werde. Und es darf nicht nochmals zwischen stationärem und nicht-stationärem Betreuungspersonal unterscheiden werden. Dadurch, dass die Impfpflicht aber nur für das Pflege-, Gesundheits- und soziale Betreuungspersonal in den stationären Einrichtungen gilt, sieht es so aus, als trügen sie die alleinige Verantwortung für die Pandemie.

Wie meinen Sie das?

Derzeit treten in Südtirol und in Italien viele Lockerungen in Kraft; die Maskenpflicht fällt, die Ausgangssperre wurde abgeschafft, die Europameisterschaft tourt durch ganz Europa… Zeitgleich wird vor der Delta-Variante des Virus gewarnt. Die Belastung der Sozialberufe geht aber unvermindert weiter und es entsteht der Eindruck, dass vor allem die Fachkräfte in Gesundheits- und Sozialberufen durch die Impfpflicht die Verantwortung übernehmen beziehungswese übernehmen müssen.

Nun ist die Impfpflicht aber ein staatliches Gesetz und die Suspendierungen werden sich bereits in wenigen Tagen realisieren. Wie versucht man diese Situation aufzufangen?

Im Bürgerheim Schlanders wurde die Demenzabteilung geschlossen. Im Altenheim Sankt Pauls will man den Personalnotstand mit Angehörigen, Pensionierten, Freiwilligen und Praktikanten kompensieren. Dort, wo Hauspflegedienste und Altenheime gemeinsam geführt werden, werden Mitarbeiter, die nicht geimpft sind, in den Hauspflegedienst geschickt –, wo die Impfpflicht nicht notwendig ist. Jene, die geimpft sind, werden in den Strukturen arbeiten. All diese Schachzüge werden aus der Not heraus gemacht. Ganzheitliche Lösung ist das keine.

 

Ein Bild, das der Realität nicht entspricht, bringt uns nicht weiter.

 

Welche Maßnahmen müssten stattdessen gesetzt werden?

Damit die Situation nicht eskaliert, müssen wir gemeinsam an einer Lösung arbeiten. Es kann nicht sein, dass in Momenten der Krise immer auf irgendwelche Notlösungen zurückgegriffen wird. Das einzige, das uns in diesen Momenten einfällt, ist: Wir schaffen ein neues, relativ niederschwelliges Berufsbild, kürzen die Ausbildung und holen die, die sich engagieren möchten, mit ins Boot. Im Grunde wird es so gemacht wie immer: “Mein Gott, dann fehlen sie halt, wir werden es schon irgendwie meistern.” Das ist ein gefährlicher Weg.

Was wird der Landesverband der Sozialberufe tun, um dieses Problem anzugehen?

Wir sind bemüht, einen runden Tisch mit allen Partnerinnen und Partnern der Sozialberufe, mit dem Verband der Seniorenwohnheime, den Systempartnern der Pflege und Betreuung sowie der zuständigen Landesrätin Waltraud Deeg einzuberufen. Die Landesrätin hat zu wenig klare Ansagen gegeben. Natürlich ist es wichtig, nach außen Sicherheit zu vermitteln. Verunsicherung alleine bringt uns nicht weiter. Es ist aber an der Zeit, die Situation, so wie Sie ist, klar anzusprechen. Nicht um Schuldige zu finden, Fehler passieren. Aber ein Bild, das der Realität nicht entspricht, bringt uns nicht weiter.

 

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Daniel Kraler Di., 22.06.2021 - 20:00

Das ist alles ziemlich paradox.
Wir bekommen jetzt einen zusätzlichen Notstand aufgrund eines Gesetzes.
Wie ist dies alles mit der italienischen Verfassung vereinbar?
Wenn aufgrund diesem Gesetz Abteilungen schließen müssen und die Qualität darunter leidet, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass dieses Gesetz im Sinne vom Artikel 32 rechtens ist.

Di., 22.06.2021 - 20:00 Permalink
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Manfred Klotz Mo., 28.06.2021 - 07:37

Antwort auf von Christian I

Die Technologie ist absolut nicht neu, sie ist seit 20 Jahren bekannt und wird seit den 90ern medizinisch angewandt. Abgesehen davon, dass der Verweis auf die "neue Technologie" sowieso nur einen Teil der Impfstoffe betrifft. Die Angst vor einen "neuen Technologie" kann es also nicht sein. Es gibt also nur zwei Möglichkeiten: Angst vor der Spritze oder Dummheit. Herr Staffler war also sehr freundlich mit seiner Einschätzung.

Mo., 28.06.2021 - 07:37 Permalink
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Harry Dierstein Di., 22.06.2021 - 21:13

Ein Pflegekraft, die das großartige Geschenk der Wissenschaft "Impfung" immer noch nicht verstanden hat, hat in einem Pflegeberuf absolut nichts verloren und gehört folglich entlassen, weil sie den Beruf verfehlt hat.

Di., 22.06.2021 - 21:13 Permalink
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Joachim Oberrauch Mi., 23.06.2021 - 05:56

Antwort auf von Thomas Unterwinkler

Und wieder Häme, wo Argumente fehlen, Herr Unterwinkler. Übrigens würde ich mir von einer Interessensvertretung konkretere Schritte zur Verteidigung vor solcher Stigmatisierung erwarten.
Bei der Arbeit weiter "das beste zu geben" ist keine Lösung. Ich frage mich, wie man eine echte Arbeitsmoral am Leben erhalten kann, wenn sowas mit meiner Berufskategorie passiert?

Mi., 23.06.2021 - 05:56 Permalink
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Manfred Klotz Mi., 23.06.2021 - 07:27

Antwort auf von S. Bernhard

In Italien üben rund 1,9 Millionen Menschen einen Gesundheitsberuf aus, davon verweigern bisher insgesamt nur rund 84.000 die Impfung. Sie sind also der Meinung, dass über 1,8 Mio Mediziner und Pfleger Idioten sind und die 84.000 die großen Leuchten? Die Zahlen geben eher ein klares Bild, wie die Intelligenz verteilt ist.

Mi., 23.06.2021 - 07:27 Permalink
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Werner Alessandri Mi., 23.06.2021 - 08:53

Antwort auf von Manfred Klotz

Kompliment Herr Klotz, wie immer ein Mann der klaren Worte.
Sie sprechen diesen 84.000 Menschen (ich glaube Ihnen mal, dass diese Zahl stimmt), die ihren Beruf aufs Spiel setzen, also die Intelligenz ab. Menschen, für die - das wage ich zu behaupten - der Beruf auch Berufung ist. Menschen, die durch ihre langjährige medizinische Ausbildung wahrscheinlich ein ähnlich großes Fachwissen als Sie haben, Herr Klotz. Vielleicht sogar annähernd so viel praktische Erfahrung mit dem Virus und den damit verbundenen Risiken. Gleiches gilt für praktische Erfahrung mit geimpften Patienten und damit zusammenhängenden Problemen. Sie sagen also, dass die Entscheidung gegen die Impfung und für eine ungewisse Zukunft ohne Gehalt und Pensionsansprüche (bis mindestens Ende Jahr) aus Mangel an Intelligenz erfolgt ist.
Und Sie denken, dass der Rest der betroffenen Berufsgruppe sich aus freiem Willen und aus voller Überzeugung zur Impfung entschlossen hat.
Meine persönliche Erfahrung aus Gesprächen mit Betroffenen ist ganz eine andere.

Mi., 23.06.2021 - 08:53 Permalink
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Manfred Klotz Mi., 23.06.2021 - 09:08

Antwort auf von Werner Alessandri

Es ist wohl eher so, dass Herr S. Bernhard, den 1,8 Mio, die sich schon impfen haben lassen, die Intelligenz abspricht, oder haben Sie das nicht verstanden? Dem gegenüber habe ich einfach nackte Zahlen sprechen lassen. Wenn Sie also auch der Meinung sind, dass 1,8 Mio (die ja auch alle eine medizinische Ausbildung haben, nicht nur die 84.000) dumm sind und 84.000 die großen Leuchten, dann fehlt es ein wenig am Einschätzungsvermögen. Ich muss leider immer wieder feststellen, dass Impfgegner, die Realität, selbst die mathematische, vollkommen verkennen.

Mi., 23.06.2021 - 09:08 Permalink
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S. Bernhard Mi., 23.06.2021 - 09:09

Antwort auf von Manfred Klotz

Sind Sie auch so ein Heuchler, Herr Klotz, der vor einem Jahr applaudierend auf dem Balkon stand und jetzt genau diesen Menschen, denen Sie applaudiert haben, mangelnde Intelligenz unterstellen? Haben Sie sich bereits für die dritte Dosis angemeldet? Ich habe anderes zu tun als meine Zeit mit Impfvormerkungen zu verschwenden.

Mi., 23.06.2021 - 09:09 Permalink
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Manfred Klotz Mi., 23.06.2021 - 15:27

Antwort auf von S. Bernhard

Vorsicht mit Bezeichnung Bernhard! Ich stelle mich grundsätzlich auf keinen Balkon um jemand zu applaudieren. Das finden die Ärzte und Pfleger sogar beschämend. Mangelnde Intelligenz sprechen ja Sie der überwiegenden Mehrheit der Beschäftigten im Gesundheitsbereich ab. Nochmals für Sie zum Mitschreiben, damit Sie die Größenordnung verstehen: über 1,8 Millionen haben sich impfen lassen, 84.000 nicht. Sie haben behauptet, dass es diese 84.000 besser wissen (Ihr Kommentar: Ich denke, eine Pflegekraft hat das "großartige Geschenk Impfung" besser verstanden). Verkaufen Sie die Leser bitte nicht für dumm und behaupten, Sie hätten damit nicht gemeint, dass diejenigen, die sich nicht impfen lassen schlauer sind.

Sollte eine dritte Dosis nötig sein, werde ich sie mir ohne Probleme verabreichen lassen. Nicht nur zu meiner eigenen Sicherheit, auch zu Ihrer Sicherheit. Das ist nämlich der Unterschied zwischen sozial und asozial.

Mi., 23.06.2021 - 15:27 Permalink
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Christian I Mi., 23.06.2021 - 15:35

Antwort auf von Harry Dierstein

Haben dann alle andere Länder auch nichts verstanden, da nur Italien so ein Gesetz verabschiedet hat!
Interessanterweise sind genau bei den 60-80 jährige sehr viele die sich nicht impfen lassen wollen und genau diese Kategorie ist diejenige, die die Intensivbetten füllen. Wieso wird dann nicht diese Kategorie verpflichtet? Wo steht denn hier die Logik? Überhaupt wenn man bedenkt, dass die Impfung gut vor einem schweren Verlauf der Krankheit schützt aber nicht vor der Ansteckung.
Und ganz zum Schluss noch, dieses Gesetz geht ganz evident gegen den ersten Punkt des Nürnberger Kodex: für ein "zivilisiertes" Land wie Italien eine schöne Schande!

Mi., 23.06.2021 - 15:35 Permalink
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Walter Kircher Mi., 23.06.2021 - 07:56

... in Bedacht was auf dem Spiel steht, gemeint ist die Volksgesundheit, das Gemeinwohl vor allem Jener die nicht laut sein können ... BITTE sich IMPFEN zu lassen!

Mi., 23.06.2021 - 07:56 Permalink
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Salto User
Manfred Gasser Mi., 23.06.2021 - 08:10

Klar ist eines, den Politikern ist es doch scheißegal, wenn Senioren in den Heimen stundenlang in ihren Exkrementen liegen müssen, wenn Senioren keinen Heimplatz mehr bekommen wegen Aufnahmestopps, und die Angehörigen sich deshalb von der Arbeit freistellen lassen müssen. Ist doch scheißegal, wenn in der Geriatrie beeinträchtigte Senioren vor dem Essen sitzen, nicht imstande eine Gabel in die Hand zu nehmen, und niemand ist da, der ihnen hilft.
Was sind wir nur für eine Gesellschaft.

Mi., 23.06.2021 - 08:10 Permalink
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Salto User
Manfred Gasser Mi., 23.06.2021 - 09:24

Antwort auf von Peter Gasser

Sie meinen also, es ist den suspendierten, und den zu suspendierenden Pflegern und -innen ebenso scheissegal?
Und das war keine Frage, sondern leider eine Feststellung. Eine Feststellung, die mir Angst macht, jeder auf seinem Ego-Trip, jeder weiss, was für alle gut ist, aber niemand tut selbst etwas dafür, zum kotzen.

Mi., 23.06.2021 - 09:24 Permalink
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Peter Gasser Mi., 23.06.2021 - 10:04

Antwort auf von Manfred Gasser

Ich muss da etwas klar zurückweisen.
Ich bin geimpft, und ich mache dies klar für mich (ego), gleichermaßen für meine Familienmitglieder, meine Freunde, welche einige alte und kranke Eltern haben, aber auch für die Gesellschaft in und mit der ich lebe - naturwissenschaftlich ausgebildet wissend um Mathematik (exponentielles Wachstum), Biologie (Viren), Prävention, gesellschaftliche Immunität, und wissend darum, dass der Nicht-Geimpfte (leider) das Reservoire ist, in welchem sich das Virus bevorratet, wieder und weiter vermehrt, und immer wieder mutiert.
Das ist nichts anderes als die sachliche Herangehensweise an einen Lebensumstand, der uns alle betrifft, bei welchem das Handeln des Einzelnen (ego) unmittelbare und mittelbare Auswirkungen auf das Leben des anderen (civitas) hat.
Das ist halt so, seit jeher der Mensch im größeren gesellschaftlichen Verbind lebt, auch wenn es dem einen oder anderen in seiner individuellen Maxime störend erscheinen mag.

Mi., 23.06.2021 - 10:04 Permalink
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Peter Gasser Mi., 23.06.2021 - 13:03

Antwort auf von Manfred Gasser

Die Natur richtet sich leider (nicht) nach Durchschnitt oder Prozentsatz. Die Natur richtet sich ausschließlich nach konkreten Zahlen im Einzelfall.
Es dürfte doch bekannt sein, dass eine Person unter Tausend Personen (als Superspreader etwa), also auch nur 1 Promille (im Vergleich zu Ihren 5%) eine epidemiologische Katastrophe verursachen kann.

Mi., 23.06.2021 - 13:03 Permalink
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Peter Gasser Mi., 23.06.2021 - 13:12

Antwort auf von Manfred Gasser

(unhöfliche) Gegenfrage:
Die Hälfte der Südtiroler („die meisten“? ... was bedeutet zudem „die meisten“ bei exponentieller Verbreitung?) sind noch nicht ausreichend geimpft, und schon etwa 2% Infizierte gleichzeitig haben das lokale Sanitätsystem soweit in die Knie gezwungen, dass Patienten ins Ausland (!) gebracht werden mussten, wie groß ist da die Gefahr durch nicht-geimpfte Virus-Reservoires?

Mi., 23.06.2021 - 13:12 Permalink
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Salto User
Manfred Gasser Mi., 23.06.2021 - 14:34

Antwort auf von Peter Gasser

Ziemlich klein, denke ich mal, wenn ohne Impfung 2% erkrankt sind.
Aber um da was richtig zu stellen. Ich bin kein Impfgegner, bin selbst geimpft, nur diese Pflichtimpfung macht mit Bauchschmerzen, da ich mit den Suspendierungen der Pflegekräfte für unsere Senioren leider mehr Nach- als Vorteile sehe.

Mi., 23.06.2021 - 14:34 Permalink
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Peter Gasser Mi., 23.06.2021 - 14:47

Antwort auf von Manfred Gasser

Ja, da ist halt zu berücksichtigen, dass
a) unter den alten kranken Senioren wohl einige sind, welche besser nicht geimpft werden, bzw. aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden dürfen;
b) die alten kranken Mitmenschen also möglichst geimpft werden (müssen), damit junge gesunde Pflegekräfte die Impfung verweigern dürfen;
... ich komme da nicht raus, einer Impfweigerung der Pflegekräfte verständnisvoll begegnen zu können.

Mi., 23.06.2021 - 14:47 Permalink
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Factum Est Mi., 23.06.2021 - 10:21

Es wird immer von Angestellten im Sanitätswesen und Altenpflegebereich gesprochen. Da man aber weiss dass beispielsweise im KH Bozen auch private Putzfirmen bzw. deren Angestellte Dienst machen wäre zu hinterfragen wie es dort mit der Impfbereitschaft ausschaut. Ich denke diese Vergaben sind italienweit nicht anders.

Mi., 23.06.2021 - 10:21 Permalink
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G. P. Mi., 23.06.2021 - 13:13

Ich will mich nicht und ich werde mich nicht auf die eine oder andere Seite schlagen. Aber eines muss gesagt werden. Die Politik macht es sich meistens zu einfach mit der Verabschiedung von Gesetzen.
Da sitzt in einem Büro in Rom - und sehr oft auch in Bozen - ein "Schreibtischattentäter", welcher das Leben draußen nicht im leisesten kennt, und "erfindet" einfach ein Gesetz.
Es ist zwar pure Utopie, ich geb's ja zu, aber vor Verabschiedung eines jeden Gesetzes sollte sich der Einbringer zwei Monate dahin setzen, wo das Gesetz Anwendung findet und mit diesem Gesetz arbeiten … und ja nicht daran denken, dass er sowieso in zwei Monaten wieder weg ist. So manches Gesetz würde sehr schnell den Weg in den Papierkorb finden ...

Mi., 23.06.2021 - 13:13 Permalink
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Erwin Demichiel So., 27.06.2021 - 17:01

Ich habe den Eindruck, dass wir mitten in einem großen Experiment stecken mit der Überschrift „Schauen wir mal, wie weit man gehen kann und was alles die Menschen bereit sind schweigend hinzunehmen.“ Nun zeigt Weltbanker und Ministerpräsident Draghi der Welt und einschlägig interessierten Kreisen, was man - unbeleckt von Sorgen um die lästigen Befindlichkeiten von Menschen und jenseits von Ethikgeschwurbel, Verfassungsgedusel und politischen Verpflichtungen - durchziehen kann.
Meine Hochachtung gilt all jenen in den Gesundheits- und Sozialberufen, die sich diesen technokratisch-übergriffigen Affront zur Zwangsteilnahme an einem klinischen Versuch mit Medikamenten mit bedingter Zulassung nicht gefallen lassen. Tröstlich ist, dass wenigstens die Südtiroler Gesellschaft für Allgemeinmedizin und fast alle Oppositionsparteien im Landtag diese Maßnahme als das Überschreiten einer roten Linie kritisieren. Bleiben Sie mutig und laut, Frau von Wohlgemut. Die Menschen in den Sozialberufen sind Geringschätzung zwar gewohnt, aber diese Missachtung ihrer beruflichen Würde haben sie sich nicht verdient.

So., 27.06.2021 - 17:01 Permalink
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Hartmuth Staffler So., 27.06.2021 - 18:31

Antwort auf von Erwin Demichiel

Menschen, die elementare Gesundheitsregeln wie das Impfen ablehnen, haben in Gesundheitsberufen nichts zu suchen. Das ist so, als wenn ein Abstinezler Weinsommelier werden wollte und sich dann weigert, Wein auszuschenken. Diese verantwortungslosen Menschen müssen sich aber bewusst sein, dass sie für die folgenden Missstände im Gesundheitswesen verantwortlich sind. Die Oppositionspolitiker, die ihnen (hoffentlich) nicht aus Überzeugung, sondern nur aus politischem Kalkül den Rücken stärken, sollten sich schämen. Das ist übelster Missbrauch der Politik auf dem Rücken der Menschen.

So., 27.06.2021 - 18:31 Permalink
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Hartmuth Staffler So., 27.06.2021 - 23:38

Antwort auf von Erwin Demichiel

Weltweit sind bisher rund 2,9 Milliarden Impfdosen verabreicht worden. Angesichts dieser Zahlen von einem "klinischen Versuch mit neuartigen Impfstoffen" zu sprechen, ist mehr als lächerlich. Das kann man vielleicht noch für einen Pater Haspinger durchgehen lassen, der 1807 auch auf Anweisung des Papstes gegen die tatsächlich noch ziemlich neuartige Pockenimpfung gewettert hat , aber doch nicht heute, wo man die Berichte über die längst abgeschlossenen klinischen Studien bequem im Internet studieren kann. Tatsächlich geht es hier ja nicht um wissenschaftliche Fragen, sondern um weltanschauliche, pseudoreligiöse Wahnvorstellungen.

So., 27.06.2021 - 23:38 Permalink
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Elisabeth Garber Mo., 28.06.2021 - 07:56

Vielleicht geht es auch anderen Lesern* so, aber ich bin dieser absurden Luxus-Diskussion rund um die Impfung & Impfstoffe (die uns Privilegierten in Industrieländern gottseidank genügend zur Verfügung stehen) längst überdrüssig.
Fakt ist und bleibt, dass ein schwerer Verlauf einer SarsCov-2 Infektion durch einen abgeschlossenen Impfzyklus verhindert werden kann. Das ist schon recht viel.

Mo., 28.06.2021 - 07:56 Permalink
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Peter Gasser Di., 29.06.2021 - 11:52

steteotyp werden immer wieder dieselben Halb- und Unwahrheiten verbreitet, und niemand stellt diesen Unsinn ab:
„Ja jetzt rächt es sich halt dass man ausschließlich auf die genbasierte Technologie mit Notzulassung gesetzt hat...“

Di., 29.06.2021 - 11:52 Permalink
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Stereo Typ Di., 29.06.2021 - 13:53

Warum ist eigentlich noch kein Medikament auf dem Markt? Es gibt genügend, bei denen klinische Studien abgeschlossen sind und die auf ihre Zulassung warten. Warum bleibt uns nur das Impfen?

Di., 29.06.2021 - 13:53 Permalink
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Profil für Benutzer Manfred Klotz
Manfred Klotz Di., 29.06.2021 - 20:24

Antwort auf von Stereo Typ

Impfungen wirken präventiv, Medikamente sind Therapeutika. Man hat verschiedene Medikamente getestet, aber keines war ein wirklicher Durchbruch. Abgesehen von der Tatsache, dass das Ziel moderner Medizin die Vorbeugung ist (also die Impfung), nicht das Heilen (also das Verabreichen von Medikamenten, in der Hoffung auf Gesundung). Verstehen Sie den Unterschied?

Di., 29.06.2021 - 20:24 Permalink