Politik | Team K

Der Paukenschlag

Peter Faistnauer wurde aus dem Team K ausgeschlossen. Der Parteivorstand hat den Wipptaler Abgeordneten nahegelegt auch das Landtagsmandat niederzulegen.
Faistnauer, Peter
Foto: KARLHEINZ SOLLBAUER
Es ist ein Erdbeben. Am vergangenen Freitag tagte der Parteivorstand des Team K. Dabei wird ein Beschluss gefasst, der nachhaltige Folgen für die größte Südtiroler Oppositionspartei haben wird.
Der Parteivorstand beschließt nach einer langen und kontroversen Diskussion den Wipptaler Landtagsabgeordnete Peter Faistnauer aus der Bewegung und Fraktion auszuschließen. Gleichzeitig legen Paul Köllensperger & Co ihrem Mitstreiter nahe auch sein Landtagsmandat niederzulegen.
Der Hintergrund der eklatanten Entscheidung ist eine Baugeschichte, die die Tageszeitung vergangene Woche aufgedeckt hat. Nach der Recherche hat der ehemalige Freienfelder Bürgermeister beim Bau von mehreren Chalets bei seinem Hof mehrere Bausünden begannen. Nach einer Baukontrolle haben Bürgermeisterin Verena Überegger und die Bauämter bereits ein Übertretungsprotokoll ausgestellt. Demnach sind die widerrechtlichen Arbeiten aktenkundig.
Mit den Enthüllungen konfrontiert, flüchtete sich der oppositionelle Landtagsabgeordnete in formale Ausreden. „Der Bauarbeiten sind noch nicht abgeschlossen, deshalb kann man auch von keinen Vergehen sprechen“, verteidigte sich Peter Faistnauer auf RAI Südtirol. Vor allem diese Haltung – die formal richtig, aber moralisch äußerst fragwürdig ist – dürfte den Ausschlag für die Trennung gegeben haben­.
 
 
Dabei sind bereits am vergangenen Freitag die Würfel gefallen. Mit dem Ausschlussbeschluss hat das Team K Faistnauer ersucht bis heute eine Stellungnahme zu den Vorwürfen abzugeben. Nachdem sich der Politiker aber nicht gemeldet hat, wurde der Ausschluss jetzt schlagend.
Die Affäre setzt dem Team K, das vom Sauberkeits-Image politisch lebt, besonders zu. Nach dem Abgang von Josef Unterholzner ist das bereits die zweite Trennung von einem amtierenden Mandatar. Die Fraktion schrumpft damit von ursprünglich sechs auf vier Abgeordnete.
Ob Faistnauer das Landtagsmandat niederlegt ist noch nicht klar. In diesem Fall würde die Meranerin Francesca Schir in den Landtag nachrücken.
Das Team K will nach Informationen von Salto.bz die Entscheidung noch heute offiziell bekanntgeben.
 

Update 23.8. 10.15 Uhr

 
Die Pressemitteilung des Team K im Wortlaut: 
 
Die durch die Presse aufgeworfenen Vorhaltungen gegenüber dem Team K Abgeordneten Peter Faistnauer waren bis zum Bekanntwerden in der Südtiroler Tageszeitung am vergangenen Freitag auch den Verantwortlichen des Team K nicht bekannt. Noch zu Mittag am selben Tag der Veröffentlichung konfrontierte der Vorstand, im Beisein der Team K Abgeordneten, Peter Faistnauer mit den erhobenen Vorwürfen. Dieser konnte im ersten Moment zu den angeblichen Verfehlungen, welche durch die Gemeinde Freienfeld erhoben wurden, keine schlüssigen Antworten liefern. Eine tiefergehende Analyse war dann nicht mehr möglich, da Peter Faistnauer plötzlich nicht mehr erreichbar war.
Angesichts der Schwere der Vorhaltungen und der politischen Brisanz, wurde der Team K Abgeordnete noch am Freitag vom Vorstand wegen Missachtung der ethischen Regeln der Bewegung aus dieser mit einstimmigen Beschluss des Vorstandes ausgeschlossen und aufgefordert, sein Landtagsmandat zurückzulegen.