“Wir sind eine Gemeinschaft, die Regeln gelten für alle und wer sie nicht befolgt, muss mit Konsequenzen rechnen.” Die Ansage von Arno Kompatscher ist klar. Auf der Pressekonferenz nach der dieswöchigen Sitzung der Landesregierung kündigte der Landeshauptmann an, dass es wieder verstärkte Kontrollen geben wird, um die Einhaltung der Anti-Corona-Maßnahmen zu überwachen. Denn die Infektionszahlen steigen wieder. In die Pflicht genommen sind insbesondere die Gastwirte.

Während der Schulbeginn mit allen Sicherheitsauflagen geglückt ist, wird in anderen Bereichen eine nicht zu unterschätzende Nachlässigkeit festgestellt. Dieses Fazit zieht die Landesregierung wenige Tage nach Schulbeginn am Montag. Im deutschsprachigen Bildungsbereich sind wurden elf Personen mit unbefristetem Vertrag suspendiert, weil sie der Green-Pass-Pflicht nicht nachkommen. Weitere sechs Suspendierungen gibt es beim Bildungspersonal mit unbefristetem Vertrag. Diese verlieren definitiv ihren Job. Ursprünglich war man davon ausgegangen, dass insgesamt 50 Lehr- und pädagogische Kräfte ohne Green Pass suspendiert werden müssen.

Die rigorose Durchsetzung der geltenden Corona-Regeln in der Schule darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass andernorts wenig Disziplin herrscht. Etwa “bei vielen Betrieben im Gastgewerbe”, wie Kompatscher erklärt. Die Gastwirte sind verpflichtet, den Green Pass ihrer Gäste zu kontrollieren. Nur wenige kommen dem nach. “In den Nachbarregionen und -ländern findet die Kontrolle des Green Pass in den Gastlokalen bemerkenswert genauer statt. Wir müssen diesen Standard auch für Südtirol erreichen, im Sinne von mehr Sicherheit für die Gesellschaft, damit wir ohne noch größere Einschränkungen durch den Herbst kommen”, mahnt der Landeshauptmann an. Es werde Kontrollen in den Lokalen geben – aber nicht nur dort.

Laut Kompatscher finden nun Aussprachen mit den Ordnungskräften, den Gemeinden und den Bezirksgemeinschaften statt, um die Kontrollen zu erhöhen. “Gegebenenfalls muss es auch Strafen geben.” Das Nichteinhalten der Anti-Corona-Vorgaben sei “inakzeptabel gegenüber der Gesellschaft, die als Ganzes unter den Folgen zu leiden hat und vor allem unfair den Kindern und Jugendlichen gegenüber, die als erste die Nachteile erfahren”, so der Landeshauptmann.