Gesellschaft | Mobilität

Schluss mit Verkehrsplanung!

Verkehrsplaner:innen verstehen nicht, was wir heute brauchen!
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
Der Stau entsteht nicht aus dem Nichts. Er entsteht unter bestimmten Umständen ab Auto x, sagen wir einmal vereinfachend auf irgend einer Landesstraße bei Auto 143, das innerhalb x Minuten den Abschnitt y passiert.
 
Bis Auto 142 ist der Verkehr flüssig, ab Auto 143 kommt der Verkehr zum Erliegen. Es sei denn, das extrem fehlerbehaftete System Auto lähmt sich selbst durch den Systemfehler Unfall. Aber das ist eine Situation, die sich sozusagen selbst entschuldigt.
 
Der/die Verkehrsplaner:in würde sagen, der Straßenraum muss so gestaltet sein, dass mehr als 143 Autos innerhalb von x Minuten den Abschnitt y passieren können. Und die/der Politiker:in meint, man müsse das mal ordentlich lösen und finanziert den Ausbau für 250 Autos, die in x Minuten den Abschnitt y passieren können.
 
Nach dem Ausbau und einer schönen Feier tritt der Stau im Abschnitt z auf. Und der/die Verkehrsplaner:in beginnt die schnöde Übung von vorn.
 
Der/die Mobilitätsplaner:in HINGEGEN fragt sich, warum zum Zeitpunkt x 143 Autos den Abschnitt y in x Minuten befahren. Und kommt drauf, dass - sagen wir mal - 16% den kürzesten Reiseweg zwischen X-See und Y-Stadt zurücklegen, 14% einen Ausflug unternehmen,12% einen Umweg durch das X-Tal machen, weil sie im Y-Tal Maut bezahlen müssen, 28% von der Arbeit nach Hause fahren, 27% von Zuhause in die Arbeit, 8% zu einer Veranstaltung im 22 km entfernten z-Hausen unterwegs sind, 8% ins Einkaufszentrum Viva-X fahren und so fort...
Was noch rauskommt: nehmen wir mal an, dass 42% aller Autofahrenden, die im Stau stehen, gerade eine Fahrt unternehmen, die unter 5 km lang ist.
 
Und die/der Mobilitätsplaner:in stellt die Frage der Fragen: Wie bekommen wir so viele Autos aus dem System raus, um sicherzustellen, dass nicht mehr als 142 Autos in x Minuten den Abschnitt y passieren?
Dann setzt kreative Energie ein...
 
Deshalb fordere ich: WEG VON DER VERKEHRSPLANUNG! HIN ZUR MOBILITÄTSPLANUNG!
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Markus Lobis Do., 30.09.2021 - 08:35

Sehr geehrter Herr Freud, manch einer will nur Lösungen erkennen, die er selbst im Herzen trägt. Andere lesen die Texte einfach.

Übrigens: Lastenräder können einen erheblichen Teil zur Entlastung der Innenstädte beitragen und es gibt bereits Handwerker - auch in Bozen - die mit Lastenrädern arbeiten und damit sehr positive Erfahrungen machen. Einer saniert hauptsächlich Bäder und macht kleinere Umbauarbeiten in Wohnungen, Gastbetrieben und Geschäften, bringt das Material mit dem Lieferwagen auf die Baustelle und fährt dann in den darauffolgenden Tagen mit einem selbst gebauten Radanhänger von Terlan zu seinen Baustellen in Bozen. Es müssen nicht alle machen, wenn es aber 10% machen und dann jedes Jahr 10% mehr gibt es schon spürbare Entlastungseffekte. (Habe extra für Sie auf x und y verzichtet, weil Unbekannte offenkundig Ihr Aufnahmevermögen beeinträchtigen...).

Do., 30.09.2021 - 08:35 Permalink
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Erich Daniel Do., 30.09.2021 - 09:57

WEG VON DER VERKEHRSPLANUNG! HIN ZUR MOBILITÄTSPLANUNG!
Das ist der richtige Ansatz! Und nebenbei vermerkt:
Machen wir uns nichts vor: Alle Autos, ob Elektro- oder Wasserstoffautos, brauchen Straßen, Umfahrungen, Parkplätze, versiegelte Böden und einen Treibstoff, und sorgen gemeinsam für Stau, kontinuierlich für noch mehr Stau, als wir schon haben! Und verdrängen wir bitte nicht die Tatsache, dass wir über einen Stau jammern, den wir zum großen Teil selbst gemacht haben, weil wir Südtiroler einen widerlichen Privatautokult betreiben. Lieber stehen wir drei Stunden im Stau als in einen Zug oder Bus einzusteigen, der nur eine Stunden braucht.

Do., 30.09.2021 - 09:57 Permalink
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Markus Lobis Do., 30.09.2021 - 12:14

Ich träume zumindest unter Klarnamen und stehe für meine Aussagen gerade. Kommen Sie aus der Deckung und stellen Sie sich einer offenen Debatte! Ich gehe davon aus, dass 30% bis 60% der Handwerkerfahrten in Südtirols Städten und Orten mit dem Rad zurückgelegt werden könnten, wenn nicht mehr.

Do., 30.09.2021 - 12:14 Permalink
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Stefan S Do., 30.09.2021 - 17:19

Antwort auf von Markus Lobis

"Handwerkerfahrten"
Da lenkt der Freud ja auch nur vom eigentlichen Thema ab.
Beispiele für eine vorbildliche Fahrradinfrastruktur gibt es in Europa reichlich, Kopenhagen, Münster/ Westfalen und die ganze Niederlande insbesondere mit Ihrem bestens ausgeschilderten Fernradwegenetz. Und in Zeiten des E- Bikes ist auch die Topografie kein Thema mehr.
Also mein lieber Freud, kommen Sie unter Ihrem Tellerrand raus und zünden hier nicht jedes mal Ihre sinnbefreiten Nebelkerzen.

Do., 30.09.2021 - 17:19 Permalink
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Stefan S Do., 30.09.2021 - 17:52

Insgesamt darf man feststellen das die europäische Infrastrukturplanung von der Innovation irgendwo in den 70er hängen geblieben ist. Regionale Ausnahmen bestätigen die Regel.
Das europäische Straßennetz ist überdimensional zu den umweltfreundlichen Verkehrsträgern gewachsen und kann das Verkehraufkommen trotzdem, insbesondere in den Knotenpunkt, nicht bewältigen. Dadurch werden stündlich durch Stau und Umweltbelastung mehrstellige Millionenbeträge verbrannt. Und sowas nennt sich dann liberal.
Ehrlich gesagt ist diese Verkehrsrealpolitik zum verzweifeln.

Do., 30.09.2021 - 17:52 Permalink
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Elisabeth Garber Do., 30.09.2021 - 19:26

Sie haben haben also die....naja, sie wissen schon? Wenn man so einen 3/4 berühmten Decknamen benutzt, dann sind die..., naja sie wissen schon, wohl inbegriffen. Freud, sie haben hoffentlich Sinn für Humor...sonst zweifle ich an ihren..., naja, sie wissen schon.

Do., 30.09.2021 - 19:26 Permalink
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Profil für Benutzer Markus Lobis
Markus Lobis Di., 05.10.2021 - 13:24

Was fehlt, ist nicht die mangelnde Durchsetzungskraft der Grünen, sondern die Intelligenz und die Konsequenz der Nichtgrünen, zu denen Sie sich, verehrtester Freud, offenkundig militant zählen.

Di., 05.10.2021 - 13:24 Permalink