Gesellschaft | Schule

Absehbarer Personalnotstand

Die Impfpflicht für Lehrpersonal verschärft den Personalmangel in Südtirols Schulen. Nicht nur die Fachgewerkschaft zeigt sich besorgt.
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Foto: upi
Die Entscheidung ist gefallen. Die Regierung Draghi hat mit 15. Dezember eine Impfpflicht für Lehrkräfte, das Schulverwaltungspersonal, das Verwaltungspersonal des Gesundheitswesens sowie das Militär, die Polizei und die Bediensteten der öffentlichen Verwaltung eingeführt.
Damit dürfte das vorweihnachtliche Chaos gleich in mehreren Bereichen vorprogrammiert sein.  Vor allem in den Südtiroler Schulen wird sich die Lage aber besonders zuspitzen. Im Bildungsressort geht man davon aus, dass die Impfquote beim Schulpersonal bei 80 Prozent liegt. Laut Schätzung sind damit zwischen 15 und 20 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer derzeit noch ungeimpft.
Bildungslandesrat Philipp Achammer befürchtet, dass die Impfpflicht Südtirol nun vor immense Herausforderungen stellen wird. „Die Situation wird sich hierzulande schwieriger als in den anderen Regionen gestalten und sich weiter zuspitzen“, sagt er am Donnerstag zur Tageszeitung.
 
 
Landeshauptmann Arno Kompatscher erklärte gegenüber RAI Südtirol lapidar, dass suspendierte Lehrpersonen mit Pensionierten und Auszubildenden ersetzt werden sollen.
Doch genau das dürfte ein frommer Wunsch bleiben.
 

Der Warnruf

 
Die Gesetzesänderung stellt die Schulwelt vor kaum überwindbaren Herausforderungen. Das wissen vor allem die Gewerkschaften. Angelika Hofer, Generalsekretärin der Fachgewerkschaft Öffentlicher Dienst im AGB/CGIL: „Wir sind in den Kindergärten bereits seit der Einführung der obligatorischen Tests für das betreffende Personal auf Messers Schneide. Die Suspendierungen und die vom Personal gewählten Wartestände haben die Kindergartenwelt personaltechnisch in die Enge getrieben.
 
 
Die nationale Entscheidung jetzt im laufenden Bildungsjahr eine Impfpflicht einzuführen, werde zu einem „absehbarer Personalnotstand führen, der sich unweigerlich auf die Qualität der Bildung auswirken wird“. Zudem werde das dienstleistende Personal mit einem erheblichen und belastenden Mehraufwand konfrontiert.
Auch dem von Landeshauptmann angekündigte Zurückgreifen auf LehrerInnen und pädagogischen Fachkräften im Ruhestand und auf Studenten, kann die Fachgewerkschaft wenig abgewinnen. „Das kann nur eine momentane Lösung sein“, so Hofer.
Die Schulgerwerkschafterin: „Wir ersuchen die Landesregierung deshalb gezielt und verstärkt die Aufklärungskampagne voranzutreiben“.
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Peter Gasser Do., 25.11.2021 - 19:37

Zitat: „Wir ersuchen die Landesregierung deshalb gezielt und verstärkt die Aufklärungskampagne voranzutreiben“.
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Nach bald 2 Jahren? Noch immer?
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Von den heute 9 Intensivpatienten werden 5 sterben.
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Wären wir alle nicht geimpft, säßen wir jetzt (wieder) tief in der Sch...e, mit Lockdown, Langzeitkranken, Toten.
Natürlich kann man dieses Faktum dauerhaft ignorieren.
Natürlich kann man als Gesellschaft mit verbrannten Händen vom letzten Winter in diesem Winter wieder auf die heiße Herdplatte greifen...

Do., 25.11.2021 - 19:37 Permalink