Politik | Stadtentwicklung

Stadtlabor für eine gemeinsame Stadtentwicklung

Pressemitteilung über Treffen mit Verbraucherzentrale und Gewerkschaft AGB-CGIL. „Stadtlabor“ als Struktur für eine gemeinsame Stadtentwicklung.
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Die Initiative Unsere Stadt-Città Nostra versucht über den Kontakt zu allen wichtigen öffentlichen Organisationen und Verbänden Bozens eine Plattform zu schaffen, die gemeinsam ihre Stimme zum Thema „Innovative Stadtplanung“ erhebt und den Bürgern jene Möglichkeit zur Mitsprache verschaffen will, welche durch die Situation, die zur Zeit in der Gemeinde  besteht, nicht mehr möglich zu sein scheint.

Auch mit der Verbraucherzentrale, und der Gewerkschaft CGIL - AGB wurden Gemeinsamkeiten gefunden und zielführende Initiativen angesprochen.
Aufbauend auf die Vorarbeit, die bereits für die Erstellung des Strategieplans und des Masterplans gemacht wurde, sollen alle vorhandenen Vorschläge mit den Richtlinien des Masterplans verglichen werden und so eine gemeinsame Vision für die künftige Stadtplanung erstellt werden, die dann durch neue Planungs- und Beteiligungsinstrumente ihre Umsetzung finden können.
Hier erscheint es notwendig, eine klare Definition des Begriffs “öffentliches Interesse” zu erstellen, um zu verhindern, dass unter diesem Deckmantel – ohne einen Wiedergewinnungsplan und ein Konzept für die gesamte Stadt zu Grunde zu legen - die letzten Freiflächen der Stadt  verbaut werden. Kurz gesagt, das öffentliche Interesse muss wieder seinen richtigen Stellenwert erhalten und vor - wenn auch gerechtfertigte private Investitionen -  gestellt werden, auch um reine Spekulationsoperationen zu vermeiden.
Der Artikel 55 quinquies müßte abgeschafft werden, eine Änderung alleine kann noch nicht garantieren, dass nicht nochmals demokratisch gewählte Organe unter Druck gesetzt werden. Projekte privater Investoren sind notwendig und gefragt, müssen sich aber in eine von den Bürgern und ihren politischen Vertretern definierte Rahmenplanung einfügen:

Es muss zuerst formuliert werden, wohin die Stadt gehen will, was sie braucht, dazu klare Regeln für die Realisierung der Ideen. Dazu braucht es ein „Stadtlabor“ als Struktur, in der gemeinsam über die Zukunft diskutiert werden kann:
wir brauchen lebenswerte, lebendige Stadtviertel, nicht nur ein Stadtzentrum und ein Bahnhofsviertel, die durch alle möglichen Funktionen völlig überbelastet sind:
über funktionierende Nahversorgung und mit Leben gefülltem öffentlichen Raum (Plätze, Parks, Strassen) in den Vierteln schafft man soziale Treffpunkte, welche für die Sicherheit der Stadt notwendig sind,
über vorausschauende Stadtplanung vermeidet man Ghettobildung
über Stadtplanung, welche mit Verkehrsplanung Hand in Hand geht, schafft man mehr Lebensqualität in der gesamten Stadt.
über Zusammenarbeit mit den umliegenden Gemeinden vermindert man Pendlerverkehr
    Über diese gemeinsame Arbeit soll dem Begriff „gemeinsames Gut“ und „Gemeinwohlökonomie“ mehr Wert gegeben werden, damit ein Ausgleich geschaffen werden kann zum Begriff “Privatisierung des öffentlichen Raumes und Gutes“, der in Bozen zu stark als Ausweg aus der Finanzkrise angepriesen wird.