Economia | Energie

Los nach Trient

Alperia und Dolomiti Energia haben eine Vereinbarung im Bereich Elektromobilität unterzeichnet. Hinter der Zusammenarbeit dürfte aber ein weit größeres Projekt stehen.
Elektroauto
Foto: Alperia
 
Die „Dolomiti Energia Holding“ beteiligt sich mit 50 % an der Gesellschaft Alperia Smart Mobility, ein Unternehmen, mit dem die beiden Partner die Entwicklung der Elektromobilität gemeinsam vorantreiben wollen. Nach dem Abschluss der Verträge wird das Unternehmen seinen Namen in Neogy ändern.
Das gaben die Energieunternehmen des Landes Südtirol und des Trentino am Donnerstag bekannt. Neogy soll in Zukunft eine führende Position im Bereich der Elektromobilität einnehmen. Die bereits bestehenden Ladeinfrastrukturen werden in dem neuen Unternehmen zusammengeführt, womit man in der Region Trentino Südtirol auf insgesamt 350 Ladestationen kommt.
Im Einklang mit den lokalen und nationalen Plänen zur Elektromobilität und mit den EU-Zielen für eine Verringerung der CO2-Emissionen von Fahrzeugen, plant das Unternehmen große Investitionen, um sein derzeitiges Netz an Ladestationen auszubauen: ein ehrgeiziges Programm, das sowohl öffentliche Ladestationen als auch Ladestationen an Geschäfts- und Beherbergungsbetrieben vorsieht.
Es soll auch eine reiche Palette an Serviceleistungen für Haushalte, Unternehmen angeboten werden. Dabei soll das Unternehmen nicht nur in den Ländern Trentino und Südtirol tätig werden, sondern die Dienstleistungen auch auf andere Regionen Italiens ausdehnen. Alle Neogy-Ladestationen werden zu 100 % mit erneuerbarer Energie betrieben, die in den Wasserkraftwerken von Alperia und Dolomiti Energia erzeugt wird.
Diese Aktion hat einen konkreten energiepolitischen Hintergrund, der weit über die Elektromobilität hinausgeht.
 „So wird die ökologische Nachhaltigkeit der Elektromobilität garantiert und eine deutliche Verringerung der Umweltauswirkungen im Verkehrssektor erreicht, sowohl in Bezug auf die Verbesserung der Luftqualität durch die Verringerung der Emissionen als auch durch die Verringerung der Lärmbelastung“, heißt es in der Aussendung. Für das Joint Venture bedarf es noch die Genehmigung durch die zuständige Antitrustbehörde.
Dabei hat diese Aktion auch einen konkreten energiepolitischen Hintergrund, der weit über die Elektromobilität hinausgeht. In den nächsten Jahren verfällt der Großteil der Konzessionen für die großen Kraftwerke im Trentino. Nach Informationen von salto.bz will sich Alperia unbedingt am Wettbewerb in der Nachbarprovinz beteiligen. Vor diesem Hintergrund plant man den Ausbau einer strategischen Zusammenarbeit mit dem aktuellen Konzessionsinhaber Dolomiti Energia. Bereits jetzt bestehen gemeinsame Projekte, wie etwa das Kraftwerk St. Florian in Neumarkt.
Das Elektroauto und die neue gemeinsame Gesellschaft könnten damit nur ein der Start für ein weit größeres Projekt sein.