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Coltiviamoci: BürgerInnen wollen Bozens Kapuzinergarten neu beleben

Coltiviamoci: Unter diesem Motto will eine Gruppe engagierter BürgerInnen ein Stück Grün im Zentrum von Bozen neu beleben. Doch bevor das ambitionierte Projekt Kapuzinergarten starten kann, braucht es einen offiziellen Träger.

Früher diente er der Selbstversorgung des Kapuziner-Ordens, nun ist er ein ungeschliffenes Juwel im Zentrum der Landeshautstadt: Der Kapuzinergarten,  ein hinter Mauern verstecktes Stück Grün am Rande der Bozner Altstadt. Nur wenige Häuserblocks entfernt vom Busbahnhofareal steht der wenig genutzte Park derzeit im Zentrum ehrgeiziger Pläne zur Aufwertung des Stadtviertels. Im Gegensatz zu kommerziellen Ansinnen eines René Benko sollen hier dagegen die BürgerInnen selbst Hand anlegen: Unter de Motto "Coltiviamoci" stehen derzeit rund siebzig Interessierte bereit, um den Grund des Ordens, der dem Land und in Folge der Gemeinde zur Führung übergeben wurde, mit neuem Leben zu erfüllen: dank gemeinsamer Gartenarbeit, aber auch dank zu entwickelnder kultureller und sozialer Projekte, die den Garten zu einem neuem Dreh- und Treffpunkt des Viertels machen sollen. 

Eine Idee, die allseits auf Begeisterung stößt. Nicht nur bei den unmittelbaren Anrainern, die im Laufe des vergangenen Jahres gemeinsam begonnen hatten Wege zu suchen, um dem zunehmenden Verfall des Viertels zwischen Kapuzinergasse und Südtirolerstraße entgegenzuwirken. Auch andere BoznerInnen und die Gemeinde selbst finden Gefallen daran, BürgerInnen ein Areal mitten in der Stadt zwecks gemeinsamer Gestaltung zu überlassen.  Zur Seite steht ihnen ein wachsendes Netzwerk an PartnerInnen wie der landwirtschaftlichen Berufsschule in Leifers, der Eco-Library der Eurac, VKE oder die Caritas-Struktur Haus Margaret, die das Projekt mit Know-how, Materialien, Strukturen oder auch „Personal“ unterstützen.

Dringend gesucht: Offizieller Träger für interessantes Projekt

Doch obwohl der nahende Frühling dazu auffordert, nun zumindest einige der Ideen konkreter werden zu lassen, die im Laufe der vergangenen Monate im Rahmen eines Promotorenkomitees entstanden sind, hakt die Geschichte noch an einem formalen Hindernis: einem offiziellen  Projektträger – oder „contenitore formale“, wie Silvana Martuscelli vom Forum Prävention es lieber ausdrückt. Sie hat derzeit gemeinsam mit der Anrainerin Marina Mattei in der Anfangsphase die Rolle der Geburtshelferin des BürgerInnen-Projekts übernommen. Die damit verbundenen Aufgaben sollen nun Schritt für Schritt an die beteiligten BürgerInnen abgegeben werden. „Um die Genehmigung zur Nutzung des Terrains zu erhalten sowie von öffentlichen Zuwendungen wie Materialien profitieren zu können, braucht es aber zusätzlich einen Verein oder eine Institution, die gewissermaßen als Behälter für das Projekt fungiert“, sagt Martuscelli.  Konkrete Verhandlungen dazu laufen bereits seit längerem; definitiv angebissen hat bislang aber noch keiner der potentiellen PartnerInnen.  Für Martuscelli zumindest bislang kein Grund die Zuversicht zu verlieren, dass dies rechtzeitig  vor dem vollen Frühlingsausbruch gelingt. Ihre Überzeugung? „Das Projekt ist zu interessant und es gibt mittlerweile zu viele involvierte Menschen, um nun an solch einer Formalität zu scheitern.“