Neniu rajtas obei

Denove ekflamis la diskuto pri la reliefo sur la palaco de la financoficejoj - Die Diskussion über das Relief auf dem Finanzamtsgebäude ist wieder aktuell - Riappare la discussione relativa al rilievo sul palazzo degli uffici finianziari.
Avvertenza: Questo contributo rispecchia l’opinione personale dell’autore e non necessariamente quella della redazione di SALTO.

* Italiano vedi sotto ** Deutsch siehe unten

Dum la lastaj tagoj denove ekflamis la diskuto pri la reliefo, kiu troviĝas sur la palaco de la financoficejoj en Bolzano/Bozen. La reliefo inter alie prezentas la faŝisman gvidanton Benito Mussolini sidante sur ĉevalo kaj lia eldiro "credere, obbedire, combattere" (kredi, obei, batali). La eldiro kaj ĝia eldiranto tute ne taŭgas por la hodiaŭa, bonŝance pli pacema epoko. Pro tio kelkaj homoj postulis kaj daŭre postulas, ke la reliefo estu ia-maniere modifata aŭ eĉ forprenita. Antaŭ tri jaroj la tiama registaro de la provinco faris konkurson pri ideoj de modifo, kelkaj ideoj estis proponitaj, unu el ili venkis la konkurson, sed fine neniu estis realigita.

El la tiamaj ideoj ni subtenis kaj subtenas tiun, kiu proponis projekti super la reliefon la citaĵon de filozofo Hannah Arendt kiu diras "Niemand hat das Recht zu gehorchen" (Neniu rajtas obei) Kompreneble nia propono estis kaj estas skribi la citaĵon esperante, ĉar nur neŭtra lingvo taŭgas por superi la naciismajn pensmanierojn. Espereble la nova registaro realigos tiun efikan, pacigan kaj malmultekostan ideon.

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In questi giorni riappare la discussione relativa al rilievo sul palazzo degli uffici finanziari di Bolzano. Delle idee proposte tre anni fa, nell'ambito dell'apposito concorso, noi continuiamo a sostenere quella di proiettare sul rilievo la citazione della filosofa ebreo-tedesca Hannah Arendt che dice "Nessuno ha il diritto di obbedire". La scritta però, a nostro avviso, dovrebbe essere in Esperanto "Neniu rajtas obei!". Perchè una lingua neutra aiuta a superare i nazionalismi.

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Derzeit ist die Diskussion über das Relief auf den Finanzämtern in Bozen wieder in den Medien. Von den vor drei Jahren im Rahmen des Wettbewerbs eingegangenen Ideen, für eine Umgestaltung des Reliefs, unterstützen wir weiterhin den Vorschlag, auf das Relief das Zitat der Philosophin Hannah Arendt "Niemand hat das Recht zu gehorchen" zu projezieren. Dabei sollte die Schrift allerdings in Esperanto aufscheinen "Neniu rajtas obei". Denn eine neutrale Sprache hilft, Nationalismen zu überwinden.

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Sylvia Rier Gio, 05/01/2014 - 19:54

in allen Sprachen dieser Welt, die sich abwechseln, sich vermischen, kommen und gehen, wie's halt im richtigen Leben auch ist.

Gio, 05/01/2014 - 19:54 Collegamento permanente
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gorgias Sab, 05/03/2014 - 11:20

1. Esperanto ist keine neutrale Sprache. Sie baut auf europäische Sprachen auf und somit wenn schon eurozentristisch, das wird jedem der ein bischen Deutsch, Italienisch und Spanisch kann ersichtlich.
2. Esperanto selbst ist ein Witz und würde die Würde so einer Installation unterminieren
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Warum nicht einfach abwechselnd mehrere Sprache verwenden, wie die ursprüngliche Version es vorsieht?
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P.S. Wer Esperanto lernt kann gleich Klingonisch oder Elvisch lernen, so kann er sich zumindest selbst nicht einreden es sei keine Zeitverschwendung

Sab, 05/03/2014 - 11:20 Collegamento permanente

* Deutsch siehe unten **Italiano vedi sotto
1. En Sudtirolo Esperanto estas neŭtrala lingvo.
2. Ĉiu rajtas havi propran opinion, sed opinio ne estas fakto.
P.S. Fakto estas, ke Esperanto estas la sola plene evoluita planlingvo. En vikipedio ĝi havas pli ol 195.000 artikolojn kaj troviĝas je la 30-a loko inter 287 lingvoj. La klingona kaj la elba tute ne aperas.
http://eo.wikipedia.org/wiki/Esperanto

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1. In Südtirol ist Esperanto eine neutrale Sprache.
2. Alle haben ein Recht auf eine eigenen Meinung, aber eine Meinung ist nicht gleich einer Tatsache.
P.S. Es ist eine Tatsache, dass Esperanto die einzige voll entwickelte Plansprache ist. In Wikipedia ist Esperanto mit über 195.000 Artikeln an der 30. Stelle unter 287 Sprachen. Klingonisch und elbisch kommen gar nicht vor.
http://de.wikipedia.org/wiki/Esperanto

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1. In Sudtirolo l'Esperanto è una lingua neutra.
2. Tutti hanno diritto ad avere una propria opinione, ma un opinione non è un fatto.
P.S. Fatto è, che l'Esperanto è l'unica lingua pianificata pienamente sviluppata. In Wikipedia ha più di 195.000 voci e si trova al 30.-o posto tra 287 lingue. La lingua klingona ed elba invece non appaiono per niente.
http://it.wikipedia.org/wiki/Lingua_esperanto

Sab, 05/03/2014 - 20:58 Collegamento permanente
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gorgias Sab, 05/03/2014 - 22:58

In risposta a di gorgias

Ich kenne auch den Artikel und Fakt ist:
Der Wortschatz des Esperanto entstammt zum weitaus überwiegenden Teil europäischen, vornehmlich den romanischen Sprachen, ferner dem Deutschen und Englischen,[6] in geringem Umfang auch slawischen Sprachen, dem Griechischen und anderen Sprachen.
3/4 der Wörter kommen aus romanischen Sprachen während Deutsch mit anderen Sprachen sich den Restlichen Viertel aufteilen muss. Das erste Indiz, das auf die Romanischlastighaftigkeit hinweist, ist das Wort Esperanto selbst, das Hoffnung bedeutet und aus den romanischen Sprachen stammt und dann "vermännlicht" wurde.
Esperanto klingt im großen und ganzen wie eine verwurstelte romanische Sprache, die am ehesten wie Spanisch klingt. In Südtirol wird es wahrscheinlich auch Menschen geben, die sie mit dem Ladinischen verwechseln werden.
In Esperanto wurde der Genus abgeschafft. So gibt es ein Senjorino aber keine Senjorina mehr, sondern ein Frauolino. (Orthographie muss nicht korrekt sein!) Dann gibt es noch den Hundo, das Schafo und wenn jemand andere Esperanto sprechen hört, dann meint der wohl dass die einen "Vogo" haben.
Hier kann sich jeder selbst ein Bild machen: https://www.youtube.com/watch?v=OquSnGAKYGc
Esperanto klingt lächerlich und nur weil es eine Sprachversion der Wikipedia mit über 100.000 Einträgen gibt, zeigt nur dass hier Menschen ihre schöne Zeit damit verplempert haben. - Wahrscheinlich aus Idealismus, aber das macht es auch nicht besser.

Sab, 05/03/2014 - 22:58 Collegamento permanente
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Mensch Ärgerdi… Sab, 05/03/2014 - 12:46

Ich würde den Duce samt Relief endlich entfernen lassen und dann diese sehr weisen Worte des wahrscheinlich größten Denkers des zwanzigsten Jahrhundert in die Mauer meißeln lassen. Dann würden aber wieder die pseudo Demokraten protestieren und von Schwachsinn wie Revanchismus sprechen, natürlich mit leiser Unterstützung unserer (vielleicht auch pseudo?) Linken...

Sab, 05/03/2014 - 12:46 Collegamento permanente
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Sylvia Rier Sab, 05/03/2014 - 13:26

In risposta a di Mensch Ärgerdi…

gern verstehen: Welche Worte? Und wen meinst du mit "größter Denker des zwanzigsten Jahrhunderts"? Und weiters: Warum entfernen? Aus dem Auge aus dem Sinn?! So funktioniert aber doch "Vergangenheitsbewältigung" nicht, oder?! Und: Was ändert das an der Geschichte und an den Tatsachen?

Sab, 05/03/2014 - 13:26 Collegamento permanente
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Mensch Ärgerdi… Sab, 05/03/2014 - 18:36

In risposta a di Mensch Ärgerdi…

@ Mateo
Ich ärgere mich nicht, eher schäm ich mich in ein Land zu leben wo der Duce auf Reliefs eingemeißelt herabschaut. Ägerst du dich wenn jemand behauptet das gehört sich nicht? dann gefällt er dir vielleicht sogar ein wenig, bist stolz drauf?
@ Silvia
Ich meinte damit Hannah Arendt und ihre Worte, entschuldige wenn mein Formulierung nicht nach deinen Genderidealien entspricht. Aus dem Augen aus den Sinn? Nein sicher nicht. In ganz normalen demokratischen Ländern wo es die von dir genannte Verarbeitung gegeben hat gibt es auch keinen Hitler auf Plätzen, oder Hakenkreuze auf Postkästen, oder Hitlerkalender am Zeitungsstand? Wieso nicht? Weil es eben diese Verarbeitung gegeben hat und der erste Schritt dazu war solchen Dreck eben zu entfernen, schon nur aus Respekt gegenüber den Opfern der Diktatur. Hat dort doch um einiges besser funktioniert als bei uns. Oder teilst du die Meinung von Berlusconi die Deutschen verleugnen die KZ? Geschichte lässt sich nicht ändern, höchstens leugnen und mit den Erhalt dieser Relikte wird genau das getan.
Aber erklär du mir mal wieso wir Duce und Siegesdenkmal behalten und erneuern sollten, ich bin gespannt. Meine Frage dazu: wieso meinst du ein Relief von Mussolini steht besser da wo es ist anstatt die Worte von Hannah Arendt dort zu verewigen?

Sab, 05/03/2014 - 18:36 Collegamento permanente
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Sylvia Rier Dom, 05/04/2014 - 08:37

In risposta a di Mensch Ärgerdi…

*hmm* Ich komme wohl (wieder mal?!) nicht mit: Was hat die Tatsache, dass du Hannah Arendt zu einem Mann machst, "mit meinen Genderidealien" zu tun??
- Ob die "Aufarbeitung" im Norden besser gelungen ist, wüsste ich nicht zu sagen. Der Geist des Nicht-Menschen scheint mir recht lebendig, auch wenn sein Gesicht nicht öffentlich angeschaut werden kann, und vor allem scheint mir dieser Geist recht umtriebig... Die Aufarbeitungs-Arbeit ist wohl nicht bis in alle Bevölkerungsschichten vorgedrungen? Oder vielleicht nicht ganz so nachhaltig, wie sie sein wollte/sollte?!
- Respekt vor den Opfern? Der kommt wohl nicht so automatisch, wie du tust, "nur", weil die Figur ihres Quäl-Geistes nicht bildlich betrachtet werden kann. Vielleicht wäre es hilfreicher und würde den Opfern gerechter, wenn IHNEN Denkmäler ERRICHTET würden, ihre Geschichte/n erzählt würden (statt sie, mitsamt den Bildnissen derer, der ihre Qualen verantwortet, in Vergessenheit geraten zu lassen?!
- "Oder teilst du die Meinung von Berlusconi die Deutschen verleugnen die KZ"? Das hast du jetzt aber von SEHR weit her an den Haaren herbei gezogen, ich kann überhaupt keinen Zusammenhang erkennen.
- "Geschichte lässt sich nicht ändern, höchstens leugnen und mit den Erhalt dieser Relikte wird genau das getan". Ah ja? Ich denke grad umgekehrt: Mit der Entfernung dieser Relikte wird versucht, (diesen Teil) unserer Geschichte zu leugnen. Und überhaupt bin ich der Meinung, dass wir nur "entfernen" wollen/müssen, was uns Angst macht. Und was uns Angst macht, hat uns in der Hand. Der Wille, diese Relikte zu entfernen, ist also nicht mehr und nicht weniger als der Ausdruck der Tatsache, dass wir noch längst nicht "darüber hinweg" sind. Und so lange wir nicht "darüber hinweg" sind, so lange wird uns der "Geist" der Relikte quälen und wird er uns nach allen Seiten einengen. Es ist, in meinen Augen, schlicht und einfach zu akzeptieren, dass dieser ein Teil unserer Geschichte ist, dass wir sie abgeschüttelt haben und dass wir heute die sind, die wir sind, u. a. auch aufgrund dieses Teils unserer Geschichte. Natürlich, all denen, denen nicht passt, dass wir heute die sind, die wir sind, für die müssen "diese Relikte" sehr problematisch sein...
- "Meine Frage dazu: wieso meinst du ein Relief von Mussolini steht besser da wo es ist anstatt die Worte von Hannah Arendt dort zu verewigen?" Wenn ich die Idee richtig verstanden habe, sollten die Worte von Hannah Arendt auf bzw. über das Relief projiziert werden. Wenn das Relief entfernt und nicht mehr da ist, dann fehlt - vielleicht - der Kontext, in dem H. Arendt's Worte ihre Wirkung erst richtig entfalten (können)?

Dom, 05/04/2014 - 08:37 Collegamento permanente
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Mensch Ärgerdi… Dom, 05/04/2014 - 20:24

In risposta a di Mensch Ärgerdi…

- Du gehst wirklich so weit und behauptest die Aufarbeitung der Geschichte in Deutschland sei mit der in Italien gleichzustellen? Nein tut mir leid, das ist einfach realitätsfern (und klingt eben sehr nach unseren guten alten Silvio), man braucht nur mal in Deutschland gewesen zu sein oder sich eine Tagesschau im ZDF anzusehen (wenn es um diese Themen geht) um zu merken dass da ganz ein anderer Wind weht. Dabei wäre interessant zu wissen was dort in den Schulen geleert wird.
- Sag ich ja! Weg mit den Relief und her mit ein Denkmal für die Opfer. Wir sollten uns eben in erster Linie durch die Opfer an die Geschichte erinnern um von Anfang an zu verstehen um was es überhaupt geht. Geht man den anderen Weg, den italienischen Weg, bleibt immer Platz für die Mentalität der "dittatura all'acqua di rose": der Faschismus hat auch gutes getan (vor kurzem war hier sogar von "künstlerischen Wert" des Relief die Rede!). Gleichzeitig wird die Geschichte nicht geleugnet so wie du meinst, im Gegenteil! Durch das Festsetzen vom Leid der Opfer als Startpunkt des Rückblick wird die Verleugnung von vorn hinein ausgeschlossen. Angst hat mit dieser ganzen Angelegenheit gar nichts zu tun, bislang habe ich auch nur halb bekennende Faschos wie einen Seppi davon reden gehört und wieder wundert es mich, dass genau eine Grüne mit den gleichen Argumenten herkommt.
- Das mit den Seien was wir sind weil wir waren was wir gewesen sind (oder so änhlich) versteh ich nicht
- Der Kontext unserer Geschichte sollte nicht an Plätzen, Statuen oder Bilder gebunden sein, sondern in unseren Köpfen getragen werden. Also brauchen wir keinen Duce auf den wir was projizieren.

Dom, 05/04/2014 - 20:24 Collegamento permanente
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Mensch Ärgerdi… Dom, 05/04/2014 - 23:23

In risposta a di Mensch Ärgerdi…

An solchen Kommentaren merkt man mit welchen Geist du diese ganze Diskussion verfolgst. Ich habe aber schon in anderen Kommentaren von mir klar und deutlich geschrieben wie ich es mehr als richtig empfunden habe wie die Plonerstraße in Sterzing unbenannt wurde, also kann ich solche Anschuldigen nur lächelnd von mir weisen. So viel zum Thema Unterstellungen...

Dom, 05/04/2014 - 23:23 Collegamento permanente
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Sylvia Rier Dom, 05/04/2014 - 08:06

In risposta a di tom tuli

Geht's eigentlich noch enger?! Wird denn hier in Südtirol der Mensch als solcher verschluckt, sobald er (einfachstes) Mitglied einer Partei ist? Ich bin - und schreibe als - Silvia Rier, wenn' erlaubt ist, und nur als die, bis auf Widerruf.
Dass Sprachen sich vermischen (und kommen und gehen) ist Fakt. Nur für Südtirol nicht, hier ist Sprache wohl eher ein Trauma. Vielleicht sollte das mal kollektiv aufgearbeitet werden.

Dom, 05/04/2014 - 08:06 Collegamento permanente
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tom tuli Mer, 05/07/2014 - 07:47

In risposta a di tom tuli

wenn ihnen die zukunft der deutschen und ladinischen sprache egal ist,so ist das ihr recht.es gibt aber noch menschen,die ihre muttersprachen,dieminderheitensprachen sind,pflegen.die tatsache,dass sie heute ihre muttersprache sprechen dürfen,frau rier, und,dass sie deutsche medien lesen und hören dürfen,verdanken sie jedoch bestimmt nicht menschen wie ihnen,denen es egal ist,was mit sprachen passiert,ob sie kommen oder "gehen".hier sieht man einmal wieder,dass es den grünen egal ist,ob wir in wenigen jahrzehnten kein deutsch und ladinisch mehr in südtirol hören werden.interessant ist auch,dass aber gerade viele grüne ihre kinder nicht in italienische,sondern deutsche schulen(da pädagogischer,organisierter und nicht nur in sprachlicher hinsicht mehr gelernt wird,sie dies auch wissen,eine ungleichheit dennoch nach außen hin leugnen) schicken,und bei deutschen oder ladinischen medien arbeiten - heuchlerei, schizophrenie?

Mer, 05/07/2014 - 07:47 Collegamento permanente
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Sylvia Rier Mer, 05/07/2014 - 08:45

In risposta a di tom tuli

darauf, tom tuli, dass mir die Sprache egal ist?? Das Gegenteil ist vielmehr der Fall (schau mal hier: http://www.salto.bz/de/article/06052013/eine-datenbank-fur-unseren-dial…). Des weiteren habe ich vor ein paar Tagen erfahren, dass scheinbar (ich weiß gar nicht, ob's stimmt...) die Ladinische Sprache in das UNESCO-Weltkulturerbe-Verzeichnis aufgenommen werden soll oder, vorerst, der entsprechende Antrag gestellt. Das finde ich eine AUSGEZEICHNETE Idee. Es ist aber auch Fakt, dass Sprachen (und Kulturen) kontinuierlichen Veränderungs-/Anpassungsprozessen unterworfen sind - es gäbe heute kein Deutsch, wenn dem nicht so wäre, und auch keinen Südtiroler Dialekt. Dafür braucht es keine "Unterdrücker" und auch keine "Nationalstaaten" - schau hier: http://www.argealp.org/atlas/data/generationen.html. Ich habe dir die Seite "Generationenvergleich" aufgetan, weil sie so schön aufzeigt, wie sich die Dialekte verändern, und zwar ganz von allein, schlicht, weil das Tal/der Ort sich nach außen geöffnet hat. Die Alternative wäre, sich komplett abzuschotten. Das kann's doch nicht sein, oder?! Und nicht zuletzt füge ich dir noch einen Text ein (http://www.spiegel.de/politik/ausland/lappland-die-sami-ureinwohner-kae…), der auch grad schön passt, über die Sami-Ureinwohner (Lappland), die - wie viele andere Kulturen auch - vom Aussterben bedroht sind, und zwar ganz ohne fremde "Besatzer" oder sonstige Drangsalierer und Kultur-der-anderen-Verschlucker, in ihrem ureigenen "Nationalstaat". Es mag zynisch klingen, aber es ist doch so: Die Welt und alles, was auf ihr kreucht und fleucht, ist steten Veränderungen und Anpassungen unterworfen, die Einen kommen, die Anderen gehen, was uns natürlich nicht daran hindern soll, die eigene Kultur und Sprache nach Kräften zu pflegen - aber nicht, indem wir alles andere ausschließen und uns, und sei es "nur" im Kopf, abschotten und eingrenzen. Nicht zuletzt bin ich persönlich (! bitte nix verwechseln) der Meinung, dass das Gefühl für die eigene Sprache umso stärker wird, je besser jemand andere Sprachen beherrscht. Je stärker sich jemand mit anderen Sprachen (Kulturen) auseinander setzt, desto besser kennt = versteht = wertschätzt man die eigene. Dies meine (!) bescheidene Meinung. NB: Findest du eigentlich, dass die deutschsprachige Minder- bzw. Mehrheit im Lande sich recht um den Erhalt und die Wertschätzung der Ladinischen Minderheit im Lande bemüht?

Mer, 05/07/2014 - 08:45 Collegamento permanente
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tom tuli Dom, 05/04/2014 - 11:55

wir haben aber keine autonomie bekommen,damit sprachen sich vermischen,sondern damit die deutsche und ladinische sprache erhalten bleiben. leider wird aufgrund der zugehoerigkeit zu einem nationalstaat frueher oder spaeter jede minderheitensprache verschwinden. nur eine eigenstaatlichkeit garantiert das ueberleben fuer die sprachminderheiten.im aostatal ist die assimilierung an den nationalstaat bereits fortgeschrittener.hier bezeichnet sich kaum noch jemand franzoesischer muttersprache,auch weil durch die einfuehrung von "zweisprachigen schulen" schrittweise immer mehr italienisch und immer weniger franzoesisch unterrichtet wurde/wird.diese realitaet wird von vielen ignoriert und verharmlost.

Dom, 05/04/2014 - 11:55 Collegamento permanente
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tom tuli Mer, 05/07/2014 - 07:34

die tatsache,dass nur zwei stunden ladinisch unterrichtet werden und die hauptfächer auf deutsch oder italienisch, sagt einiges aus.zwei stunden muttersprachlicher unterricht sind zu wenig! natürlich kann ladinisch auch in anderen fächern als unterrichtssprache verwendet werden,ist aber kein muss.auf lange sicht wird das ladinische leider ausgelöscht werden.heute schon sprechen viele grödner lieber deutsch und viele gadertaler lieber italienisch.in einem nationalstaat,der nationalistischer nicht sein könnte,wo faschismus nie aufgearbeitet wurde (abessinien,südtirol,aosta) und alltäglicher faschismus verbreitet ist (ducewein, ducegruß,relikte), man glaubt,die eigene kultur und sprache seie die wichtigste, und man daher auch keine andren sprachen lernen will, wo man minderheitenrechte,ethnisch wie sexuell, mit füßen tritt,wo man bestehende autonomiegesetze nicht anerkennt,in so einem nur scheinbar demokratisch gesinnten staat kann keine minderheit auf lange sicht kulturell und speachlich überleben.die geschichte wird dies noch zeigen,wo sie bei ähnlichen situationen schon igr gesicht gezeigt hat.übrigens faschismus in südtirol mit nazismus gleichzusetzen ist sehr gewagt,zumal man die gründe auch ansprechen sollte,wieso einige südtiroler mit dem nazismus sympathisierten,nämlich weil sie sich schlichtweg erhofften von deutschland von einer unrechtmäßigen annektion an einen fremden staat befreit zu werden.es werden die wenigsten wirklich nazis gewesen sein.man muss hier schon etwas vorsichtig sein und nicht beides in einen tiof werfen.

Mer, 05/07/2014 - 07:34 Collegamento permanente