Die Klosteralm
Foto: Oswald Stimpfl
Gita | Ausflug der Woche

Zur Penaud- und Klosteralm im Schnalstal

Eine Wanderung zur Penaudalm und weiter über das Gamsegg, am Saxalbsee vorbei zu Klosteralm verspricht einsame, raue, unberührte Berglandschaft.

Flankiert von mächtigen Bergriesen zieht sich das Schnalstal von Naturns fast 30 km lang bis zu den Gletschern der Ötztaler Alpen hin. Trotz der Enge hat es mit seinen typischen hölzernen Bergbauernhöfen und der großartigen Bergkulisse seinen besonderen Reiz. Eine Wanderung zur Penaudalm und weiter über das Gamsegg (2912 m), am Saxalbsee vorbei zu Klosteralm verspricht einsame, raue, unberührte Berglandschaft, schönste Ausblicke und gute Hüttenkost.

Vom Parkplatz im Wald oberhalb von Karthaus folgen wir dem Forstweg in konstanter Steigung durch das Penaudtal mit dem munter rauschenden Bach. Oberhalb der Walgrenze öffnet sich ein weiter Almboden, nach einer letzten Geländestufe haben wir die Peanudlam erreicht, die sich in eine weite Mulde duckt. Sie ist mit 2323 m eine der höchstgelegenen Almhütte und laut eigener Aussage die älteste und höchste Sennalm Südtirols. Nach kurzer Stärkung gehen wir kurz zurück und biegen rechts auf den Steig (Nr. 24) zum Gamsegg ab, die Steigspur ist gut markiert, aber nicht sehr ausgeprägt, je höher wir steigen, desto felsiger wird das Gelände. Auf einer Scharte öffnet sich der Blick ins Vinschgau, in der Ferne ahnen wir das Meraner Becken, am Horizont zeigen sich weit entfernt die Dolomiten. Über einen schorfigen Rücken kraxeln wir zum Metallrahmen des Gipfelkreuzes vom Gamsegg, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind angesagt. Auf dem Gipfel genießen wir die unglaubliche Aussicht zu den hohen Gletschern der Ötztalerer mit Similaun und Weißkugel. Der Abstieg geht in nordöstlicher Richtung, gut markiert aber weglos über weite und steile Geröllfelder auf den Saxalbsee zu, der wie ein blauer Edelstein aus einem Felsenkessel herausleuchtet. Wir steigen nicht zum Seeufer ab, sondern halten uns an einer Wegteilung link und gehen zur bereits sichtbaren Klosteralm. Nach der verdienten Rast und Einkehr gehen wir auf einem steilen Waldsteig Richtung Karthaus, wo er auf den Forstweg stößt, folgen wir diesem bis zum Parkplatz.

 

Interessantes im Tal

 

Auf der Westseite, in 1.327 m Höhe, ungefähr in der Mitte des Schnalstals, liegt Karthaus. Noch immer umschließen mittelalterliche Mauerzüge den Ort. Kartäusermönche hatten 1326 in der Abgeschiedenheit des Tals hier das Kloster Allerengelsberg gegründet. Bis zum Jahre 1782 bewohnten es Mönche. Dann wurde im Zuge der Reformpolitik von Kaiser Joseph II. die Gemeinschaft aufgelöst. Unmittelbar darauf nahmen Kleinbauern von den leer stehenden Gebäuden Besitz. 1924 verwüstete ein verheerender Brand das Dörfchen, dennoch blieb viel erhalten und wurde vorbildlich restauriert. Besonders sehenswert und eindrucksvoll ist der Kreuzgang.

Länge: 15,9 km, Gehzeit 7 Hm, 1545 m Höhenmeter in Aufstieg und Abstieg. Anspruchsvolle Wanderung, nur bei gutem, stabilem Wetter unternehmen.

Einkehr

Penaudalm, Pfiffige Alm-Gerichte, etliche davon mit Käse und Kräutern. Käseverkauf. Karthaus, Schnals, Tel. 334 1654560. Übernachtungsmöglichkeit in Zimmern und auch im Heulager. Geöffnet von Anfang Juli bis Anfang Oktober. Bei verfrühtem Wintereinbruch schließt die Penaudalm bereits Anfang Oktober.

 

Klosteralm
Neu und stilvoll umgebaut. Im Besitz einer Interessentschaft von Bauern, von Stefan Vill geführt. Große Terrasse, gute Hüttenkost. Karthaus, Schnals, Tel. 338 1028699, www.klosteralm.com

Anfahrt

Im Schnalstal nach Karthaus abbiegen, den Schildern Parkplatz Klosteralm und Penaudam noch 2 km bergauf folgen.