Ambiente | Plan Prags

Höchstens 5.000

An den Pragser Wildsee kommt man im Sommer 2020 nur zu Fuß, mit dem Rad – oder mit einer Reservierung. Die Besucheranzahl soll weiter reduziert werden.
Pragser Wildsee
Foto: @salto.bz

Weniger Touristen, mehr Natur. Unter diesem Vorsatz rüstet man sich am Pragser Wildsee für die nächsten Wochen. Bis zu 17.874 Besucher zählte das beliebte Ausflugsziel im Pustertal an Spitzentagen im August 2018. Im Schnitt 9.936 Menschen pro Tag und insgesamt 1,2 Millionen pilgerten von Juli bis September 2018 ins Pragser Tal. Im Sommer 2019 setzte man dann erste Maßnahmen, um das UNESCO-Welterbe in Prags zu entlasten. Zwei Monate lang blieb die Zufahrtsstraße täglich fünf Stunden gesperrt. Dadurch konnte die Besucherzahl auf durchschnittlich 7.000 gleichzeitig reduziert werden. Und heuer?

Bereits Anfang Juni wurden erste Pläne bekannt, nach denen es im Sommer 2020 eine Art Obergrenze für Besucher geben soll. “Wir müssen den Touristen ja auch den See bieten, den sie sich erwarten. Das geht nicht ohne Reglementierung der Massen”, zeigte sich der Pragser Vizebürgermeister Erwin Steiner überzeugt. Und tatsächlich: Am Donnerstag Vormittag teilte Bürgermeister Friedrich Mittermair mit, dass heuer maximal 4.500 bis 5.000 Personen gleichzeitig an den Pragser Wildsee sollen. Erreicht werden soll das durch ein Reservierungssystem für den Busshuttle, den Autoparkplatz und die Restaurants im Pragser Tal sowie eine Beschränkung der Fahrgastzahlen in den Zubringerbussen.

 

Beschränkungen ab 10. Juli

 

Der “Plan Prags” 2020 wurde gemeinsam von Gemeinde, Land und IDM ausgearbeitet und am Vormittag bei einer Medienkonferenz präsentiert. “Gesund und umweltfreundlich, also mit dem Rad oder zu Fuß, kommt man immer zum See”, präzisiert Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider. Entsprechend wurden die Radverleihe in Prags, Niederdorf und Welsberg potenziert. Auch am See wurden laut Alfreider mehr Radparkplätze geschaffen. Für den Verkehr mit Privatfahrzeug bleibt die Straße ins Pragser Tal vom 10. Juli bis zum 10. September so lange geöffnet, bis die Parkplätze im Tal belegt sind und dann bis 15 Uhr gesperrt. Ab 10. Juli bringen die Busse der zwei Linien (439 und 442) Besucher an den Pragser Wildsee. Allerdings ist heuer eine Online-Reservierung mit Online-Zahlung über ein neues Portal von Gemeinde und IDM erforderlich. Sobald die Plätze ausgebucht sind, gibt es mit dem Bus-Shuttle keinen Zugang mehr. Für SüdtirolPass-Besitzer sind ohne Online-Reservierung einige Plätze vorbehalten.

“Die Fahrbeschränkungen gelten natürlich nicht für die Bewohner des Pragser Tals”, stellt Bürgermeister Mittermair klar. Für Gäste von Speiselokalen, Geschäften und anderen gibt es gegen Voranmeldung Durchfahrtsgenehmigungen – ebenso für Feriengäste des Pragser Tals.

 

Die Tickets für Bus, Parkplatz und Restaurants sind ab 6. Juli buchbar.

Die für das UNESCO-Welterbe Dolomiten zuständige Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer ist überzeugt: “Es braucht mutige Maßnahmen, um das Naturerlebnis der Besucher und Bewohner des Tales aufzuwerten. Setzen wir auf die Natur – sie ist unser Kapital.”