Ambiente | Glyphosat

Ein Koloss im Wanken?

Das Totalherbizid ist schon lange im Einsatz, gerät aber zunehmend in Verruf. Was wird die EG diesmal entscheiden?
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Bekanntlich ist Bayer dabei, Monsanto zu schlucken, woraus ein gigantischer Konzern entstehen könnte, dessen weltumfassende Projekte in Gentechnik- und Digitalproduktion auf mich furchterregend wirken, zumal sie auf Patentrechte und Monokulturen abzielen. Eines der erfolgreichsten Produkte Monsantos ist Glyphosat. Dieser Tage müsste die EU-Kommission entscheiden, ob das Unkrautvernichtungsmittel für die nächsten Jahre in Europa zugelassen werden soll. Darauf hoffen viele industriellen Landwirte, die das Mittel z.B. sofort nach der Kartoffelernte einsetzen, um kostensparend die Kartoffeln vom „Unkraut“ zu befreien. Der aufmerksame Leser weiß spätestens seit dem Glyphosatanschlag auf die Bioanlage von Ägidius Wellenzohn, wie langfristig schädlich dieses Mittel für Bioanlagen ist. Nicht von ungefähr besteht der begründete Verdacht dass es krebserregend sei. Demgegenüber wird seit vielen Jahren in Südtirol gepredigt – „Alles unter Kontrolle!“ - es herrscht „Integrierter Anbau“ – wir wissen alle, wie Bayer u.a. in Südtirols Landwirtschaft lange schon wissenschaftlich beratend tätig sind! Mal sehen, was da noch rauskommt. Die letzten Meldungen sind übel für „Baysanto“:

Laut The Guardian hat das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung seine Bewertung von Glyphosat aus dem Zulassungsantrag von Monsanto über viele Seiten abgeschrieben. Wahrscheinlich in diesem Zusammenhang ist vor Tagen der EG- Kommission erstmalig der Kragen geplatzt und wurden Monsantos Lobbysten- Zugangsausweise eingezogen.

Es würde mich freuen, wenn Südtirol als ersten Schritt wenigstens davon pestizidfrei würde, Frankreich hat das Glyphosatverbot eben erst erlassen, notfalls auch ohne EU-Beschluss.